Beiträge von Nymphicus

    Dann hätte der R-Wert beim Anstieg auf die von dir geschätzten 20% Mutation um 0,1 steigen müssen, dies ist nicht der Fall, der mittlere R-Wert ist in den letzten Wochen eher weiter gesunken.

    Dazu müsstest Du den virtuellen R-Wert ohne Mutante wissen, was ohne Kristallkugel auf 0,1 schwer möglich ist. Wenn der Lockdown den R-Wert weiter runter bringt, wie willst Du eine Schwankung von 0,1 zuverlässig isolieren? Der R-Wert geht nicht statistisch signifikant runter, sondern schwankt seit Jahresende ungefähr in jener Schwankungsbreite.

    20% ist mein Schätzwert für jetzt gerade. Wenn der R-Wert dann nächste Woche dann sachte ansteigt, weißt Du woran es liegt.

    M.M.n. ist das eher ein Signal, dass man das System noch mal überdenken sollte und nicht die bestrafen, die mitdenken. Reste z.B. an Polizisten auszugeben, die ständig mit Fremden zu tun haben und Coronapartys auflösen müssen, statt Impfstoff in die Tonne zu kloppen, klingt für mich schlüssig.

    In einem Landkreis wurde eine gesamte (!) Polizeidirektion geimpft, das sind über 60 aufgetaute Fläschchen. Nichts mit Reste. Andernorts wurden Klinikverwaltungen geimpft, während noch nicht das ganze Stationspersonal geimpft war. Woanders tauchten plötzlich Angehörige und bekannte der Heimleitung als "Ehrenamtliche" Mitarbeiter oder gleich die Ehepartner auf. Woanders die halbe Stadtverwaltung teilweise noch im Dezember, oft im Januar. Zu dem Zeitpunkt kann mir niemand erzählen, dass man nicht einfach Bereitschaftsdienste wie Feuerwehr, Rettungsdienst oder einzelne (!) Polizisten finden könnte. Man könnte auch eine faire öffentliche Ausschreibung machen, für impfberechtigte "Springer", die sich bereit erklären im Fall übriger Dosen kurzfristig herbeizukommen. Hat man meines Wissens nirgendwo versucht, lieber haben diejenigen, die Zugriff darauf hatten an einigen Orten zugelangt. Schutzbehauptungen und ekelhafteste Korruption.

    Es gibt keine absoluten Zahlen zu den Mutationen, es gibt bisher keinen Rückgang im Tempo der Abnahme der Neuinfektionen, den es geben müsste, wenn der steigende Anteil der Mutationen bei uns ein Problem wäre. Und es geht in den nächsten 3 Wochen gerade mal um Frisöre und zusätzlichen Wechselunterricht in den Grundschulen in einigen Bundesländern. Daraus ein "der Lockdown ist gescheitert" zu machen ist eine hysterische Überhöhung. Mal wieder.

    Nein, ich verbitte mir diese Unterstellung, da ich glaube dass Du mich missverstanden hast oder ich mich missverständlich ausgedrückt habe.
    Das was Du schreibst ist spekulativ; angesichts eines Anteils von 10-20% Mutanten wird natürlich jetzt noch dieser Effekt völlig überdeckt.

    80 Fälle mit alter Variante bei R 1,0.

    20 Fälle mit R 1,5. Wo landet Gesamt R also? 1,1. Das heißt jetzt aktuell wäre der Einfluss Maximal 1,0. Noch kaum sichtbar. Das wird sich bald ändern.


    Dass der Lockdown gescheitert ist liegt nicht an den Friseuren, sondern daran, dass er sowieso gescheitert wäre. Auch wenn man nicht gelockert hätte, hätte es nicht gereicht und wir laufen in die dritte Welle.


    Im Endeffekt brauche ich auch die absoluten Zahlen nicht einmal genau (auch wenn sie zweifelsohne steigen, warum sollte ich vom Gegenteil dessen ausgehen, was die RKI-Zahlen indizieren und was naheliegend wäre), sondern nur zwei Dinge:

    Ich muss wissen, dass sie insgesamt wachsen. Und ich muss den R-Wert schätzen. Und das geben die RKI-Zahlen leider her.


