Beiträge von Meerwald
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Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Mein Direktor ist sehr pragamtisch. Eine Konferenz darf nie länger als 1,5 Stunden dauern. Das erreicht er, indem er mögliche Probleme schon vorab klärt, um so mögliche Diskussionen in der großen Runde zu vermeiden (man kann über alles ewig diskutieren, allein um des schwätzens Willen). Man merkt gerade in Schulen häufig, dass das Stichwort "Zeit ist Geld" überhaupt keine Rolle spielt. Hier werden Ressourcen regelrecht verschleudert, und damit meine ich die Beanspruchung von Kollegen für jedwedes Thema. Oftmals wird auch ein riesen Heckmeck um eigentlich sehr triviale Angelegenheiten gemacht. In der freien Wirtschaft undenkbar. Da muss abgeliefert werden, die Schreibtische sind voll und jeder bemüht sich darum, möglichst effizient zu arbeiten, um die Kollegen nicht zusätzlich zu belasten.
Das technische Problem die Arbeitszeit (für alle Kollegen!) massiv verlängern können, ist ein schwerwiegendes Problem. Hier müssen die Verantwortlichen auf jeden Fall darauf achten, dass alles funktioniert. Sonst zieht das einen langen Rattenschwanz nach sich, im gesamten Kollegium. Alle sind genervt, müssen länger arbeiten, Motivation sinkt etc. Absolut ineffizient!
Das Teamrunden auch mal kürzer dauern sollten, kann man ruhig kommunizieren. Auch eine Überlastung gehört "gemeldet"... so wie auch in der freien Wirtschaft. Es geht um die eigene Gesundheit und den "Erfolg" der Schule.
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Sinnvoll kann es sein, die eigenen Arbeitszeiten konsequent zu erfassen und dabei Tätigkeitsfelder getrennt auszuweisen, wofür ich sehr werbe. Dann hat man eine belastbare Datengrundlage für ein solches Gespräch, welches aber meist kaum notwendig wird, da man darüber auch selbst die Arbeitszeit gut steuern kann. Wenn ich diese Woche vlt. wirklich 50 Zeitstunden gearbeitet habe, weil 3 Konferenzen, 2 Elternabende usw. in einer Woche lagen (was de facto nicht vorkommt, Stichwort: Zeitmanagement und Planung), dann weiß ich, dass ich z.B. die nächsten 2 Wochen halt nur um die 35 Zeitstunden arbeiten werde.
Unabhängig vom Unterricht bin ich morgens spätestens um 7:50 Uhr in der Schule und arbeite bis ca. 17:00 Uhr. In der freien Wirtschaft rechnet man 45 Minuten Pause ein, weshalb ich so auf über 8 Stunden komme. Für mich ist das halt wie ein "normaler Job". Viele Kollegen handhaben es anders, ich bin ab 15 Uhr fast immer alleine im Schulgebäude. Sie arbeiten dann von Zuhause aus. Am Wochenende habe ich dann - wie eigentlich alle normalen Arbeitnehmer - frei. Ab und an bin ich auch mal früher Zuhause (wg. Familie), aber das wirbelt den Rythmus durcheinander. Wenn man das so durchzieht, kommt man eigentlich gut zurecht. Elternabende etc. sind halt das Pendant zu Projektabgaben in der freien Wirtschaft. Da muss man halt mal vor den Kunden (Eltern) vorturnen und den Projektstand (Organisatorisches etc.) erläutern.
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Was ist aber, wenn die Schulleitung die Aufgaben so verteilt, dass man sie unmöglich in 40 Stunden pro Woche schaffen kann? Wenn man z.B. 3 Klassenleitungen bekommt und pro Woche 3 Konferenzen einberufen werden? Da ich noch nie in der freien Wirtschaft gearbeitet habe, weiß ich nicht, wie das dort läuft? Irgendjemand wird doch festlegen, wie viele Klienten/Bürger/Akten z.B. ein Angestellter im Einwohnermeldeamt pro Tag/Woche bearbeiten kann?
