Und wenn Oma Erna dann von Karl angesteckt wird, dem sie nicht ausweichen kann, weil er ihre Pflegeperson ist? Und wenn ich entscheide, Gastätten zu meiden, dann aber als nächster von Karl angesteckt werde, weil ich mir mit ihm den Arbeitsplatz teile? Und wenn ich dann berufsunfähig werden, lässt der Gasthof mich dann bei sich wohnen?
Beiträge von Nymphicus
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Das ist ja gerade was ich behaupte, die logische Folge aus der Haltung der Leute die sich gegen die vermeintliche "Panikmache" wehren, die ständig auf die Bremse steigen ist Durchseuchung. Würden wir jetzt bei R = 1,1 stehen bleiben, hätten wir auch so in einem halben Jahr 60 Millionen infizierte, Hunderttausende Tote, Millionen Leute mit Langzeitschäden, wobei unklar ist was aus der Richtung noch kommen kann. Kann sich duraus rausstellen, dass in einigen Jahren die Alzheimerzahlen als Spätfolge durch die Decke gehen. Zoonotische Viren machen sowas. Masern hat auch eine Hirnhautentzündung, die noch nach Jahren als Spätfolge auftaucht.
Zumindest die Gefahr besteht. Das nehmen sie in Kauf, das mögen sie aber nicht zugeben. Deswegen bedient man sich Euphemismen und dessen was wir im Deutschunterricht als Flaggenwörter lehren; dehnbare Begriffe, die dazu dienen die eigene Absicht "verdaulicher" zu machen. Noch trauriger ist es, dass das alles irrational ist und nur durch die längst überholte Lehrmeinung einiger Irrlichter unterfüttert wird.
Und das ganze kurz vor dem Impfstoff. Pervers.
Edit: Um Missverständnissen vorzubeugen, letztere werfe ich Lerhamtsstudent nicht vor, durchaus aber "Experten", die es besser wissen müssten und weiter Unsinn verbreiten.
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Faktisch ausdauernd für Lockerungen und implizit Herdenimmunität zu werben und zwar dauernd und im Nachhinein zu sagen, es gehe nur um eine Langzeitstrategie. Wir haben eine Langzeitstrategie, beide "Lager" schlagen eine Langzeitstrategie vor. Das Problem ist, dass manche den Ansatz der Herdenimmunität rhetorisch abfedern wollen, ohne aber faktisch von ihm abzurücken. ("Marathon, kein Sprint", "mit dem Virus leben lernen", "die Debatte öffnen". Das tragische ist, dass die Durchseucher leichter zum Ziel kommen, weil die natürliche Ausbreitung des Virus dem automatisch entgegen kommt.
Das Bild hat nur illustrativen Zweck, um zu zeigen wie oft gerade der völlig daneben lag.
Entweder man kontrolliert Covid19 konsequent, oder man setzt die Leute der Krankheit faktisch nach und nach aus. Wenn sich die "Lockerer" dazu bekennen würden, wäre wenigstens eine offene Debatte möglich. -
Den Trick hat übrigens Hendrick Streeck genauso abgezogen.
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Wieso schreiben die Leute, die Empfehlungen des RKI zu hart finden oder sogar die gegenwärtigen Maßnahmen nicht einfach mal klar auf, was sie fordern? Also, wie sieht denn euer Konzept zum Umgang mit der Pandemie aus? Mal ganz ohne Andeutungen und Geraune. Also ich fordere die Umsetzung der RKI Empfehlungen und des Arbeitsschutzgesetzes. Und ihr? @samu @Lehramtsstudent
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Meinst Du echt, dass du niemals krank wirst, wenn jetzt alle Kinder ins Homeschooling geschickt werden?
Wir wissen, dass du Angst hast, dich anzustecken. Die Regierung muss aber gleichermaßen auf alle Menschen Rücksicht nehmen. Dass das aktuell eine Zerreißprobe für uns alle darstellt ist schwierig genug, es wird nicht besser, wenn du dich über alle Menschen, die nicht Panik und Fakenews anhängen wollen, lustig machst.