    Weißt Du, wenn jede meiner angeblichen "hysterischen Überhöhungen", die letztendlich eintraten, tatsächlich eine gewesen wäre und ich Unrecht behalten hätte, wäre ich ja sogar froh gewesen.

    Und das sind jetzt nur Zitate aus den letzten zwei Tagen, nach der Sperrung, in denen bis auf Wollsocken gar keiner mehr Lust hat, zu antworten. Vielleicht sollte man mal so in den Wald reinrufen, wie es rausschallen soll.

    Ja weißt Du, wenn ihr keinen Bock auf meine Posts habt blockt mich oder ignoriert mich. Erst die Diskussion aufzunehmen und dann wenn sich jemand Zeit nimmt eine ähnlich lange Antwort darauf zu tippen mit schnippischen Sprüchen oder pseudowitzigen Einzeilern zu kontern ist kindisch und schlechter Stil. Erst recht bei einem entsprechenden Echo dann nach der Moderation rufen. Dann müssen Nutzer die selber sehr gut austeilen können auch mal mit etwas Überheblichkeit im Tonfall klar kommen. Ausfällig davon ist jedenfalls nichts.


    Ich beschwere mich auch garnicht über den ruppigen Tonfall, ich komme damit klar und es kratzt mich wenig. Geärgert hat mich nur, dass einige eben "Öl ins Feuer gießen" und ich keine entsprechende Antwort verfassen kann, weil ich nicht weiß wann mich der nächste Empörungssturm meines Antifanclubs in die nächste Sperre treibt.


    Du weißt genau, dass ich eine Liste mit deutlich ausfälligeren Sprüchen oder Unterstellungen eurerseits anfertigen könnte, wenn es mir der Aufwand wert wäre. Aber wie gesagt, ich bin nicht der Erste den es stört, wenn ich in diesem Unterforum mal rumlese und werde es nicht ändern können. Geschenkt.

    Das ist mathematisch grober Unfug.

    Ist es nicht, denn ich schrieb ja auch an anderer Stelle ausdrücklich in absoluten Zahlen. Ich habe es nur nicht jeden Satz wiederholt. In der Sache hast Du Recht, aber das hatte ich auf dem Schirm und habe ich auch so geschrieben. Die Zahlen steigen in absoluten Zahlen.


    Es ist doch auch nicht gesagt, dass sich eine Mutation, die sich schneller ausbreitet, schlimmere Symptome hervorruft. Normalerweise ist es eher umgekehrt.

    Ja, tut es in diesem Fall aber vermutlich. Selbst wenn nicht, ist eine sich schneller ausbreitende Variante auf das Gesamtgeschehen gesehen tödlicher als eine für das Individuum tödlichere. Wurde schonmal hier vorgerechnet.


    Selbst wenn ich nicht Recht hätte, solange nicht fest stünde, dass ich Unrecht hätte ist allein taktisch einfach nur dumm jetzt gerade unkompensiert zu lockern, weil man damit das bisherige Lockdowninvestment riskiert. Das Problem ist, dass der Lockdown eigentlich jetzt schon gescheitert ist, durch die zwei Varianten der falsche Eindruck entsteht wir hätten gerade vollen Erfolg. Man müsste eigentlich die täglichen Mutationen, die festgestellt wurden, separat melden, damit dieser Effekt sich nicht einstellt.

    Ja... Und dieser R-Wert hängt nicht allein von der Infektiösität des Virus ab. Folglich ist es auch nicht beliebig dramatisch, wenn sich an einem bestimmten Ort eine bestimmte Mutation durchsetzt. Es hat in den Südkantonen einmal kräftig Eintrag mit B117 durch die Sache mit den entflohen britischen Touristen gegeben, schön zu erkennen am Buckel in den Infektionskurven während der ersten Januarwoche. Zumal unterdessen die Teststrategie dramatisch geändert wurde und die Zahlen heute mit denen von vor 4 Wochen eh nicht mehr vergleichbar sind. Die BZ überschlägt sich jeden Tag, die Fallzahlen an den Schulen würden beständig steigen. Das ist nicht wahr. Sie sind an den Sek II Schulen genauso rückläufig wie im Rest der Bevölkerung und an den Primarschulen wird überhaupt mal nach infizierten Kindern gesucht. Gehen wir davon aus, dass es die die ganze Zeit schon gab.

