Beiträge von Nymphicus

    Du... Wir haben einen sehr kompetenten Kantonsarzt der auf Deine Hilfe nicht angewiesen ist.

    Mag ja sein, aber solange ich das nicht weiß überzeugt es mich nicht. Tatsächlich würde mich das sehr interessieren, weil ich ja grundsätzlich glaube Präsenzunterricht ist an sich durchführbar, wenn man einfach nur hinreichende Maßnahmen träfe. Ich bezweifle garnicht prinzipiell, dass ihr die Verbreitung im Schulhaus unter Kontrolle bekommen habt. Ist durchaus möglich. Das hätte man alles schon systematisch erforschen können, verschiedene Szenarien: Modellschulen mit Reihenuntersuchungen wie bei euch und dann vergleichen: Maskenpflicht, Maskenpflicht mit medizinischen Masken, Wechselunterricht, Lüfter und dann hätte man sich seriös dazu äußern können, wie sicher Schule ist. Was gabs stattdessen? Phrasen und verlorene Zeit.


    Meine Erfahrungen mit Corona sind alles andere als theoretisch, ich war wie gesagt zweifach in Quarantäne und an meiner Schule gab es mehrere Erkrankungsfälle. Zusätzlich haben wir inzwischen auch eine sehr hohe Inzidenz hier. Wovon man übrigens vermehrt hört und was dafür sorgt, dass wir zukünftig noch weiter im Dunkeln tappen (ist mutmaßlich auch bei einem Fall in meinem Umfeld vorgekommen), wie längst wieder "Gesundete" wieder PCR-positiv werden und wieder sympomatisch werden nach einer Weile. Das wird es uns zukünftig noch weiter erschweren valide Daten zu generieren.

    Ich würd hier mal etwas runterfahren, von deinen 30 000 Toten sind in der Altersgruppe von 0-60 weniger als 1000, die Chance beim Autounfall zu sterben ist also wesentlich höher als ein Covid-19-Toter in dieser Altersgruppe zu werden. Also hier würde dir etwas weniger Hysterie gut tun. Und Erzieher sind die am meisten von Covid-19-betroffene Gruppe, das kann hier aber auch nur einfach sein, dass die aufgrund ihres Arbeitsumfeldes deutlich sensibler sind und das eher melden. Ansonste sind alle Berufsgruppen ,die mit Menschen zu tun haben, davon betroffen.

    Realitätsfern und auch menschenverachtend.

    Ach was Du nicht sagst. "Da läuft ein Infizierter im Schulhaus rum" ist irgendwie noch kein Massenausbruch, ne? Ich weiss wie hoch die Zahlen bei uns sind, auch wie viele Infizierte es an den Schulen bis anhin gab und ich weiss dass es bis anhin in der Region nur am Gymnasium Laufen einen Massenausbruch gab weil man massiv Schutzkonzepte missachtet hat. An meiner Schule wurden bisher 28 SuS und 9 Lehrpersonen positiv getestet. Es wurden zwei grössere Stichproben gezogen bei denen jeweils keine Weiterverbreitung festgestellt werden konnte. Sonst noch Fragen?

    Wie groß waren die Stichproben? Wieviele Tage nach dem Indexfall fall wurden sie gezogen? Mit welcher Methode? Hast Du mal ausgerechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit des von außen Hereintragens von 37 Fällen bei der damaligen Inzidenz war? Soll deine Schule mit 37 nachgewiesenen Erkrankten jetzt das Beispiel dafür sein, dass Schule sicher ist?


    Du weißt im Übrigen, dass eure Sicherheitsmaßnahmen stringenter zu sein scheinen. Ich wäre ja schon froh, wenn es die bei uns gegeben hätte.

