Beiträge von Nymphicus

Zitat von Plattenspieler

Ne. Erzähl mal bitte!

Man hat die aus Kosternersparnis resultierenden Schwächen des RBMK-Reaktors und dementsprechend die Gefahren dem Personal gegenüber bewusst verschleiert, denn sowjetische Technik durfte nicht unsicher sein. Dadurch ist das Ding unerwartet und plötzlich hochgegangen, als man den Notabschalter betätigte, denn Moderator und Steuerstäbe saßen auf demselben Konstruktionselement.

Anschließend hat man die Gefahr der Öffentlichkeit und den Liquidatoren gegneüber systematisch runtergespielt, so dass ein ädaquate Reaktion nur verzögert erfolgen konnte und viele Leute irreversible Gesundheitsschäden entwickelten. Hätten mutige "Panikmacher" wie Waleri Legassow sich nicht gegen die allgemeine Apathie und das Abwiegeln aufgelehnt wäre es noch viel schlimmer gekommen. Empfehle die HBO Serie.

Zitat von Humblebee

Das wäre m. E. auch ein Ding der Unmöglichkeit für eine Gesellschaft so etwas zu schaffen, denn es werden sich immer Menschen finden, die eine andere Einstellung haben als andere. Man kann doch niemandem vorschreiben, was und wie er/sie zu denken hat.

Es gibt soetwas wie Realität. Wenn eine Gesellschaft beschließt in der Lüge zu leben, kann der Kontakt mit Realitäten lebensgefährlich werden. Hast Du dich mal damit beschäftigt wie es zu Tschernobyl kommen konnte?

Zitat von state_of_Trance

Hoffen wir, dass auch Nymphicus zu dieser Einsicht kommt.

Nö, deine verwirrt Smileys sind mein Antrieb.

Zitat von karuna

Back on topic, ich würde mir wünschen, dass wir unsere Homeofficekompetenzen anwenden würden, um in Sachsen die Schulen alle zu schließen, die Hälfte ist eh schon zu. Impfzentren wieder eröffnen, einfach alles, was im letzten Winter erarbeitet wurde und gut funktioniert hat, ohne Getöse und mit 3 Tagen Vorlauf zum Draufeinstellen ankündigen und umsetzen. Wenn sich eine Virusvariation ausbreitet, dann tut sie das, ist nämlich ein Virus, die machen das. Und wenn die Forschung mehr darüber weiß, werden wir davon erfahren. Wenn der Impfstoff angepasst wurde, werden wir davon erfahren.

Krisenmanagement hat auch was mit Besonnenheit zu tun.

Du erfährst doch gerade davon, hier sind doch einige so nett es Dir frei Haus zu liefern. Die Forschung ist einen Klick von Dir entfernt. Besonnenheit heißt die Informationen anzuerkennen und entsprechend zu planen.

SARS-CoV2 gehört nicht zu den Viren die harmloser werden, das kann man spätestens jetzt mit einiger Wahrscheinlichkeit sagen. Über Generationen würde es darauf hinauslaufen, aber nur dadurch, dass die Menschen die Gesundheitsschäden bei wiederholter Exposition erleiden ausstürben. Ein Selektionsereignis und ein genetischer Flaschenhals. Das heißt Umbruch, Kollaps einer Population. Wer übrig bleibt ist Immun. Wir würden das Ende dieses Prozesses aber zu unseren Lebzeiten nicht erleben.

Ein CoV hat bereits einen solchen Flaschenhals verursacht. Man kann ihn heute noch im Genom des Menschen sehen. Die Selektion (= großes Sterben) dauerte 20.000 Jahre an. https://www.nytimes.com/2021/0…coronavirus-epidemic.html

Ich habe eine interessante Parallele im Hinterkopf, die die verschiedenen Verhaltensmuster die in unserer Gesellschaft gegeneinander stoßen erklären. Vermutlich laufen auch bei so einer Katastrophe die Phasen des Trauerns analog der Konfrontation mit dem Eigenen Tod ab. Vor einer Annahme der Tatsachen kommt erstmal ignorieren, dann wütend dagegen aufbegehren (die meisten Querdenker sind hier hängengeblieben), schließlich nur noch partielles Verweigern (d.h. die zunehmende Annahme der Tatsachen, bei gleichzeitiger Ausblendung des Gesamtbildes). Irgendwann folgt Depression, danach aber die Akzeptanz des Unvermeidlichen.

