Beiträge von Nymphicus

    Ganz nebenbei: der R-Wert wird nicht geschätzt, sondern berechnet, die genaue Formel hat sich zwischenzeitig mehrfach geändert und es waren auch verschiedene Varianten in der RKI-Veröffentlichungen zu finden.

    Aber die Nachmeldungen verzerren ihn; ich weiß wie unser Gesundheitsamt arbeitet. Da gibts teilweise mal 5 Tage kein Update, am Wochenende wird manchmal gemeldet, manchmal auch nicht. Das RKI kann da wenig für, aber auf der Datengrundlage ist klar, dass der Wert umso frischer er errechnet ist, desto weniger taugt.

    Aber eine Pflicht dauernd von der Seite Sachen die man für Blödsinn und Zeitverschwendung hält zu kommentieren gibt es inzwischen anscheinend schon, oder?

    Hier eine Einladung zu einem Treffen von Spanische-Grippe-Skeptikern von 1919, die auf die Gesundheitsgefahren des Maskentragens hinweisen wollten. Es gibt noch ganze Länder (Schweden), die die Öffentlichkeit vor wenigen Wochen noch von der Nutzlosigkeit der Masken überzeugen wollten.


    Die Geschichte wiederholt sich immer zweimal – das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce.

    Marx

    Ich habe deine Argumentation vernommen und hielt und halte sie für Wunschdenken. Entscheidend ist nur ob der R-Wert unter 1 rutscht und alles was die Kontakte senkt, kann dazu beitragen. Natürlich tragen Restaurants und so zur Kontaktsteigerung bei. Wie soll man beim Essen sich vor Aerosolen schützen?


    Wo ich aber durchaus bei Dir bin, ist aber, dass ich es für eine absolute Sauerei halte ganze Branchen selektiv zu schließen und woanders dauernd unnötige Extrawürste zu verteilen. Als Restaurantbesitzer in Österreich käme ich mir auch verschaukelt vor, wenn mein Laden im dritten Monat dicht ist und dann die Skilifte aufsperren. Wenn man in einen Lockdown geht, hat man auch die Pflicht Ansteckungen überall zurückzufahren und in so effektiv, wie möglich, zu gestalten. Alles andere ist ungerecht gegenüber den Menschen. Es war von Anfang an klar, dass der Regelbetrieb in Schulen die Effizienz des Lockdowns mindert und ihn somit verlängert. Davor wurden die Entscheidungsträger auch gewarnt, Sie haben sich drüber hinweggesetzt. Sie sind die Schuldigen an der Misere, nicht die Menschen die Schutz und eine Ausmerzung der Krankheit möchten.

    Solche Äußerungen und dann wundert man sich, dass manche von Panikmache etc. sprechen?!

    Ja, wundere ich mich. Was meinst Du denn würde passieren, wenn man JEGLICHE Maßnahmen im europäischen Winter aufgeben würde? Das ist ein hypothetisches Szenario, weil das keiner, der nicht komplett unzurechnungsfähig ist, versuche würden.


    In Mittelamerika war das letztes Jahr so. Im Sommer.

    Die Politik versprach, dass die Maßnahmen mit dem Ziel verhängt werden, die Zahlen soweit zu drücken, dass im Anschluss wieder vermehrt zum Alltag zurückgekehrt werden kann. Jetzt haben wir fast 2 Monate später und das Ziel wurde verfehlt - das Zahl war doch nicht die Behebung des exponentiellen Wachstums, sondern eine deutliche Negativwende. Was muss also passieren, dass wir in absehbarer Zeit in Richtung der vielfach genannten 50 auf 100k kommen? Der Lockdown wird das nicht erreichen.

    Da hast Du leider Recht. Ich kann den Zorn, die Enttäuschung und das Misstrauen der Leute nachvollziehen. Von Anfang an hat man die Leute versucht zum Narren zu halten und sie mit derartigen Versprechung pädagogisch wie ein kleines Kind behandeln. "Um Weihnachten zu retten" "Zeitlich definitiv begrenzt". Ich finde das überhaupt nicht gut und gebe dem ganzen eine erhebliche Mitverantwortung; es geht dabei immer darum, dass eigentliche Verantwortungsträger ihr Gesicht waren können, nachdem sie vorher versagt haben.


    Erinnere dich zurück, wie man über die Masken gelogen hat. Natürlich hätte jedem klar sein müssen, dass medizinische Masken eine Wirkung haben, sonst gäbe es sich nicht. Am Anfang wurde die Krankheit absolut bagatelisiert, eine schwache Grippe genannt. Alle haben mitgemacht. Und heute wundert man sich, dass man 15% Verschwörerungstheoretiker im Land hat. Du hast mit diesem Aspekt recht.