    Das Problem ist leider, dass Kinder sehr häufig ganz symptomlos sind und sonst halt "erkältungsartige" Symptome entwickeln. Ich sehe das Problem darin, dass dann die nicht zuordnenbaren Infektionen in den Familien auftauchen und sich so verbreiten, ohne dass jemals die Verbindung zur Schule gezogen oder nachgewiesen wird. Selbst wenn man testet hat der PCR Test nur in einem kleinen Zeitfenster die Chance zuverlässig anzuschlagen. Ich würde mir also niemals zutrauen zu sagen, dass ich durch Hörensagen oder die Abwesenheit von Hospitalisierten mal eben die Anzahl der Infizierten an einer Schule schätzen könnte.

    Nymphicus, Humblebee hat wie ich von ihrer Schule gesprochen und nicht verallgemeinert.

    Ich habe auch nichts gegenteiliges behauptet!? Aber man kann mit einer überschlagweisen Rechnung 1-Inzidenz^StichprobePersonenzahl recht einfach bestimmen, wie hoch in einer Gruppe von Menschen die Wahrscheinlichkeit in etwa ist, keinen Infizierten zu treffen.


    Ich möchte nochmals heraustreichen, dass e svöllig normal ist, dass die Mehrzahl der Infizierten nicht ausreichend ansteckend sind um weiter zu infizieren. Die Mehrzahl der Ansteckungen geht von 10-20% der Erkrankten aus. Das tut dem Verbreitungsgeschehen keinen Abbruch. Wenn von 20 ansteckenden Schülern in einer Woche die Hälfte nur ein Elternteil oder Geschwisterkind ansteckt und niemanden sonst, reicht es wenn nur ein weiterer in einer Klasse superspreadet um den Ausbruch in Gang zu halten. Das Bild, dass es viele Einzel- oder Kleinausbrüche an Einrichtungen gibt und dann einige wenige Einrichtung besonders viele Fälle akkumulieren passt zur erwarteten Ausbreitungsdynamik der Krankheit. Natürlich steigt mit steigender Expositionszeit bei exponentiellen Wachstum die Wahrscheinlichkeit der Durchseuchung aller Einrichtung irgendwann auf nahezu 1.

    Nein, das kann ich - genau wie @Wollsocken80 - hier nicht bestätigen. Wir hatten im Landkreis, in dem meine Schule liegt, auch schon eine Inzidenz von knapp 200 und es haben sich an keiner Schule in diesem Landkreis die Fallzahlen "explosionsartig" vermehrt. An meiner eigenen Schule ist in dieser Zeit kein/e einzige/r Schüler/in und keine Lehrkraft corona-positiv getestet worden (und das lag nicht daran, dass keine Tests durchgeführt wurden).

    Und hast Du Einblick in die anderen Schulen? Bei uns war es ähnlich.

    Du kannst ja mal spaßeshalber ausrechnen, wie hoch statistisch die Chance ist, dass bei einer Inzidenz von 200 kein Infizierter an deiner Schule rumlief (ohne Dunkelziffer). Wenn Du mir die Schülerzahl gibst, kann ich es auch für dich ausrechnen,.

    Hmm, nee, bei uns irgendwie nicht. Als die Inzidenz in der Region über 300 stieg, glich sich das Infektionsgeschehen bei uns im Schulhaus dann überhaupt mal der Umgebung an. Bis dahin war ja gar nichts los. Wie ihr das in eurem Landkreis hinbekommen habt ... Keine Ahnung, aber extrapolieren lässt sich das sicher nicht. Wir hatten bislang einen grösseren Ausbruch im Kanton, der liess sich aber eindeutig auf kollektive Blödheit zurückführen.

    Wir in unseren deutschen Landkreisen sind halt zu dumm, Corona so gut unter Kontrolle zu halten wie die Schweizer. 6,5% Durchseuchung bisher (wie immer ohne Dunkelziffer) in eurem Kanton, da müssen wir halt früher aufstehen mit unseren Zahlen. Ich bin auch sehr dankbar, dass Du unsere Erfahrungen in diversen Landkreisen als absolute Einzelfälle entlarvst. In meinem Landkreis gab es auch einen riesigen Kitaausbruch mit Weiteransteckungen, was freilich nicht an die große Glocke gehangen wurde. Vermutlich waren die Kleinkinder einfach nicht intelligent genug. Gut auch, dass ihr nur einen größeren Ausbruch in eurem Kanton hattet, der über Wochen das x-fache der deutschen Inzidenz hatte, nur als extremer Ausnahmefall durch schweizunübliche Blödheit passierte.

