Doch, in Studium und Ref lernt man etwas über Classroommanagement, didaktisch sinnvollen Aufbau, Verhaltensstörungen etc. Das bereitet einen vielleicht nicht 1:1 auf die ätzende Situation einer L-Klasse in der 8. Stunde vor, aber es bewahrt vor der Idee "die Schüler halten mich für cool, weil ich Sozialpädagoge und natürlich viel lockerer bin als die schreienden Lehrer".
Wer Lehramt studiert hat geht M.M.n. mit anderen Voraussetzungen in den Unterricht. Für Sonderpädagogik kann ich das definitiv versichern, denn das ist das täglich Brot, auch im Studium.
Natürlich hast du mit dem was du sagst völlig Recht! Mit einem Lehramtsstudium ist man wahrlich besser vorbereitet. Praktika und Ref. tun ihr Übriges. Und ich hatte keinesfalls die Idee, mit meiner Ruhe eine gewisse Coolness auszustrahlen und ggf. mein Wissen aus dem SozArb Studium anzuwenden. Es geht vielmehr darum, dass ich von Schreien absolut nichts halte. Darauf warten die SuS m.E. nur.
Wie ich mittlerweile auch erfahren konnte, haben so gut wie alle Lehrkräfte in dieser Klasse Probleme. Für mich ist eine klare Linie in Bezug auf die Ordnungsmaßnahmen wichtig. Ich brauche Rückenhalt meiner SL um diese Maßnahmen auch durchsetzen zu können. Nur leider wird man als Seiteneinsteiger mit so ziemlich allem alleine gelassen. Das heißt grob gesagt: Wenn man nicht fragt, weiß man auch nichts. Das Problem hierbei ist aber, dass man die richtigen Fragen im Vorfeld einfach NICHT KENNT. Diese ergeben sich.
Ich bin einfach nur froh, dass mir die Kollegen bei Rat und Tat zur Seite stehen.