Beiträge von Funky303

    Das sei dir freigestellt. Ich fand jedoch die Diskussion in unserer Schule von Seiten vieler Lehrer (es hat sich neben mir nur noch eine weitere Lehrkraft heimlich gemeldet) sehr stark in ein Verbot entwickelt, weil es ja schlecht bezahlt sei. Wobei ich 40 Eur netto Stundenlohn wirklich gut finde. Und auch 20 Euro netto immer noch einiges mehr sind, als viele unserer Eltern verdienen. Und in meinem Falle es 3 Stunden vormittags ist, in denen ich eh nichts tun könnte, da meine Frau Home-Office hat und von 9-11 Teams-Konferenz hat.


    Daher wenn Du es nicht machen willst, dann ist das deine Sache. Wenn es aber dann von vielen meiner(!) Kollegen als lächerlich abgestempelt wird, dann finde ich das übertrieben.

    Und dein Vergleich mit dem Bildhauer hinkt. Du bekommst im Gegensatz zum Bildhauer ein Grundgehalt (und zwar ein recht nettes). Wir können alle froh sein, dass wir nicht dazu verdonnert wurden, in den Ferien das innerhalb unseres Verdienstes machen zu müssen.

    Funky303 : Das Bundesland Bremen arbeitet schon seit Jahren mit "ItsLearning" ;) , das weißt du, oder?

    Bei uns am BG arbeiten die dort eingesetzten KuK seit langer Zeit mit "Moodle". Ich finde es nicht so toll, aber die meisten der BG-KuK schon.


    Was verstehst du unter "digital eingetragenen" Lehr- und Stoffverteilungsplänen? Wir haben unsere im "Didaktischen Wizard".

    Ein digitaler Lehrplan und Stoffverteilungsplan ist ein Plan, der digital unterteilt und verfügbar steht, mit der Möglichkeit, zu den einzelnen Themen und Unterthemen Online-Aufgaben, Tests etc einzubinden. Also nicht nur eine PDF oder Excel-Tabelle. Schüler müssen bei einzelnen Themen Leistungsfeststellungen durchführen und könnten evtl. sogar erst nach Bestehen zum nächsten Thema zugelassen werden.

    EduPage gibt es bei uns auch. Der Vorteil für Schüler von eingetragen Stoffverteilungsplänen verstehe ich auch nicht.


    Mein Hauptproblem war fehlende Hardware und aufgebrauchtes Datenvolumen bei Schülern, dagegen hilft kein digitaler Unterricht und Tests.


    Auch Videounterricht zu bestimmten Zeiten scheitert, wenn Eltern (im HO) und Kinder gleichzeitig ein (!) Gerät verwenden wollen.

    Du kannst in EduPage Standards (Bildungsplan) und Stoffverteilungspläne eintragen. Den Stoffverteilungsplan musst du in EduPage themenzentriert und danach mit der Anzahl an Unterrichtsstunden in deinen Kalender übertragen (incl. Vorbereitung und Tests!). Somit habe ich für mich dies einmal gemacht und habe die Tests digital erstellt, also so, dass sie in EduPage gemacht werden können. Theoretisch könnte man als Fachschaft dieses für alle Klassen erstellen und eintragen. Ebenso dann gemeinsam Tests für die einzelnen Teilbereiche erzeugen.

    Die fehlende Hardware und Datenvolumen ist natürlich etwas außerhalb unserer Möglichkeiten, einen Fernunterricht einzurichten hingegen innerhalb unserer Möglichkeiten. Und ich bin explizit hier nicht der Meinung, dass das die Aufgabe der Lehrer sei, hier müsste es standardisierte Angebote des Landes geben (Vergleichbar dem SAT-Test, nur viel kleinschrittiger).

    An den Geräten wird gearbeitet, momentan kauft das Land und die Schulträger ja wie verrückt Geräte.

    Doch, außer du hast noch weitere ehrenamtliche Jobs und kommst über 2400 Euro. Für mich ist die Effektivität wichtig (eine Stunde pro Tag bei höchstens 10 Schüler, so ist es aber nicht).


    Insgesamt 6 - 7 Stunden Matheunterricht mit jeweils 15 Schülern in 2 Wochen bringen nicht (viel), sinnvoll wäre eine zusätzliche Teilungsstunde über das ganze Schuljahr (aber wir haben noch nicht einmal genug Lehrer).


