Beiträge von Nymphicus

    Von Twitter ein Bericht aus Shenyang, wie andernorts SARS-CoV2 entgegen gegangen wird. Außerhalb der Infektionsgebiete geht das Leben normal weiter. Stelle ich mal wertfrei zur Diskussion.


    Die Erkenntnisse sind alle nicht neu, davor haben die Chinesen im Frühjahr gewarnt. I, der Diamond Princess gab es Ansteckungen über die Lüftung, in Restaurants über an 8 Meter entfernten Tischen. Alles bekannt.

    Die Leute über die sich lustig gemacht wird wie Drosten und Lauterbach wissen davon und man hört einfach nicht auf sie. Was soll man machen außer es den Leuten zu erzählen? Wird halt als Panikmache abgetan. 70% der Leute sind in Ausnahmesituationen nicht in der Lage ad hoc Informationen über drohende Gefahren adäquat zur Kenntnis zu nehmen und in Handlungen umzusetzen. Nennt sich normalcy bias.


    Ähnlich wurde gewarnt, dass ein Lockdown immer wirkungsloser wird je länger man wartet, das ist jetzt eingetreten. Die Infektionszahlen und Sterbezahlen steigen weiter und die Mutationen rollen heran. Wenn (nicht falls) B117 dominant ist, kann es sein, dass nicht nur die alten, sondern wir alle hilflos ausgeliefert sind. Warnungen davor hat man als Panikmache abgetan.


    Ähnlich wie es hier Nutzer gibt die unter meinen Posts immer wieder festhalten, dass sich mich nicht beachten, statt mich einfach nicht zu beachten. Offenbar lebe ich Mietfrei in ihrem Kopf, ist in Ordnung. :schreien:

    Bei uns gab es jetzt wieder einen kleineren Ausbruch in einem Pflegeheim im Landkreis, wodurch der Inzidenzwert wieder etwas stieg. Habt ihr eine Idee, warum die Pflegeheime immer wieder trotz aller Hygienemaßnahmen Ausbrüche verzeichnen? Wenn etwas dort passiert, gibt es leider immer gleich zweistellige Fallzahlen und durch die Altersstruktur verhältnismäßig viele Todeszahlen.

    Weil Du Aerosole außer durch Absonderung nicht verlässlich stoppen kannst und ganz Alte fast immer erkranken, im Gegensatz zu Jüngeren wo die Akutphase der Krankheit gerne symptomlos verläuft oder (was wahrscheinlicher ist und ich immer wieder sehe) als Erkältung abgetan wird und man dann eben das Virus weiter fröhlich verteilt. So in einem mir bekannten Fall geschehen, Pfleger mit "Schnupfen" halt, dann über Angehörige bekommen. Daraus ergibt sich, dass Altenheime vermutlich nicht häufiger Betroffen sind als andere Gemeinschaftseinrichtungen, sondern es nur schwerer zu ignorieren ist. SARS-CoV2 verbreitet sich immer weiter und die Dunkelziffer ist vermutlich sehr hoch. PCR Testung findet nachweislich nicht jeden Fall und ist nur in einem extrem kleinen Zeitfenster verlässlich, gleichzeitig sind Leute oft länger oder wieder infektiös. Fast alles was Du an Faustregeln über Corona vor dem Herbst gehört hast ist falsch oder grob verharmlosender Unsinn, der gestreut wurde. Der einzige verlässliche Schutz ist die Aushunerung der Krankheit.


    Ein Beispiel (könnte auch andere relativ unbekannte Verbreitungswege anführen): SARS-CoV2 kann auch einfach Durchfall verursachen und wird massiv über den Stuhl ausgeschieden. In Krankenhäusern fand man in den Toilettenräumen oft die höchsten Viruskonzentrationen in der Atemluft. SARS-CoV2 wird über den Stuhl länger ind auch in höheren Mengen ausgeschieden und durch die Klospülung zu Aerosolen verwirbelt. Zusätzlich sind Kloräume klein, so dass sich das gut in der Atemluft anreichern kann. Hat jemand den Darmverlauf, fände ich im Hals via PCR nichts oder ich hätte ihn schon wieder gesund erklärt. Folglich würden sämtliche getroffene Maßnahmen gegen diesen Ansteckungsweg versagen (Abstände, Testung, Masken). Hat es in der Einrichtung so nur einer eingeschleppt, wird es dann halt über den bekannten Weg weiterverbreitet.