    :schreien::schreien: Natürlich.

    Im Vergleich zum Schulumfeld wird es das bei uns sehr wohl, selbst wenn nicht: die Expositionsdauer ist entscheidend, das haben aber einige von uns geschrieben. Ich hab mich aber schon dran gewöhnt, dass einige Nutzer auf pseudowitzige Ein- oder Zweizeiler ausweichen wenn Sie mit zuviel Information konfrontiert werden.

    Einige von euch hier in diesem Thread haben scheinbar noch nicht ansatzweise kapiert, dass alle Maßnahmen immer auf ihre Verhältnismäßigkeit mit anderen Faktoren (beispielsweise die gesellschaftliche Funktion von Schule) überprüft werden.´

    Aha und was ist der Maßstab für diese Abwägung? Inwiefern hebelt das Recht auf unkomplizierte Betreuung frei Haus das Recht auf körperliche Unversehrtheit und berufliche Fürsorgepflicht aus und den gesamtgesellschaftlichen Schaden der durch nicht-kontrolle von Covid besteht? Wenn ich in mein GG schaue kommt das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit relativ weit vorne, welches Recht wurde denn damit abgewogen? Sicherlich gibt es darüber juristisch und ethisch wasserdichte Abhandlungen nach nachvollziehbaren Kritieren, sonst könnte ja der Verdacht im Raum stehen, dass das nur eine rhetorische Phrase wäre.


    Offenbar hat das jemand abgewogen vor ein paar Monaten. Jetzt stehen wir mit 30.000+ Toten, vielfach sovielen Langzeitgeschädigte, 2 Monate Lockdown in manchen Bundesländern in Spitzenzeiten 1,5% gleichzeitig erkrankten (ohne Dukleziffer) Lehrern und einigen Toten Schülern und Kollegen Kitapersonal als meisterkrankter Berufsgruppe da. Ist nicht so als wäre das unabsehbar gewesen, als hätte man nicht über Monate allerorts vor diesem Szenario gewarnt. Hat man auch das abgewogen? Hort Seehofer hat heute das Richtige dazu gesagt...

    Was dann zur Folge hat, dass die Schüler, die keinen Bock auf Maske haben sich halt an einen Einzeltisch setzen und man keine Handhabe mehr hat. Die 1,5 Meter reichen nicht. Die wesentliche Ansteckungssituation dürfte der Lange Aufenthalt in einem Raum sein, da die Ansteckungwahrscheinlichkeit ganz wesentlich von der Expositionszeit abhängt (=Unterricht). Die Aufhebung ausgerechnet dort ist widersinnig. Die Maskenpflicht auf dem Flur hat eigentlich hauptsächlich den Vorteil, dass man nur noch die Kohorten in Quarantäne schicken müsste. Das hat man aber ohnehin sein gelassen, später hat man auch die Klassenquarantäne sein lassen und jetzt ist die Kontaktnachverfolgung ohnehin flächendeckend kollabiert. Die Maßnahmen waren nicht nur unterdimensioniert, sie wurden auch fortlaufend in der Anwendung faktisch aufgeweicht.


    Nachtrag zu Hamburg; offenbar beurteilt man das was ich hier ansprach in Redaktionsstuben ähnlich problematisch, wie ich es sah.

    https://www.mopo.de/hamburg/ha…863304#Echobox=1609064934

    Und ich hatte zuvor schon erklärt, dass es bei uns immer noch keine durchgängige Maskenpflicht gibt. Das mit den Luftreinigern ist mir schon klar, es geht darum, dass man gewzungen wird sich für 45 bis 90 Minuten in einem Raum mit 30 anderen Personen, für die nicht einmal Maskenpflicht besteht. Kannst Du mir mal einen Beruf benennen wo das auch so ist, außer in den Kitas, die natürlich im selben Boot sitzen oder in einem schlechteren sogar?

