Beiträge von Grubenvogel

    Dankeschön! :)


    Wie angestrebt arbeite ich nun als Instrumentallehrer, teils als Honorarkraft an einer Musikschule, teils freiberuflich. Insgesamt an fünf Tagen in der Woche, der sechste Tag (Orchestertag) liegt derzeit noch coronabedingt brach. Der Wechsel zu KSK und GKV lief erstaunlich geschmeidig, jedenfalls weitaus durchsichtiger und klarer als diese unsägliche Altersgeld-Geschichte. Versicherungen habe ich ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht.


    In Urlaub war ich auch schon - über ein selbst verlängertes Wochenende außerhalb der Ferien ;) Ok, das ist ein Spaß, den ich mir jetzt mal gegönnt habe, einfach weil ich's kann, aber zum Dauerzustand wird das natürlich nicht. Bislang ist also noch alles schick, die wahre Kunst liegt dann in der Langstrecke.

    Das hier aufzulisten würde vermutlich den Rahmen sprengen und ist vermutlich an anderer Stelle schon zu Hauf dargestellt worden.

    Das sehe ich anders. Die Gründe der Anderen sind nicht zwingend Deine Gründe und auch die Lösung orientiert sich daran. Wer am System (TM) ;) verzweifelt und daran, wie Lernende mit erhöhtem Unterstützungsbedarf durch alle Raster fallen, der wird im Schulamt sicher auch nicht glücklich werden. Wer gestresst ist von der Personalplanung seiner Schule, dem Klientel mit stark herausforderndem Verhalten oder deren Eltern, für den kann ein Standort- oder Schulformwechsel schon Entlastung bringen. Manche sind introvertiert und stehen nicht gerne vor vollen Klassen, andere extrovertiert und ecken mit Kollegen an, den nächsten graut die Vorstellung, noch 30 Jahre lang "immer dasselbe" zu machen, den nächsten stresst das Wissen, dass sich in den kommenden 30 Jahren permanent Verordnungen und Klientel verändern. Ok, einiges davon trifft auf viele Jobs zu 8) aber deshalb finde ich es schon wichtig, dass Du das für Dich klar hast. Musst es ja nicht hier mitteilen, aber aus den Äußerungen der Kolleg*innen kann man nicht unbedingt auf Deine persönliche Situation schließen.

    Das mit der Beratung sehe ich ähnlich; vorher solltest Du vielleicht schon für Dich klären: willst Du einfach nur weg oder willst Du irgendwo hin? Und warum?

    Das hat doch ziemlich große Bedeutung... um verbeamtet und im pädagogischen Bereich zu bleiben, fielen mir da Versetzung oder Abordnung an eine andere Schule/ Schulform, Schulamt und Universität/ Hochschule ein. Pädagogik außerhalb des Schulkosmos geht meistens mit Aufgabe des Beamtenstatus einher. Und alles andere sowieso ;)


    Die kurzfristige Lösung zum Durchatmen wäre da sicherlich Beurlaubung oder radikale Stundenreduktion auf 50%, wobei Du für beides die Genehmigung des Schulamtes brauchst und den Antrag bis zum 31.1. stellen musst, falls er ab nächstem Schuljahr gelten soll (wobei ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass das in jedem BL so gilt, man möge mich andernfalls berichtigen).


    Dein Bundesland wäre ebenfalls gut zu wissen, denn solltest Du wirklich ganz raus wollen, gewähren einige BL Altersgeld auf Antrag, einige nicht. Auch Deine private Situation solltest Du bedenken: als kinderloser Single in einer Mietwohnung habe ich andere Voraussetzungen als als Familienvater im nicht fertig abbezahlten Eigenheim.


    Wie weiter oben schon geschrieben: hier sind naturgemäß wenige Ex-Lehrende vertreten ;) daher ist es vermutlich ratsam, ganz ganz viel zu googeln... ja, man muss leider viel mit sich alleine ausmachen auf diesem Weg.

    Liebe Leute, seit einer Weile ist es soweit und ich bin auch offiziell raus aus dem System :)


    Vermutlich muss ich dann auch aus dem Forum raus? Deshalb würde ich hier gerne noch einige Infos hinterlassen für diejenigen, die sich wie ich die Finger wundgegooglet haben – insbesondere die Infos, die man erst dann bekommt, wenn das Ganze schon durch ist...