    Aus Asien gibt es eine detaillierte Studie, dass das Virus in einem Hochaus sich so über das Abwassersystem über ganze Stockwerke vertikal (!) verteilte. Karl Lauterbach hat darauf mal hingewiesen unter dem Stichwort Kamineffekt der Klospülung, wurde dafür aber verspottet.

    Weil Corona nicht die Grippe ist? Corona ist nicht "saisonal". Dass es "saisonal" ist in Deutschland liegt daran, dass kaum etwas draußen stattfindet im Winter nicht daran, dass im Winter mehr Corona wäre, wie bei der Grippe.

    Das was Du genannt hast wäre schon einmal ein saisonaler Faktor, davon abgesehen zeigt SARS-CoV2 ein vergleichbares Ausbreitungsverhalten, wie andere Coronaviren, die als Klassiker der Saisonalität gelten.

    Hier Modellrechnungen von Dänemark, die mit einer leichten Verzögerung bei uns genauso zutreffen werden bezüglich der neuen Variante. Sie zeigen, wie sich die Infektionszahlen weiterentwickeln werden, unter der Annahme einer gleichbleibenden Verbreitungstendenz der Variante B.117.


    Kurz gesagt: Wenn wir nicht auf R= 0,7 kommen sieht es verdammt schlecht aus. Die Ministerpräsidenten wurden genau darüber gebrieft, detailliert von Experten. Will ich nur mal so sagen, dann weiß man warum einzelne doch beeindruckt und mit einer anderen Haltung aus der Sitzung kamen.


    https://www.ssi.dk/aktuelt/nyh…ske-virusvariant_5_1_2021

    Schade, dass die Maßnahmen von Mitte Dezember noch nicht wirken :( . Hoffentlich kommt die Trendwende seeeehr bald!D

    Die Maßnahmen wirken, ohne wäre es viel schlimmer. Wie gut sie wirken, erkennst Du unter anderem daran, dass die Grippe nur bei 5% ihres sonstigen Niveaus agiert. SARS-CoV2 ist eben ansteckender als Grippe.


    Man merkt recht deutlich, dass wir permanent an R0 = ~1 kratzen, aber es einfach nicht schaffen, nachhaltig darunter zu kommen. Hat, trotz Maßnahmenverschärfung, vermutlich auch einfach mit dem bis Februar offenbar natürlich steigenden R-Wert des Virus zu tun. Einige Bundesländer haben in der Tat zwischenzeitlich eine kurzzeitige, wenn auch verlässliche Schrumpfung geschafft. In Ostdeutschland hat der Lockdownlight nie gewirkt (Ausnahme: MV), was vermutlich auch mit dem Umgang mit Masken zu tun. Die Lage ist brenzlig und eigentlich verböte sich JEDE Aufweichung der Maßnahmen, da winzige Veränderung der R-Rate momentan GEWALTIGE Auswirkungen haben. Man müsste sich eigentlich über eine weitere Verschärfung unterhalten und zwar auch für Büros und ÖPNV. Diese Tabus werden nicht angetastet.


    Auf den britischen Inseln gehen die Zahlen überall rasant durch die Decke, es zeigt sich wie gefährlich Mutante B.117 ist. Wenn wir momentan bei uns von einem R-Wert von 0,9 haben, würde uns B117 als dominanter stamm (in Dänemark wird das bereits in 1-2 Monaten soweit sein) mal eben mindestens auf R 1,3 katapultieren, was den Unterschied zwischen Schrumpfung und Kollaps binnen weniger Wochen ausmacht. Das schlimmste ist aber, dass ein höherer Grund-R, wie in Südafrika zu sehen, für ein konsistentes Sommerwachstum sorgen könnte und wir nichtmal mehr diese Atempause und das Licht am Ende des Tunnels bekämen. Für die südafrikanische Variante, ebenfalls erhöhter R-Wert, wird berichtet, dass sie wesentlich unempfindlicher gegen eine Antikörperantwort ist. Das ist schlimm und würde die Chance für Zweitinfektionen und schlechtere Impfeffizienz erhöhen.