    Findest Du dem Arbeitsschutz wurde in Relation zur Gesamtgesellschaft genüge getan, wenn man sich bei Inzidenz von 300 vor eine maskenlose sechste Klasse mit 30 SuS* stellen muss ?


    * Bei 15C Raumtemperatur und von denen dank "Schnupfernerlass" einige Schniefen und Hüsteln (Fieber könnte ich ja eh nicht nachweisen).

    Wenn hier aber immer wieder suggeriert wird, dass Schulen Pandemietreiber o.ä. sind und dass doch endlich mal Arbeitsschutzmaßnahmen ergriffen werden müssten, obwohl diese längst vorhanden sind, dann geht das an der Realität vorbei. Ich hätte mir auch gewünscht, dass der Dienstherr oder Schulträger die Lehrkräfte mit FFP2-Masken ausstattet und in einigen Landkreisen ist dies auch geschehen. Gleichzeitig denke ich, dass diese eine Sicherheit suggerieren, die eher dazu führen würde, nicht mehr so auf Abstände und regelmäßiges Lüften zu achten...Maßnahmen, die ebenfalls stark schützend wirken.

    Warum finden die überall geltenden Arbeitsschutzmaßnahmen nach Arbeitsstättengesetz in Schulen z.T. keine Anwendung? Warum werden einzigartig in unserer Gesellschaft Sondermaßnahmen toleriert, die eine geringere Schutzwirkung entfalten? Wo finde ich Daten dazu, dass die Schutzwirkung von Abstand und Fenster-auf mit FFP2 Masken vergleichbar wäre? Warum finden diese Sicherheitsmaßnahmen nur in manchen Schulformen Anwendung? Warum wird entgegen dem Rat der untergeordneten Behörde RKI gehandelt? Warum wurde entgegen dem Rat der Bundesregierung gehandelt? Warum werden/wurden Schulkinder untertestet? Warum wird die Investition in Luftreiniger gescheut? Warum wird/wurde Schulen entgegen ihrem Wunsch der Wechselunterricht untersagt? Was bedeutet "Pandemietreiber"? Wo sind die belastbaren Studien dazu, ob Schulen Pandemietreiber sind? Warum wird auf die validen Großstudien nicht eingegangen, die keine verminderte Ansteckung im Schulumfeld nahelegen? Warum wird auf Studien nicht eingegangen, die eine vermehrte Ansteckung belegen? Warum werden die Zahlen, auf denen die Behauptung anscheinend beruhen soll, nicht offen dargelegt? Auf welcher Basis wird behauptet, dass Schulausbrüche durch statistisch nahezu ausgeschlossene Einzeleintragung statt fänden? Warum werden widersprechende Befunde entgegen vorheriger Ankündigung nicht veröffentlicht? Warum werden z.T. Risikogruppenschüler in die Präsenz geklagt? Wer überwacht die angeblich 100% Einhaltung der Regeln, auf deren Basis z.T. keine Klassenquarantäne mehr angeordnet werden? Wer haftet für Personenschäden?

    ...

    All diese Maßnahmen sind dazu gedacht, das Infektionsrisiko abzumildern. Selbst bei perfekter Anwendung ist theoretisch höchst umstritten, ob sie hinreichend sind und empirisch wohl inzwischen klar, dass sie es nicht sind. Wo sind denn die Belege, dass die CO² Ampel ein wirksamer Indikator für Aerosole ist, über ein vages "Die Luft ist verbraucht" hinaus?