Meine Chance zu erkranken ist gering, da ich eine FFP2 Maske tragen, sie wäre allerdings nahe 0, wenn hinreichende Hygienemaßnahmen im Einklang mit dem RKI verhängt würden (was im Übrigen keine Schulschließung sein muss, wie ich schon mehrfach deutlich machte). Dass Du mir Fakenews unterstellst, während meine seit April vertretene Position inzwischen die der Position der Helmholtz-Gesellschaft, der Bundesregierung und des RKI entspricht ist unfreiwillig komisch. Zynisch werde ich meist, wenn ich vermute, dass jemand irreführen möchte, mit nicht haltbaren Argumenten.
Akut Sorgen, mache ich mir im Übrigen eher um die Kollegen und Schüler ohne Maske oder mit wirkungsarmen Alltagsmasken, die aufgrund von Leuten, die sich über alle Warner lustig machen und falsche Gelassenheit und Fakenews verbreiten, es schwerer hatten ein realistisches Gefährdungsbewusstsein zu entwickeln.
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Nymphicus , meinst du mich oder Wollsocken?
Wollsocken.
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Du musst ja auch nicht immer alles auf Dich beziehen, ich bin da nur drauf eingegangen, weil in manchen Medien dieses Argument auch gerne hervorgezerrt wird und es mir in ähnlichen Zusammenhängen unterkommt. Ja, wenn es komplizierter als das ist, sollte man es sich halt einfach verkneifen, dieses Postulat als Argument in die Schuldebatte einzuführen, weil es mMn irreführend ist.
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Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich denke, es wird allgemein massloss unterschätzt, welche fatalen Folgen Einschnitte ins Bildungssystem insgesamt für die Gesellschaft haben. Hier wird immer argumentiert mit der Gesundheit. Ja, die ist natürlich wichtig. Aber Gesundheit korreliert ganz stark mit Bildung, man muss auf beides zugleich achten.
Korrelation ist keine Kausalität, meinst Du echt dass die Kinder kränker werden, wenn Du sie mal ein paar Monate nicht unterrichtest? Genauso der Blödsinn mit dem angeblichen Lebenseinkommensverlust, das ist überhaupt nicht seriös berechenbar, weil es erstmal nur eine naheliegende Korrelation ist, dass natürlich Leute, die länger Bildungseinrichtungen besuchen tendenziell sowieso schon intelligenter sind, ein stabileres Elternhaus haben, dementsprechend einen besser vergüteten und mutmaßlich gesundheitsschonenden Beruf ergreifen etc. pp. Würden die Schulen einen Volllockdown ohne Ersatzunterricht machen, selbst dann würde das alle betreffen und es ist kaum seriös absehbar, wie sich das auf Lohnentwicklung insgesamt auswirkte. Zu der angeblichen sozialen Ungleichheit, die die F-Partei neuerdings als höchstes anliegen für sich entdeckt hat haben hier schon einige was gesagt. Der Fernunterricht deckt so schon bestehende Probleme auf, es gibt aber genug Schüler die auch im normalen Schulbetrieb völlig überfordert sind und ihren Aufgaben kaum nachkommen.
Das alles hängt zwar irgendwie zusammen, aber die Ursache liegt doch nicht an der Rohunterrichtszeit. Diese blödsinnigen Sophistereien der Wirtschaftslobby stehen mir bis Oberlippe-Unterkante.
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Die Schweizer Gesellschaft für Intensivmedizin wird doch sicher nicht leichtfertig quatsch erzählen? In Deutschland ging auch vor ein paar Wochen das Phänomen der Phantomintensivbetten durch die Medien, die Kliniken halt aus finanziellen oder juristischen Gründen angegeben haben, die aber eben nicht Teil der "regulären" und auch real ohne weiteres Bepflegbaren Intensivkapazitäten waren. Schonmal von Meldeverzug gehört? Apropos: Selbst wenn es nicht heute der Fall wäre, wäre es halt in ein paar Tagen der Fall. Es ändert 0,garnichts an der schrecklichen Situation, warum sollte man also die Erklärung der Schweizer Gesellschaft für Intensivmedizin in Zweifel ziehen?