Zitat von chemikus08

Ich fürchte auch, dass das Omikron Virus schon unter uns weilt. In Dänemark hat man es festgestellt, da dort jeder 15 PCR auch einer Sequenzierung unterzogen wird. Auf welchen Anteil wir derzeit in Deutschland kommen weiss ich aktuell nicht. Anfang des Jahres war es jede 900. Probe. Man wollte die Quote steigern. Nymphicus vielleicht hast Du ja aktuellere Zahlen. Ich fürchte jedoch, dass uns die Belgier, UK und viele andere nach wie vor um Längen voraus sind. Wir fahren also auf Sicht🙈. Irgendwie habe icht jetzt ein dejavu.

Prinzipiell ist Omikron sehr einfach erkennbar, weil ich es leicht erkennen kann an einer Spikeveränderung, die auch Alpha schon hatte. Wir müssten nur das Verfahren der britischen Variante anwenden und das sollte leicht reaktivierbar sein. Aber es ist eigentlich egal, spätestens als Fälle aus Israel berichtet wurden war klar, dass Omikron schon im Flugverkehr ist und nicht mehr abriegelbar ist. Es verbreitet sich so schnell, dass man eigentlich garnicht mehr danach suchen muss, sondern als gesetzt ansehen kann, dass Omikron sehr bald dominiert. Es ist so unglaublich schnell dominant geworden, dass zu befürchten ist, dass es eine derart ansteckende Krankheit ist, wie wir so noch niemals erlebt haben. Mit etwas Glück ist das ein Artefakt, weil die Deltazahlen in Südafrika gerade sehr niedrig waren. Aber trotzdem muss man damit rechnen.

Das ist auch durchaus plausibel, SARS-CoV2 war so schon extrem gefährlich von seinem Eigenschaftsprofil her. Jetzt haben wir AIDS-erkrankte, die in historischen Zeiten nicht überlebt hätten, die für völlig neue Möglichkeiten der Mutation und Optimierung auf den Menschen gesorgt haben. Damit sind übrigens alle Hoffnungen auf ein harmloser werden passé, weil da wäre dann auch nicht viel mehr Raum für Selektion über Ansteckbarkeit.

Zitat von karuna

Dann ist doch von deiner Seite alles gesagt. Du willst, dass sich hunderte Millionen EU-Bürger*innen dauerhaft in den Lockdown begeben, Flüchtlinge alle abgewiesen und Flugreisen für immer verboten werden. Das ist für dich als Beamter im Ruhestand vielleicht attraktiv aber für den Rest der Welt unrealistisch, Diskussion beendet. Theoretisch

Textverständnis: 6.

Zitat von Mueller Luedenscheidt

Ok, also der ewige oder zumindest ewig wiederkehrende Lockdown. Und eine Rückkehr zu unserer westlichen Kultur und Lebensweise wird es nicht mehr geben. Das wollte ich nur wissen.

Dann sehe ich den Unterschied von NoCovid zur bisherigen Corona-Politik der meisten Länder jedoch nicht. Die verstricken sich bislang ja auch in immer wiederkehrende Lockdowns.

Ich bewundere deine Ausdauer beim immer neuen Anführen von Strohmännern und verzerrten Schlüssen, aber es ist nicht sehr zielführend. Wer Covid kontrolliert wird hat am Ende weniger Lockdown gehabt. Durch Abwasserüberwachung und gute Organisation lassen sich Lockdowns so weit verringern, dass die Allgemeinheit davon weitestgehend nicht betroffen wird. Japan schafft das doch auch ohne Lockdowns.

Hinter eurer Argumentation stecken zwei Dinge: ein gehöriges Maß Verdrängung der unangenehmen, für manch einen vielleicht angsteinflößenden Tatsachen, Ignoranz für die Folgen die Covid bei den Opfern hinterlässt und ein Unwille zu den Veränderungen die nötig wären.

Wir gleichen einem Schachspieler, der immer nur auf den letzten Zug von SARS-CoV2 reagiert, keine Langzeitstrategie hat und überhaupt nur vertieft nachdenkt, wenn er mal wieder im Schach steht. So verliert man erst seine Figuren, dann die Partie.

