Das bezog sich auf die Petition, nicht den Beitrag an sich.
Ich finde die
Forderung in der Petition ehrlich gesagt ziemlich daneben.
Microsoft hatte
lange genug Zeit auf die Gesetzesänderungen und Foerdungen der Datenschutzbeauftragten zu reagieren. Wenn sie
datenschutzkonforme Dienste anbieten wollen würden, dann würden sie
das machen. Jetzt aber vom Landesdatenschutzbeauftragten zu fordern
sein Gutachten zurückzunehmen, nur weil er diesen Missstand
anspricht ist schlicht unverschämt.
Wenn ein Restaurant
sich nicht an gültige Hygienevorschriften hält, dann pflaume ich
doch nicht den Lebensmittelkontrolleur an, nur weil dieser von der
Nutzung des Restaurants abrät.
Es kann ja jeder im
privaten so viele Microsoft-Produkte nutzen wie er möchte (mach ich
auch), aber es kann nicht sein, dass Schüler entgegen
besseren Wissens zur Nutzung dieser gezwungen werden. Das würde ich
nicht nur für gesetzeswidrig halten, sondern es wäre auch nur
schwer mit den Inhalten des Bildungsplans vereinbar.
Zitat
Vor
dem Hintergrund permanent anfallender, personenbezogener Daten werden
verschiedene Aspekte der informationellen Selbstbestimmung,
insbesondere Datenvermeidung und sparsamkeit beleuchtet,
Maßnahmen diskutiert und deren Wirksamkeit in Grundzügen
eingeschätzt. Die Schülerinnen und Schüler diskutieren dabei
konstruktivkritisch auch normative, ethische und soziale
Aspekte.
Wie soll das in der
Schule denn glaubhaft vermittelt werden, wenn wir gleichzeitig durch
Weiternutzung von Microsoft-Produkten all das mit Füßen treten?
Datenschutz ist
nichts was man nur umsetzt, wenn man gerade sonst nichts zu tun hat
und die restliche Zeit getrost ignorieren kann.
Es darf natürlich
jeder eine Petition starten, aber in diesem Fall habe ich einfach
kein Verständnis für die Inhalte dieser. Nicht jeder muss sich
eingehend mit der Thematik beschäftigen, aber wenn man es nicht tut,
dann sollte man doch wenigstens auf die hören die dies getan haben.
Wenn Ärzte sagen, dass unser Zuckerkonsum ungesund ist, dann hören
wir zu und versuchen zumindest etwas zu ändern. Wenn aber
Informatiker oder Datenschützer bedenken äußern, dann heißt es
nur „stellt euch nicht so an“.
Wenn nun also jemand
zu so einer Petition aufruft, sehe ich da drei Optionen:
- die Person hat
keine Ahnung und ignoriert wissentlich Experten
- die Person hat
Ahnung und macht es entgegen besseren Wissens
- die Person hat
Ahnung und möchte den Rest nicht an seinem Wissen teilhaben lassen
(verschweigt die wahren Gründe für die Petition)
Alle drei Optionen
stimmen mich traurig.