    Die Lage ist gefährlicher denn je, manche haben es erkannt, wie zb. Bodo Ramelow, dessen Eingeständnis seines folgenreichen Irrtums mir Respekt abnötigt. Andere spielen mehr denn je mit dem Feuer und kündigen schonmal die inzidenzunabhängige Schulöffnung im Februar an, ohne zu verstehen, dass sie damit eine lange Schulschließung erst so richtig wahrscheinlich machen.


    Derweil beginnt der Springer-Verlag mit seiner neusten Hetzkampagne und suggeriert, dass eine Inzidenz von 50 von vornherein nicht erreichbar wäre im Winter und untergräbt damit weiter die Moral und Regeltreue. Eine Self Fulfilling Prophecy droht. Wenn ein Wert von 50 wirklich nicht erreichbar sein sollte, besteht umso weniger Anlass zu lockern, da die Folgen entsprechend katastrophaler sind.


    Wenn es so weiter geht sind diesen Monat mindestens 30.000 - 40.000 Tote zu erwarten und das vielfache an Langzeitkranken. Wennm ich mir angucke was in Berlin und Bremen gemacht wird, habe ich zunehmend den Eindruck in einer anderen Realität zu leben, als die Verwaltung. Bin ratlos.:weissnicht:

    Weiß eigentlich jemand, ob die Probanden der Studien eigentlich weiter engmaschig beobachtet werden? Es wäre wirklich katastrophal, wenn die Akutphase verhindert wird, man aber am Ende doch die Schäden von asymptomatischen Covid bekommt. Ist ja nicht völlig auszuschließen, sowas.

    Welche Relevanz hat das für die Situation in Deutschland?!

    Natürlich überhaupt gar keine, weil Schulen bei uns ja schließlich keine Treiber der Pandemie sind und teutsche Schüler einfach von Natur aus ein besseres Immunsystem haben. Bei 2 vorgenommenen Tests kam bei Untersuchungen des Dienstherren in Verbindung mit Experten des Arbeitegeberverbandes nämlich keine (!) Infektion heraus. Somit liegt keinerlei Evidenz vor, dass es in Schulen zu Ansteckungen kommt.

    Ich selbst hab das einfach nur gepostet, um Panik zu verbreiten, wie das eben meine Art ist. Danke, dass Du das aufgedeckt hast.

    Genau das meine ich ja. Die gleiche Diskussion gab es zu Ostern, da gibt es ebenfalls etliche Familienzusammenkünfte. Die Zahl der zusammenhängenden Feiertage (Karfreitag bis Ostermontag) ist sogar länger als an Weihnachten (3 an Weihnachten, 4 an Ostern).

    Was konkret weiß ich besser? Weil ich sage, dass Weihnachten nicht zwangsläufig zu einer Explosion der Infektionszahlen führt?

    Die Zahlen sind mit Sicherheit zu niedrig, weil die Testzahlen sich halbiert haben und gleichzeitig die Positivenquote raufging. Du ziehst das in Zweifel, ist aber bei aller gesunden Skepsis in diesem Fall ohne Basis, weil ein disproportionales absinken der Zahlen bei größerem Testrückgang und höherer Positivquote höhere reale Zahlen nahezu sicher erscheinen lässt.

    Nicht zwangsläufig. Die gleichen Vorhersagen hat man auch letztes Jahr zu Ostern gehört - nix statistisch relevantes war da.

    Die Testzahl in der letzten Kalenderwoche hat sich halbiert, Ostern war kürzer, es ging um Nachmeldungen und vor allem darum, ob sich die Familienzusammenkünfte negativ auswirken werden. Das Infektionsgeschehen war vorher niedrig. Ein Vergleich von Äpfel und Birnen.


    Drosten, Lauterbach, RKI, Merkel alle sind sich einig, nur Karl-Dieter nicht, der weiß es besser.

    Das ist leider unser Problem. Mehrheitsfähigkeit fällt aber nicht vom Himmel. Im März war Sie da. Man müsste halt mal nach der Verantwortung gucken und sich nicht von den üblichen Phrasen "Viel verzeihen... in die Zukunft schauen... jetzt nicht die Zeit für Schuldzuweisungen" täuschen lassen. Jetzt ist ehrlich gesagt genau die Zeit für Schuldzuweisungen, die Verantwortlichen machen nämlich einfach weiter. Ich kann es den Leuten garnichtmal verdenken, dass sie das nicht ernst genug nehmen, wenn Sie von Anfang an mit Desinformation zugeballert wurden und der Springer-Verlag und Gewisse Klientelparteien plötzlich ihre Liebe zur sozialen Bildungsgerechtigkeit entdecken und keinen miesen, rhetorischen Trick auslassen.


