Beiträge von Mueller Luedenscheidt

    Es gibt übrigens noch einen Punkt und das ist mein entscheidender, warum ich den Notenspiegel anschreiben:
    Die Schüler wollen das und fragen aktiv danach. Warum sollte ich ihnen etwas verwehren, was keinen Schaden anrichten kann (Personen mit therapeutischem Bedarf mal ausgenommen) und eine Einordnung der Leistung ermöglicht? Die Schüler bekommen bei mir auch die Punkteverteilung, sowie die durchschnittlichen Punkte pro Aufgabe damit sie einschätzen können, wo sie selbst evtl. gepennt haben oder wo die ganze Klasse noch Unterstützungsbedarf hat. Was ich von mir aus nicht anschreibe ist der Schnitt, aber da sind wir wieder bei den mathematischen Argumenten. Und den rechnen sie dann innerhalb von einer Minute jedes Mal selbst aus und freuen sich, ach wie schnell sie doch rechnen können. ;)

    Wollen denn wirklich "die Schüler", dass der Notenspiegel bekanntgegeben wird? Oder möchte es möglicherweise nur eine (laute) Mehrheit der SuS?

    Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Möchte auch die Schülerin, die trotz intensiver Vorbereitung die einzige 5 in der Klasse geschrieben hat, dass der Notenspiegel angeschrieben wird, damit die klassenweite Fahndung nach ihr losgehen kann? Ich halte solche Situationen aus pädagogischer Sicht für überflüssig.

    Um mal zur ganz ursprünglichen Frage des Threads zurückzukehren: ich fühle mich zunehmend schwermütig angesichts der aktuellen Lage. Nun kommt also die Verschärfung des Lockdowns für knapp 4 Wochen mit einem weiteren Appell, Kontakte so gut es geht zu vermeiden. Ich verstehe die Notwendigkeit, schwer fällt es mir als sozialem Wesen aber trotzdem. Hinzu kommt, dass meine Sportmöglichkeiten seit Monaten nicht mehr vorhanden sind. Ja, ich könnte grundsätzlich natürlich joggen gehen - das hat mir jedoch noch nie Freude bereitet, erst recht nicht bei dem Wetter der letzten Wochen.


    Zudem frage ich mich, wie die Perspektive für die kommenden Monate aussieht. In meiner Wahrnehmung suggerieren die politischen Entscheidungsträger, dass der Lockdown zu einer grundlegenden Veränderung der Situation führen soll. Aber nach dem anvisierten Ende am 10.01. dauert der Winter noch 2-3 Monate. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Zahlen im Anschluss nicht wieder innerhalb weniger Wochen explodieren. Ich vermute, dass bis April noch ein bis zwei weitere Lockdowns folgen müssten. Wie sehen Eure Prognosen aus?

    In Bezug auf den Teilzeitbereich an BKs frage ich mich, ob die SuS stattdessen in die Betriebe müssen oder ob man den Distanzunterricht ernst genug nimmt, um die SuS dafür auch freizustellen.

    Leider scheint es dazu bislang keine Informationen zu geben. Dabei ist das für die Unterrichtskonzeption für kommende Woche natürlich fundamental. Alleine um den Aufgabenumfang und mögliche Termine von Videokonferenzen festlegen zu können.


    Meine Vermutung: Die SuS müssen in die Betriebe und die Aufgaben für die Schule zusätzlich erledigen. Somit würde die Maßnahme auf dem Rücken der SuS landen.

    Ich persönlich halte es nicht für unverantwortlich, die Schule offen zu halten. Wir hatten zwar schon zahlreiche Fälle an unserer Schule, es gibt jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass sich die Infektionen innerhalb der Schule weiterverbreitet haben. Und grundsätzlich ist die Nachvollziehbarkeit von Infektionsketten innerhalb von Schulen aufgrund der detaillierten Dokumentation von Kontakten (--> Sitzpläne) wohl so gut wie in kaum einem anderen Lebensbereich.


    Ich komme mir zudem nicht wie eine Laborratte, sondern vielmehr wie ein Mitglied einer gesellschaftlich unverzichtbaren Institution vor. Zwar kann ich den Laborratten-Vergleich nachvollziehen, jedoch trifft dieser dann auf unzählig andere Berufe (Verkäufer*innen, Ärzt*innen, Pfleger*innen, Busfahrer*innen etc.) ebenfalls zu.

    Danke für eure Rückmeldungen. Die moralischen Bedenken sind nicht von der Hand zu weisen. Ich denke, ich habe meine Zukunftspläne etwas zu ultimativ formuliert. Grundsätzlich ist es auch eine Möglichkeit, dass meine Familie und ich in das erweiterte Umland unseres jetzigen Wohnortes ziehen und die Schule dann noch mit ein wenig Pendelei zu erreichen wäre. Tatsächlich wäre mir das aus rein beruflicher Sicht auch recht, da ich mich an der Schule wohlfühle und mit meiner Einsatzplanung insgesamt sehr zufrieden bin. Aber die Wahrscheinlichkeit, im Rahmen unserer finanziellen Vorstellungen und Möglichkeiten in besagtem Umland ein Haus zu erwerben (was wir mittelfristig machen möchten) sind leider auf absehbare Zeit deutlich schlechter als in den anderen Regionen, die für uns in Frage kommen.


    Beim Spiel mit offenen Karten habe ich die Sorge, dass daraus auch in anderen Bereichen Nachteile erwachsen könnten - z. B. bei der zukünftigen Einsatzplanung oder der Einbindung in die Bildungsgangarbeit. Aber ohne jeden Hinweis auf meine mittelfristigen Pläne die Fortbildung anzutreten ist tatsächlich keine sinnvolle Variante. Ob ich die FoBi stattdessen einfach direkt absage oder transparent mache, dass es mich zukünftig möglicherweise woanders hinzieht, muss ich mir noch überlegen.

    Hallo zusammen,

    kurz ein paar einleitende Informationen zu mir: Ich bin an einem BK in einer großen Stadt in NRW tätig und meine Probezeit läuft noch bis April 2022. Mein mittel- bis langfristige Perspektive sehe ich allerdings nicht in meinem jetzigen Wohnort, sondern aus persönlichen/familiären Gründen in einer Region, aus der ich nicht mehr zu meiner jetzigen Schule pendeln könnte. Mein Plan ist also, in den Jahren nach der Probezeit eine Versetzung zu beantragen.


    Nun wurde mir schulseitig angeboten, einen zweijährigen Zertifikatskurs für ein Mangelfach zu absolvieren, der im kommenden Schuljahr beginnen (und im Juni 2023 enden) würde. Nun stellen sich mir in Bezug auf meine persönliche Situation allerdings folgende Fragen:

    - Könnte mit der Fortbildung die Bedingung verknüpft werden, dass ich für eine bestimmte Zeit an meine jetzige Schule gebunden werde?

    - Wenn ich die Regularien richtig verstehe, könnte ich im Dezember 2022 den ersten Versetzungsantrag stellen. Wäre es ein Problem, dass zu diesem Zeitpunkt noch die Fortbildung liefe? Wenn es tatsächlich zu einer Versetzung mit dem ersten Antrag käme, wäre die Fortbildung zum Versetzungszeitpunkt bereits abgeschlossen. Ein potenzielle Probleme wäre also vermutlich nur der Zeitpunkt der Antragsstellung.


    Ich freue mich auf Eure Einschätzungen! :)

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