Beiträge von Vogelbeere

    Weil das nicht die Aufgabe des Arztes, sondern des AG ist, der kann ja auch ein BV ausstellen und sogar eines, womit man eben im HO weiter arbeiten kann/darf.

    Aber war soll man denn im Homeoffice machen, wenn es nur Präsenzunterricht gibt? Und wer soll die Stunden vor Ort dann tatsächlich unterrichten?


    Wenn es eine Wahlfreiheit gäbe, würde ich auch unterrichten. Aber die gibt es ja nicht (zumindest bei uns nicht). Es heißt "Homeoffice", aber es gibt nichts zu tun. Und das Land stellt sich hin und sagt den Schulen, ihr habt doch die Kollegen, ihr müsst das kompensieren. Das ist doch eine Farce!


    Mein Arzt hat von sich aus das BV angesprochen und was war bei den Ärzten aller Kolleginnen so.

    So wie Palim es sagt, ist es bei uns auch - auf dem Papier ist die Schwangere mit ihren Stunden da, in der Realität aber eben im Homeoffice - was es ja aber nicht gibt, weil es "Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen" gibt. Wir sind aktuell drei Schwangere, davon zwei mit vollem Deputat und eben ich mit 15 Stunden. Natürlich kann unser SL uns nicht zwingen ein individuelles Beschäftigungsverbot zu bringen - ich weiß ja aber, wer es kompensieren muss, wenn ich es nicht tue, nämlich die anderen Kollegen. Wenn das BV bis zum Mutterschutz da ist, darf bei uns sofort Ersatz angefordert werden.

    Vorletztes Schuljahr fiel bei uns ein Kollege wegen der Bandscheibe aus. Der brachte auch erstmal wochenlang nur kleckerweise Krankschreibungen und natürlich mussten wir anderen diese Stunden vertreten - was natürlich "klasse" ist, denn die meisten arbeiten ja aus Gründen in Teilzeit und da ist eine auch nur vorübergehende Erhöhung der Stunden um 20% oder mehr eben mindestens eine Herausforderung. Erst als der Kollege operiert wurde und auch das ärztliche Attest entsprechend länger ausfiel, bekamen wir binnen kürzester Zeit eine Krankheitsvertretung, was uns alle entlastet hat.


    Mir geht es auch ganz wunderbar und ich war auch bis nach dem Abi noch unterrichten (weil ich es nicht verkündet habe), aber irgendwann geht das halt nicht mehr und wenn die Entscheidung des Dienstherrn so ist, dass sie keinem nützt, finde ich das individuelle Beschäftigungsverbot im Moment die beste Lösung.

    (Und was wäre, wenn ich mich schwanger in der Schule mit Corona anstecken würde, steht auf einem ganz anderen Blatt.)

    Aber auch 15 Stunden müssen ja erstmal vertreten werden.

    Ich habe auch "nur" diese 15 Stunden, was aber heißt, dass ein Nebenfach in der Mittelstufe nicht mehr unterrichtet werden kann.

    Deshalb verstehe ich gar nicht, warum nicht mehr zum Mittel des individuellen Beschäftigungsverbotes gegriffen wird, um die fehlenden Stunden sauber nachbesetzen zu können!? Den Arzt will ich sehen, der das momentan nicht ausstellt - wo doch schon in normalen Zeiten viele Ärzte dies von sich aus anbieten.

    Das ist ja besonders toll für die Planung der Schulleitungen...


    In BW wurde schon gesagt, dass Schwangere nach den Sommerferien nicht unterrichten dürfen, und ich wurde direkt mit der Bekanntgabe von der SL gebeten, wenn möglich ein individuelles Beschäftigungsverbot zu bringen, was auch überhaupt kein Problem war. Meine Stelle konnte so schon mit Beginn der Ferien besetzt werden, womit alle Planungssicherheit haben.

    Meine Kinder besuchen im neuen Schuljahr drei von vier Klassen einer Zwergschule. Andere haben auch zwei oder drei Kinder in verschiedenen Klassen. Die strikte Trennung wird damit logischerweise ad absurdum geführt und völlig überflüssig. Natürlich könnte man sagen, dass ja bei Infektion eines meiner Kinder nur die eigene Klasse und seine Geschwister in Quarantäne müssten. Aber andere aus den Klassen haben ja wieder Geschwister in anderen Klassen.

