Beiträge von putzmunter

    Hallo Sina
    unbedingt machen:
    mit der Eisenbahn von Palma nach Soller fahren!!!! Unvergleichliche Landschaft, dramatische Berge!!
    Wenn angekommen, mit der Straßenbahn (noch so ein Erlebnis) nach Port de Soller fahren, Fenster sind offen - die Orangen in den Gärten streifen einem fast die Nase. In Port de Soller ist ein kleiner Strand mit Cafés und vielen Spaniern und Mallorquinern.
    Noch zu empfehlen: Sa Calobra mit dem Auto (ganz im Norden, schlängelnde Küstenstraße im Fels), die Höhlen von Artà, die Stadt Pollensa mitsamt Calvario,
    und im Landesinneren: Landgut La Granja, liegt lauschig-schattig und romantisch im Wald, kann man besichtigen, die verkaufen auch ihre eigenen Marmeladen, Säfte etc.
    Gruß,
    putzi

    Hallo Laura,
    das hört sich schon übel an. Was sind denn deine Fächer? Hoffentlich nicht Englisch und Deutsch! Falls ein Fach Mathe ist, wäre das schon ein bisschen besser. Du musst ganz stark rationalisieren beim Zeitaufwand - alles nicht Wesentliche weglassen!
    Stelle auch fest, ob bei euch in der 11 eine Klausur pro Halbjahr geschrieben wird oder zwei. Bei uns haben die verschiedenen Fachkonferenzen da unterschiedliches beschlossen, und mein nächster Schritt wird sein, dafür zu sorgen, das sin meinen Fächern in der 11 nur noch eine geschrieben wird. Erkundige dich auch gleich bei Kollegen, die dieselben Fächer unterrichten wie du, wie sie das mit der Korrekturbelastung handhaben.
    Vielleicht kannst du auch darauf dringen, dass deine beiden 12er Grundkurse am selben Termin schreiben (da die Stunden nicht gleich liegen, müsste das speziell eingerichtetet werden), damit sie dieselbe Klausur schreiben können und du nicht zwei verschiedene entwerfen musst.
    Liebe Grüße,
    putzi

    Hallo c.p.moritz,


    das ist nichts anderes als der real existierende Mangel an Arbeitsgerechtigkeit. Hängt auch mit Fächerkombinationen zusammen. Mich trifft es wie fast immer mit 6 Korrekturen: 5x Englisch, davon 1 LK12, 1 GK 13, eine 10, eine 7, eine 5, plus eine Französisch-8. Ich korrigiere mir gewohnheitsmäßig einen Wolf, und eine Klassenleitung habe ich auch noch. Noch schlimmer sind nur die Kollegen dran, die die Kombination Deutsch und Englisch haben. Die haben teilweise SIEBEN Korrekturen. Zwei von denen haben auch noch eine Klassenleitung und machen Fahrten.
    Ich werde keine Klassenfahrten mehr machen, da mir das zuviel Korrekturzeit stiehlt, das kann ich mir einfach nicht mehr leisten. Ich überlege auch, den Fachvorsitz Englisch und die Betreung der Lehramtspraktikanten abzugeben - mal sehen.
    Unser Chef sagt einfach, die Verteilung ging nicht anders zu machen. Dabei hatten wir schon mal des Langen und Breiten auf einer Konferenz diskutiert, dass die Klassenleitung nicht automatisch am Hauptfachlehrer hängenbleiben muss - jemand, der in einer Klasse Bio und Erdkunde unterrichtet, kann genausogut dort die Klassenleitung übernehmen. Aber gemacht hat der Chef das nicht.
    Manche Kollegen sagen mir auch, "Geh doch auf halbe Stelle, wenn du so viele Korrekturen hast", aber das habe ich schon mal mehrere Jahre gemacht und damit meine Ruhegehaltsansprüche entscheidend geschädigt.
    Das Mindener Arbeitszeitkonten-Modell ist derzeit bei unserem Schulministerium (NRW) ein beliebtes Ankündigungsargument. Ich galube aber, wenn es nicht verpflichtend eingeführt wird, bringt es gar nichts, weil unser Kollegium (überwiegend NICHT Doppelkorrigierer) sich dagegen aussprechen wird und alles bleibt beim alten.