Das hängt allein von den Eigenschaften der Variante ab. Omikron ist mit seinem R-Wert und seiner mutmaßlichen Inkubationszeit ein Monster und nicht mehr draußen zu halten. Angesichts der Verbreitungsgeschwindigkeit in Südafrika können wir es nicht mal mehr bremsen.

Das ist jetzt unser aller Problem. So ist das halt, wenn man mit dem Virus leben will und ohne Einreisequarantäne agiert.

Zitat von Mueller Luedenscheidt

Skizziere uns doch bitte mal die langfristige Perspektive, die NoCovid bieten soll. Für immer die Grenzen dicht machen, damit die in der Außenwelt kursierenden Varianten nicht den Weg nach Deutschland finden?

Und wie schnell lässt sich Deutschland in deinem Paralleluniversum von der Außenwelt abschirmen? Zur Erinnerung: Deutschland ist keine Insel und besitzt hunderte Grenzübergänge.

Es ist irrelevant ob wir Deutschland momentan abschirmen, da Omikron schon lange hier sein wird. Das kann man aus den Eigenschaften der Variante extrapolieren. Dementsprechend ist die Frage der Grenzschließungen momentan völlig irrelevant und würde nur interessant werden, wenn man später die Greenzones verteidigen will. Du beißt dich in völligen Nebensächlichkeiten fest und verlierst den Blick für das große Ganze. Ich gebe Dir jetzt ein paar logische Annahmen von mir, aus dem kann man alles weitere extrapolieren:

- Herdenimmunität gegen SARS-CoV2 gibt es nicht (mehr)

- SARS-CoV2 verhält sich in seiner Ausbreitung nicht endemisch (auch bei völliger Durchseuchung) sondern weiterhin epidemisch

- eine Kontrolle von SARS-CoV2 durch bisherige Impfstoffe ist nicht nachhaltig möglich

- jegliche Art von Immunität ist zeitlich eng begrenzt

- unsere Lebensart und Zivilisation ist mit einer unbegrenzten freien Zirkulation dieser Krankheit nicht aufrechtzuerhalten, weil die Schadwirkung zu groß ist

Folgerung: Die Krankheit muss durch geeignete Maßnahmen kontrolliert werden. Leg halt dar, was Du stattdessen umgesetzt sehen willst und hör auf mit diesen rhetorischen Spielchen.

Zitat von Meer

Ich versuche gerade nicht in Panik zu verfallen. Bei Delta war ja das Problem, dass es so hochansteckend und gleichzeitig gefährlicher für die Menschen war/ist. Ich habe außer von der höheren Ansteckung noch nichts zur Gefährlichkeit des Virus gehört (vielleicht ist es aber auch nur nicht bei mir angekommen)...

Und solange man hier als geimpfter, symptomloser Haushaltsangehöriger einer positiven Person sogar weiter in die Schule muss ....

Dafür bin ich jetzt dennoch geboostert. Merke die Stelle ein bisschen und bin gerade etwas fröstelig, aber vielleicht ist das auch einfach das Wochenende und der Stressabfall der letzten Tage. Mein Schnelltest ist weiter negativ.

Es gab noch nie einen Grund in Panik zu verfallen, weil man individuell die Infektion vermeiden kann. Auch wenn man in Gefahrensituationen steht. Ich habe dauernd Coviderkrankte ohne Maske um mich oder ziehe sie per Schnelltest raus und bleibe völlig cool. Was ist zu tun:

- FFP3 / FFP2 die dicht und straff (!) sitzt und gute Filterleistung hat (am besten Aura von 3M)

- Augen vor Tröpfchen schützen durch eine Brille

- ggbf als Rückversicherung Schleimhautbarriere errichten (Glycerinhaltiges Nasenspray, danach Schnäuzen, nach Kontakt Gurgeln)

Wenn das nicht zuverlässig helfen würde, hätten wir schon längst kein medizinisches Personal mehr.

