Beiträge von Bayestheorem

    Zwei Leseempfehlungen in einem:


    Interview mit Fauci, Eric J. Topol & Abraham Verghese via medscape, hochkarätig, lesenswert:


    https://www.medscape.com/viewarticle/933619


    Kai Kupferschmidt, 100 Seiten Seuchen:

    Gestern gelesen. Gut gemachte Übersicht, Kai ist ja vom Fach, und journalistisch 1A. Das meiste war mir persönlich schon bekannt, aber einige "nette Überraschungen" kamen dann doch noch. Natürlich gut recherchiert, zusammengestaucht und trotzdem noch interessant und fesselnd geschrieben.


    https://www.reclam.shop/detail…euchen__100_Seiten__EPUB_

    Danke dir CDL für die detailreiche Info aus BW, das war wirklich interessant zu lesen!


    Ich denke folgendes, in der (gymnasialen) Praxis sieht es oft, nicht immer, so aus, dass SuS die vorher schon selber motiviert waren und sich im oberen Leistungsdrittel bewegt haben, auch jetzt wenig, wenn überhapt, bis gar keine Schwierigkeiten hatten. Es hat sich auch in den mittleren und unteren Leistungsbereichen wenig über die Grenzen verschoben, aber sicherlich einige, zumeist die welche immer schon "Wackelkandidaten" waren, noch weniger gemacht haben, was sich an den Logdaten schnell ablesen liess und auch an Eltern reportiert wurde.


    Der Auftrag der Schule bestimmt sich aus der durch das Grundgesetz der BRD und der durch die jeweiligen Verfassungen der Länder gesetzten Ordnung.


    Es ist doch, bedauerlicher und unverständlicher Weise immer noch so, dass Herkunft den Bildungserfolg maßgeblich beeinflusst!


    Der, meiner Meinung nach, ungesunde Einfluss von coporate Interessen auf das Bildungssystem ist politisch gewünscht und verstärkt worden, die Tendenz hin zur Privatisierung wird immer deutlicher. Stichwort ÖPP, auch das eine Adaptierung von US Maßnahmen im Bildungssystem.


    Klar, was die Leihgeräte angeht, ich bin ein Freund von harten Daten, so müssten hierzu mal ein paar Zahlen auf den Tisch. 2017/18: 15 % der 12 jährigen in Hartz IV Familen hatten einen eigenen Computer und nur 28% aller 12 jährigen. >14 Jahre nur 41%.


    iwd online, 04.05.2020












    Die PC-Dichte in deutschen Kinderzimmern












    So viel Prozent der Kinder in Deutschland besaßen in den Jahren 2017/2018 einen eigenen Computer













    Zwölfjährige

    14-Jährige




    Bei Alleinerziehenden

    25.4

    50.2




    In Familien mit Migrationshintergrund

    22.4

    28.9




    In Mehrkindfamilien

    20.7

    25.7




    In bildungsfernen Familien

    19.2

    28.1




    In Familien mit ALG-II-Bezug

    14.7

    27.0




    Alle Kinder

    27.8

    41.4










    Quellen: Sozio-oekonomisches Panel, Institut der deutschen Wirtschaft








    Das hätte doch schon längst erledigt sein müssen! Der Bund, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sprach von 150 Euro Computer Zuschuss.


    Eine katastrophale Fehldimensionierung, ein Pflaster auf innere Verletzungen!


    Die 130% Personal Forderung des DL ist ja hier auch in dem Zusammenhang vollkommen richtig.

    Mindestabstand zu anderen zu halten ist immer noch absolut notwendig um seine eigene Gesundheit zu schützen, vor allem in geschlossenen Räumen!


    Was hier auch in keinster Weise berücksichtigt wurde ist die Rückkehr bereits Infizierter aus dem Urlaub. Präventive Maßnahmen gibt es nicht. Erste Fälle sind wohl heute bereits aufgetreten.


    Der sichererste Maßnahmenkatalog wäre

    a) Pool Testung aller SuS & KuK vor Schulbeginn

    b) täglich Masken für alle

    c) Abstand einzuhalten

    d) ein rollierender Mix aus Präsenz und Digitalangeboten um Gruppen klein zu halten


    Alles andere ist russisches Roulette und in meiner Welt unverantwortlich.

    T-Zellen = Immunität

    Zitat

    Whether T cells( and antibodies) can protect in Vivo is related to many variables difficult to study. It is possible that T cells can modify the severity of infection. These relations will need to be analyzed

    Antonio Bertoletti via Twitter 1:44 AM · Jul 16, 2020,


    Hier das paper https://www.nature.com/article…-020-2550-z_reference.pdf


    und hier paper:

    https://science.sciencemag.org…020/07/15/science.abc8511

    Bitte auch den link im KMK Beschluss zu beachten.


    Nicht schlucken, nicht kauen, langsam zergehen lassen!

