Das Feedback allein fördert ja noch nicht die Schreibkompetenz, sondern zeigt nur an, ob den Zuhörern das Ende der Geschichte gefällt. (Schüler bauen da gern viel Blut und Leichenteile ein. Sie denken an inhaltliche Elemente, die schaurig sind und häufen davon viele an). Ich nehme an, Du möchtest bei Schreibkompetenz aber doch auf etwas anderes hinaus, oder?
Die Schüler sollten auch die sprachliche Gestaltung (in Ddf modisch "Darstellungsleistung" genannt) beurteilen. Dazu müssen sie aber trainiert werden, denn von sich aus kommen sie nicht auf die Idee. Man muss vorher "Schreibqualität" im Unterricht thematisieren. Du müsstest sie darauf bringen, dass Qualitat des Inhalts und Qualität des Ausdrucks separat festgestellt werden können.
Leitfragen, auf Schüler zugeschnitten:
Ist die Geschichte so ausgedrückt, dass man interessiert zuhört? Werden unerwartete Wendungen in der Handlung auch so dargestellt, z. B. mit "But suddenly there was/came..." " Then something totally unexpected/ horrifying/ shocking happened..." " You cannot imagine what happened then..." " "But he never got there...."
Werden sprachliche Mittel, z. B. Adjektiv-Adverkombinationen benutzt, die den dramatischen Effekt steigern? (incredibly tired, terribly cold, completely black...) Gibt es beeindruckende Bilder ("His mind seemed to burst with panic", etc. )
Ich finde, man könnte doch genau das zum Thema machen mit einem spannenden Modelltext.
Nimm einen schaurigen Geschichtenanfang, an dem man herausarbeiten kann, was da die gute Schreibqualität (nicht die inhaltliche) ausmacht). Wenn da Ergebnisse gesammelt worden sind, kann man die selbst anwenden, indem man entweder diese Geschichte oder eben einen schaurigen Clip weiterspinnen lässt.
Eins solltest Du allerdings bedenken: Den Clip weiterspinnen läuft eigentlich eher auf Drehbuchschreiben hinaus, wieder eine ganz andere Sache...
Sind nur so'n paar Gedanken, ich hab gerade nicht so viel Zeit...
putzi