Du musst doch für Spanisch ein Auslandssemester / einen Auslandsaufenthalt machen? und von B1 bis C2 dauert es auch ein bisschen mehr Aufwand als nebenbei neben dem Ref. Ein Auslandsjahr kann einiges beschleunigen (vll als Fremdsprachenassistent*in, da verdienst du schon Geld)...
Es sind auch Punkte, die du berücksichtigen musst.
Ich war bereits für Englisch ein Jahr als Fremdsprachenassistenz in den USA. Wenn man zwei moderne Fremdsprachen auf Lehramt studiert, muss man nur in einer von beiden einen Auslandsaufenthalt absolvieren. Pflicht wäre es also nicht mehr; allerdings kann ich mir gut vorstellen, nochmal ins spanischsprachige Ausland zu gehen. Tatsächlich habe ich schon überlegt, in der Zeit zwischen Studium und Ref (wenn ich also kein Drittfach ab dem Wintersemester studieren würde) einen Praktikumsplatz in Spanien zu suchen. Aber natürlich hast du Recht damit, dass man bei einem Auslandsaufenthalt auch den Zeitfaktor berücksichtigen sollte, auch wenn es mir sicherlich sehr mit meinen Spanischkenntnissen helfen würde.
Was ist deine Wahrnehmung von "richtiges Geld"? Davon hängt es auch ab. Ich hatte vor dem Ref eine Vertretungsstelle ca. 60%, es war für mich der Himmel auf Erde (geldmäßig) und ich habe daneben eben noch weiter studiert.
Ich hätte vor dem Ref gedacht, dass ich später nach dem Ref auch weiter studiere (im Ref selbst war ich realistisch und eh zu weit weg von einer Uni). Rückblickend: ICH hätte es nicht geschafft. Entweder hast du nach dem Ref schon deine Stelle und dann ist die Motivation nicht unbedingt super hoch (je nachdem, was du für einen Typ bist), oder hast du noch keine Stelle, bist aber raus aus dem studentischen Milieu und hast Schwierigkeiten, den Spagat zwischen Jobs (möglichst schnell an einer festen Stelle kommen) und Uni zu halten.
Aber es gibt auch hier im Forum Leute, die das Drittfach nach dem Ref neben der Stelle machen. Ich habe gemerkt: Vollzeit an einer Ganztagsschule, ich habe danach keine Kraft mehr, um 40km zur Präzensuni zu fahren. (und das Auslandssemester bliebe noch...)
Momentan habe ich einen HiWi-Job und bin auf die Unterstützung meiner Eltern angewiesen. Es wäre schon schön, sich endlich selbst versorgen zu können oder ggf. schon einmal etwas Geld anzusparen, da ich im Bachelor Bafög erhalten habe und dementsprechend noch die Bafög-Schulden tilgen muss. Aber womöglich ist das in den kommenden Jahren ohnehin utopisch, zumal man im Referendariat ja auch keine "goldene Nase" verdient. Ich weiß auch, dass meine Eltern mich weiter unterstützen würden. Aber eine Stelle, die über die 450€ monatlich hinausgeht, würde mir sicherlich schon helfen, meine Eltern dahingehend zu entlasten, und würde sich nach den Minijobs in den letzten Jahren bestimmt schon mehr nach "richtigem Geld" für mich anfühlen.
Alternativ könnte ich mich aber auch damit anfreunden, weiter Vollzeit zu studieren, wenn ich dann das Drittfach deutlich schneller als in den 7 Semestern Teilzeitstudium, die auf meiner Uniwebseite angegeben sind, absolvieren könnte. Da müsste ich wohl mal einen näheren Blick in den Modulkatalog werfen (bisher habe ich mir die Module nur inhaltlich angeschaut) oder nachfragen, inwieweit die Module aufeinander aufbauen und ob das überhaupt gut möglich wäre.
Dass es während des Refs zu anstrengend wäre,ein Drittfach zu studieren, befürchte ich auch. Das Ref alleine soll ja schon oft ein Sprung ins kalte Wasser und sehr anstrengend sein. Hinzu kommt, dass man ggf. viel pendeln müsste (und nach dem Ref unter Umständen ja auch, wie du richtig sagst). Ich könnte mir auch vorstellen, dass nach dem Ref meine Motivation, nochmal zu studieren, geringer wäre. Vielleicht würde ich es dann auch irgendwann bereuen, es nicht wenigstens probiert zu haben. Also in den Punkten, die du hier nennst, finde ich mich schon wieder. Das würde mich dahingehend bestärken, das Drittfach dann lieber jetzt zu machen als später.
Vielen Dank für deine Hinweise und Denkanstöße! Du hast geschrieben, dass du selbst vor dem Ref eine Vertretungsstelle hattest und daneben weiter studiert hast. Darf ich fragen, wie gut vereinbar das mit dem Studium war? Warst du da zeitlich flexibel? Ansonsten könnte es ja auch gut sein, dass sich Veranstaltungen und Job überscheiden.