    Schaut mal welche Maßnahmen in Kliniken ergriffen werden und wieviele Mitarbeiter leider trotzdem erkranken. Am wirksamsten wären in dieser Reihenfolge FFP2 Maskenpflicht, Luftreinigungsanlagen/Personenzahlbegrenzung/Aufenthaltsdauerbeschränkung, Massen-Schnelltests. Wenn Aerosolübertragung der dominante Ansteckungsweg ist, ist in einem geschlossenen Raum auch die Abstandsregelung nur von begrenzter Wirkung. Der Wechselunterricht wirkte v.a. Infektionsvermeidend, weil er einfach die Aerosolkonzentration/die Anzahl der potentiellen Kontakte herabsenkt.


    Die KMK stützt sich in ihren Maßnahmen auf eine einzelne Bewertung des Umweltbundesamts, die allerdings von Experten der Bundeswehr sehr kritisch beurteilt wird.


    https://www.rnd.de/gesundheit/…E2IZDADLKWCBKRVYGMO4.html

    Sicherheitsmaßnahmen, die durchaus ausreichend sind, sind u.a. die strikte Einhaltung von Abstandsgeboten, MNB-Pflicht, Lüftungsmaßnahme u.v.m. Lüfter sind z.B. nur in Gebäuden nötig, die keine öffenbaren Fenster besitzen, dann ist aber bereits eine entsprechende Lüftungsanlage verbaut. Wir haben als weitere Sicherheitsmaßnahme bei einer Begehung geprüft, ob deren Einstellung unter den neuen Lüftungsempfehlungen angepasst werden muss und wie schnell ein Luftaustausch erfolgt. Maßstab ist hier oft der CO2-Gehalt der Luft, der sich gut überwachen lässt. Der Nutzen von Trennwänden ist äußerst umstritten, Masken tragen hier alle. Zumindest für hier kann ich durchaus behaupten, dass eine gute Reihe geeigneter Maßnahmen getroffen wurden. Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass bei euch bisher keinerlei Sicherheitsmaßnahmen greifen. Tu also bitte nicht so, als sei bislang niemand auf die Idee gekommen.


    Natürlich gab es das und das war auch ein Fortschritt (in erster Linie die Maskenpflicht), entspricht aber nicht den Vorgaben des RKI. Ich sollte mich präziser Ausdrücken, ich erwarte hinreichende Maßnahmen, die Ansteckungen in Schulen tatsächlich weitgehend unterbinden. Auch gesamtgesellschaftlich, dass das möglich ist, zeigen andere Länder. Das Umweltbundesamt war der Ansicht, Stoßlüften reiche, Experten von der Bundeswehr wiederum nicht. Im übrigen gibt es ein neues Trennwandmodell mit "Tiefe", also überstehendem Rand, die in Tests Aerosolausbreitung tatsächlich signifikant behinderte. Aber eigentlich ging es darum ursprünglich nicht, Moebius hat insofern recht, dass es diese Diskussion schon mehrfach gab. Ich wollte nur drauf Hinweisen, dass ich den Umgang mit Daten und Fakten für, ich sage mal diplomatisch, unangemessen halte. Wie sich solche Kommunikation auswirkt, haben andere hier sehr eindrücklich dargestellt.

    1. Warum ist das eine "Verschwörungstheorie"?

    2. In Relation wozu? Zu anderen Arbeitsplätzen?

    Ich muss sagen, ich kenne recht viele Arbeitsplätze, die ich als relativ gefährlich bezeichnen würde...


    Ach, ich frage mich mal wieder, ob es bei dir - wenn du denn überhaupt als Lehrkraft tätig bist - nicht wirklich an der Zeit ist, deinen Arbeitsplatz in Richtung eines vermeintlich "sichereren" zu wechseln ;) ...