    Das widerspricht einfachster Logik. Wenn die eine Variante unter Lockdownbedigungen wächst, hat Sie eine höheren R-Wert unter gleichen Bedingungen. Ist ihr Anteil nacher größer, heißt das zwingend, dass beim nächsten Mal unsere Maßnahmen weniger wirksam sein werden. Davon abgesehen heißt eine kontinuierliche absolute Zunahme der Fälle zwingend, dass sich diese Variante gegenwärtig in einem exponentiellen Wachstumskanal befindet. Dadurch dass die schrumpfende alte Variante und die wachsende neue Variante zusammengezählt ist, fällt es nur Leuten die sich nicht besonders auskennen schwerer, das zu erkennen. Das ist aber ein Denkfehler. Was ist daran nicht nachzuvollziehen?


    (A) Anfangsvariante schrumpft jede Woche um 50%: startet mit 100 Fällen

    (M) Mutation steigt jede Woche um 50%: startet mit 10 Fällen.


    Beginn

    .........A 100 50 25 12,5 6,3 3,2 1,6

    ..........M 10 15 22,5 33,8 50 75 112

    Gesamt:. 110 65 47,5 46,3 56,3 78 113


    Siehst Du wie nach 4 Zyklen die Gesamtzahl wieder hoch geht obwohl sich nichts verändert? Ich habe die Zahlen vereinfacht, aber vom Prinzip passiert das. Das droht nicht, das läuft gerade ab. Deswegen ist die dritte Welle Gewissheit, solange die absolute Zahl der B117 weiter exponentiell wächst. Ich hoffe das wurde endlich vestanden. Wir könnten trotzdem Glück haben, wenn die Witterung ausreicht den R-Wert von B-117 auf unter 1,0 zu drücken, aber darauf kann man sich nicht verlassen.

    Zurück auf Los bitte. Wir schauen noch mal nach, was der Unterschied zwischen R und R0 ist.

    Ändert das jetzt was an dem Argument, ob ich die 0 dahinter schreibe oder nicht? R-Wert ist umganssprachlich längst definiert und ich weiß auch dass das keine feste Größe ist. Ändert nix daran, dass er wohl mindestens im Bereich von 1,4 liegt auf Deutschland insgesamt bezogen und unter den Umständen der vergangenen Wochen. Aber gut, Du wirst da wohl nicht drauf eingehen wollen, warum Stöhr falsch liegt.

    Zitat

    Wollsocken80 Na sowas... Es gibt auch andere Meinungen zu dem Thema: Anteil der Mutationen wird grösser - und es passiert nichts

    Wenn die Fallzahlen insgesamt schrumpfen und gleichzeitig der Anteil der Mutante wächst, heißt das zwangsläufig, dass der R-Wert der Mutante über 1 beträgt und die Wildvariante unter 1. Solange sich das nicht ändert wächst die Mutante also exponentiell, betrachte es einfach im Gedankenexperiment als völlig unabhängige Pandemien, dann ist es noch simpler.


    Die epidemiologischen Untersuchungen von denen Stöhr fabuliert, hätte ich gerne mal gesehen. Klaus Stöhr ist ein absoluter Außenseiter und wird wie ein Wanderpokal durch Interviews gereicht, weil Streeck allmählich verbrannt ist und sonst kein Fachmann seine Schlüsse teilt (möchte ich meinen). Wenn Du es hören willst (was ich stark bezweifle), kann ich auch en detail aufzeigen, wo Stöhr überall haarsträubende Argumentationsfehler begeht.



    B117 hat momentan einen geschätzten R-Wert von 1,4, wie ich vor einigen Seiten aufzeigte.

    Ich habe als Risikogruppenangehöriger früh die Stellung von FFP3 Masken angefragt beim Dienstherren. Das wurde nicht nur abgelehnt, sondern sehr viel Wert auf die Feststellung gelegt, dass diese kein Arbeitsschutzmittel sei. Ursache ist mutmaßlich der von Chemikus aufgearbeitete Zusammenhang. Ebenso kann ich die Erfahrungen von Kris 100% bestätigen, bei uns lief es ganz genauso, nur dass die Kollegen eher gleichgültig als feindselig auftraten.