    Eigentlich ein gutes Experimentierfeld...

    Auch die Lehrer switchen zwischen den Klassen, weil es bei so kleinen Schulen und Teilzeitkräften ja gar nicht anders geht.


    Ich selbst bin schwangerschaftsbedingt nun im Beschäftigungsverbot und darf nicht mehr unterrichten. Tatsächlich sehe ich die wirklich größere Gefahr aber durch meine Kinder gegeben. Zu denen halte ich überhaupt keinen Abstand, im Gegensatz zu meinen Schülern der weiterführenden Schule. Die wiederum halten untereinander keinen Abstand, weder zwischen den Klassen noch jahrgangsübergreifend.


    Gerade erlebe ich auch die Realität, die im Herbst/Winter auf alle zukommen wird.

    Meine Kinder haben Schnupfen und etwas Husten. In der VO für Schulen in BW steht, dass sie bei Symptomen einer Atemwegsinfektion die Schule nicht betreten dürfen. Ein Anruf beim Kinderarzt ergab, dass man mir blanko den "Kinderkrankenschein" ausstellen würde, die Kinder will man gar nicht sehen. Ich brauche das ja zum Glück nun nicht, weil ich eh zu Hause bin. Eine Freundin ist Arzthelferin beim Kinderarzt, sie meinte, es sei ja noch nicht mal Saison und viele hätten wegen Erkältungen schon jetzt keine Kinderkranktage mehr. Und im Grunde müssten ja alle aus dem Haushalt daheim bleiben, wenn einer ein Verdachtsfall ist.


    Da kommt noch richtig was auf die Vertretungsplaner zu. Ich hätte dieses Jahr unter den Bedingungen von Januar bis Anfang April nicht arbeiten können. Irgendjemand ist doch immer krank, wenn Kinder im Haus sind.


    Aber eine Lösung habe ich auch nicht.

    Kann man so sehen, muss man aber nicht.

    (Ich sehe es zum Beispiel ganz anders 😉)


    Es wird ja so gern pauschal über die Beamten, die trotz Corona normal weiterbezahlt werden, geklagt.

    Ich erlebe auch die andere Seite.

    Mein Mann ist Jurist in einem Landesministerium und arbeitet seit März zu 90% im Homeoffice. Er hat mittlerweile über 120 Überstunden angesammelt, wobei Urlaubssperre herrscht und auch die Stunden nicht ausgeglichen werden dürfen. Seine Abteilung ist völlig unterbesetzt (schon immer) und ständig gibt es abends um zehn noch irgendwelche Eilanfragen, die dringend beantwortet werden müssen, weil die Presse angefragt hat oder Hinz und Kunz mit Klage drohen.

    Dazu kommt, dass der Arbeitsplatz fürs Homeoffice nicht mal von der Steuer abgesetzt werden darf, weil er ja nicht 100% daheim arbeitet.

    Warum sollte er auf einen Teil seiner Bezüge verzichten?


    Ich habe zwischendurch, verordnet durch die Schule, weniger gearbeitet als normal. Ich stand ja aber bereit. Dann kam das Abi und die Belastung ging deutlich über das Deputat hinaus. Warum sollten mir die Bezüge gekürzt werden?


    Meine Schulleitung ist von morgens bis abends und selbst am Wochenende telefonisch erreichbar, weil sie zum Teil sich so schnell ändernde Vorgaben umsetzen muss. Man arbeitet für den Papierkorb. Denen die Bezüge kürzen?! Sind ja auch Lehrer. Keine gute Idee.


    Die Diskussion ist müßig. Wir werden unseren Beitrag durch Nullrunden leisten, wie wir ihn übrigens schon seit vielen Jahren geleistet haben.

    Und A14 erreiche ich bestimmt erst kurz vor der Pensionierung, wenn überhaupt.


    (Aber bis dahin sind die Kinder groß und raus und dann ist es auch wurscht 😉)

    Ich bin etwas irritiert, wie hier teilweise argumentiert wird.


    Ich bin zwischen Vorstellungsgespräch und Antritt der Stelle schwanger geworden, habe es am ersten Arbeitstag bekanntgegeben. Ich hatte zwei LKs und Klassenleitung in der Mittelstufe. Mein damaliger Chef hat ganz souverän reagiert, gratuliert und gemeint, ich solle halt so lange arbeiten, wie es geht, und dann findet sich schon auch eine Lösung.