    Zitat

    Insofern muss die Frage ganz besonders gestellt und kritisch geprüft werden, ob die ausgesprochene Empfehlungen den Kindern und Jugendlichen auf mittlere und lange Sicht durch eine möglicherweise allzu großzügig ausgelegte Protektionsabsicht nicht mehr schaden als nützen.


    https://www.dgkj.de/fileadmin/…sikogruppen_final_alt.pdf

    P.S. Ohne Kommentar:

    Zitat
    • 2. Mindestabstand

      Beim Unterrichtsbetrieb im regulären Klassen- und Kursverband sowie im Ganztag kann auf die Einhaltung des Mindestabstands zwischen Schülerinnen und Schülern des Klassenverbands, den unterrichtenden Lehrkräften, dem Klassenverband zuge- ordneten Betreuungspersonal sowie dem weiteren Schulpersonal in allen Schularten und Jahrgangsstufenverzichtet werden.

    Zitat
    1. 3. Personaleinsatz

      Grundsätzlich bestehen angesichts der derzeitigen Infektionslage hinsichtlich des ge- samten schulischen Personaleinsatzes keine Einschränkungen. Prinzipiell besteht in jeder Situation die Möglichkeit, sich durch die Einhaltung der o.g. Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen sowie das Einhalten des Mindestabstands zu den Schülerinnen und Schülern sowie anderen Personen zu schützen.

    Eugenia hat ja das Dokument im Faktenthread gepostet.


    Mich interessieren die Eindrücke und Gedanken der KuK hier sehr. Ich denke, es handelt sich um das entscheidende Dokument was die Gestaltung der kommenden Monate angeht.


    Der Bezug auf die DGKJ macht mich persönlich mehr als nachdenklich.


    Prof. Berner, dessen Langzeitstudie ich aufgrund der geografischen Parameter, des zeitlichen Zusammenhangs, sowie der Ausschlusskriterien als nicht schlüssig für bundesweite Handlungsempfehlungen bewertet habe, ist Vorstandsmitglied in der DKGJ und hatte sich, wie ich ja auch im Zusammenhang mit der Wortwahl Kinder als Bremser geschrieben hatte, bereits im April "für eine langsame Durchseuchung" ausgesprochen.


    Prof. Berner, am 28.4. in der SZ

    Zitat

    Wir brauchen gerade in der Population der Kinder eine langsam ansteigende Durchseuchung

    Unmittelbar nach der Vorstellung dieser Zwischenergebnisse kommt die KMK mit Ihrem Beschluss und verweist auf die DKGJ.


    Zitat
    Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) geht davon aus, dass Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen, die gut kompensiert bzw. gut behandelt sind, auch kein höheres Risiko für eine schwerere COVID-19-Erkran- kung zu fürchten haben, als es dem allgemeinen Lebensrisiko entspricht


    Das ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten und passt in's Bild was ich habe. Erst wird von Bremsern gesprochen, und nun von allgemeinem Lebensrisiko.


    Es entspricht nicht dem allgemeinen sondern einem unverhältnismässig hohem Lebensrisiko, SuS & KuK, mit oder ohne Vorerkrankung, in den Regelbetrieb ohne Einhaltung des Mindestabstands zu schicken.

    Nochmal zu der Berner Studie.


    Folgendes fällt auf (grob):

    Einwohner Sachsen: knapp über 4mn.

    Bestätigt Infizierte: ca 5.500


    Die Schulen an denen getestet wurde befinden sich alle in Ostsachsen, da ist die Infektionsquote nochmal deutlich unterhalb der von unter 1% in ganz Sachsen.


    Hinzu kommt der Ausschluss von Gruppen unter 14, die Begründung reicht mir überhaupt nicht, weil eben die Schutzmaßnahmen in Grundschulen und Kitas viel schwerer durchzusetzen sind als in der Gruppe 14+, daher ist das Risiko dort nochmals größer.


    Im Übrigen macht der Begriff "Bremser" nur im Zusammenhang mit Herdenimmunität Sinn. Was ich nahliegend funde, da Berner sich bereits Ende April "für eine langsame Durchseuchung" ausgesprochen hatte.


    Ich finde es unerträglich Kinder als Bremser zu bezeichnen, sie nicht als Individuen zu sehen, die vor Ansteckung zu schützen sind, sondern sie auf ihre epidemiologische Rolle zu reduzieren!


    Diese Studie jetzt zum Anlass zu nehmen, wie es ja bereits geschieht, für Öffnungen im Regelbetrieb zu plädieren ist zumindest mal unschlüssig, ich persönlich finde es unsinnig!

    ich hab mich mit meiner lieben Schwester darüber regelrecht entzweit und finde das wirklich tragisch.

    Traurig!


    Ich bin kein Soziologe, daher habe ich sicherlich auch nur bruchstückhafte Kenntnisse, versuche mir aber gelegentlich aus dieser Warte einen Reim auf die Ereignisse zu machen.


    Ich sehe das als eine gesamtgesellschaftliche Fragestellung mit dem Titel "solidarisches Verhalten".