    In der Gefährdungsbeurteilungen wurde mit keinem Wort auf die Arbeitsschutzmaßnahmen im Zushg mit FFP2 eingegangen, obwohl diese im Landeshygieneplan für Risikogruppen ausdrücklich als Schutzmittel erwähnt wurden, das ist ein sehr wertvoller Hinweis, dass das den Bestimmungen widerspricht.

    Ich habe jetzt nicht verfolgt wie die genau vorgegangen sind, aber klar, NoCovid = alles kann auf sein. In Wuhan gibt es Konzerte, in Neu Seeland trägt gerade keiner Maske. Ich muss halt bereit sein konsequent zu handeln und eine kompetente Verwaltung haben. Wenn ein Cluster aufgedeckt wird gibt es halt sofort Lockdown und Massentest und scharfes Screening an den Grenzen. Digitales Tracking ist abei sicher hilfreich, aber wie manche Länder zeigen auch keine zwingende Voraussetzung, das geht auch ohne. Um auch mal den Überwachungszuständen aus China zu begegnen: Das war vor Covid19 dort auch schon so und man hat in anderen Ländern Covid trotzdem kontrolliert. Das ist der Preis dafür, dass der Rest normal lieben kann. Die meisten


    Ich fordere nicht alles dicht zu machen, ich fordere alles dicht zu machen solange dass nötig ist und eine konsequente Strategie. Wir haben keine konsequente Strategie und unsere Gesellschaften versagen halt in dieser Frage, das hat mehrere Ursachen.


    Nachtrag:
    Ja, UAE hat schlechte Zahlen, etwa vergleichbar mit uns im Dezember momentan, aber wesentlich niedrigere Totenzahlen.

    Hä? Meint ihr jetzt in all diesen Ländern, die diese ganzen Toten nicht hatten und wirtschaftlich auch besser dastehen wird eine große Verschwörung abgezogen und dort sieht es aus wie bei uns? Oder was möchte man implizieren?


    Stimmt auch nicht, dass NoCovid eine Mindermeinung wäre. Aber selbst wenn ich der einzige weit und breit wäre, tut es der logischen Richtigkeit des Ansatzes keinen Abbruch. Ist es nicht. Vielleicht wäre es anzuraten den eigenen Horizont zu erweitern, bevor man versucht das als spinnerte Randmeinung hinzustellen. Dann würde man bemerken das die NullCovid-Initiative 100.000 Unterschrift hat, darunter eigentlich auch alle namhaften Epidemiologen und Virologen. Sollte ein Immune-Escape auch die MRNA Impfstoffe treffen bald, wird es zwingend als nächstes dazu kommen, da die alternativen ausgehen werden.


    Singapur hält Covid übrigens auch gut unter Kontrolle, trotz hoher Einwanderungsquote und vielen Gastarbeitern. Damit fällt auch das Grenzenargument.


    Ich wäre ehrlich interessiert euren Standpunkt zu erfahren, welchen Nachteil ihr bei NoCovid für diese Länder seht. Das wird mir aus verwirrt-Smileys und schnippischen Einzeilern leider nicht ersichtlich.

    Du weißt aber schon, dass sicher an die 2 Milliarden Menschen gibt die in nahezu Coronafreien gebieten leben und das China schon seit bald fast einem Jahr eine Inzidenz nahe 0 hat? Ähnlich wie Australien und Neuseeland, Vietnam gibt es dort einige Vorsichtsmaßnahmen, scharfe Reaktionen bei festgestellten Fällen und ansonsten halt ein überwiegend normales Leben mit Konzertem und allem was man sich vorstellen kann?


    In Neuseeland sind 25 Leute an Covid gestorben, in Vietnam 35, in Taiwan 5, in China ~4,350. In diesen Ländern leben vielleicht 1,5 Mrd Menschen.

    In Europa sind seitdem 750.000 Menschen gestorben. Hier leben etwa halb so viele Menschen.