    Wie sieht das denn an anderen Schulen aus, kann mal jemand berichten? Danke schon mal!
    Putzi

    Hallo Aktenklammer,
    mich beschäftigt das auch. Unser Chef wird uns wohl auf der ersten Konferenz am Ende der Sommerferien hoffentlich angeben, welchen Vereinfachungsmodus er vorschlägt - nach den Handreichungen des Schulministeriums soll der Klassenlehrer von allen Fachlehrern seiner Klasse für jeden Schüler die Kopfnoten einholen und das arithmetische Mittel notieren, das dann für jede der sechs Kopfnoten errechnet wird. Ich nehme mal an, dass nur in Abweichungsfällen die Konferenz über Änderungen beschließt, weil sonst der Zeitaufwand nicht mehr zu rechtfertigen ist ( wir haben ca 1200 Schüler).
    Ich habe aber auch noch einen Leistungskurs und befürchte, dass ich auch hier noch die Kopfnoten von allen Lehrern für diese Schüler einholen und zusammenrechnen darf - LK-Lehrer haben ja quasi eine zweite Klassenleitung!
    Ich muss sofort in dieser ersten Konferenz dagegen Einwand erheben, denn mit meinen zwei Fremdsprachen, Klassenleitung und LK-Leitung bin ich meist vor Überarbeitung platt.


    Schüler glauben immer an Sympathienotengebung, weil sie keine Ahnung haben, wie Leistung aus der Lehrerperspektive aussieht. Dieses Problem werden wir auch nie aus der Welt schaffen, aber ich glaube, dass Vorgehenstransparenz dazu beitragen kann, dass sie ein bisschen Durchblick bekommen. Wenn man ihnen klar erläutert, wie der Weg von der einzelnen Teil-Kopfnote bis zum errechneten Mittel, das auf dem Zeugnis erscheint, verläuft, werden sie sehen, dass (ähnlich wie bei den Punktespielräumen der Zentralen Abschlussprüfung Klasse 10) ganz viele Unterschiede einfach im Rechenprozess wieder wegnivelliert werden. Ich glaube nicht, dass mehr als zwei verschiedene Notenstufen, im Ausnahmefall drei, überhaupt auf dem Zeugnis erscheinen werden.
    Aber wir werden sehen - was immer auch ministeriell erlassen wird, wir müssen es tun, und zwar unabhängig davon, was wir davon halten.
    Gruß,
    putzi

    Hallo Hestia,
    , ich zitiere hier mich selbst, denn folgendes habe ich schon in einem anderen Forum einer Studentin zu bedenken gegeben, die mit der Kombination Deutsch/Englisch liebäugelte (meine Aussagen beziehen sich auf NRW):


