An die TE: hast du denn jetzt mit dem Lehramtsstudium begonnen?
Beiträge von moxiv
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Hallo liebe Community,
da ich potenziell Interesse an einem Lehramtsstudium in Bayern habe, informiere ich mich momentan über Fächerkombinationen, Praktika, Berufsaussichten usw. Allerdings bestehen meinerseits Unklarheiten zu den Abschlüssen, die man mit einem Lehramtsstudium in Bayern erwerben kann, insbesondere zu den Bachelorabschlüssen.Die Staatsexamina sind natürlich obligatorisch, aber es gibt seit ein paar Jahren auch in Bayern die Möglichkeit, zusätzlich einen Bachelorabschluss zu machen. Dabei gibt es den Bachelor of Education, der sehr lehramtsstpezifisch ist, aber eben auch "normale" Bachelorgrade. Leider verstehe ich nicht ganz, wann man wie welchen Abschluss erhält, wenn man auf Lehramt studiert, da die Informationen der Universitäten diesbezüglich unterschiedlich sind.
Da gibt es zum einen den Bachelor of Education, den man anscheinend parallel zum 1. Stex aber erhält man den dann automatisch oder schreibt man auch dafür eine gesonderte Bachelorarbeit?
Dann gibt es aber auch noch die Möglichkeit, einen "normalen" Bachelor of Arts bzw. Sciences zu erwerben, entweder via Parallelstudium oder durch Anrechnung sämtlicher erbrachter Leistungen - ich beziehe mich hierbei explizit auf die Universität Würzburg, die diese beiden Wege für einen Bachelorabschluss anbietet.
Gilt das in ganz Bayern oder ist das eine Sonderregelung der Uni Würzburg? Generell, nach wie vielen Semestern kann man beim Lehramtsstudium einen regulären Bachelorgrad erreichen? Die Regelstudienzeit für Gymnasiallehramt beträgt 9 Semester, einen Bachelor erhält man in nicht auf Lehramt studierten Fächern nach 6-7 Regelsemestern; man muss natürlich bedenken, dass bei Lehramt die Erziehungswissenschaften und die Fachdidaktik einen nicht unerheblichen Anteil ausmachen, weshalb ich mir vorstellen könnte, dass man bzgl. der Fachwissenschaften nach 6 Semestern wohl noch nicht so weit ist, wie bei einem äquivalenten Nicht-Lehramtsstudiengang.
Mir wäre es wichtig, einen "richtigen" Bachelor, also einen B.A. bzw. einen B.Sc. zu erwerben, da ich mir - selbst wenn ich mich letztendlich für ein Lehramtsstudium entscheiden würde - durch diesen Abschluss gewisse Alternativen zum reinen Lehramt offen halten möchte.
Würde mich freuen über Antworten, die mir helfen könnten, Licht ins Dunkel zu bringen.LG
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Medizin
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An dieser Stelle möchte ich allen danken, die sich an der Diskussion beteiligt und interessante Informationen beigesteuert haben. Ich bin mir bewusst, dass meine präferierten Fächer nicht ideal sind, was die Einstellungschancen anbelangt und dass es schwer ist, eine Prognose für die Situation in 7 Jahren zu treffen.
Ich werden frühestens zum nächsten Sommersemester zu Lehramt wechseln, da ich davor das Orientierungspraktikum machen möchte. Sollte ich dabei feststellen, dass Lehramt vielleicht doch nicht das ist, was ich mir erhoffe, hätte sich das Problem sowieso erledigt. Im kommenden Wintersemester gebe ich meinem aktuellen Studium noch eine letzte Chance - wie gesagt, hier wären die Berufsaussichten gesichert, weshalb ich bisher auch gezögert habe, den Schritt zu Lehramt mit eher unsicheren Fächern zu gehen - leider bin ich extrem unglücklich mit diesem Studium und möchte eigentlich nur noch aufhören. Währenddessen werde ich mich weiterhin über Möglichkeiten bzgl. geisteswissenschaftlicher Fächer informieren und hoffe, einen für mich zufriedenstellenden Weg einschlagen zu können.
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Hm, insgesamt hört sich das alles sehr pessimistisch an... Schulpsychologie hätte ich mir sonst noch überlegt; soweit ich weiß, ist es möglich, in Bayern sowohl auf Staatsexamen als auch auf Bachelor Lehramt zu studieren. In Psychologie könnte man also parallel zum Staatsexamen einen Bachelorabschluss erwerben und dann noch einen Master draufsatteln. Kombinierbar wäre Schulpsychologie in München mit Englisch oder Latein.
Wäre das möglicherweise eine bessere Option?
Mein Problem ist, dass ich mich wirklich tiefgehend für Sprache und Geschichte interessiere, mich aber zunächst gegen ein in diese Richtung gehendes Studium (ohne Lehramt) entschieden habe, da mein Umfeld mir katastrophale Chancen auf dem Arbeitsmarkt prophezeit hat und ich mich nach dem Abitur auch irgendwie ein wenig von der Schule distanzieren wollte, obwohl es mir in der Schule immer sehr gefallen hat (bzgl. Studium auf Lehramt). Jetzt hänge ich in einer Grübelschleife fest, da ich mit meinem jetzigen Studium sehr unzufrieden bin, obwohl es akademisch gesehen sehr gut läuft, da mir einiges an intrinsischer Motivation fehlt. Hätte ich mehr Mut, hätte ich wohl schon längst zu Lehramt gewechselt, die Prognosen halten mich bisher davon ab. Andererseits habe ich einige Freunde, die auf Gymnasiallehramt studieren (u.a. Deutsch und Geschichte, was ja ohnehin als Todeskombi gilt) und sich so gar keine Sorgen zu machen scheinen.