    Und musstet ihr Online-Unterricht von der Schule aus tätigen (oder wieso schreibst du, du hättest die anderen nicht gesehen), ich habe es von zu Hause erledigt und während des Fernunterricht niemanden gesehen. Nach Pfingsten hatten wir den normalen Stundenplan mit teilweise halben Klassen, da waren alle Kollegen anwesend (eagal ob Klassenlehrer, war ich auch, Haupt- oder Nebenfachlehrer).

    Erst wenn das Geld auf meinem Konto ist (oder auf irgendwessen), wissen wir, ob das tatsächlich steuerfrei ist oder nicht. In dem Schreiben von Frau Eisenmann habe ich leider nichts davon gelesen, dass der Betrag steuerfrei sei, im Interview sagt sie das auch nicht, nur über Umwege. Darum habe ich wohlweißlich von 300 oder 600 Eur gesprochen, eben um micht nicht festlegen zu müssen. Für mich ist es egal ob 300 oder 600 Eur ein nettes Zubrot, meine Frau hat Home-Office und keinen Urlaub, also müsste ich entweder still im WoZi sitzen und Däumchen drehen, oder halt in meinem Falle morgens um 9 in die Schule fahren und um 12 wieder raus. Netterweise kann ich jetzt sogar in der einen Woche mein Klassenzimmer vorbereiten, in der Schule Papierkram erledigen, meine Fachschaftsaufgaben schon abhaken.

    Online- Unterricht von Zuhause, aber ab Pfingsten waren die Prüfungsklassen in den PRüfungsfächern verkleinert und nach Niveau getrennt in der Schule. Daher war ich an anfangs 3, dann 4 Tagen in der Schule. Und habe dabei immer die selben Kollegen gesehen, die für ihre Klassen Material kopiert haben oder sonstig an der Schule waren. Meist die Klassenlehrer.

    @ Zauberwald:


    Ich habe Teile meines Unterrichts eben weg vom Arbeitsblatt hin zu einem digitalen Test geändert. Zuerst habe ich meinen Unterricht geändert. Ich war (und bin) eigentlich eher ein Frontal-Unterricht - Typ. Die Inputs sind häufig lehrerzentriert.


    Ich habe irgendwann gemerkt, dass nach Inputs das Üben und Vertiefen zwar gut funktioniert, die anschließende Lernstandssicherung jedoch sehr arbeitsintensiv ist und vor allem schwache Schüler dazu neigen, bei der Lösung sich zurückzuhalten bzw in Gruppen mit guten Schülern zu arbeiten und deren Lösungen abzuschreiben. Daher habe ich mir überlegt, wie ich die Arbeit kleinschrittiger machen kann und wie ich diese Schritte digital abfragen kann. Ich bin dabei auf schlaukopf.de gestoßen. Diese Plattform ist keine Lernvermittlungsplattform, sondern dient schlicht der Lernstandsabfrage.

    Daher habe ich in Deutsch für meine unterrichteten Klassen (ich unterrichte momentan ausschließlich 9 und 10 in Deutsch) die Unterrichtsinhalte in kleine Tele untergliedert und dazu in orthografietrainer.net oder Schlaukopf.de Tests erstellt. Diese habe ich in unser LMS (EduPage) eingebaut und kann sie so meine Schüler bearbeiten lassen. Sogar mit Timern. D.h. Tests sind nur für bestimmte Zeiten online oder lassen sich nur innerhalb 45 min nach Beginn machen. Für mich der Vorteil: ich sehe sofort, wer was gemacht hat, bekomme automatisierte Auswertungen und kann so für mich viel Korrekturzeit sparen. Nachteil: Ich sehe keine Handschrift. Bei Erörterungen und Textproduktion bleibt jedoch der Großteil der Arbeit beim alten.

    Für Geschichte bin ich momentan dabei, die klassischen Kurztests auch in Online-Tests (Multiple Choice, einzelne Worte aufschreiben etc) umzuwandeln.