Nachtrag: Habt ihr auch eine stille Reserve an Pflegepersonal und Beatmungsgeräten?
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Zitat
Die Schweizer Gesellschaft für Intensivmedizin hat am Dienstagabend die "vollständige Auslastung zertifizierter und anerkannter Intensivbettenkapazitäten" erklärt.
Es ist so, selbst wenn es nicht so wäre, wäre es eine Frage von Tagen gewesen. Was hast Du für Gründe stets abzuwiegeln?
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Also ich kann Dir nur empfehlen, deine Assoziationen vielleicht noch mal politikwissenschaftlich zu unterfüttern und kritisch zu hinterfragen, falls Du noch mal verbeamtet werden willst. Wir leben jedenfalls nicht in einem libertären Nachtwächterstaat und dazu wird es auch voraussichtlich nicht kommen, Du bist von Verboten und Geboten umgeben. Diese müssen lediglich Verhältnismäßig sein.
Ich möchte mal darauf hinweisen, dass sich unsere Regierung im Vergleich zum Ausland mit den Einschränkungen bislang (z.t. bedauerlicherweise) mit den Einschränkungen sehr zurückgehalten hat und die Bundesregierung via Notstandsregelung sehr viel konfrontativer bis Zero-Covid durchregieren könnte, wenn sie das gewollt hätte. Alles in grundgesetzlichem Rahmen vertretbar. Du hast sicher mitgekriegt, dass sehr viel seltener noch Coronaanordnungen kassiert werden, einfach weil das Problem nie die juristische Begründbarkeit war sondern eher stets der Rechtsweg der zur Untefütterung der jeweiligen Verordnungen beschritten wurde.
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Stellt euch mal vor, Covid würde sich genauso verbreiten wie jetzt auch, aber würde nach einem Monat wie AIDS oder Tollwut wirken. Würdet ihr dann auch noch mit der Phrase kommen "es bekommt jeder" oder "das wäre ja undemokratisch". Wenn ja, würden wir dann in einem Fall also auch in unser Verderben gehen? Oder ist der demonstrierter Fatalismus dann doch vielleicht eher ein rethorischer Trick denn ihr in dem Fall überdenken würdet?
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Teachers
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News4teachers wäre daran sicher sehr interessiert...
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Siehs mal so, das ist eine historische Krise und wir sitzen im Auge des Orkans. Bald 660 Seiten und der härteste Thread des Forums. Danach kann einen nichts mehr schocken.
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Ich möchte einfach mal die Bundeskanzlerin zitieren, weil sie völlig ins Schwarze trifft:
ZitatDass es manchmal etwas zu langsam geht, das bedauere ich", so die Bundeskanzlerin. Wegen der Risiken für das Gesundheitssystem. Aber auch weil es letztlich mehr Geld koste: Wenn man früher agiere, könne man Beschränkungen auch schneller wieder lockern. "Deshalb bin ich da manchmal ungeduldig, das stimmt, aber insgesamt ist der Föderalismus schon eine gute Sache."
Die aktuelle Lage in Deutschland beschreibt sie im Gespräch mit SZ-Chefredakteur Wolfgang Krach als "unverändert ernst". Die Priorität müsse nach wie vor darauf liegen, eine Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden. Sie wisse, dass die Corona-Einschränkungen eine "demokratische Zumutung" seien, die Entscheidung darüber gehöre zu den schwersten ihrer Amtszeit. Sie sei jedoch "unvermeidlich." "Dieses Virus lässt sich nicht mit Gesetzen bekämpfen", so Merkel, "sondern es führt uns zu etwas sehr Unmenschlichem, nämlich Distanz zu halten."