    Zuallererst: „man liest“ ja ständig, dass nach Antrag auf Entlassung ein Brief käme mit dem Hinweis, dass man seinen Antrag innerhalb der nächsten zwei Wochen widerrufen könne. War mir egal, weil lange gereifte Entscheidung. Gut so: denn dieser Brief mit Widerrufsmöglichkeit kam nie. Irgendwann sagte mir halt meine SL, dass der Antrag durch sei und ich am soundsovielten meine Entlassungsurkunde abholen könne.

    Also, auch wenn es eigentlich selbstverständlich sein sollte: kündigt wirklich, wirklich, wirklich nie aus akutem Frust oder einer Sektlaune heraus! Es könnte sein, dass Ihr keine Möglichkeit bekommt, folgenlos zu bereuen.


    Die Frist zum Antrag auf Altersgeld bleibt undurchsichtig. In der HBS sagte man mir, ich müsse den Antrag beim RP stellen, das habe ich auf dem Dienstweg gemacht und gehofft, dass es ankommt. Eine Rückmeldung bekam ich zwei Monate lang nicht. Ein Anruf beim RP kurz vor meiner Entlassung zeigte dann, dass der Antrag angekommen, in Bearbeitung, bewilligt und Antwort postalisch unterwegs sei. Wundersamerweise war sie genau am nächsten Tag im Briefkasten...

    Gut ist also der Rat, den ich ab und zu „im Internet“ fand: direkt in die Kündigung reinschreiben, dass man Antrag auf Altersgeld stellt. Mein Vorgehen war: ans SSA „Antrag auf Entlassung“ und dazu den Satz „gleichzeitig stelle ich einen Antrag auf den Bezug von Altersgeld“ und ans RP „Antrag auf Altersgeld“ und dazu „ich habe meinen Antrag auf Entlassung zum xx.xx.xxxx gestellt“. Beides auf dem Dienstweg, kein Formular.

    Und dann: hartnäckig bleiben und nachfragen!!


    Beratung bei einer Gewerkschaft für das Procedere habe ich mir im Vorfeld geholt (meine Fragen drehten sich hauptsächlich um das Altersgeld), allerdings war die beratende Person leider nicht ganz so firm und selbst die Berechnung meines Anspruchs bzw. die Eingabe der Daten in den PC hat sie vor große Herausforderungen gestellt. Immerhin konnte ich ihr die entsprechenden Paragraphen diktieren und hoffe, dass es der nächsten ratsuchenden Person hilft... Probiert es, sicher habt Ihr mehr Glück. Es kommt halt aber auch einfach verdammt selten vor, so ein Anliegen.

    Den Anspruch kann man sich aber auch beim RP ausrechnen lassen, die haben ja alle Daten schon vorliegen, und im Bescheid später steht der genaue Umfang dann auch drin.


    Wenn die Entlassungsurkunde kommt, liegt ihr ein Infoschreiben bei.

    Darin steht u.a., dass Eure Schule Euch auf Antrag ein Dienstzeugnis über Art und Dauer der bekleideten Ämter erteilen wird. Darüber hinaus kann dieses Zeugnis auf Verlangen auch über die ausgeübte Tätigkeit und Eure Leistungen Auskunft geben. Wenn Ihr ein Zeugnis haben wollt, ist es aus meiner Sicht aber doch ratsamer, schon vor diesem Schreiben bei der SL anzuklopfen (also z.B., wenn Ihr ihr Euren Kündigungsentschluss mitteilt), damit sie genügend Zeit hat, dieses Zeugnis auszustellen.

    Eigentlich sollte der Urkunde auch das Merkblatt zum Altersgeld beiliegen, fehlte bei mir aber. Die Sachbearbeiterin sagte, dass es aber sowieso das Blatt sei, das als pdf auf der Homepage des RP herunterladbar ist.


    Weitere Infos finden sich meiner Ansicht nach genügend im Netz, z.B., dass Ihr Euren Antrag auf Entlassung zu jedem beliebigen Zeitpunkt stellen könnt, ihm definitiv entsprochen werden muss, der Wunschtermin aber von der SL bis zu drei Monaten aufgeschoben werden kann, um dringende dienstliche Angelegenheiten (Prüfungen, Zeugnisse, ...) regeln zu können. Was ich oben notiert habe, waren die Punkte, auf die ich online oder offline keine Antworten fand. Ich hoffe, es hilft Euch weiter, und so lange ich noch hier bin, stehe ich gerne für Fragen zur Verfügung.


    Eine Coaching-Karriere werde ich trotzdem nicht einschlagen, das machen genug andere :D

    Alles Gute Euch!

