Beiträge von Nerostar

    Doch, in Studium und Ref lernt man etwas über Classroommanagement, didaktisch sinnvollen Aufbau, Verhaltensstörungen etc. Das bereitet einen vielleicht nicht 1:1 auf die ätzende Situation einer L-Klasse in der 8. Stunde vor, aber es bewahrt vor der Idee "die Schüler halten mich für cool, weil ich Sozialpädagoge und natürlich viel lockerer bin als die schreienden Lehrer".


    Wer Lehramt studiert hat geht M.M.n. mit anderen Voraussetzungen in den Unterricht. Für Sonderpädagogik kann ich das definitiv versichern, denn das ist das täglich Brot, auch im Studium.

    Natürlich hast du mit dem was du sagst völlig Recht! Mit einem Lehramtsstudium ist man wahrlich besser vorbereitet. Praktika und Ref. tun ihr Übriges. Und ich hatte keinesfalls die Idee, mit meiner Ruhe eine gewisse Coolness auszustrahlen und ggf. mein Wissen aus dem SozArb Studium anzuwenden. Es geht vielmehr darum, dass ich von Schreien absolut nichts halte. Darauf warten die SuS m.E. nur.


    Wie ich mittlerweile auch erfahren konnte, haben so gut wie alle Lehrkräfte in dieser Klasse Probleme. Für mich ist eine klare Linie in Bezug auf die Ordnungsmaßnahmen wichtig. Ich brauche Rückenhalt meiner SL um diese Maßnahmen auch durchsetzen zu können. Nur leider wird man als Seiteneinsteiger mit so ziemlich allem alleine gelassen. Das heißt grob gesagt: Wenn man nicht fragt, weiß man auch nichts. Das Problem hierbei ist aber, dass man die richtigen Fragen im Vorfeld einfach NICHT KENNT. Diese ergeben sich.


    Ich bin einfach nur froh, dass mir die Kollegen bei Rat und Tat zur Seite stehen.

    Und die anderen Stunden waren in Ordnung? Du Glückliche(r)! Freue Dich darüber und baue auf den anderen Stunden auf. 7. und 8. Klassen sind sowieso immer schwieriger, auch an den anderen Schulen oder Schulformen. Dazu 8. Stunde - das ist echt spät - da muss man nichts mehr zu sagen... In Ordnung ist das Verhalten der Schüler natürlich trotzdem nicht.


    Was Du schreibst, erlebe ich als Seiteneinsteiger gerade seit 4 Wochen durchgängig. Und ja, ich BIN auch schon lauthals im Unterricht beleidigt (und mit Zeug beworfen) worden.

    Dabei habe ich drei Jahre Unterrichtserfahrung, aber sowas kannte ich vorher nicht.

    Wenn ich das so lese, wie du es hier beschreibst, kann ich ja sogar wahrscheinlich noch froh sein... 4 Wochen durchgängig und beleidigt worden? Inklusive mit Zeug beworfen worden? Horror... In solch Situationen fühlt man sich einfach hilflos. Auch wenn ich mir im Endeffekt am liebsten sagen würde: "Bleib ruhig, du kannst nichts dafür, die Stunde ist jetzt eh für die Katz, dein Geld bekommst du trotzdem." Normalerweise könnte man entspannt sein, dennoch begleitet mich da ein schreckliches Gefühl. Kollegen meinten, ich soll ganz schnell aufhören mich über so verlaufende Stunde zu ärgern.

    So doof das jetzt klingt, nimm dir was zu lesen oder was zu arbeiten mit.

    Es gibt manchmal so Stunden, da achte ich einfach nur drauf, dass keiner verletzt wird. Und ne 8. Stunde (vermutlich noch in der ersten Woche mit vollen Klassen) als neuer Kollege gehört definitiv dazu.

    Schreib dir die vertrödelte Zeit auf und bestell die Kinder zum nachholen ein, aber irgendwann, wenn es weh tut. Freitags 7. Stunde oder 8te oder so.

    Dabei bleibst du freundlich und gelassen.

    Du bestrafst nicht, du brüllst nicht, du bist entspannt und konsequent.

    Du hast meine Gedanken wirklich auf den Punkt gebracht!

    Ich möchte entspannt sein und keinesfall brüllen (habe ich auch nicht).

    Die eine Schülerin meinte sogar: "Was ist das denn fürn Lehrer, der rastet ja gar nicht aus!"

    Welche Klassenstufe war das denn?

    Es ist eine 7. Klasse.

    Beziehungsarbeit steht bei mir an erster Stelle, nur ist so etwas in der 8. Stunde eher nicht möglich.

    Recht hast du, dass es wirklich ungünstig ist, in der 8. Stunde in die Klasse zu gehen und eine Kennenlernrunde zu starten.

    Ich habe in dieser Klasse am Montag in der ersten Stunde wieder Unterricht und hoffe, dass es dann besser läuft.

    Hallo Ihr Lieben,


    ich besitze einen Master in Soziale Arbeit und bin als Seiteneinsteiger in den Schuldienst eingestellt worden.

    Ich habe vorher schon viel mit behinderten Kindern, mit Kindern einer sozial-emotionalen Störung und generell mit verhaltensauffälligen Kindern zu tun gehabt.

    Es ist eine Lernbehindertenschule.


    Die ersten Stunden liefen mehr oder weniger ok. Mal war es etwas lauter, aber sobald Aufgaben verteilt wurden und die SuS zu tun hatten, war es ein angenehmes, ruhiges Arbeitsklima.


    Nur die letzte Stunde (8. Stunde) war der absolute Horror!

