Beiträge von Kakadu

    Bei uns müssen die Lehrer im Homeoffice für die Vertretungslehrer vorbereiten, d.h. inklusive Tafelbilder, Arbeitsblätter, Leistungskontrollen, Erklärvideos. Die Vertretungslehrer "beaufsichtigen" nur die Schüler

    Das ist dann also wie bei uns. Oder unterrichtet die Vertretung auch richtig (wegen der Tafelbilder) - das ist bei uns nicht möglich, da auch Fachfremde eingesetzt werden.

    Die Schwangeren meiner Schule unterrichten ihre Klassen aus dem Homeoffice. Manche Klassen haben Präsenzstunden in dieser Zeit, man schickt also das Material an die Schule und es wird von Vertretungslehrern beaufsichtigt bearbeitet. Dann laden es die Schüler auf unsere Schulplattform, ich lade es dort stichprobenartig herunter, korrigiere es und sende es per Mail an die Schüler zurück. Parallel schicke ich allen die Lösung. Einige Klassen erhalten ihre Aufgaben nur über die Plattform, da sie die Stunden in den Nachmittag gelegt bekommen haben. Sie laden sie herunter, bearbeiten sie allein, laden sie hoch und ich korrigiere wieder und schicke Lösungen.

    Da ich nicht erwarten kann, dass sich die Vertretungen in meinen Stoff hineindenken und einige Schüler ja nur allein Zuhause arbeiten, biete ich pro Klasse wöchentlich eine freiwillige Videokonferenz an. Hier werden Fragen geklärt, geschaut wie sie zurecht kommen und wie schnell sie so sind. So tue ich das in meiner Macht stehende, um den Schülern das Lernen unter diesen Umständen zu ermöglichen.

    Die Benotung erfolgt rein über die Abgaben der Schüler, plus Klassenarbeiten, die ich korrigiere.

    Wenn es passt, lasse ich mich auch im Unterricht dazuschalten, um Aufgaben zu besprechen. Dafür benötigt man aber wieder einen moderierenden Vertretungslehrern und einen kompatiblen Klassenraum.

    Alles in allem hat man einen sehr hohen Korrekturaufwand, und die Schüler müssen sich daran gewöhnen, auf den Punkt gute Ergebnisse zu liefern, da eben nur punktuell überprüft wird. Da ich das aber ein ganzes Halbjahr so machen werde/ muss, gleichen sich nicht so gute Leistungen dann durch andere aus, hoffe ich.

    Das Problem nicht abgegebener Ergebnisse kommt dann noch dazu, man telefoniert sehr viel mit Eltern, die einen z.T. für das System verantwortlich machen. Da muss man drüber stehen. Es ist gerade nicht zu ändern...

    aber ich soll in Klassen, die ich nie gesehen habe, Arbeiten stellen, korrigieren und auch benoten!

    Das ist bei mir (Niedersachsen) auch so, nur dass niemand zwischengeschaltet ist. Sprich ich plane die Vertretungsaufgaben, diverse Vertretungskräfte sitzen in den Stunden und beaufsichtigen die SuS, ich korrigiere die Ergebnisse der Stunden (lass ich mir alle durch die SuS schicken) - das entspricht der "mündlichen Note" - und lasse Klassenarbeiten schreiben. So läuft das bei uns bei allen Homeoffice Kräften. Wie gut dass für die SuS ist, sei dahingestellt. Alles besser als weiterer Ausfall... :sterne:

    Hallo, hat jemand mehr Informationen zu Baden Württemberg? Auf einer KM Seite habe ich gelesen, dass Lehrerinnen aus dem Präsenzunterricht genommen werden und nicht unterrichten dürfen

    In Niedersachsen ist das tatsächlich Entscheidung der Schulleitung. An meiner Schule ist man nur für Home Office eingeteilt und hat sogar ein verringertes Stundendeputat. 30km weiter an einer ähnlich großen Schule sind Schwangere weiterhin für den Präsenzunterricht eingesetzt. Ob man da Mitspracherecht hat, weiß ich nicht. Wenn die Schulleitung aber davon ausgeht, Schwangeren zu wenig Schutz bieten zu können (Gefährdungsbeurteilung) übernimmt man wahrscheinlich die volle Verantwortung? Keine Ahnung, wie das dann versicherungstechnisch im Fall eines Falls läuft...

    Es ist aber nicht so gewesen, wie du schreibst: vor den Sommerferien war es in Niedersachsen nicht generell vorgesehen, dass Schwangere hätten im Homeoffice bleiben dürfen; das war an meiner Schule eben eine "Sonderregelung" durch den Schulleiter.

    Bei uns wurden die Schwangeren vor den Ferien tatsächlich durch das Gesundheitsamt rausgezogen, sie durften nicht im Präsenzunterricht arbeiten, obwohl sie wollten. Und das bei 0 Fallzahlen im Landkreis.


    Danke für eure vielen Nachrichten zu Niedersachsen. Anscheinend ist es oft die Schulleitung, die entscheidet, für wen ein Präsenzunterricht zu riskant sein könnte. Hängt vielleicht mit der Schülerzahl/ Raumgröße zusammen? Oder der Auslegung der Fürsorgepflicht? Ich finde es aber schade, dass solange Unsicherheit bezüglich der Folgeschäden für das Kind bestehen, es Schwangeren nicht pauschal freigestellt ist, im Home Office zu arbeiten. Sich über den Arzt krank schreiben ist für alle Beteiligten unbefriedigend.

    Hallo,

    Ich würde gerne euer Schwarmwissen zu Niedersachsen nutzen. Bin in der 10. Ssw und werde es wohl bald der Schulleitung mitteilen. Soweit ich weiß, muss ich dann mit Schulbeginn als Schwangere in den Präsenzunterricht. Das bereitet mir nun aber tatsächlich schlaflose Nächte (die Hormone?), weil schon vor den Sommerferien an meiner Schule hygienetechnisch so viel schief lief und kaum organisiert war. Parallel habe ich an einer Grundschule gearbeitet, die ihre Schüler und ihr Personal wesentlich besser geschützt haben, daher habe ich den direkten Vergleich.

    Gibt es hier Kolleginnen aus Niedersachsen, die nach den Ferien nur aus dem Homeoffice arbeiten (wie es vor den Ferien geregelt war), oder müssen alle wieder kommen?

    Viele Grüße

    Kakadu

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