In der freien Wirtschaft werden Aufgabengebiete abgegrenzt, die es zu bearbeiten gilt. Regelmäßig finden Gespräche mit Vorgesetzten statt, ob die Arbeit auch schaffbar ist. Manchmal kann es vorkommen, dass sich eine Projektabgabe verzögert. Hier hält man Rücksprache mit dem Vorgesetzten, sodass gewisse Tätigkeiten eine andere Priorisierung erhalten. In intensiven Phasen kann es sein, dass man > 50 h/Woche arbeitet (maximal 2 bis 3 Wochen). Anschließend wird man aber auch wieder eine Weile in Ruhe gelassen (Überstundenabbau, also unter 40 h/Woche arbeiten), um Burnouts zu vermeiden. Denn Krankheit kostet den Unternehmen viel Geld, weshalb man (in vernünftigen Unternehmen) auf eine einigermaßen angemessene Work-Life-Balance achtet. Manche lassen sich die Überstunden auch auszahlen und bauen keine Überstunden ab. Das liegt immer an den Möglichkeiten des Arbeitgebers und an dem Willen des Arbeitnehmers.
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Humblebee , was verwirrt dich an meiner Aussage? Ich finde es eine komische Begründung, gegen das Aussprechen von Missständen das Argument "macht halt einen anderen Job" anzubringen. Nee, ich möchte gern als Lehrer arbeiten und mit trotzdem nicht mein Klopapier mitbringen müssen.
Ich bin gerade etwas verwirrt... Humblebee hat doch hier vorher nichts gepostet, oder? Auf welchen Post bezieht sich dein Post, samu?
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Bist du wirklich Lehrer? Oder warum willst du uns beweisen, dass alles nicht stimmt? Übrigens sind in Schulwochen etwas über 46 Stunden normal (die gut 6 zusätzlichen Wochen Ferien werden umgerechnet auf 41 Stunden pro Woche, Angestellte müssen in Baden-Württemberg weniger arbeiten). Das sehen Außenstehende nicht. Es sind übrigens Standardabweichungen angegeben (bei Durchschnittswerten von 1750 bis 1976, seltsam, dass du falsch abrundest, passt es nicht in dein Vorurtei)l?
Jetzt möchte ich aber gerne mal wissen, warum Du so viel bei mir hineininterpretierst und um so viele Ecken denkst. Ich sei kein Lehrer? Ich runde absichtlich ab? *Kopfkratz*
Nein, 3.500 Stunden sind völlig unrealistisch. Das wäre in der freien Wirtschaft eine 70 Stundenwoche (250 Tage * 14 Stunden). Über ein ganzes Jahr! No chance... Und selbst wenn man die Augen und Ohren zuhält: So einen Spezialfall (Single, Workaholic) als Mantra zur Argumentation von zu viel Stunden vor sich herzutragen, dürfte bei denjenigen, die es zu überzeugen gilt, wohl nur ein müdes Lächeln - weil unrealistisch - erzeugen.
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Zitat
Ich sage es immer wieder: Mummert und Partner. Die kamen zum Teil auf 3.500 Stunden. Da diese Studie aber dem Land als Auftraggeber nicht genehm war, verschwand sie sang- und klanglos in der Schublade. Einige Tätigkeiten (Konferenzen etc.) wurden zum Normaufwand deklariert, verschwanden so aus der Arbeitszeitberechnung - und schon stimmte die Rechnung wieder aus Sicht des Landes.
Das ist für Teilzeitkräfte - insbesondere für unterhälftige - fatal und somit ein richtig fieses Minusgeschäft.
Ja gut, der Durchschnitt lag bei 1.700 bis 1.900. Man sollte hier auch mal die statistische Verteilung zeigen. Der Ausreißer von 3.500 Stunden kann mehrere Gründe haben: Erstens hat einer der 6.500 Lehrer schlicht 3 statt 2 geschrieben (Datenfehler), zweitens hat ein Lehrer bewusst manipuliert und drittens gibt es tatsächlich jemanden, der 3.500 Stunden gearbeitet hat. Geht man z. B. von einer Tätigkeit in der freien Wirtschaft aus (250 Tage á 8 Stunden am Tag = 40h/Woche), so hätte der kleine Workaholic rund 14 Stunden am Tag (250 Tage á 14 Stunden = 3.500 Stunden) gearbeitet. Das ist allein aus physikalischen Gründen nicht möglich. Da wurde statistisch nicht sauber gearbeitet. Normalerweise würde man solche Ausreißer (oben wie unten) entfernen, da es immer Datenfehler (bewusst oder unbewusst) gibt. Aber wie gesagt, da müsste man sich die statistische Verteilung anschauen...