    Meine Elternzeit ist aufgebraucht. Die erste im 1. Staatsexamen und die zweite im 2. Staatsexamen. Leider wird es schwer für uns mit geldlichen Einbußen. Ich hatte letztes Jahr nach Ablehnung der Versetzung überlegt in meiner Stundenzahl herunter zu gehen und durchgerechnet. Ist leider nicht drin derzeit.

    Dann wird es aber vermutlich auch mit einem Ausstieg schwierig. Wenn Du den Beamtenstatus kündigst, wirkt sich das nicht nur auf Dein Gehalt aus (je nach neuem Job eben), sondern auch auf Deine Pension - er-heb-li-che Einbußen. Wie schon andere geraten haben: lass das man von Deiner Gewerkschaft durchrechnen. Jobwechsel und Beamter bleiben: hm, ich glaube, dazu wurden auch schon alle Alternativen genannt...


    Als erstes würde ich auch mit dem Arzt sprechen, denn Du klingst mir sehr Burn-Out-gefährdet. In dieser Situation sollte man keine weitreichenden Entscheidungen treffen, sondern erstmal ganz bei sich ansetzen und Hilfe suchen.

    Wenn Dein Arzt Dich auslacht, ist er der falsche Arzt. Die Signale Deines Körpers und Deiner Psyche sollten Du und er ernstnehmen. Alles Gute!

    Da bin ich wieder... ich brauchte erst einmal eine Auszeit, und dann schlug der Alltag wieder zu.


    Danke für Eure vielfältigen Beiträge! :top:


    fossi74 und Karl-Dieter : naja, also mir persönlich reicht das schon, was zu tun ist – oder ich bin einfach nur besonders empfindlich. Kann auch sein.


    In der ersten Ferienwoche war ich noch dreimal in der Schule. Aufräumen des Materiallagers, obligatorisches Putzen der Fachräume, Erledigen des liegengebliebenen Papierkrames (da wir z.B. auch für das Führen der Schülerakten verantwortlich sind, lief da einiges an bzw. musste nach Priorität gestaffelt werden.)


    Das Ave Maria klingt auf der Blockflöte bestimmt jedes Jahr anders ^^ Aber im Ernst: ich sehe da einfach mehr konkreten Bezug von Ursache und Wirkung als momentan. Alle anstehenden Aufgaben erwachsen direkt aus meiner Unterrichtstätigkeit, auch die Verwaltung von Daten und Finanzen und der Erwerb von geeignetem Arbeitsmaterial.


    Mal ehrlich: welcher Metzger bringt seinen eigenen Fleischwolf mit zur Arbeit? Welcher Feuerwehrmann seine eigenen Schläuche? Als Selbstständiger sehe ich das ein, da bin ich für meinen Kram selbst verantwortlich. Als "Bediensteter", egal, in welchem Verhältnis genau, habe ich damit einfach ein Problem.

    Damit wir uns nicht falsch verstehen: während der Corona-Schließung vom eigenen PC zuhause aus „zoomen“, Arbeitsblätter (in zumutbarem Rahmen) selbst drucken, stundenlang mit Kollegen für Absprachen telefonieren etc. - kein Problem. Das war eine Situation, die man so nicht kommen sehen konnte. Sobald das aber zur Normalität bzw. einfach vorausgesetzt wird, sträubt sich in mir etwas. Siehe auch den Thread zum Dienstwagen hier im Forum; ähnliche Beispiele habe auch ich (wie vermutlich die meisten von Euch) zuhauf, Stichwort genügt.


    Wobei: vielleicht sollte ich mich dann einfach als in einer Schule tätiger Selbstständiger mit vergleichsweise gutem Festgehalt betrachten... das könnte diese kognitive Dissonanz eventuell lösen.


    Ich unterrichte gerne. Wirklich, wirklich gerne, und ich denke, auch gut. Aber dafür müssen eben auch die Rahmenbedingungen stimmen und mittlerweile denke ich einfach, dann schaffe ich mir diese Rahmenbedingungen halt soweit machbar selbst und verzichte dafür auf andere Annehmlichkeiten wie Häuschen und Fernreisen.


    @samu : ja, diese „Passierschein 38a“-Geschichten meine ich auch... und irgendwie bin ich dann doch so einfach gestrickt, dass ich den Sinn oder vielmehr: den konkreten Bezug sehen muss.