Zu Omikron ist zu sagen, dass wir nicht sagen können ob es kränker macht als Delta. Höchstwahrscheinlich wird es aber denn Impfschutz aushebeln und ist ein äußerst ansteckendes Biest (ansteckender als Masern) und sowieso schon weltweit verteilt. Es wird also kommen und wir haben jetzt mal wieder ein neues Problem. Es wird übel werden, vorallem die Leute in der "Covid ist sogut wie vorbei"-Traumwelt leben werden ein bitteres erwachen haben. Grundsätzlich ändert sich aber für das Individuum im Vergleich zu Delta erstmal nicht soviel an der Gefahrenlage.

Die Fälle in Hongkong hatten ähnlich lange Zeiten bis die Tests anschlugen. Und dann auch erst beim vierten Mal. Vermutlich ist die Inkubationszeit bei dieser Variante einfach höher.

Davon unabhängig ist das natürlich längst überall und wird unseren Impfschutz abräumen. Und so geht es weiter.

Wer meint sowas "wie NoCovid kann man Zeitpunkt x nicht mehr machen" ist völlig fantasielos, denn es fehlt immer noch die Gegenüberstellung der Alternativen. Ich muss vielleicht noch einmal ins Gedächtnis rufen, dass jede Änderung des R-Wertes beispielsweise Einfluss auf die Saisonalität haben könnte. In Israel beginnt auch ohne die neue Variante die nächste Welle. Bessere Impfquoten haben den anderen Ländern etwas mehr Zeit erkauft mehr nicht.

Was könnte also auf uns zukommen? Beispielsweise eine Dauerwelle ohne nennenswerte Sommerpause. Oder Covidstämme, die gleichzeitig kursieren und sich immer weiter voneinander abkoppeln. Sobald sich solche Sachen erst sichtbar materialisieren werden die Leute nach NoCovid schreien.

Zitat von Mueller Luedenscheidt

Den Weg zu dieser wirren Folgerung hast du mir geebnet:

Da Corona mit seinen zahlreichen Varianten bereits im Umlauf ist, müsste sich Deutschland somit für immer auf die von die beschriebene Art von der Außenwelt abschirmen, richtig? Oder erwartest du, dass sämtliche Länder dieser Erde gemeinsam eine konsequente NoCovid-Strategie fahren?

Ach, und diese Schnelltests verteufelst du doch sonst immer. Jetzt haben sie doch (außerhalb von Krankenhäusern) einen Nutzen?

Welche Länder sind das? Ist eines davon mit Deutschland vergleichbar?

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Ja, von allen Weltregionen die nicht verlässlich als Greenzone abschirmbar sind müsste Deutschland sich dann auf unbestimmte Zeit mit einer Einreisequarantäne+Test abschirmen. Genau das schlage ich vor. Ein Ende würde das haben, wenn wir sterilen Impfstoff bekämen oder ein sehr wirksames Therapeutikum was nicht absehbar ist.

Die Schnelltests sind eben dazu da zu screenen, nicht Infektionen sicher auszuschließen. Nach der Groberfassung müsste man dann halt genauer hinsehen vor Ort. Die Schnelltests ließen sich in vielen Kontexten aber genauso durch PCR Pooltest oder sogar Abwasserüberwachung substituieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Innerhalb einer etablierten Greenzone könnte ich via Abwasserüberwachung Alarm schlagen ohne dass dem Bürger überhaupt irgendein Aufwand entsteht.

Neuseeland, Australien, im Grunde der gesamte ostasiatische Raum folgt einer Niedriginzidenzstrategie mit unterschiedlicher Konsequenz und Erfolg. Die Frage nach der Vergleichbarkeit ist subjektiv und letztlich auch nicht relevant, weil Covid der auslösende Faktor ist. Bisher hatten wir eine Herdenimmunitätsstrategie. Herdenimmunität wird es nicht geben. Welche Strategie haben wir jetzt noch außer Wunschdenken? Wenn Du miorda nicht zustimmst, welche Strategie würdest du vorschlagen, wenn Herdenimmunität ausfallen sollte?

Kursieren lassen? Ignorieren? Das ist doch eine Phantomdebatte wenn Du permanent die Alternativen außen vor lässt! Kommt mir allerdings von der Politik bekannt vor.

Zitat von Mueller Luedenscheidt

Wie lange dauert es denn deiner Vorstellung nach, eine funktionierende Grenzzkontrollinfrastruktur für hunderte bis tausende Grenzübergänge auf die Beine zu stellen? 2 Wochen? So naiv kannst du doch nicht sein!?