    Weil ein Narrativ gebastelt wurde, das nicht der Wirklichkeit entspricht auf Basis Vermutungen und selektiv/falsch ausgewerten Daten, wie das obige Beispiel illustriert. Das was da suggeriert wurde, ist grob falsch. Ich erinnere daran, dass selbst bei großen Schulclustern noch in Hamburg behauptet wurde, dass man von einer überwiegenden Eintragung von Außen ausging (glaube es handelte sich um eine Schule mit zweistelliger Fallzahl), wofür bei den entsprechenden Inzidenzen die mathematische Chance bei nahezu 0,0 lag. Man kann natürlich den ungenauen Kenntnisstand vorgeben, aber wer daran jetzt immernoch festhält, dass der Aufenthalt in Schulen sicherer wäre als alles andere ist zum gegenwärtigen Kenntnisstand oder dass dort ein signifikant unterdurchschnittliches Ansteckungsgeschehen statt fände ist entweder äußerst schlecht informiert oder eben einer Verschwörungstheorie aufgessesen.


    Aus dem Ausland wissen wir, dass soziale Berufe mit großen Gruppengrößen bei hohen Inzidenzen gleich nach medizinischem Personal am meisten betroffen waren, in Deutschland haben wir zumindest für Kitabetreuer jetzt auch die Bestägigung durch Krankenassen. Ich redete von Herbstbedingungen und da ist festzuhalten, dass Regelschulbetrieb ohne Maskenpflicht bei hohen Inzidenzen als äußerst unsicher einzustufen ist. Wir haben das Beispiel der ostdeutschen Bundesländer, wo die Maskenpflicht überwiegend viel später kam als im Westen und wo Lehrkräfte weit überdurchschnittliche Inzidenzen aufweisen, Spitzenreiter war Thüringen mit einer enormen Erkrankungsziffer von 1,5% (= 750 Wocheninzidenz) bei Lehrkräften vor wenigen Tagen.


    Daraus ziehe ich den Schluss, dass bei steigenden Inzidenzen eben arbeitschutzrechtliche Sicherheitsmaßnahmen in Schulen gelten müssen, das kommt übrigens auch einer möglichst regelhaften Aufrechterhaltung des Unterrichtsbetriebs entgegen. Wer Regelbetrieb will, braucht vernünftige Masken, Lüfter, Trennwände.


    Ich kann gerne weitere Zahlen und Quellen nachliefern, wenn es euch ehrlich interessieren sollte. Darum geht es aber manchen nicht, wie der unverschämte Rat zeigt, doch einfach zu kündigen, wenn man sich in einer Pandemie für Arbeitssicherheit einsetzt.

    Eine Verschwörungshteorie ist, dass Schule unter den Herbstbedingungen kein in Relation gefährlicher Arbeitsplatz wäre. Die Datenlage ist eindeutig.


    Der Unterschied zwischen "es gibt einen solchen Cluster" und "überwiegende Anzahl der Fälle" dürfte klar sein oder? Noch vor wenigen Wochen gab es aus Hamburg folgende Aussagen:

    Zitat

    Hamburgs Schulbehörde stellte vergangene Woche in einer Pressekonferenz eine interne Auswertung vor, nach der die Ansteckungsgefahr für Kinder und Jugendliche in der Schule viel geringer ist als außerhalb. So hätten sich von 372 zwischen den Sommer- und Herbstferien mit Corona infizierten Schülerinnen und Schülern mit großer Wahrscheinlichkeit mindestens 292 (78 Prozent) nicht in der Schule infiziert. Auf Basis dieser Daten erarbeitete Schulsenator Ties Rabe für alle Bundesländer Vorschläge im Umgang mit den Schulen während der kommenden Wochen.

    (...) Wie viele Proben dies waren und nach welchen Kriterien sie erhoben wurden, konnte die Schulbehörde nicht sagen. Auf Anfrage des ARD-faktenfinder erklärte ein Sprecher: "Dazu gibt es in der Tat keine - veröffentlichten - Daten." Die Auswertung sei "noch nicht abgeschlossen".

