Hallo in die Runde
Ich bin neu hier und warte auch ungeduldig auf Informationen zum Umgang mit Schwangeren nach den Ferien in NRW.
Habe hier ein wenig gelesen und finde die Tatsache, wie unterschiedlich das jetzt schon in den Bundesländern geregelt ist, nicht gut. Ich selber wohne und arbeite im Dreiländereck (D/BE/NL - in den Nachbarländern werden die Vorkehrungen wieder verschärft) und bin an einer sehr großen städtischen Gesamtschule tätig. Nach den Ferien wurde ich von meiner SL, weil ich keine Abschlussklassen unterrichten soll (gehe im November in den Mutterschutz), mit 22,5 Std. in 4 Klassen der JG. 6,7,9 eingesetzt. Heißt 120 SuS im Alter von 12 bis 15 Jahre in Räumen, derern Fenster man nur kippen kann. Wie kann man hier noch von den in der "Arbeitsmedizinischen Empfehlungen zur Beschäftigung von schwangeren und stillenden Frauen im Zusammenhang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2/COVID-19-Erkrankung" vom 22.04.2020 geforderten 1,50m Mindestabstand sprechen?
Hier heißt es, dass eine coronaspezifische Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden soll:
Bei der Gefährdungsbeurteilung sind u.a. folgende Aspekte zu berücksichtigen:
• Welcher Art und Häufigkeit sind die Kontakte sowie die Zusammensetzung der Personengruppe?
• Besteht ein Kontakt zu ständig wechselnden Personen/Patienten/ Publikum?
• Kann ein Mindestabstand von 1,5m zu anderen Personen sicher eingehalten werden?
• Ist ein enger Kontakt im Rahmen eines persönlichen Gesprächs („face to face“- Patientengespräch) unvermeidbar und dauert er länger als 15 Minuten?
• Besteht Umgang mit an den Atemwegen erkrankten oder krankheitsverdächtigen Personen? Werden Tätigkeiten durchgeführt, die mit einer erhöhten Aerosolbildung einhergehen?
• Wie sieht es mit der Umsetzung der Hygienestandards und der Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung beispielsweise mit Atemschutzmasken in der vorliegenden Belastungssituation zum jetzigen Zeitpunkt aus?
• Wie sind die Raum- und Lüftungsverhältnisse am Arbeitsplatz?
Wurde bei mir nicht gemacht! Und alle diese Punkte würden uns doch sofort aus dem Klassenzimmer holen! -> Eine Freundin, die bei DM arbeitet, wurde direkt wg. Kundenkontakt für ihre gesamte Schwangerschaft ins BV geschickt.
Ich möchte mich nicht vor der Arbeit drücken, aber habe bei der Vorstellung, so zu unterrichten, echt Bauchschmerzen. Viele unserer SuS werden aus Risikogebieten zurückkommen.
Gleichzeitig empfinde ich, speziell in NRW, die Kommunikationspolitik als nicht zumutbar. Sowohl für die KuK als auch für die SL. Sollte ich jetzt drei Tage vor Unterrichtsbeginn entscheiden dürfen, zu Hause zu bleiben, muss SL diese 22,5 Std. wieder anders besetzten. Eine Info dazu vor den Ferien hätte allen Beteiligten Planungssicherheit gegeben.
Ich werde also weiter hier mitlesen und bin gespannt auf Infos!
Liebe Grüße