    Sobald man die einmal hat, ist das Ändern und Erweitern recht einfach. Leider setzt das halt ein Learning-Management-System voraus, welches leider nicht viele Schulen in BaWü haben und leider natürlich die Schulen in der Regel bei der Administration und Pflege alleine lassen.

    In der USA gibt es bei Online-Schulen und Online-Kursen eigene IT-Abteilungen, die sich darum kümmern (und sich das von den Schülern auch natürlich bezahlen lasssen).

    Privatschulen?


    Die mir bekannten Schulen in Frankreich und GB (Schüleraustausch) oder USA (schon etwas länger her) waren alle genauso schlecht ausgestattet.


    Aber das ELLA bei uns eingestampft wurde, dass jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht, dass jetzt wieder Moodle ausgegraben wird, darüber sind wohl die meisten einig.

    Nein, nur Schulen, die Plattformen wie it'sLearning/EduPage oder kommerzielle LMS (Learning Management Systems) voll eingesetzt haben. Also mit digital eingtragenen Lehrplänen und Stoffverteilungsplänen mit Online-Tests, die von den Schulbezirken vorgegeben waren.

    Da kann Mebis/Moodle/ irgendwelche Landes-Plattformen leider nicht mithalten. Auch die Sachen, die in BaWü am Landesbildungsserver sind, sind leider keine Online-Tests, sondern häufig PDFs/docs für den Präsenzunterricht.

    Dann habe ich eine gute Nachricht für dich, du musst für Aufwandsentschädigung keine Steuern zahlen, wenn du unter 2400 EUR bleibst. Das steht auch in diesem Thread, ich wusste es anfangs auch nicht, ich dachte nach deinem (forschen) Einstieg hier, du hättest ihn gelesen.


    Ich habe ihn gelesen, den ganzen Thread, aber es ist de facto noch nicht sicher, ob das auch so ist. Aus einem Interview möchte ich das nicht final entnehmen. Daher habe ich ja immer von 300 oder 600 gesprochen.

    Ich finde nur leider, dass die Diskussion (auch bein uns an der Schule) sehr schnell in die finanzielle Richtung abgedriftet ist. Und ich war (da Klassenlehrer und Hauptfachlehrer) als erster in der Schule mit den Prüfungslehrern im Präsenzunterricht vormittags mit meinen 9ern und 10ern an der Schule und nachmittags im Discord mit den 7ern. In der Schule habe ich im Endeffekt immer die selben Kollegen (meist die Klassleiter) gesehen.

    Für mich persönlich ist die Motivation dahin zu gehen nicht finanziell, sondern tatsächlich die Schüler zu erreichen, die im Lockdown untergetaucht waren.


    Und die Kritik vom GEW finde ich unangebracht. Natürlich wäre ein personell aufgestockter Förderunterricht et al nach den Ferien sinnvoll, aber trotzdem ist die Lösung jetzt besser als nichts.

    Generell muss man leider im Vergleich zur USA oder England/Frankreich etc. sagen, dass Deutschland an sich katastrophal auf Online-Learning vorbereitet ist. Das war aber bis vor Corona so politisch gewollt. Ich habe ein Semester an einer amerikanischen Fernuni teilgenommen, deren gesamtes System ist ausgereift. Und in DE versucht leider jedes Bundesland, eigene Plattformen zu programmieren, die in der Regel kaum funktionieren. Ich konnte nur staunen, was für digitale Plattformen es außerhalb Deutschlands gibt.

    Mathe: 5 Tage x 3 Stunden x 40 Euro => 600. Nach Steuern 300. Edit: Weil hier einige direkt gefragt haben, ob die 40 Eur versteuert würden. Da bis jetzt noch niemand Geld dafür bekommen hat, ist es ja noch offen.


    Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Ich habe es sogar extra in meinem Beitrag aufgeschlüsselt. Ich arbeite nur eine Woche von den zweien. Daher 300.