    Und das tat es immer!


    Meine Schwangerschaften sind immer in Klassenleitungen und LKs gefallen, denn ich habe beides halt immer. Soll ich meine Familienplanung nach dem Deputat richten?!


    Jeder AG sucht doch zuverlässige Mitarbeiter, die nicht ausfallen. Umgekehrt schert es doch aber unsere Dienstherren oft genug auch nicht, wie es mit der Lebensplanung aussieht - siehe befristete Vertretungsverträge.


    Nein, da sollte Frau mal schön nach sich schauen, zumal nur sie die finanziellen Konsequenzen zu tragen hat.

    Bei mir auch, Susannea, aber jetzt liegt doch etwas Zeit zwischen den Schwangerschaften und ich hoffe, dass ich wieder etwas straffer geworden bin 8_o_)

    Mir geht es auch wirklich nicht um eine Ferneinschätzung meines persönlichen Risikos, sondern um Beamtenrechtliches. Aber wenn ich nicht gezwungen bin, die Schwangerschaft unmittelbar anzuzeigen, dann werde ich entsprechend Verfahren.

    Liebe Yummi, meine bisherigen FG haben sich immer angedeutet, nämlich durch allmählich einsetzende Blutungen und Wehen. Ich bin nie von Sturzblutungen überrascht worden und habe mich nie prophylaktisch in ein Beschäftigungsverbot begeben. Ich bin schwanger und nicht krank.


    Und da meine Kinder ohnehin in Kita und Schule gehen, sehe ich die größere Gefährdung durch meine Arbeit für mich nicht. Ich unterrichte am Gym mit Abstands- und Hygieneregeln.


    Ich habe nicht vor im Falle einer Fehlgeburt meinen Dienstherrn verantwortlich zu machen. Ich weiß, dass das passieren kann. Sollte ich einen schweren Verlauf von Corona haben, erwarte ich, dass zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft mein Leben mit allen Mitteln erhalten wird.

    Für mich macht das pauschale Beschäftigungsverbot kein Sinn. Wer eines will, hat es schon immer ohne Probleme von seinem Arzt bekommen.


    EducatedGuess, ich habe bisher unterrichtet (für eine Risiko-Kollegin) und natürlich würde es auffallen, wenn ich nun plötzlich fehlen würde.


    Dann werde ich also vorerst abwarten und von Tag zu Tag entscheiden.

    Hallo,


    ich habe nun das umgekehrte Problem: Ich bin schwanger und möchte nicht daheim bleiben.

    In BW führt eine Schwangerschaft automatisch zum Beschäftigungsverbot.

    Ich habe die Schwangerschaft Anfang dieser Woche festgestellt. Ich möchte sie aus mehreren Gründen nicht bekanntgeben und "aussortiert werden". Erstens möchte ich meine Klassen wiedersehen und unterrichten. Zweitens möchte ich nicht, dass meine Schwangerschaft quasi mit dem Test öffentlich wird. Ich kenne das Risiko von Fehlgeburten in der Anfangszeit und hatte selbst schon welche. Ich möchte aber selbst entscheiden, wem ich davon berichte. Mein gesamtes Kollegium ist es sicher nicht. Außerdem müsste natürlich alles von heute auf morgen umorganisiert werden. Wir haben viele ausfallende Kollegen, wer soll meine Stunden ersetzen?! Und letztens gibt es kein nachgewiesenes höheres Risiko für Schwangere und ich finde es eine Bevormundung sondergleichen, dass mir der Präsenzunterricht dadurch untersagt wird.


    Sicherlich kann ich die Schwangerschaft noch einige Zeit geheimhalten. Aber nicht ewig. Ich habe schon einige Kinder und der Hosenknopf geht jetzt schon nicht mehr zu. Mir geht es gut, durch Aktivitäten in der Schule bin ich deutlich weniger platt und nervös als beim Rumsitzen daheim und zum Arzt gehe ich ohnehin noch nicht.


    Gehe ich irgendein beamtenrechtliches Risiko ein? Behaupten ich hätte es erst gestern erfahren, kann ich ja immernoch, oder? Und wenn es mir nicht gut geht oder sich eine Fehlgeburt andeutet, bleibe ich eh daheim.


    Viele Grüße!

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