Hallo zusammen,
nochmals vielen Dank für die Rückmeldungen. Ich habe zum ersten Mal etwas in solch einem Forum veröffentlicht und hätte nicht mit so vielen Rückmeldungen gerechnet. Wenngleich ich mir natürlich gewünscht hätte, dass diese etwas anders ausfallen. Ich wollte trotzdem nochmal was zu meinem Prozess erzählen, auch wenn dies in einer Erhebungsphase untypisch ist. Evtl. hilft Ihnen das, unsere Idee etwas besser zu verstehen.
Ich habe bereits im April mit der Erarbeitung angefangen. Die erste Zeit habe ich mich ausschließlich über das Thema "Menschenbilder" eingelesen und den Forschungsstand betrachtet. Wie bereits erwähnt, gibt es allerdings nahezu keine Erkenntnisse, weshalb dies in dieser Form durchaus ein neuer Bereich ist, welcher aber durchaus Relevanz hat. Ich habe daraufhin die bedeutsamsten Menschenbilder herausgefiltert (z.B. Economic Man, Integratives Menschenbild nach Rousseau, Homo agens, Social Man, Homo Reciprocans uvm.). Diese habe ich dann mit viel Literaturarbeit charakterisiert. Beispiel: Homo Reciprocans - 1 Merkmal: "Positive Gegenseitigkeit stellt Motivationsantrieb dar." Daraufhin habe ich Indikatoren gebildet (Beispiel: Interaktionsbasierter Motivationsaspekt). Auf Grund dieser Indikatoren habe ich, orientiert an der Empirie und der Charakteristik, entsprechende Aussagen gebildet. Da ich aber den ganzen Mensch im Allgemeinen abfrage, war es nur möglich eine geringe Anzahl von Aussagen für einen Indikator zu bilden. Natürlich könnte man für jeden Indikator allein schon eine extra Befragung durchführen. Es geht demnach viel mehr um eine Tendenz bzw. ob überhaupt eine Tendenz zu erkennen ist. Die Menschenbilder sind natürlich für sich bereits "Ideale", weshalb kein Mensch nur einem Menschenbild zuzuordnen ist. Auch hierbei geht es eher um Tendenzen zu den entsprechenden Menschenbildern.
Aus diesen Gründen wirken die Aussagen teilweise etwas abstrakt. Ich verstehe auch die Anmerkung, dass eine "Teils-Teils"-Antwort oder eine "Keine Einschätzung möglich"-Antwort hilfreich wäre. Allerdings würde dies dazuführen, dass eine deutliche Tendenz zur Mitte herauskommen würde. Dies würde damit keine Interpretation zulassen.
Weiterhin ist wichtig zu wissen, dass es nicht darum geht, wie der Lehrer "zu sein hat". Es wird auch nicht untergraben, dass Lehrer/innen die Schüler/innen nicht als Individuen wahrnehmen. Im Gegenteil. Dieser Aspekt wird im Fragebogen ebenfalls aufgegriffen. Dies wäre allerdings erst in den Ergebnissen zu sehen. Ich hatte auch nochmals Rücksprache mit meinem Betreuer. Wir glauben, dass hier durchaus Ergebnisse entstehen können, die weiterverwendet werden könnten.
Sie würden mir deshalb einen riesen Gefallen tun, wenn Sie dem Fragebogen nochmals eine Chance geben und diesen ausfüllen. Was danach rauskommt wird sich zeigen. Ich bin aber durchaus optimistisch, dass die 3-monatige Erarbeitung nicht per se falsch war. Weiß aber, dass der Fragebogen durchaus speziell und nicht einfach ist.
Vielen herzlichen Dank im Voraus!!
Timo