    Rabe konnte also nicht sagen, auf welcher Basis er zu seinem Urteil kam, außer dass man es sich genau angeschaut hätte. Damit stellte man sich in offenen Widerspruch zu Helmholtz und zum RKI. Auch nach dem diese Zahlen vorlagen, wurde die nunmehr offensichtlich falsche Aussage nicht revidiert. Die Zahlen wurden der ZEIT auf explizite Anfrage vor zwei Wochen nicht vorgelegt, auch nicht nachgereicht.

    Über diese "Kommunikationsstrategie" kannst Du dich hier informieren, oder ist die Tagesschau zu verschwörerisch?

    https://www.tagesschau.de/fakt…n-studien-corona-101.html


    Es ist unzutreffend, was Du sagst.


    Nachtrag:

    Hier die Quelle zur Zeit. Keine relevanten Erkentnisse? https://www.zeit.de/hamburg/2020-12/elbvertiefung-15-12-2020

    Im September kam es in Hamburg zu einem größeren Ausbruch in einer Schule. Die Ergebnisse einer Gensequenzierung ergaben, dass alle Fälle des Clusters eine übereinstimmende genetische Signatur hatten und die Verbreitung somit innerhalb der Schule geschah. Diese Ergebnisse wurden wochenlang unter Verschluss gehalten und etwa vor zwei Wochen auf eine Anfrage der ZEIT nicht herausgegeben, erst durch eine Anfrage über das Portal Frag-den-Staat konnte jetzt erst das Ergebnis veröffentlicht werden.

    Wochenlang hieß es aus Hamburg, Fälle von Schulansteckungen gäbe es so gut wie nicht / diese seien nicht bekannt.


    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Nee, die habe ich Dir "geliefert" und die kannst Du auch zigfach in den Medien und offiziellen Berichten des BAG nachlesen. Ich würde Dich einfach mal gerne was nennen, was mir ziemlich sicher eine Sperre bringen würde. Also denk Dir an der Stelle bitte eine beliebige aber wirklich üble Beleidigung.

    Naja, warum hat denn ein Kanton dann fast keine über 80 Jährigen auf Intensiv gehabt, obwohl Sie den Großteil der Todesfälle ausmachten? Warum sollte man ausgerechnet nur die über 80 Jährigen verlegen? Das hast Du nicht zufriedenstellend beantwortet, da kannst Du noch so sehr schimpfen. Könnte vielleicht das zutreffen, was der Chefarzt aus Zittau auch beschreibt? Das allmähliche Einsetzen einer soften Triage? Warum triggert dich das Thema so?

    Mehr als zu Hause bleiben, alleine Weihnachten feiern, kein Silvester veranstalten, in kein Restaurant mehr gehen, kein Theater zu besuchen, kein Festival zu erleben, sich nicht massieren zu lassen, keine Sauna zu besuchen, nicht zu singen, keine Freunde zu umarmen und nicht Skizufahren können wir verdammt noch mal nicht tun. Und ich verbitte mir deine ständigen Angriffe.

    Du weißt genau, dass Moebius, Tom und ich uns auf die Lage in den Kliniken bezogen. Es ist mir ziemlich egal, was sich bei Dir regt, weil das letztendlich dein Problem ist. Ich gebe zu manchmal zynisch und im Zorn zu schreiben, doch in der Essenz bildet es die Realität ab. Wenn Du nicht möchtest, dass Corona(demonstranten) in die Oberflächenprotein/Hände gespielt wird, solltest Du deine persönliche Antipathie mal lieber runterschlucken und dich gegen die reflexhaften Verharmloser und Halbwahrheitenerzähler richten.


    Dem mittleren Absatz kann ich inhaltlich leider nicht folgen. Ich weiß auch nicht, woraus Du schließen willst ich verlöre die Nerven. Beunruhigt Dich die Konfrontation mit meinen Postings so sehr? Ich tippe sie üblicherweise recht hastig, aber gelassen.