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Danke an dieser Stelle schon mal für die Antworten. Das Gymnasium wäre meine präferierte Schulart, da ich den Stoff gerne auf Oberstufenniveau unterrichten würde, für Realschule oder FOS wäre ich aber auch offen.
Schulpsychologie fände ich auch noch interessant. Über Wirtschaft und Recht denke ich auch nach. Ich war sehr gut in dem Fach, hatte es allerdings nicht in der Oberstufe und von allen Fächern, die ich in der Oberstufe hatte, war Mathe mein Schwachpunkte, heißt stabiler 3er Bereich. WR in Kombi mit Englisch und Französisch wäre ansonsten vielleicht auch was. Aber selbst für dieses Fach gibt es mehr Bewerber als dass Bedarf besteht.
Wie schätzt ihr die Situation in den nächsten Jahren ein bzgl G9 und Babyboomer-Rente? Da werden sicherlich Leute gebraucht, andererseits studieren extrem viele Leute Lehramt. Allein aus meinem ehemaligen Abiturjahrgang gefühlt jeder 3.
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Hallo,
ich würde in nicht allzu ferner Zukunft gerne in Bayern auf Gymnasiallehramt studieren. Die Fächer, zwischen denen ich noch schwanke, liegen alle im sprachlich/geisteswissenschaftlichen Bereich, d.h. zur Auswahl stehen Englisch, Französisch, Latein und Geschichte (+Sozialkunde).
Ich habe mir jedoch die Einstellungszahlen für diese Fächer angesehen, die mich dann doch etwas schockiert haben. So gab es im Februar 2020 40 Bewerber für die Kombination Englisch/Geschichte auf eine Planstelle, aber nur 7 Einstellungsangebote! Im September 2019 war es glatt noch schlimmer. 131 Bewerber und nur 8 Angebote.Für Französisch + Beifach, sowie für Latein sehen die Chancen aktuell ein bisschen besser aus, aber auch nicht gerade berauschend.
Dass es ein Überangebot für Geisteswissenschaften gibt, wusste ich zwar schon, aber mit diesen Zahlen hatte ich nun doch nicht gerechnet. Kombinationen mit Latein/Französisch sehen nur geringfügig besser aus und selbst in den naturwissenschaftlichen Fächern (bis auf Physik, aber selbst da) gibt es viel mehr Bewerber als benötigt.
Mit der kürzlich erfolgten Wiedereinführung des G9 in Bayern soll zwar der Bedarf an allen Lehramtsfächern wieder steigen, v.a. im Jahr 2025, aber auch danach sagen die Prognosen für Bayern, dass die Einstellungschancen eher als günstig gelten. Außerdem werden in den nächsten Jahren die Babyboomer in Rente gehen, wodurch ja sicherlich einige Stellen frei werden. Wenn ich dieses WS oder nächstes SS also mit Lehramt anfangen würde, wäre ich irgendwann zwischen 2025 und 2030 fertig - grob gesagt - mit Referendariat usw.
Wie gesagt, ich bin etwas beunruhigt. Was passiert mit all den Leuten, die nach ihrem Studium keine Stelle bekommen? Die oben genannten Zahlen beziehen sich jetzt nur auf Planstellen und daneben gibt es natürlich noch kirchliche Angebote und Angebote von Privatschulen, aber das werden wohl auch nicht überborden viele sein.
Außerdem wird empfohlen, das Fach Geschichte mit Sozialkunde zu erweitern, um bessere Einstellungschancen zu haben und um Oberstufenunterricht geben zu können, da diese Fächer ab der 10. fast nur in Kombination unterrichtet werden. Hat man trotzdem irgendwelche Chancen auf Einstellung, wenn man nur Geschichte nimmt? Bzgl. Geschichte/Sk hätte ich persönlich noch die Hoffnung, zur Not anderweitig unterzukommen, also nicht im Lehrberuf, z.B. durch Praktika/Nebenjobs in Museen, Archiven etc. Wenn ich nur Sprachen nehme, was ich mir auch überlege, habe ich neben Lehramt ja praktisch gar keine anderen beruflichen Möglichkeiten.Ich muss dazu sagen, dass ich derzeit etwas anderes studiere und damit überhaupt nicht glücklich bin. Ich konnte mich nach dem Abi nicht entscheiden, ob ich Lehramt oder eine andere Laufbahn einschlagen will und habe mich zunächst für letzteres entschieden, da mir jeder von einem geisteswissenschaftlichen Studium auf Lehramt abgeraten hat. Jetzt muss ich mir jedoch eingestehen, dass mein aktuelles Studium, obwohl es zu einem krisensicheren und anständig bezahlten Beruf führt - was nicht zu unterschätzen ist, wie auch momentan in der Corona-Krise sichtbar wird, nicht das ist, was ich will.
Lehramt sehe ich nicht als Notlösung, sondern ich habe ehrliches Interesse an diesem Beruf und bringe Begeisterung für die oben genannten Fächer mit. Fast alle davon hatte ich in der Oberstufe, sehr oft 15 Punkte und einen Abiturschnitt über 1,5. Das wäre also kein Verlegenheitsstudium.
Ich bin gerade etwas verzweifelt. Laut den offiziellen Zahlen müssten ja tausende von Absolventen gezwungen sein, nach dem Studium komplett umzusatteln, um nicht langfristig arbeitslos zu werden...Was für Alternativen hätte man denn mit einem Lehramtsstudium? In Bayern besteht ja die Möglichkeit, Lehramt parallel auf Staatsexamen und auf Bachelor zu studieren.
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