    Dieses NoCovid von dem wir immer reden ist für hunderte Millionen Realität.


    Wollsocken:


    Wo es besser läuft, uss manipuliert werden.:pfeif: Und wird es das auch in Japan, Südkorea, Taiwan (alles Staaten mit intakter Gewaltenteilung)?

    Die Schweiz alleine hat mehr Tote als Vietnam, Taiwan, China, Australien und Südkorea.

    https://www.n-tv.de/wissen/Cor…kzug-article22351151.html


    Was meint ihr, ist davon zu halten?

    Wäre zu schön, um wahr zu sein...

    Naja, von den 110 Millionen bewiesenen Coronafällen waren 31 Millionen in Europa und 31 in Nordamerika. Wenn also beide Erdteile einen Rückgang erreichen, ist es klar, dass die Gesamtzahlen dramatisch sinken. Kurz gesagt, eine Senkung der Ansteckung in Europa um 10% bewirkt insgesamt eine erwartbare Senkung von etwas unter 10%. In anderen Weltgegenden gibt es entweder aufgrund des Klimas eine bislang schwächere Verbreitung, aufgrund der jüngeren Bevölkerung eine höhere Dunkelziffer und/oder weniger Tests. Woran das davon liegt kann ich nicht näher beurteilen, aber in jedem Fall müssen wir uns klar machen dass in Ostasien und Ozeanien Covid quasi flächendeckend kontrolliert wird und ein Großteil des nachgewiesenen Infektionsgeschehens sich bei uns in der Ersten Welt abspielt (was eine Schande ist).


    Nachtrag: Ein eigener Gedanke dazu:
    Es könnte sein, dass sich nach und nach eine Art Sonderffekt einer stärker als erwartet einsetzen, wenn auch nur temporären, Herdenimmunität ausbildet, einfach weil die Bevölkerungsteile die viele Kontakte haben (entweder freiwillig oder weil die Schutzmaßnahmen sie nicht interessieren) bei entsprechend schneller Infektion ausgeschöpft sind. Die Bevölkerung ist ja nicht in einem gleichmäßigen sozialen Netz organisiert, sondern besteht eher aus einer Vielzahl mal mehr mal weniger eng verbundener "Kontaktblasen". Das erkennt man ja an den Verzögerungseffekten, nach denen die Infektionen von einer Altersgruppe erst in die nächste diffundieren mussten, aufgrund unterschiedlicher Lebensführung. Hinzu kommt dass in Ländern mit fortgeschrittenen Impfprogrammen irgendwann die "Warnfunktion" von sehr alten Bürgern wegfällt, da diese ja nicht mehr so schwer erkranken und vielleicht kleinere Ausbrüche so eher unentdeckt bleiben.

    Hass definiere ich als intensives und fortdauerndes Gefühl der Abneigung, die sich auch in Feindseligkeit äußern kann. Viele definiere ich als eine Menge von Leuten, die ausreichend ist ein regelmäßiges konstantes Reaktionsmuster erkennen zu lassen. Ich mache das daran fest, dass in gewissen Milieus und auf gewissen Nachrichtenseiten keine Meldung zu Drosten oder Lauterbach erfolgen kann, ohne dass eine große Teilmenge der Kommentare aus Spott, Häme und unsachlichen Pauschalabwertungen besteht, die sich gerne auf Aussehen oder zugeschriebene Persönlichkeitsmerkmale beziehen, ohne dass das ein ehrliches Interesse bestünde den vorgebrachten Inhalt auch nur zu überdenken festgestellt werden kann.