    Das Leben der Menschen in Ballungsgebieten ist bestimmt von einer, meiner Meinung nach, "ungesunden Enge".


    Weite, als Erfahrung, fehlt schon häufig in prägendem Altersabschnitten. Weite meine ich hier wörtlich, ich habe lange in Gegenden gelebt die eine enorme Weite, also Abgeschiedenheit und verhältnismässig wenig Menschen/Fläche haben.


    Diese räumliche Enge führt (Biologie) zu höherem Stress (und Aggression) im System. Das führt im Idealfall zu angepassten Bewältigungsstrategien, im suboptimalen zu individuellen Schwierigkeiten, und im schlechten zu chronischen Krankheitsbildern.


    Jetzt kommt auf einmal eine Ausnahmesituation und social distancing ist gefordert. Da funktionieren die antrainierten Bewältigungsstrategien auf einmal so gar nicht mehr. Es fehlen Orientierungen, und dazu kommen teilweise recht unglückliche Kommunikationsstrategien verschiedener politischer Ebenen.


    Die Aufgabenstellungen für Handlungsbevollmächtigte sind ja auch nicht einfach, da es sich eben um eine hochgradig dynamische Sítuation (jede Pandemie!) handelt. Hier ist also auch ein hohes Maß an Antizipationsfähigkeit gefordert, und das bringt nicht jeder automatisch mit, was kein Vorwurf, sondern einfach eine Feststellung ist.


    Das Patentrezept gibt es hier genauso wenig wie den einen Impfstoff.


    Ein gesellschaftlicher shutdown bedeutet ja auch verstärkt Unsicherheit, Verlust, Orientierungslosigkeit u.v.m., hier entstehen auf einen Schlag, um es bildich auszudrücken, viele kleine und größere Macht-Vakuen.


    Diese Vakuen werden in Krisensituationen, das lehrte mich zumindest ein längerer Blick in die Medizingeschichte, immer schnell von Menschen und Gruppen erkannt und besetzt die "sehr eigene" und häufig nicht immer lautere Absichten verfolgen.


    Meiner Meinung nach ist das wirksamste Gegenmittel hierzu immer noch solidarisches Verhalten. Genau dieses ist aber seit ein paar Wochen schon auf dem Rückzug, und das macht mir ehrlich gesagt sehr große Sorgen.


    Warum?


    Weil ich weiss, dass es nur der Überschreitung einer, relativ kleinen, kritischen Masse bedarf um eine Strategie selbsttragend durchzusetzen. Dazu gehört meiner Beobachtung nach z.B. das absichtlich provokante Nase frei, oder gar keine Maske Phänomen. (critical mass, treshold model: Schelling, Granovetter et al. sociodynamics, game theory) Das ist den verschiedensten Akteuren natürlich auch bekannt.

    1) ... Ich bin ein wenig verwirrt ...


    2) ... Ich habe doch bereits deutlich dargelegt, was meine Meinung ist. Zur Not sei auf Schäuble verwiesen. ...

    zu 1) Das bewerte ich anders, die gezielten Quellenangaben belegen ein deutlich anderes Bild.


    zu 2) Oha! Ein würdiger Eintrag für eine Zitatensammlung!


    Zu Schäuble) Es war eben auch dieser Schäuble welcher in der Eurogruppe von sich gab es dürfe niemals eine Rolle spielen welche Partei wann und von wem gewählt würde. Es dürfe auf keinen Fall passieren, dass sich die globale Wirtschaftsordnung durch Wahlen ändere! - Er bezog sich auf die Erpressungspolitik der EZB unter damals noch Trichet, als auch auf Deutschland, den moral hazard Zinsgewinner aus den Hochfinanz-Angriffen auf Irland & Griechenland. - Jaja, ein wahrer Demokrat unser Kofferträger!

    .. kein Wundermittel geben wird, sondern, wie der mich heute wieder ein Stück reicher machende Ugur Sahin (Biontech) verdeutlicht, es mindestens 10 Jahre dauern wird, bis das Virus weltweit besiegt werden kann.


    13.07.2020, Symbol: BNTX (Biontech)

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    Bürgersohn Goethe, von ständischen Vorstellungen geprägt, diente dem Adel, war bedingt durch sein Elternhaus bestens mit Frankfurter Bänkern vernetzt, lebte in einer gesellschaftlichen Umbruchsphase von der Vormoderne hin zur kapitalistischen Wirtschaft, und reflektierte im Faust das gerade erst anbrechende Industriezeitalter.


    ...aber das würde hier zu weit führen


    FuE und universitäre Forschungsfinanzierung im Besonderen bedarf meiner Überzeugung nach einer grundlegenden Reformierung von Stellschrauben mit Fokus auf deutlich stärkere gesamtgesellschaftliche Beteiligungskonzepte.


    Wir haben schon mehrfach gesehen was für Perversionen und fürchterliche Auswirkungen eine profitfokussierte Klientelpolitik hier nach sich zieht

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