Hallo Samu,
vielen Dank für Deine Rückmeldung. Leider bin ich dort eben noch nicht so richtig fündig geworden, oder meine Lesefähigkeit trügt mich wohl...
Ich versuche es mal konkreter zu erfragen.
Ich habe einen großen Respekt vor dem Lehrerberuf und beabsichtige keinesfalls möglichst schnell vor einer Klasse zu stehen, ohne die erforderlichen didaktischen Grundlagen zu kennen. Kann ich in Sachsen oder Thüringen die erforderlichen Weiterbildungen *berufsbegleitend* absolvieren um schließlich ein „richtiger“ LehrerIn zu sein? Oder bleibt man nach den Qualis quasi für immer ein weniger qualifizierter „2.-Klasse-Notnagel“? Ein grundständiges neues Studium ohne jeglichen Verdienst ist für mich wie gesagt leider nicht möglich.
Thüringen:
Auf der Webseite (https://www.erste-reihe-thueri…eneral/seiteneinstieg.pdf) finde ich in der Übersicht auf Seite 2 in der Spalte „Fachhochschulabschluss“ stark verkürzt die Möglichkeit einer befristeten Einstellung für 1 Jahr, ggfs. 4 Wochen Kurs, Antrag auf Zulassung zur Weiterbildung, diese kann dann durchlaufen werden, Dauer 1 Jahr.
Und dann? Wie ist mein Ausblick? Eine Gleichstellung oder Verbeamtung wie beim Hochschulstudium scheint es nicht zu geben. Habe ich dann eine Lehrbefähigung bzw. kann ich diese je erlangen? Oder bin ich nur ein pädagogisch didaktisch qualifizierter SeiteneinsteigerIn ohne je ein LehrerIn zu werden (Verdienst? Wechsel Bundesland?) Kann es sein, dass man den 4wöchigen mit „ggfs.“ gekennzeichneten Kurs oder die Weiterbildung nicht erhält? Wovon hängt das ab? Gibt es hier irgendjemanden im Forum der diesen Weg bereits beschritten oder zumindest davon gehört hat? Bedeutet das, eine Lehrbefähigung kann ausschließlich mit einem Hochschulstudium erreicht werden und mein FH-Diplom schließt diesen Weg aus? Wie würde ich tariflich eingestuft?
Sachsen:
Hier gibt es ja scheinbar zumindest in der Regel gleich eine unbefristete Einstellung mit 3 Monaten Einstiegsfortbildung, 2 Schulhalbjahre einen Mentor, mindestens E10, 2 Jahre wissenschaftliche Ausbildung für ein Fach und 1 Jahr schulpraktische Ausbildung / Vorbereitungsdienst (= Referendariat?). Im Worst-Case, falls mir aus meinem Studium also gar nichts anerkannt werden sollte, vermutlich 5 Jahre. Kann es dabei durch mangelnde Ausbildungsplätze zu weiteren Verzögerungen kommen?
Auch hier die Frage: und dann? Bin ich dann „LehrerIn“? Gleichgestellt mit grundständig ausgebildeten KollegInnen? >E10? Verbeamtung ist dann vermutlich knapp nicht mehr möglich, weil ich die Altersgrenze mit den langen Qualifizierungen überschreiten werde.
Bzgl. der aktuellen Situation bzgl Corona und dem Verhältnis von Bewerbungen zu offenen Stellen oder den Bedarfsfächern habe ich leider auch nichts finden können außer:
Sachsen:
„Ein besonderes Interesse an Einstellungen besteht außerhalb der Großstädte Dresden und Leipzig. Deshalb erhöhen Sie Ihre Einstellungschancen deutlich, wenn Sie regional möglichst flexibel sind. Besonderen Bedarf gibt es hier an Ober-, Grund- und Förderschulen.“
Grundschule und ländlicher Raum weit ab der beiden Großstädte hab ich mit Westsachsen schonmal als Einsatzwunsch angegeben. Aber braucht es Englisch? Wird ja an den meisten Schulen erst ab der 3. Klasse unterrichtet. Für weitere Fächer wie Deu oder Ma müsste ich zunächst weiterqualifiziert werden (daran hätte ich auch sehr großes Interesse!). Kriegt man genau eine Schule mit Stelle angeboten? Gibt es eine Liste von Schulen mit Bedarf oder muss man sich da „überraschen“ lassen ob es zufällig eine ist, die nicht ewig weit weg vom eigenen Wohnort ist? Kann man dann später doch weiter weg geschickt werden (bspw. Lausitz wäre ja nur mit Umzug zu erreichen und das scheidet aus)?
Thüringen:
Für Thüringen finde ich nur
„Für Grundschulen und sonderpädagogische Förderung gibt es einen gleichbleibend hohen Bedarf.“
Außerdem hatte ich generell auf einen Erfahrungsaustausch oder Kontakt zu MitbewerberInnen gehofft, analog zu unseren dahingehend deutlich aktiveren Sachsen-Anhalt-Forums-KollegInnen ;-). Ich habe bisher leider so gar keine Rückmeldung aus beiden Ländern erhalten, was ich als sehr schlechtes Zeichen interpretiere... Es hätte mich interessiert wann und in welcher Form andere eventuell bereits Kontakt hatten.
Falls also noch jemand „sachdienliche Hinweise“ hätte würde ich mich sehr freuen. Ansonsten Euch allen ein schönes Wochenende ,
LG Picardine