    Wenn es theoretisch keine Kontakte zwischen Menschen gäbe in einem Land mit geschlossenen Grenzen, wäre die Krankheit allerspätestens nach 3 Wochen prinzipiell erstmal ausgestorben. Also kann ein Lockdown das erreichen, man müsste halt schauen, woran es momentan liegt. Aber wir haben keine Wende zum negativen. Die heute sterben, sind die, die sich Anfang Dezember ansteckten, als Du fleißig gegen den neuen Lockdown warst. Das sind die Konsequenzen aus dem Lockdownlight, die wir jetzt tragen.

    Ich schrieb, dass in einem anderen Forum ein User ankündigte, die Personenzahlbeschränkungen zu Weihnachten überschreiten zu wollen, und dass ich es nachvollziehen kann. Nicht, dass ich es gutheiße oder dass ich es ihm gleichtue. Wir "feierten" unter der 5-Personen-Vorgabe.

    Ich habe vieles Neues über das Virus erfahren, stimmt. Mich macht aber dennoch die aussichtslose Situation wütend, dass der Lockdown nichts bringt, dennoch weiter verlängert wird und sie mit den Impfungen auch nicht in die Gänge kommen. 2021 sollte doch alles besser werden und jetzt zieht es sich hin :( .

    Aber er bringt doch was, das wurde doch gerade aufgezeigt. Ohne Maßnahmen wären wir in dem exponentiellen Wachstumskanal von Oktober geblieben. Bisher hat kein Land mit einer richtigen Winterwelle in Europa deinen Ansatz durchgehalten, bisher hat das Virus aufgrund der schlimmen Leids und der kollabierenden Kliniken die Reißleine ziehen müssen. Selbst Schweden. Es geht einfach nicht anders. Akzeptier Doch einfach, dass wir es garnicht in der Hand haben.


    Schau mal, würden wir das Virus laufen lassen, käme immernoch keine Normalität. Stattdessen würde man sich einfach dauernd in Quarantäne befinden, weil bei hohen Inzidenzen die Wahrscheinlichkeit natürlich irgendwann gegen 1 geht bei viel Personenkontakt auf einen Infizierten zu treffen. Willst Du auch die Quarantäne abschaffen? Dann würde sich irgendwann die Leichen auf der Straße stapeln.

    Es ging mir doch gar nicht um Impfungen, sondern um Maßnahmen wie Gastronomieschließungen, Einkaufen mit Maske oder Lüften alle 20 Minuten in Schulen. Sowas gab es doch wirklich noch bei keiner Krankheit vorher, oder liege ich da falsch?

    Bist Du ein Schreiberkollektiv? Du hast ein Post von mir geliked, wo ich Dir Auskunft darüber gab, dass früher ganze Stadtviertel abgebrannt wurden (Cholera). Man hat Leute eingemauert, auf Inseln interniert (beides Pest) und eigene Kolonien gegründet (Lepra). Was meinst Du wie die Ebolaausbrüche in Afrika bekämpft wurden.


    Man merkt halt, dass viele Menschen in Westeuropa sich mögliche Gefahren und harte Zeiten völlig naiv nichtmal mehr ausmalen können.

    Der R-Wert ist schon seit geraumer Zeit aus Meldungsgründen zu niedrig und wird im Nachhinein über Wochen immer wieder drastisch nach oben angepasst. Ich kann nicht verstehen, dass das RKI das nicht endlich mal aus der Kommunikation rausnimmt. Der Wert, so wie er jetzt ist, ist irreführend. Man könnte damit seriös evtl arbeiten, wenn man sich immer auf die R-Werte von mindestens vor 2 Wochen bezieht.

    Wenn das so sein sollte, tut es mir leid. Ich hatte nur im Hinterkopf, dass du bezüglich der Personenzahlbeschränkungen zu Weihnachten o.ä. mal etwas derartiges schriebst.


    Aber sag doch mal, vor einm paar Seiten hast Du gesagt, dass Du viel neues über die Gefährlichkeit des Virus erfahren hast. Paar Tage später kommen wieder die haarsträubendsten Fehlargumente und Forderungen nach aufsperren, bizarrerweise mit der hohen Totenzahl als Begründung (!?). Meinst Du das ernst? Trollst du? Selbst Sunnyboy Hendrick Streeck befürwortet inzwischen den harten Lockdown.

    Eine Verlängerung macht nur Sinn, wenn die Methode erfolgsversprechend sind. Fragen wir doch einmal die 964 neuen Todesopfer... Ach hoppla, geht ja nicht mehr!

    Ewig gegen die Maßnahmen, die gerade mal 2 Wochen in Kraft sind, polemisieren, ankündigen, dass man sie nicht einhält und dann wegen ihrer zu geringen Wirksamkeit ihre Aufhebung suggerieren ist einfach nur noch perfide.


