Das tut mir sehr leid, wie sehr einige damit zu kämpfen haben. Ich muss sagen, dass ich aufgrund einer eigenartigen Faszination mit den Bildern aus Wuhan lange Zeit auf die Krankheit fokussiert wir und ganz zu Anfang sogar noch Schlimmeres befürchtete, so dass ich, glaube ich, auch weil ich immer eher ein introvertierter Typ war, weniger unter dem Lockdown leide als viele. Insbesondere um die jüngeren Schüler tut es mir leid, bei vielen Filmen kommt mir inzwischen reflexhaft der Gedanke "Das entspricht aber nicht den AHA-Regeln"; gerade die Jüngeren wird das, was wir erleben, ein Leben lang prägen auch in solchen Details.
Und doch muss ich sagen, dass es mich wütend gemacht, wie diese völlig verständlichen Gefühle und Frustrationen ausgenutzt wurden um Politik zu betreiben. Ich denke niemand will einem das Trauern und Klagen verbieten, aber ich denke es ist nicht verwunderlich, wenn einige empfindlicher werden, weil wir alle gesehen haben, wie mit den verständlichen Gefühlen der Menschen Politik betrieben und die notwendigen Schutzmaßnahmen unterlaufen werden sollte. Einige, die schwere Schuld auf sich geladen haben (man beachte etwa die Linie der Bildzeitung in den letzten Monaten und ihren vielen vollzogenen Schwenks), haben jedes Bedürfnis der Menschen ergriffen, um gegen die notwendigen Schutzmaßnahmen zu polemisieren und uns in einer sehr schlimme Lage gebracht.
Ich denke wir wären von Anfang als Gesellschaft besser gefahren, wenn man diese emotionale Befangenheit offener thematisiert hätte, statt sich hinter unangebrachter Abwiegelung zu verstecken.