Trotzdem gelte: Erst wenn es gelinge, die Infektionszahlen zu senken und auf niedrigem Niveau zu halten, "dann wird auch die wirtschaftliche Erholung deutlich an Fahrt gewinnen". Es sei ein häufiges Missverständnis, dass es um Gesundheit oder Wirtschaft, Gesundheit oder Kultur, Gesundheit oder Bildung gehe. Stattdessen gehe es immer um ein Miteinander. "Wissenschaftler haben immer wieder festgestellt: Eine gut beherrschte Pandemie ist für die Wirtschaft das Beste." -
Hör auf mir Wörter in den Mund zu legen, die ich nicht gesagt habe!
Entschuldige, aber ich habe das so aufgefasst, dass Du aus der Betreuungsproblematik heraus das Klassenteilungsmodell ablehnst. Oder nicht?
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Das hast Du nicht expressiv verbis so gesagt, das ist aber die einzig logische Konsequenz daraus, dass Du ein Wechselmodell aus Betreuungsgründen ablehnst. Immerhin bist Du ehrlich in deiner (grundsätzlich nachvollziehbaren) Interessenslage als manch Entscheidungsträger dieser Tage.
Ich sehe hier trotzdem eine unglaubliche Anspruchshaltung wo man nicht nur gesellschaftliche Solidarität für die ureigenste private Lebenssphäre völlig selbstverständlich einfach voraussetzt, sondern Alternativ- und Zwischenlösungen ausschließt und stattdessen lieber schwerste Gefährdungen und Einschränkungen die die Folge einer 100% Sicherung der Betreuung durch Schulen unter den gegenwärtigen Bedingungen als alternativlos einfordert. Das man Studentenbetreuung für unzumutbar hält oder allen ernstens mit dem Hauskredit argumentiert, während Millionen Existenzen wegen immer neuer Lockdowns auf dem Spiel stehen lässt mich immernoch irritiert zurück.
Zumal hier polemisch immer ein Szenario gezeichnet wird, dass nur zwischen 100% Regelbetrieb und Existenzzerstörung liegen soll, was natürlich quatsch ist. Es gibt Verwandte, es gibt externe Betreuung, es gibt zwei Elternteile, auf die sich die Last verteilen kann, es gibt Arbeitgeber, es gibt viele Schultern die bereit sind die Last zu lindern. Dazu wäre ich auch in gewissem Maße bereit. Manche Lösungen sind je nach Lebensumständen vielleicht unbequem, unbequem ist es aber sicher auch bis zur letzten FFP2 Maske die Stellung zu halten und dann zum dritten Mal in Quarantäne zu wandern oder gleich Covid zu bekommen. Das macht mich wütend.
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Und auch das Argument, man soll sich doch Studenten zum Aufpassen ins Haus holen - wir haben übrigens gerade eine Pandemie. Ich hab doch nicht mein Kind 50% der Schulzeit zu Hause aus Infektionsschutzgründen, um mir dann jeden Tag einen anderen Studenten ins Haus zu holen (denn ein und derselbe wird kaum jede Woche 20 oder mehr Stunden Zeit haben), dann kann man den Schmarr'n auch gleich lassen! So ein Unsinn!
Deshalb bin ich für andere Maßnahmen und Lösungen als geteilte Klassen. Das ist auf Dauer für viele Eltern nicht zu leisten. Das kann man sich eben nicht vorstellen, wenn man keine Kinder hat, aber Sprüche sind schnell mal geklopft.
Achso, weil man einen (!) Studenten nicht nach Hause holen möchte, müssen die Schulen halt auf die Abstandsregel verzichten. Maske tragen geht wahrscheinlich auch nicht, dass müssen dann stattdessen alle Mitschüler und Lehrer. Wenn man dann selbst oder andere in Quarantäne landen ist übrigens nichts gewonnen. Na, dann ist ja alles klar. Würde man am morgigen Tage die Schulen bis Weihnachten (!) in den Wechselunterricht schicken, wären das jetzt noch 15 Betreuungstage. Da ist natürlich keinem zuzumuten auf Kinderkrankentage, Urlaubstage oder externe Betreuung zurückzugreifen? Und wieso wird hier immer so getan als müsste eine Einzelperson das alleine Schultern, ein Kind hat ja wohl zwei Elternteile (von wegen Rollenbild)?
Eine unfassbare Anspruchshaltung.
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