    Aber rechtssicheren Rat suche ich nicht, nein. Da muss ein Profi ran, das ist mir klar. Mir geht es eher um Erfahrungen wie „Der Antrag bei der KSK ist total übersichtlich und schnell erledigt, aber stell ihn rechtzeitig, die Bearbeitung hat bei mir fünf Monate gedauert“ (oder was immer zutreffen mag).


    Lehrer Laempel : oh, danke für die Info, ich habe nun auch Deine anderen Beiträge gelesen. Magst Du mehr zum aktuellen Stand bei Dir erzählen? Ggf. auch per PN?


    Also, nochmals danke für Eure Anregungen und ich freue mich auf weiteren Austausch :rose:



    Nachtrag: Herrje, das liest sich doch ETWAS nörgelig ^^ aber ich bin's einfach Leid.

    [...] würde auch nur mit E9 vergütet (und das bei dem gleichen Studienabschluss, der auch A13 ermöglicht)...

    Autsch.


    Du siehst, mit dieser Option habe ich mich gar nicht erst auseinandergesetzt - sie wäre nur im Hinblick auf das Angestelltenverhältnis interessant, aber dafür gibt es eben die KSK und unbefristet wäre ja wohl auch erstmal nicht drin.


    Selbiges zum Thema Bücher: ja, sowas wäre es natürlich nicht; ich sehe mich tatsächlich eher als Lehrer denn als Autor.


    Ist das Problem denn das Schulwesen an sich oder liegt es speziell an Deiner Schule? Vielleicht würde da ein Wechsel helfen...

    Hach... dann kommen wir mal zu den Alternativen ;)


    Beurlaubung und Sabbatjahr hatte ich ja oben schon angesprochen, habe ich durch. Regelmäßig alle 4-5 Jahre Pause machen gibt zwar etwas Energie zurück, aber löst das Grundproblem irgendwie nicht (zumal es für die Schulleitung jetzt auch nicht prickelnd ist, mich ständig ein- und wieder auszuplanen).


    Wechsel des Einsatzbereichs innerhalb der Schule habe ich auch schon durch. Dadurch bin in zwar in meinem originären Berufsfeld wieder angekommen, aber der Überbau ist ja derselbe. Nur die Planung und Durchführung des Unterrichts gelingt mir leichter als vorher als Fachfremder.


    Versetzung an andere Schule: oft überlegt, ja. Aber, jetzt muss ich es ja zugeben: an meiner Schule geht es mir eigentlich schon ganz gut. Ich konnte mir die halbe Stelle erarbeiten, um parallel mehr Musik zu machen, da lässt sich nicht jede Schulleitung drauf ein. Ich habe ein größtenteils nettes und kompetentes Kollegenteam, einen kleinen, überschaubaren Fachbereich. Es gibt verschiedene Dinge, die an unserer Schule wegfallen, dafür kommen andere dazu. Ich mag jetzt nicht ins Detail gehen, aber in der Summe habe ich hier ein gutes Leben. Eigentlich.

    Was mich fertig macht, sind die Strukturen (wer fragt wen wann weshalb), der Papierkram (und ich rede nicht von Arbeitsblättern), das Zuständigkeitsgeschiebe, die langen Bearbeitungswege, das tägliche Gefühl, Listen abzuarbeiten und keine Ergebnisse zu sehen.


    Wechsel an private Schule, Hochschule etc.: dürfte in dieser Hinsicht keine Verbesserung darstellen.


    Ich glaube, das klingt jetzt arg undankbar, aber auf jeden Fall nach Jammern auf hohem Niveau. Das ist mir bewusst. Aber ich muss irgendwie mehr Ergebnisse sehen... Ich will den Papierstau im Kopierer selbst verursacht haben und den kaputten CD-Spieler abends zur Reparatur bringen können.

    Karl-Dieter : ja, davon war ich auch ausgegangen. Allerdings füllt die KSK genau diese Lücke, indem sie den Arbeitgeber-Anteil übernimmt:

    https://www.kuenstlersozialkas…n_Kranken-Pflegekasse.pdf (Absatz 2). Der Wechsel scheint (technisch) ebenfalls unkompliziert zu sein (Seite 2 oben).

    Oder verstehe ich Dich falsch?

    Die Alternative wäre natürlich eine Angestelltenstelle an einer Musikschule, aber das ist ein Sechser im Lotto mit Superzahl, da mache ich mir nichts vor. Darauf kann man nicht bauen.


    redglass : okay, das verstehe ich voll und ganz. Mal sehen, wann hier die ersten coronabedingten Kündigungen eintrudeln. Die letzte große Abwanderungswelle habe ich bei Einführung des Euros mitbekommen; damals war ich noch im Studium und komplett überrumpelt. Corona hat auf jeden Fall das Potential zu einer vergleichbaren Dynamik.