    Die SuS waren von Anfang an laut, bevor ich überhaupt dazu kam, nur ein Wort zu sagen. Ich musste geschlagene 10 Minuten warten, bis Ruhe eingekehrt ist und ich die SuS begrüßen konnte.

    Ich war für die SuS ein neuer Lehrer, den sie noch nie zuvor gesehen haben. Sie waren weder neugierig mich kennen zulernen, noch besaßen sie einen Hauch der Absicht mal zur Ruhe zu kommen. Es folgten Beleidigungen untereinander, wildes und lautes Hineinrufen und eine generelle Verweigerungshaltung der Mitarbeit an der Kennenlernrunde. Einfach eine katastrophale Situation und absolutes Chaos. Ich wusste nicht wie mir geschah, geschweige denn hatte ich nur ansatzweise eine Idee, wie ich diese Situation gelöst bekomme.


    Es folgte meinerseits der Rauswurf zweier Schüler, welche am lautesten waren. Dies beeindruckte aber weder die betroffenen SuS, noch die anderen in der Klasse.


    Ich bin wirklich verzweifelt und habe das Verlangen danach einfach alles hinzuschmeißen. Obwohl dieser Beruf ein wahrer Traum für mich ist.

    Es könnte der Eindruck enstehen, dass ich wahrlich nicht für den Beruf geeignet bin, wenn ich solch eine Aussage nach meinem ersten Tag tätige.

    Aber man hätte bei dieser Stunde dabei sein müssen... Es hat wirklich nur noch gefehlt, dass Beleidigungen gegen meine Person gerichtet werden.


    Ich benötige einen Rat... Zuspruch bekam ich im Lehrerzimmer zwar, aber ich glaube kaum, dass wenn sich dieses Verhalten der SuS nicht ändert, ich nicht in der Lage bin in dieser Klasse weiterhin Unterricht zu geben. :(

    Lies dich für diesen Förderschwerpunkt und deine Fächer in die gültigen Bildungspläne ein. Besorg dir für deine Fächer fachdidaktische Einführungen. Mach dich für Englisch schlau, wie man generell ein Warming Up gestaltet oder Sprechanlässe (monologisch/dialogisch) schafft und brich das runter auf deine Zielgruppe. Lies dich in den Gesellschaftswissenschaften ein zu Mündigkeit als Ziel und der Förderung von Urteilskompetenz. Versuch Anwendungsbeispiele für die Förderschule dazu nachzulesen um besser zu verstehen, was gemeint ist und wie man das ganz konkret angehen könnte. Erfrage an deiner Schule mit welchen Lehrwerken gearbeitet wird (ggf. erhältst du diese schon vorab von der Schule oder in der Bib) und ob es für deine Fächer ein Schulcurriculum gibt, dass du beachten musst (meine künftige Schule hat beispielsweise feste Stoffverteilungspläne für alle Fächer- sehr anfängerfreundlich und sehr abgestimmtes Vorgehen, dafür nimmt es einem natürlich einige Gestaltungsfreiheit). Versuch dich in die schulrechtlichen Vorgaben zur Leistungsmessung und zu Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen einzulesen. Je nach BL wird das in Ref oder Seiteneinstieg nicht thematisiert obgleich du diesen rechtlichen Rahmen berücksichtigen musst.


    Habt ihr vorab Seminarveranstaltungen? Falls ja, könntest du das Seminar anschreiben und um einen Ausbildungsplan bitten. So weißt du, was behandelt wird und welche Themen ggf.komplett offen bleiben und in ausschließlicher Eigenarbeit zu erarbeiten sind.

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort, so kann ich mich ausreichend vorbereiten und weiß in etwa, was ich mir besorgen muss.

    Aktuell ist noch kein Seminar oder sonstiges geplant.

    Kennst du denn schon deine Klassen und/oder Fächer?

    Die Klassen nicht. Der Fächerbedarf wurde mit Englisch und Gesellschaftswissenschaften kommuniziert. Hatte bis dato weder Kontakt mit der SL noch habe ich persönlich mit einer zuständigen Person vom Schulamt gesprochen. Ich habe nur die verbindliche, schriftliche Zusage erhalten mit Vermerk auf die Zusendung des Arbeitsvertrages Anfang August.

    Hallo liebe Community,


    ab September werde ich an einer Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt "Lernen" unterrichten.

    Ich bin Seiteneinsteiger (Erzieher und Sozialpädagoge) und bitte hiermit um Tipps für den Einstieg und der Vorbereitung auf den Unterricht.

    Gibt es etwas ganz wichtiges zu beachten? Was sollte ich unbedingt im Vorfeld tun?

    Hallo liebe Community,


    ich werde im September als Lehrkraft beim Staatlichen Schulamt angestellt (Brandenburg) und werde an einer Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt "Lernen" unterrichten. Ich hatte weder ein Vorstellungsgespräch, noch habe ich die Schule gesehen, geschweige denn mit der Schulleitung gesprochen (wobei letzteres eher an den aktuellen Ferien liegt).

    Ich habe lediglich die verbindliche Zusage vom Schulamt.


    Ich selbst bin Erzieher und Sozialpädagoge B.A. und freue mich auf die zukünftige Tätigkeit.

    Mit welcher Eingruppierung kann ich rechnen? Dazu hat mir bis dato niemand Auskunft erteilt.

    Wird mir der Abschluss des Erziehers und der des Sozialpädagogen bei der Eingruppierung in irgend einer Form angerechnet?


    Danke im Voraus für die Antworten. :aufgepasst:

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