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Ich finde unterm Strich den Lehrerberuf eigentlich sehr lukrativ, da neben dem vergleichsweise guten Gehalt (Pendant mit der freien Wirtschaft vergleichen) eine hohe Jobsicherheit einhergeht. Natürlich kann der Job auch schrecklich werden (Schüler, Kollegium) und man hat hier vielleicht nicht die Exit-Möglichkeiten wie in der freien Wirtschaft. Man ist quasi im Beamtenverhältnis "gefangen". Da braucht man denke ich einfach Glück im Leben (wie überall). Mit 1.866 Stunden (siehe mein zweiter Post) habe ich die Standardstunden ja einigermaßen getroffen.
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Ich habe aber keine Lust, über zu gut bezahlte faule Lehrer zu diskutieren (irgendwie erinnern mich deine Kommentare daran).
Ich nehme einfach mal an, dass Du durch das Forum oder privat ziemlich stark geframt bist. Ich kann mir ansonsten nicht erklären, warum Du auf diese Schlussfolgerungen kommst, da ich nie gesagt habe, dass Lehrer faul und zu gut bezahlt werden!
Da die Studien auf Selbsterfassung beruhen, kann man sie meiner Meinung nach alle vergessen. Als Indiz vllt. brauchbar, wobei 1.000 bis 2.500 Stunden schon heftig sind.
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Kennst Du noch weitere Studien?
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Ach sry, ja das war eine 75% Stelle! Da habe ich mich wohl verklickt.
Hier wird wohl viel zu viel in meine Posts hineininterpretiert. Ich wollte lediglich die Stundenlöhne vergleichen und der Lehrerjob kommt da mit Sicherheit nicht schlecht weg!
Die Studie ist zwar nett, wurde aber von der GEW finanziert. Zudem sollten Lehrer selbst ihre Arbeitszeit protokollieren, was das Ergebnis natürlich extrem verzerren dürfte. (Das ist jetzt keine Kritik an dem Ergebnis sondern eine Kritik an der Methodik, welche das Ergebnis verfälscht).
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Ok, mal folgende Berechnung. Lehrer haben (langfristig, Unterricht steht) ~191 Arbeitstage x 8,2 Stunden am Tag (ohne Wochenende & Ferien!, https://www.schnelle-online.in…19&to=31.12.2019#ergebnis ) = 1.566 Stunden , A13 Stufe 7 macht rund 43.000 EUR ( http://oeffentlicher-dienst.in…&zulage=&stkl=1&r=0&zkf=2 ) im Jahr.
Lehrer A13 Stufe 7
43.000 EUR (Brutto) / 1.566 Stunden = 27,40 Brutto
34.370 EUR (Netto) / 1.566 Stunden = 21,90 Netto
Packt man bspw. noch 300 Stunden wg. Wochenendarbeit etc. drauf, dann ist man bei
43.000 EUR (Brutto) / 1.866 Stunden = 23,04 Brutto
34.370 EUR (Netto) / 1.866 Stunden = 18,42 Netto
Alter Job (Chemiebranche) 80.000 EUR (Brutto) / 2.070 Stunden (230 Tage * 9 Stunden, da 45 Stundenwoche) = 38,65 Brutto
44.086 EUR (Netto, https://www.brutto-netto-rechner.info/ , nicht verbeamtet) / 2.070 Stunden = 21,30 Netto
Netto "fehlen" mir als Lehrer rund 10.000 EUR pro Jahr, welche ich in der Chemiebranche mehr verdient habe. Lebenszeit geht da aber mehr verloren und man hat einen geringeren Stundenlohn (zumindest im ersten Fall ohne +300 Stunden). Verteilt auf z. B. 35 Jahre macht das im Leben rund 350.000 EUR aus.