    Entweder setzt Du die Regeln oder das Virus setzt sie. Präventiv und proaktiv Handeln heißt das Zauberwort. Umso früher und umso härter du reagierst, desto bester und desto kürzer muss die Intervention ausfallen. Wir haben ein gesellschaftliches Problem, die Pandemie ist momentan eher ein Symptom dafür.

    Jeder kann übrigens den Pandemieverlauf ganz einfach selber ausrechnen.


    [Zahl der Infizierten]*R0^x


    R0= Ausbreitungsrate

    x = Anzahl der Generationen, also wie lange dauert es bis der durchschnittliche Erkrankte im Schnitt weiter angesteckt hat (irgendwas zwischen 1-2 Wochen)


    Alles steht und fällt mit dem R;

    wäre R= 1,0 bleibt logischerweise die Zahl der Infizierten gleich.

    wäre R= 0,99 oder darunter sinkt die Zahl

    wäre R= 1,01 steigt die Zahl.


    Angaben, dass die Krankheit jetzt mehr als 40% ansteckender sei, beziehen sich stets auf den R-Wert. Das heißt die Zahl der Ansteckungen steigt jede Generation um 40%. Stellt es euch wie ein Autorennen zwischen zwei Autos, die theoretisch eine unbegrenzte Geschwindigkeit haben. Beide starten mit 100km/h; während das eine Auto pro Minute zunächst 10 km/h schneller wird, beschleunigt das andere pro Minute zunächst mit 50km/h. Wie schnell sind die Autos nach 10 Minuten?

    Das erste Auto ist ca 260 km/h schnell.

    Das zweite Auto ist ist 5766 km/h schnell, also trotz 40% höherer Beschleunigung (entspricht etwa 2 Monate) mehr als 20* mal so schnell.


    Diese Unterschiede können gleichermaßen aus neuen Mutationen resultieren, wie aus unterlassenen Maßnahmen. Man könnte behaupten, dass mit der von Merkel angestrebten Schulschließung/einschränkung im Oktober/November vermutlich Zehntausende nicht gestorben wären und Hunderttausende nicht erkrankt.


    Deswegen können kleinste Veränderungen MASSIVE Auswirkungen haben.

    Die Inzidenz hat damit garnichts zu tun. Du musst die Inzidenz mit dem um den Prozentsatz verminderten R-Wert verrechnen. Wenn wir jetzt R 1.1 haben würde Schulschließungen (konsequent) diesen also auf 0,7 befördern, ausgehend von einem reinen Regelunterricht. Dann würde eine Inzidenz von 1000 in der nächsten Generation (also nach ~10-14 Tagen] auf 700 sinken und immer so weiter.


    Sobald wir auf 0.99 sind kommen wir in dem Areal, wo dieser R-Wert gilt sicher irgendwann auf 0. Fragt sich nur wie lange es dauert. Jede Verwässerung des Lockdowns legt Zeugnis davon ab, dass die Verantwortlichen drauf sch.... wenn er länger dauert oder sie planen eh schon ein, dass er vor Erreichung des Ziels abgebrochen werden muss. Wenn B117 verbreitet wird das ganze Spiel schwieriger, die Variante ist mindestens so stark, dass wir die Schulen komplett und dauerhaft schließen müssten, allein um wieder auf die Ausgangslage von 1,1 zurückzukommen, da 40-70% ansteckender.

    Zitat

    Insgesamt sieben Maßnahmen ordneten die Forscher dann in drei Wirkungsbereiche (hoch, mittel und gering) ein. Die Schließung von Schulen und Universitäten und die Beschränkung von Treffen auf maximal 10 Personen kann demnach die Reproduktionszahl des Virus - also die mittlere Zahl an Menschen, die ein Infizierter ansteckt - um jeweils bis zu 40 Prozent reduzieren. Die Schließung von nicht unbedingt nötigen Geschäften, Restaurants und Kneipen um 25 Prozent. Zusätzliche Ausgangssperren zeigen nur einen geringen Effekt von maximal zehn Prozent.


    https://www.heise.de/hintergru…chliessungen-5004195.html

    Wer hätte das gedacht?

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