Also wenn wir in Deutschland damals einen kompletten Lockdown gehabt und die Grenzen geschlossen hätten, wäre in Indien keine Delta-Variante entstanden?

Ich weiß nicht wie Du auf diese wirre Folgerung kommst, aber das Szenario sähe so aus, dass man bei Niedriginzidenz in der Binnenzone (etwa Schengenraum, oder bis zur Etablierung gemeinsamer Umsetzung halt Teile davon) Green Zones eingerichtet hätte mit 0 Inzidenz. Fernreisende kommen in Quarantäne und werden währenddessen getestet. Derweil wird im Land mittels Schnelltest auf aufflackernde Ausbrüche gescreent, tritt ein Fall auf folgen Maßnahmen bis der Ausbruch wieder besiegt ist. Es gibt eine ganze Reihe Länder die das praktizieren, teilweise auch in abgeschwächter Form mit Niedriginzidenz statt 0 als Ziel. Diese Länder hatten in der Folge nur lokal begrenzte Deltawellen oder haben das schwelende Infektionsgeschehen zwischenzeitlich weitgehend ausgetreten. Für den Großteil der Bevölkerung hieß das weitgehend normales Leben.

Diese Länder fahren nach allen Kennziffern besser als wir. Ich weiß nicht, wem Du hier was vormachen willst. No oder LowCovid liegt als ausführlich ausformuliertes Konzept von ausgewiesenen Fachleuten vor und ist Grundlage der Covidstrategie einiger Länder.

Ich erwarte immernoch dein Konzept.

Nach deinen Äußerungen zu Urteilen bist Du ja offenbar zufrieden mit dem "pragmatischen" Ansatz den wir in Europa haben? Na biste zufrieden mit dem gegenwärtigen Ergebnis?

Zitat von Antimon

Das war 3 Monate lang meine tägliche Realität. Der Frühling 2020 war ja sehr schön und mild, in den Langen Erlen (das ist der Park hinter meinem Haus an der Deutsch-Schweizerischen Grenze) haben sich täglich Menschen zum Grillen, Tratschen und Kartenspielen getroffen. Da wurden Tische halt einfach übers Flatterband drüber gestellt, die einen sassen auf der einen, die anderen auf der anderen Seite des Bandes. Und mit Blick auf den Schweizer Soldaten, der daneben stand und mit dem SG550 über der Schulter ein Buch las, wurde mal ganz renitent das Bein unter dem Tisch und dem Band auf die andere Seite rübergeschoben. Da hatte die Pandemie noch was romantisches. Jetzt ist es nur noch scheisse.

Also gelang es offenbar doch die Überschreitung der Grenze weitgehend zu unterbinden und das sogar bei Locals und nicht nur bei Fernreisen? Ich dachte das ginge nicht, wo war denn dann das Problem im Frühjahr?

Zitat von Mueller Luedenscheidt

Wer kennt sie nicht, die vom Regen übergelaufenen Stadien?

Kommt noch was außer Unsinn? Zum Beispiel dein Konzept zum Umgang mit der Pandemie, oder bleibt es beim mühsam konstruierten Zerreden von Maßnahmen die ganz Asien erfolgreich durchführt? Ich mein, das wäre schön wenn Du was dazu schreibst, sonst kann ich statt hier zu schreiben auch einfach nochmal ein Interview mit Christian Lindner gucken, das kommt aufs selbe raus.

Zitat von Mueller Luedenscheidt

Nochmal das "Argument": es gibt schon etwas, das nicht durchsetzbar ist, dann sollten wir noch etwas einführen, das nicht durchsetzbar ist.

Ich möchte dir schon seit Längerem zu entlocken, wie DU dir eine langfristige Lösung vorstellst. Wie lange sollen die Grenzen dicht bleiben? Bis Corona verschwunden ist? Wie lange müssen die Schulen geschlossen werden? Oder müssen wir uns auf immer wiederkehrende Schließungen einstellen?