    Die 964 Toten haben sich vor dem Lockdown angesteckt, meinst Du ohne Lockdown hätte es keinen merklichen Unterschied der Opferzahlen in den nächsten Wochen gegeben? Das entbehrt doch jeder Logik, mal ganz ernsthaft, trollst Du?

    Das basiert aber alles auf Freiwilligkeit und wird nicht mit staatlichen Maßnahmen im Rahmen von Grundgesetzeinschränkungen erzwungen. Gut, die Masernimpfung - aber die gilt "nur" für Menschen in pädagogischen Berufen und nicht für die Teilzeitsekretärin von nebenan.

    Okay, cool, dann melde ich mich mal von der städtischen Abwasserbeseitigung ab und grabe ein Plumpsklo im Vorgarten. Spart gebüren, anschließend gehe ich Stadtpark die Ratten füttern und verkaufe Kindern Eiswaffeln gefüllt mit Fledermausmett, das ich noch im Keller hatte.

    In Sachsen scheinen ja die Fallzahlen signifikant zu steigen - der Vogtlandkreis hat eine Inzidenz >700. Auch bei den deutschlandweiten Todeszahlen liegen wir bei knapp 1.000 pro Tag.

    Mit dem Lockdown wie er aktuell ist kommen wir da nicht weit. Sollten die Maßnahmen strenger werden oder müssen einfach andere Maßnahmen her?

    Ich habe schonmal darauf verweisen, dass wir uns auf der nördlichen Hemisphäre im wahrsten Wortsinne im Dunkeln bewegen. Wir waren noch nie im tiefsten Winter mit SARS-CoV2 Verbreitung konfrontiert. Das letzte Mal war es März und die Krankheit wohlmöglich kurz vor ihrem natürlichen Abflauen. Sonnenlicht hat einen direkten sterisilierenden Einfluss und Luftfeuchtigkeit und Temperaturen einen direkten Einfluss auf die Verbreitungsdynamik. Wir erinnern uns daran, dass im Sommer ganze Fleischwerke mit kalter, winterlicher Luft aus Klimaanlagen durchseucht wurden binnen kürzester Zeit. Hinzu kommt, dass keine dichtbesiedelte Region weltweit gesehen soweit nördlich liegt wie Europa und sowenig Sonnenlicht im Winter abkriegt. Hinzu kommt, dass Vitamin D-Mangel einer der stärksten Prädiktoren einer Erkrankung an CoVid19 ist.


    Das heißt es kann wirklich sein, dass der R-Wert unabhängig vom verhalten der Menschen bis in den Februar hinein, also die Zeit in der auch andere Coronaviren ihren natürlichen Verbreitungsgipfel haben, einfach weiter ansteigt. Du möchtest wahrscheinlich das Gegenteil hören, aber die einzige Schlussfolgerung kann sein, dass sobald wir die Verzerrungen aus Weihnachten besser hausrechnen können ggbf eine schnelle Verschärfung der Regeln brauchen. Das das geht kannst Du daran sehen, wie es seinerzeit in Wuhan lief. Solange ich Bilder aus vollen Skigebieten und Einkaufsstraßen sehen, sind wir noch lange nicht in einem vollausgeprägten Lockdown angekommen.


    Das war übrigens von Anfang etwas wovor gewarnt wurde, deswegen war es auch von Anfang an Wahnsinn so locker und im Blindflug in den Winter reinzutaumeln.


    Ja einfach ne Glaskuppel drüber und under the Dome nachspielen 🙄

    Du machst Dich drüber lustig, aber in Form einer Abriegelung von Hotspot-Orten ist das durchaus eine valide Maßnahme, die nur aus Angst vor der Reaktion unserer Lockerer nicht gezogen wird und nicht, weil es wissenschaftlich nicht geboten sei.

    Vielen Dank nymphicus, ich gehe jetzt mal nicht auf alles ein, vor allem nicht auf die hinzugedichteten Emotionsverstärker, nur ein Beispiel:


    Geschrieben habe ich damals:

    Ich habe in dem Beitrag also ganz eindeutig geschrieben, dass wir mehr Infektionen verhindern müssen, tatsächlich geht der Beitrag also in die Richtung, die du forderst, wenn auch nicht so weit. (Und inhaltlich ist das alles genau so eingetroffen - wir haben keine Überlastung des Gesundheitswesens und eine Senkung war offensichtlich nötig und ist aktuell auch möglich, genau so wie ein nachhaltiges Eindämmen der Infektion über den Winter aktuell nicht realisierbar zu sein scheint.)

    Mir ist bewusst, dass du das in deiner persönlichen Wahrnehmung anders liest, aber das Problem liegt eben genau da und nicht in dem was ich geschrieben habe.