    Ich muss dir dringend von der Kombination Englisch-Deutsch fürs Lehramt am Gymnasium abraten!! Ich bin selbst am Gymnasium und kann dir aus Erfahrung versichern, dass diese Kombination zur garantierten Arbeitsüberlastung führt. Erstens dauert es nicht nur einen Nachmittag, eine Klassenarbeit zu korrigieren. Und an Klausuren sitzt man mindestens zwei Wochen, zusätzlich zur normalen Arbeit. Aber Englisch und Deutsch sind nicht nur am arbeitsaufwändigsten, sondern sind zusammen mit Mathe die drei Fächer, die von Düsseldorf in zunehmender Regelmäßigkeit mit nicht vorhersehbarer Mehrarbeit überschüttet werden, ohne dass man da etwas ablehnen kann: Parallelarbeiten, Zentrale Lernstandserhebungen, Zentrale Abschlussprüfungen, all das betrifft nur Englisch, Deutsch und Mathe, und wenn du eine Kombination dieser Fächer hast, bist du von der Mehrarbeit auch noch doppelt betroffen. Auch beim Zentralabitur ist man angeschmiert: zwar kommen die Prüfungsaufgaben aus Düsseldorf, aber gemacht werden sie von nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Lehrern, das heißt, dich kann es auch treffen, und das ist eine elende Riesenarbeit, für die es weder Entlastung noch sonst einen Ausgleich gibt. Aber selbst wenn diese Aufgabe dich nicht trifft, musst du immer noch die Vorabiklausur (nach den neuen Vorgaben sehr zeitaufwändig!!) selbst aufstellen. Mathe: EINE Vorabiklausur. Deutsch: es müssen ZWEI zur Auswahl gestellt werden, doppelte Arbeit. Englisch: zwei zur Auswahl aufstellen, PLUS: die zwei müssen in sich noch einmal Wahlaufgaben zur Auswahl enthälten. Etwa vierfacher Arbeitsaufwand. Es müssen nicht nur einfach die Klausuren und Fagestellungen geliefert werden, sondern auch die zugehörigen Musterlösungen als Punkteauswertungsbögen für die zwei Klausuren, plus noch mal separat für die beiden Auswahlaufgaben, die in jeder der beiden Klausuren enthalten sein müssen.
    Wenn du Pech hast und ein Schüler krank ist, kannst du für diesen einen das ganze Arbeitspaket noch einmal ganz neu machen, oft liegen nur wenige Tage zwischen Vorabiklausur und Nachschreibetermin. Extra Zeit dafür bekommst du nicht, die Mittel-und Unterstufenarbeiten wollen in der Zeit selbstverständlich auch korrigiert werden.
    Dass du mit deinen Schülern ins Theater gehst, aber nicht statt, sondern zusätzlich zur Unterrichtsvorbereitung, und dass du Schul- und Austauschfahrten zusätzlich zur normalen Arbeit und ohne Dienstreisekostenerstattung auch noch leisten darfst, all das sind Sachen, die man mit Religion und Physik schlicht und einfach nicht hat.
    Die Arbeit ist bei gleicher Bezahlung extrem ungleich verteilt, und die stärkste Arbeitsüberhäufung liegt auf der Kombination Deutsch-Englisch, gefolgt von Englisch-Französisch und Deutsch-Französisch.
    "Ach das bisschen mehr Arbeit" wird von Lehramtsstudenten hoffnungslos unterschätzt, von der Studienberatung wird nicht darüber informiert (weil es dort keiner weiß, denn die sind ja nicht selbst im Schuldienst), und Schulpraktikanten bekommen von genau dieser Art Arbeit überhaupt nichts zu sehen, da sie sich ja nur auf den Unterricht konzentrieren. Die Unterrichtsstunden machen aber nur etwa ein Drittel der Gesamtarbeitszeit eines Deutsch-und Englischlehrers aus. Meist ist er auch noch Klassenlehrer (das sind immer die Kernfachlehrer, nicht die mit Religion und Physik), so dass von daher auch noch Extraarbeit anfällt, die beim Lehramtsstudium keiner wahrhaben will.
    Ich rate dir dringend, tu dir selbst einen Gefallen und kombiniere Deutsch nicht mit Englisch. Falls du es doch tust, wirst du es garantiert bereuen.
    Glaub mir, ich bin kein Burnout-Fall und liebe meinen Beruf. Aber ich hasse die permanente Überarbeitung, die niemand anerkennt. Jeder erzählt dir was von deinem angeblichen Halbtagsjob und den vielen Ferien. Dass du die (außer den Sommerferien) komplett zum Korrigieren verbrauchst, glaubt dir eh niemand, aber Korrigieren am 24. 12. und am 1. 1. sind nix Ungewöhnliches.
    Überlege also bitte noch einmal, od du nicht andere Kombinationsmöglichkeiten hast.
    In aller Aufrichtigkeit,
    Putzi

    Lasst Euch nicht aus Bequemlichkeit die Begriffe verbiegen. Der Schüler soll eine inhaltliche und sprachliche EIGENLEISTUNG erbringen. Auswendiggelerntes hinschreiben ist keine inhaltliche und sprachliche EIGENLEISTUNG, sondern der Versuch, die geistige Leistung eines anderen als seine eigene zu verkaufen.
    Für die angegebene Textstelle gibt es keine Quelle im Internet, aber der Text ist so offensichtlich nicht von Schülerhand, dass ich das zum Thema in der Klasse machen würde. (Ohne mich groß an diesem einen Fall anzuhängen - das geht nur mit Nachweis der Quelle.)
    Aber die Schüler sind oft so arglos, dass sie in bester Absicht auswendiglernen und nicht ahnen, dass das nicht akzeptabel ist. Man muss ihnen irgendwann im Unterricht VOR der nächsten Arbeit klarmachen, dass der Sinn der Arbeit ist, eine inhaltliche UND sprachliche Eigenleistung zu erbringen. Ich würde ihnen auch erklären, dass abgekupferte oder auswendiggelernte Stellen dem geübten Lehrerauge immer sofort auffallen, weil der Kontrast zum Rest der Arbeit so drastisch ist. Hat der Schüler erst mal das Misstrauen des Lehrers geweckt, ist dieses schwierig wieder wegzubekommen - es sei denn, man schreibt hinfort nur noch grundehrlich Selbstformuliertes.Wenn der Lehrer das einmal klargestellt hat, sehen sie es durchaus ein.
    Gruß,
    Putzi


    PS Sollte man die Quelle finden und kopieren/ausdrucken können, muss man den Schüler vor Rückgabe der Arbeit beiseite nehmen und ihn damit konfrontieren. Nicht vor versammelter Mannschaft - für den Betreffenden ist es auch so schon peinlich genug, und eine nachweisbare Täuschung ist auch dann noch eine, wenn man denjenigen nicht in flagranti erwischt.

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