    Wären die Lehrer tatsächlich digital vorbereitet gewesen, dann wäre der digitale Fernunterricht bedeutend entspannter gewesen. Ich habe eine Abschlussklasse gehabt, daher habe ich für alle Hauptfächer und Prüfungsfächer den Unterricht mit Übungen schon vorher digital gehabt, und zwar so, dass die Schüler sowohl über einen Discord-Server mit allen Prüfungsfach-Lehrern jeden Tag sprechen konnten und zustäzlich die Aufgaben digital (nein, keine gescannten PDFs, sondern Quizlets, Snappet, schlaukopf.de et al, Aufgaben auf EduPage und Zugang zu Skook/digitalen Aufgaben) bekommen haben. Dank nach Hause genommener DokuCam konnte sogar der Matheunterricht neue Themen bearbeiten. Aber nunja. Viele Lehrer haben natürlich ihren Unterricht nicht digital im Sinne von Aufgaben online gehabt, sondern als Word-Datei. Und ich stelle nicht in Abrede, dass viele Kollegen ihren Unterricht umplanen und vor allem digital rückmeldbar machen mussten.

    Ich habe zum Glück vor Jahren schon meinen gesamten Grammatik-Unterricht auf Online-Tests aufgestockt dank einiger Online-Plattformen.

    Ich habe das Beste aus zwei Welten: Meine Frau ist im tatsächlichen Home Office, ich war bis zu den Ferien teilweise in der Schule, teilweise im Fernunterricht (3 Tage Präsenz vormittag, 2 Tage vormittags Fernunterricht).


    Wir haben (noch) keine Kinder, daher ist das Ganze für uns ein Segen. Die Fahrzeit zur Arbeit entfällt für meine Frau, sie arbeitet eine Stunde mehr als vorher im Büro, ist aber effektiv eine Stunde weniger aus dem Haus. Und sie macht viel mehr bewusste Pausen und weniger im Büro vor dem PC prokastinieren. Und kann dank Terasse auch den Sommer genießen.


    Ich selber finde aber, dass ich trotz Vollzeit als Lehrer immer noch finanziell besser und zeitlich viel besser gestellt bin als Leute aus der mittleren Wirtschaft. Und dafür verdienen wir als Beamte auch wirklich angenehm. Und sind sozial abgesichert. Ganz zu schweigen von den Vorteilen der Privatversicherung.


    Meine Mutter hingegen ist in der Privatwirtschaft in leitender Position, verdient wenig mehr als ich, arbeitet aber bedeutend länger und vor Rollouts weit extremer als ich oder meine Frau.


    Daher finde ich trotz Home Office den Lehrerberuf als erstrebenswert, da wir nicht alle Ärzte, Anwälte oder Ingenieure beim Daimler sein können. Oder gar Unternehmensberater.


    Und beim Daimler wurden jetzt dank Corona auch Ingenieure et al in Kurzarbeit geschickt worden ^^.

    Ich habe mich extra angemeldet, um in diesem Beitrag zu posten.


    Ich finde das Angebot sehr gut, egal ob es nun 300 oder 600 Eur pro Woche sind. Ich arbeite eine Woche von zweien, in der vorletzten Ferienwoche. Eine Kollegin arbeitet die letzte Woche (sie hat keine Klassenleitung im nächsten Jahr, ich schon, daher ich Woche 5).


    Und ganz ehrlich, 300 Eur (evtl sogar 600) sind viel Geld für eine Arbeit, die bei digitale vorhandenem Unterricht quasi nicht wirklich gegeben ist. Ich habe seit meinem Ref alle Unterlagen digital, nach Schulform und Fach sortiert.


    Und vor allem war die Corona-Zeit für viele (nicht alle!) Lehrer eine verlängerte Ferienzeit. Kein Nachmittagsunterricht, Fokus auf Hauptfächer.. Wer digital aufgestellt war, konnte sehr schnell umschalten.


    Und da das Ganze freiwillig ist, verstehe ich das Gejammer nicht. Natürlich ist die Lernbrücke kein vollständiger Ersatz für den Unterrichtsausfall, aber allemal besser als die Kids noch mehr nicht einzubinden. In meiner Schule trifft es nämlich genau die Kids, die aus bildungsfernen Familien kommen, die kaum digital mitgekommen sind nach dem Lockdown.


    Daher: lasst die Leute machen, die es machen wollen. Und vor allem nicht vergessen, dass wir alle als Beamte oder Angestellte die Corona-Zeit ohne Kurzarbeit oder Gehaltskürzungen oder gar möglicher Nacharbeit im Vergleich zu in der Wirtschaft arbeitenden Menschen finanziell sehr entspannt sein konnten.

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