Ist man A14 Stufe 7, hat 2 Kinder + verheiratet landet man bei...
50.144 (Brutto) / 1.566 Stunden = 32,00 Brutto
38.763 (Netto) / 1.566 Stunden = 24,75 Netto
Der Unterschied reduziert sich auf 5.300 EUR/Jahr, verteilt auf 35 Jahre (ok, Familienzulage fällt irgendwann weg... egal) macht das im Leben 185.500 EUR.
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Hallo zusammen,
ich überlege gerade, welchen Stundenlohn Lehrer haben. Das sich dieser aus Arbeitszeit / Gehalt ergibt, hat womöglich jeder einen anderen je nach...
- Tarif (Beamter/Angestellter)
- Entgelt-/Besoldungsgruppe & Stufe
- Organisatorisches Drumherum (jede Schule tickt ja abhängig vom Kollegium anders, in den Extremen "kompliziert" zeitaufwendig oder "pragmatisch" zeitsparend organisiert)
- Fächer (Mathematik, Sport vs. Sprachen --> Korrekturaufwand)
- Individuelle Vorbereitungs- und Nachbereitungszeit (je nach Engagement/Perfektionswille/etc.)
Wie hoch schätzt ihr eure Stundenlöhne ein? Wie kommt ihr auf das Ergebnis (Rechnung)?
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Anscheinend funktioniert die Corona-App noch nicht richtig. Man kann sich alternativ die App "Mein Laborergebnis" runterladen und den QR-Code einscannen. Dann erhält man sein Ergebnis!
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Hallo, entschuldige die späte Rückmeldung! Ich bin Berufsschullehrer aus NRW und ehemaliger Seiteneinsteiger. Ich habe noch viele Kontakt zum alten Beruf und mich hat Eure Sich der Dinge interessiert. Übrigens ein schönes Forum habt ihr hier!
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Ja gut, ich hätte den Test auch gar nicht machen müssen, bin genauso schlau wie vorher. Es gibt Kollegen, die haben keinen Test gemacht und sind jetzt nicht unbedingt in Selbst-Quarantäne
Meine Frage war, ob schon jemand eine ähnliche Meldung erhalten hat?
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Wenn Du 55-60 Std. packst, wird das Ref in der Berufschule auch machbar für Dich sein. Anschließend steht Dir immer noch alles offen. Schau dir mal eine Schule von Innen an (Kontakt mit Schuldirektor aufnehmen, Einstieg weit vorausschauend planen). Kann Dir Berufsschule nur empfehlen.
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Hallo zusammen,
meine Corona App sagt nach einem Test: "Ihr Ergebnis liegt vor.... Fehlerhaft Test... Ihr Test konnte nicht ausgewertet werden. Es gab ein Problem bei der Auswertung Ihres Tests. Bitte kontaktieren Sie das Gesundheitsamt um Informationen zum weiteren Vorgehen zu erhalten."
Google spuckt rein gar nichts bzgl. dieser Meldung aus, als ob ich der Einzige bin, der solch eine Nachricht bekommen hat. Jedenfalls habe ich mich mal unter Selbst-Quarantäne gestellt - auch wenn ich davon ausgehe, dass es eine Panne beim Test gab.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt?
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Hallo,
durch die zunehmende Möglichkeit von Home Office (HO) in anderen Berufen wird der Lehrerberuf meiner Ansicht nach zunehmend unattraktiver. Vor meiner Zeit als Lehrer war ich in der freien Wirtschaft tätig und musste jeden Tag rund 2 Stunden auf der Straße verbringen. Durch Home Office spart man diese Wege und hat zudem viel mehr Freiraum zuhause. Außerdem kann man z. B. Gehälter einer Großstadt kassieren, wohnt aber auf dem Land. Insgesamt ist der Job eines Büromitarbeiters so wesentlich angenehmer geworden. Wie seht ihr das?
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