    Ich drücke Dir die Daumen, dass der Wechsel in die Schule gelingt!!


    Stille Mitleserin : danke Dir für die ganzen Anregungen! Als Dirigent bin ich aktuell schon tätig, irgendwie gehört das mit dazu. Ein Angebot für ein Lehrbuch habe ich auch schon, allerdings ist der Auftraggeber eine Non-Profit-Organisation und die zu erwartende Auflage sehr, sehr klein. Lohnen würde das sich also "nur" im Hinblick darauf, einen Fuß in die Tür zu bekommen und auszutesten, ob mir das liegt.

    Noch habe ich die Energie, um zu gucken, zu denken und zu akquirieren. Ich bezweifle, dass das so bleiben würde, wenn ich noch länger in der Schule bliebe. Auf der anderen Seite sehe ich freiberufliche Kolleg*innen, die bereits über der Altersgrenze sind und hart an der Altersarmut langschliddern.


    Vielen Dank schon mal an alle, dass Ihr mir helft, meine Gedanken zu ordnen! :)

    Hallo SwinginPhone, danke für Deinen Beitrag! Hier ist es sehr unterschiedlich, manche Schulen bezahlen durch, manche nicht. Auch bei Privatschülern kommt es halt darauf an, was man mit Eltern bzw. erwachsenen Schülern aushandelt. Muggen sind bei meinem Instrument hingegen oft so gestaltet, dass man am besten noch Geld mitbringt *seufz


    Das mit dem "nicht mehr jeden Schüler annehmen müssen" ist ein wichtiges Argument, gerade an der Musikschule hat man da eher weniger Spielraum. Unterricht oder Ensembleleitung bis in den Abend aber macht mir tatsächlich nicht so arg viel aus - wenn ich nicht um 8 wieder vor der Klasse stehen muss ;)


    P.S.: das mit der längeren Krankheit, das treibt mich auch ein wenig um. Wir werden nun mal nicht jünger. Für eine spezifische Berufsunfähigkeitsversicherung bin ich aber halt nun echt spät dran, das wird teuer. :(

    redglass : ha, spannend! ^^ Magst Du erzählen, warum es Dich in die Schule bzw. weg vom Instrumentalunterricht zieht? Ist es "nur" die finanzielle Sicherheit oder hat es noch andere Gründe?

    Das mit den "Innovationen" war stark verkürzt. Im Grunde fängt es bei sich ewig hinziehenden Anträgen für neue Soft- und Hardware an und hört bei Reformstau noch lange nicht auf. Kurzes Beispiel: in meinem Fachbereich sind wir seit knapp zwei Jahren an einer grundlegenden Umstrukturierung. Das Kollegium des Fachbereichs ist vergleichsweise klein und wir waren uns recht schnell einig; innerhalb von 2-3 Sitzungen stand eigentlich das Konzept mit allen Konsequenzen und Alternativen. In den Konferenzen 4-6 wurden dann irgendwie ständig die gleichen Pros wiederholt, aber das Einführungsdatum ständig nach hinten verschoben :pfeifen:


    Yummi : ich habe aktuell ein paar wenige Privatschüler im Rahmen der genehmigten Nebentätigkeit. Die liefen dank Zoom unverändert weiter, bzw. wir konnten einige aufgelaufene Fehlstunden sogar abarbeiten (die homeschoolinggeschädigten Eltern waren ganz froh, endlich mal Programm, das ohne ihr Mitwirken lief...). Zwei Anfragen hatte ich sogar von Schülern, die zu mir wechseln wollten, WEIL ich Online-Unterricht anbot. In der Musikschule würde das Honorar weiterlaufen, egal ob ich online unterrichte oder eine Zeitlang ausfallen lasse, ich muss nur am Ende des Schuljahres oder eines anderen Termins auf meine vertraglich vereinbarten Stunden kommen.


    Das ist auch so ein Thema: während meiner früheren Beurlaubung haben sich all meine Zipperlein quasi auf null reduziert. Seit ich wieder im Dienst bin, bin ich von Jahr zu Jahr öfter krank. Wie oft ich dieses Schuljahr gefehlt habe, kann ich gar nicht auswendig sagen... das heißt für mich: zu oft. Ausbaden müssen es Kollegen und Schüler. In der Musikschule wäre es natürlich auch schöner, wenn der Unterricht regelmäßig liefe, aber dennoch ist klar: ich gebe die Stunden nach und am Ende des Jahres kann ich sagen: was bestellt war, wurde auch geliefert. Aber ich gehe davon aus, dass ich seltener ausfalle als bislang.