    Moebius macht sich ausdauernd darüber lustig, dass ich meine hier was verändern zu können. Zu einem gewissen Grad interessiere ich mich schon seit Beginn sehr für diese Pandemie und habe einfach eine gewisse Freude am diskutieren, ich erwarte nicht, dass morgen im Bundestag meine Postings verlesen werden. Wir können aber sehr wohl mehr tun, nämlich an einem Konsens arbeiten, die Faktenlage an Mitbürgern weitergeben, klar und deutlich zu Unrecht angegriffene Experten in Schutz nehmen, sich Covidioten verbal entgegen stellen, Politiker nicht wählen, die verantwortlich für die gegenwärtige Lage sind etc. pp. Das was man (auch Du) bei anderen gesellschaftlichen Missständen eben auch einfordern würde. Ich halte es aus meinem Berufsethos heraus für meine Pflicht, Schutzbefohlenen und Kollegen klar zu machen, dass sie sich in schwere Gefahr begeben, wenn Sie a) die Sache nicht persönlich ernst nehmen, aber auch b) wir als Gesellschaft nicht endlich den U-Turn einlegen und eine gelingende Strategie verfolgen. Wir sollten aufhören uns an gescheiterten Experimenten wie den Ländern die auf Sch* beginnen zu orientieren.

    Gerade dass Du das so schlecht nachvollziehen kannst wundert mich, Du scheinst in Sachsen zu wohnen, also solltest Du (meine Region ist sehr ähnlich) sehen, was die ungebremste Verbreitung von Geschwurbel für reale Folgen in der Bevölkerung haben kann.

    Die Medienberichterstattung - und die individuelle Wahrnehmung - fokussiert sich in den letzten Tagen sehr auf Einzelfälle, bei denen es natürlich Probleme gibt, bei denen aber auch einzelne Instrumentalisiert werden, weil einige glauben, sie müssten den Menschen Angst machen, damit sie sich so verhalten, wie man sich wünscht. Vor drei Tagen ging etwa eine Meldung durch die Presse, von einer Klinik in Halle (?), bei der der Klinikleiter verkündet hat, die Triage würde bereits angewendet. Ein paar Stunden später musste er zurückrudern, als Triage bezeichne man im Klinikalltag auch die Situation, dass mehrere Fälle in der Notaufnahme gleichzeitig auflaufen und man die nach Priorität behandle, das habe er gemeint.

    Und da muss ich nochmal nachlegen, weil es mich so ärgert wie Du Medizinern von der Front instrumentalisierung vorwirft und gleichzeitig den Vorfall selber völlig verfälscht wiedergibst. Das war im Hotspot Zittau und der ärztlicher Direktor Mathias Mengel erklärte:


    "Wir waren in den vergangenen Tagen schon mehrere Male in der Situation, dass wir entscheiden mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht." Es werde versucht, die Patienten, für die es keine Versorgung gibt, in eine andere Klinik zu verlegen, sagte Mengel demnach. "Aber wir sind im Epizentrum, manche Häuser nehmen gar nicht mehr auf." Die Entscheidung könne auch bedeuten, dass es für einen nicht verlegungsfähigen Patienten dann keine entsprechende Hilfe mehr gebe.


    Anschließend ging das richtig durch die Medien und MP Kretschmer, aber auch der Landrat geriet unter Druck. Was meinst Du, ist der Mediziner so doof gewesen und hat das einfach mal mit dem Standardverfahren in der Notaufnahme verwechselt und beim ersten Mal gelogen oder ist er einfach nur zurückgerudert um den Druck vom KH zu nehmen? Der Landrat meinte damals sinngemäß der Chefarzt sei nicht mehr ganz Herr seiner Sinne. Kann man hier nachlesen:


    https://www.mdr.de/sachsen/bau…um-zittau-triage-100.html


    Diese Verharmlosung der Zustände ist natürlich bequem für alle, die sich sonst unangenehme Fragen gefallen lassen müssten. Schade, dass hier mitgemacht wird.

Werbung