Natürlich ist sowas durchsetzbar, die Frage ist nur zu welchem Preis und welche Verhältnismäßigkeit es mir auferlegt. Hätten wir NoCovid gehabt nach der Wildtypwelle wäre es sehr einfach gewesen, allein der Impfstoff hätte gereicht. Durch diese ständigen Pseudodebatten über angebliche Unmöglichkeiten, die es aber andernorts gibt und auch schonmal gab, weil man sich weigert seine Agenda offenzulegen, sind wir hierher gelangt. Mit Omicron wird es natürlich schwerer, wenn aber die alternative der Kollaps unserer Gesellschaft auf 10 Jahre hinaus ist, weil SARS wütet, muss man dann halt eben die Grenzübergänge kontrollieren.

Ich weiß nicht was nötig sein wird, wichtig ist, dass wir die Verbreitung kontrollieren und R dauerhaft unter 1 halten und Neuausbrüche erkennen und abriegeln. Das ständigen Abweisen jeglicher Maßnahme mit Pseudogründen wie der angeblichen Durchführbarkeit einer kontrollierten Grenze (dass ich nicht lache) berücksichtigt irgendwie nie die Abwägung der drohenden Folgen. Also, was ist dein Vorschlag?

Es geht hier nicht um regelmäßige Grenzgänger herrgotnocheinmal. Diese binäre Denkweise ist völlig an der Problematik des Reimports von Mutationen aus fernen Regionen vorbei. Würde man einfach Flughäfen dergestalt sichern und halt an der Schengen-Außengrenze konsequenter verfahren (nicht nur regional, wo das schon durchgesetzt würde) würde das für NoCovid allemal langen.

Neues von Omicron: Vorläufig projektierter R-Wert 28(!sic!). Ein ähnliches, polymutiertertes Spike mit einem Großteil der vorhandenen Mutationen zeigte keine nennenswerte Neutralisation mehr durch bisherige Antikörper in einem vorherigen Experiment. Es wäre gut, bevor man Maßnahmen zerredet erstmal das Vorstellungsvermögen dazu zu nutzen, was in Zukunft noch auf uns zukommen kann / wird. Wer so gerne von Verhältnismäßigkeit redet, sollte auch mal die Mühen von Schutzmaßnahmen mit den Folgen eines Unterlassens ins Verhältnis setzen. Die stellen sich nämlich auch gerne mal exponentiell ein.

Wie das schöne Beispiel mit dem vollregnenden Stadien. Am ersten Tag kommt ein Tropfen rein, dann zwei. Man merkt nichts. Eines morgens ist das Stadion dann halbvoll, den Tag drauf läuft es über.

Zitat von Mueller Luedenscheidt

Nach kurzer Recherche habe ich übrigens nicht herausfinden können, inwiefern die Grenzkontrollen am Öresund "automatisch" abgelaufen sein sollen. Hast du dazu eine Quelle?

Ich schrieb von einer Mautstelle. Du fährst dort am Zugangspunkt durch und deine Berechtigung wird kontrolliert. Das ginge genauso mit einem Greenpass und Reisedokumenten. Das Länder ihre Grenzen kontrollieren ist der Normalfall. Das findet täglich an der Schengenaußengrenze statt. Es ist überhaupt kein Problem sowas mit Kameras weiter zu erleichtern, etwa indem man an weniger frequentierten Übergängen die Einreise via Scan / Kamera kontrolliert und einfach eine Polizeistreife vorhält um ungeklärte Einreisen zu prüfen. Tu nicht so, als gäbe es das nicht überall auf der Welt. Die Aussage, dass Einreisen nicht kontrollierbar seien ist angesichts dessen, dass das an allen möglichen Grenzen auch von armen Ländern erledigt wird und gleichzeitig in jedem Tante Emma Laden und jedem Café in einem 80 Millionen Land genau so eine Zugangskontrolle haben soll absurd.

Ich bin diese Nebelkerzen auch leid, es tut letztendlich nichts zur Sache. Wenn die Alternative ist, dass unsere Bevölkerung durch ein gefährliches Virus bis zum Zusammenbruch dezimiert würde oder wir den Rest unserer Tage mit mehrmonatigen Lockdowns leben wird sich so ein Problem lösen lassen.

Es wäre fruchtbarer zu diskutieren, wie Du dir denn eine Lösung vorstellst. Auch in einem Szenario ohne Herdenimmunität.

Zitat von kleiner gruener frosch

Es ist mehr als der organisatorische Aufwand der "schnöden Grenzkontrolle" - einiges mehr. Wir sind schließlich nicht bei SimCity.

Ja, führ doch mal aus.