    Auf nachvollziehbaren Wunsch der Moderation möchte ich jetzt nicht in ein vertieftes Zwiegespräch mit Dir einsteigen und einfach abschließend festhalten, dass sowohl deine Lesart als auch deiner Wertung, dass Gesundheitssystem wäre nicht überlastet, gelinde gesagt für Ansichtssache halte.

    Am 10.07 wusste Moebius, dass Corona erledigt ist: Leute, macht ihr hier immer noch Corona? Ihr lebt in der Vergangenheit.
    Am 25.10 wusste Moebius, dass "Schulen bei Covid-Ausbrüchen praktisch immer noch keine Rolle" spielten.

    Am 26.10 wusste Moebius, dass Lockdowns ohnehin keinen großen Einfluss auf das Infektionsgeschehen hätten.

    Am 29.10 prognostizierte Moebius, dass ein R-Wert von 1,3 unproblematisch sei und es über den Winter nicht zu einer Überlastung des Gesundheitssystems kommen würde.

    Am 03.11 beschrieb Moebius die Kritiker des Lockdowns light wie folgt: "diejenigen, die jetzt mit absoluter Gewissheit zu wissen meinen, dass das ein unglaublicher Fehler ist und in vier Wochen der richtige Lockdown kommt, sind die gleichen, die nach Ostern mit absoluter Sicherheit wussten, dass die Öffnung der Schulen ein riesen Fehler ist und die Infektionszahlen sofort wieder steigen werden."

    Moebius zog am 07.11. die "Aerosolproblematik" in Zweifel, indem er suggerierte, es sei lächerlich zu meinen, dass von atmenden Kindern gehe eine Ansteckungsgefahr ausgehe.

    Moebius meinte am 08.11., dass es lächerlich von uns sei, über Maßnahmen in den Schulen zu diskutieren, da eine Verschlechterung der Infektionslage garnicht absehbar sei und es ohnehin nicht mehr zu Wechselunterricht (geschweigedenn Schulschließungen) käme.

    Moebius warf mir am 11.11 vor Hysterie zu schüren, denn Langzeitschäden: "sind keineswegs der Regelfall".

    Am 11.12 war Moebius der Ansicht, dass folgende Aussagen "mehr oder weniger den Stand der Forschung" widerspiegeln „Innerhalb des Klassenverbandes sehen wir nur ganz selten eine Infektion, die in der Klasse weitergegeben wird.“„Schule und Unterricht sind wesentlich sicherer als die Freizeit und das Zuhause“.


    Moebius sieht sich bis heute nicht im Widerspruch zu neueren Erkenntnissen und lag auch nicht falsch, dafür weiß er aber, welche Bewältigungsstrategie hinter meinem Schüren von Hysterie und meiner Faktenverdreherei durchsichtige psychische Bewältigungsstrategien stünden.


    -...-...-...-...-

    Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr?


    Nachtrag:


    Wenn du dich an bestimmte Dinge erinnerst und die kritisieren und diskutieren möchtest, dann mach das doch bitte konkret mit der Zitier-Funktion, statt immer wieder nebulös "einige Forumsteilnehmer" und "erinnerte Aussagen" in den Raum zu stellen, dann fühlt sich auch niemand falsch angesprochen.

    Gerade beim ersten Teil die "Schulen sind sicher" finde man über die Such-Funktion hier endlos Beiträge, bei denen sich die immer gleichen Leute darüber beschweren, dass dies behauptet würde, aber niemanden, der das im letzten halben Jahr behauptet hat.

    Okay.

    Am höchsten sind aber die Werte bei den Menschen 90+. Das schockiert mich besonders, vor allem da das die Hochrisikogruppe ist (Alter und auch sicherlich viele mit Vorerkrankungen).

    Das ist vermutlich ein Artefakt, da 90 Jährige durch ihren häufigen Aufenthalt in Einrichtungen mit besonderen Schutzmaßnahmen und häufiger symptomatische Verläufe einfach in Relation übertestet sind. Gleichzeitig wurde mehrfach gezeigt, dass Kinder aus physiologischen Gründen einfach weniger häufig als symptomatisch auffallen und darüber hinaus gewisse Tests bei ihnen häufiger falsch negativ ergeben. In Österreich wurde ziemlich valide nachgewiesen, dass die Dunkelziffer bei Kindern mit *6 zum damaligen Zeitpunkt wohl höher war als in der Gesamtbevölkerung. Insbesondere seit der Strategieumstellung würde ich auf die Zahlen, außer um sich an die Untergrenze heranzutasten, sowieso nicht mehr allzuviel geben. Seit dem die Fallzahlen sich von den Intensiv- und Sterbezahlen entkoppelt haben ist klar, dass wir im Blindflug unterwegs sind.

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