    Hallo Fossi, danke für Deinen Hinweis! Hm, ich hatte gehofft, das mit kollegialer Beratung und erwähntem Versicherungsmenschen selbst hinzubekommen, aber vielleicht hast du Recht. Auf die Seite eines sehr präsenten "Bildungsdienstleisters" bin ich beim Googeln natürlich schon öfter geraten sowie auf die Blogs mancher Aussteiger, die nun auch Coachings anbieten - ich denke, da bekomme ich am ehesten Hilfe zu den Themen Rentenanspruch, Krankenkasse, oder? Der Verwaltungsakt der "Kündigung" als solcher ist ja recht unkompliziert, anders als bei Beurlaubungen, Versetzungen etc.


    Bei mir sind Ausstiegswunsch und Berufsalternativen ja lange gereift, ich denke, eine inhaltliche Beratung zu meiner Motivation brauche ich nicht (mehr). Eher zu dem weiten Feld der "Statusänderung", Steuer, Künstlersozialkasse... können die genannten Dienstleister das auch? Oder ist das schon zu spezifisch? Natürlich bin ich da bereits im Austausch mit anderen Musikerkollegen, die aber normalerweise direkt in die Selbstständigkeit gestartet sind (oder, wie zwei Kollegen, gerade versuchen, einen Fuß in die Tür zum Lehramt zu bekommen - einer per Zweitstudium, eine als Seiteneinsteiger). Insofern fehlt mir da die direkte Vergleichbarkeit.


    Was meint Ihr? Schon zu konkret, meine Fragen? Ich befürchte es...

    Liebe Leute, bereits vor zwölf Jahren wollte ich aus dem Lehrerjob aussteigen und jetzt ringe ich mich endlich dazu durch. Und auch dazu, die Ausrufe „Neeeiiin, du bist doch Beamter auf Lebenszeit, mach das nicht!!“ endlich zu ignorieren.


    Eine zwischenzeitliche Beurlaubung ohne Bezüge hat mir zwar etwas neuen Schwung gegeben, aber nichts am grundlegenden Problem geändert; mittlerweile ist er auch wieder verdunstet. Ich komme mit den schulischen Strukturen (wer wendet sich an wen, wie lange brauchen Innovationen, ...) einfach nicht klar. Die Arbeit mit den Schülern liegt mir nach wie vor, aber das Drumherum nicht.


    Ich möchte mich als Instrumentallehrer selbstständig machen und habe auch schon das Angebot einer Musikschule. Dort wäre ich als Honorarkraft „angestellt“, heißt: ich bin in Wirklichkeit selbstständig mit allen Konsequenzen bzgl. Rente und Versicherung (das ist leider normal in dem Genre). Zusätzlich kann ich natürlich sowieso selbstständig arbeiten. Auch als Musiker, aber das bringt ja auch schon ohne Corona quasi nichts ein, das ist also nichts, worauf man bauen könnte.


    An alle, die ausgestiegen sind und dennoch hier mitlesen ;) : was muss ich beachten?

    An alle, die vielleicht einen ähnlichen Weg in die Musik bzw. Selbstständigkeit gegangen sind: was muss ich zusätzlich beachten?


    Meine aktuelle Planung:

    - im Januar die Schulleitung informieren, dass ich zum Sommer aussteigen möchte/ will/ werde, anschließend Antrag auf Entlassung stellen

    - Versicherungsberater einschalten, um alles auf den aktuellen bzw. zukünftigen Stand zu bringen

    - beraten lassen, was ich besonders in Hinblick auf die Rente beachten muss

    - passende GKV aussuchen und Antrag Künstlersozialkasse stellen

    - Jobs an Land ziehen und sparen, sparen, sparen


    Eckdaten: Anfang vierzig, ledig, verbeamtet auf Lebenszeit, privat versichert, von Anfang an halbe Stelle auf eigenen Wunsch (Musiker halt :P ), Hessen.


    Fragen? Fragt! :)

    Viele Grüße vom Handkäs!


    P.S.: ich bin ja ein großer Freund der Suchfunktion, aber habe noch nichts Vergleichbares gefunden... für entsprechende Links bedanke ich mich schon jetzt!

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