    Ich beobachte dieses Reaktionsmuster seit Pandemiebeginn im Allgemeinen, Leute die sich schon früh für scharfe Maßnahmen (d.h. im Februar 2020) stark machten um das Unheil zu vermeiden wurden zu Beginn fortwährend persönlich angegriffen und marginalisiert. Deutlich erkennbar wird, dass ihre Aussagen persönliche Wut erzeugen, da regelmäßig mit Begriffen hantiert wird, die auf eine große Emotionalisierung hindeuten. Ich will eigentlich keine Debatte darüber lostreten, aber da Du so ausdauernd nachfragst, hat natürlich das agieren einer Handvoll hier im Forum mich mehrfach daran erinnert, wenn es natürlich auch nicht so ausfällig wird, wie meinetwegen etwa in der Kommentarspalte der Welt. Ich erinnere auch an den Verkaufsschlager des herabsetzenden Drosten-Räuchermännchens aus Sachsen. Drosten hatte nicht immer Recht mit seiner Vorhersage, aber doch überwiegend und hat sich um Pandemiebekämpfung sehr verdient gemacht, weiterhin hat er eine quantitativ und qualitativ beeindruckende Forschungsbilanz. Wie kann das also sein?


    Ich stehe dem Ganzen interessiert gegenüber, da ich die Wut überhaupt nicht nachvollziehen kann. Wenn die angeblichen Panikmacher Unrecht hätten, lasst Sie doch Panik verbreiten, die Realität gäbe ihnen bald Unrecht und man würde ihnen nicht mehr glauben. Im Verschwörungsbereich ist momentan eh das Gegenteil vorherrschend, so dass auch von da wenig Gefahr droht. Hätten die Panikmacher Recht mit ihren Prognosen, wäre es natürlich erst Recht verfehlt mit Wut zu reagieren. Sie sind ja nicht Schuld an den Erkenntnissen. Ein interessantes Phänomen.

    Du empfindest dir gegenüber und gegenüber Personen, die man genauso wenig kennt, "Hass" von "vielen Leuten". Überlege einfach mal selbst, was daran ein Faktum ist.

    Das letzte war ein Scherz, wie Du dem Smiley entnehmen kannst. Der Wahrheitsfunke daran ist, dass auch ich mitunter regelrechte Wut als auf relativ nüchterne Postings beobachte, die im Endeffekt nichts als Ergebnisse, Zahlen und Modelle schildern, von Dir insbesondere. Das ist aber nicht entscheidend.

    Willst Du bestreiten, dass Drosten und insbesondere Lauterbach unangemessen viel und regelrechter Hass entgegenschlägt? Woher kommt das bitte? Was ist hat Lauterbach bitte getan außer trocken Fakten aufzuzählen (und Recht zu behalten)?

    Ich habe da meine eigene Theorie zu.


    Jedenfalls ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, hier eine sehr ähnliche Einschätzung, wie meine:

    Zitat

    Meyer-Hermann, der auch zum Beraterstab von Bundeskanzlerin Angela Merkel gehört, erklärt weiter: „Die Maßnahmen, die wir jetzt haben, führen zu einer Reproduktionszahl von 0,85, grob geschätzt, und wenn wir jetzt die neuen Varianten haben, dann sind wir deutlich über 1. Das heißt, wir sind bereits wieder im exponentiellen Wachstum, nicht der alten Pandemie, aber der neuen beiden Pandemien – und das bedeutet, dass unsere Maßnahmen im Moment gar nicht mehr ausreichen. Wir haben an dieser Stelle mit Weitermachen gar nicht die richtige Entscheidung getroffen.“

    https://www.news4teachers.de/2…-exponentiellen-wachstum/

    Die Idee, man könnte die Infektionszahlen ein Mal auf nahe Null drücken und dann bleiben sie da, ist Traumtänzerei. Corona bleibt erst mal.

    Es wird immer wieder Phasen mit Anstiegen geben. Ziel muss es sein, dafür zu sorgen, dass diese nicht plötzlich und steil sind und dass man frühzeitig reagiert um zu verhindern, dass eine Überlastung des Gesundheitswesens entsteht.

    Und da bin ich ganz froh, dass wir jetzt langsam die ersten Lockerungen kriegen, weil das auch heißt, dass der Einfluss auf das Infektionsgeschehen erst mal in kleinen Schritten geschieht. Je später man Maßnahmen zurück nimmt um so größer wird der Druck, mehr auf einmal zu machen.

    Mit dieser Strategie sind wir bisher wesentlich besser gefahren, als andere Staaten in Europa, die jedes mal strengere Lockdowns hatten und die dann - zwangsläufig - nach vergleichsweise kurzer Zeit in großen Schritten zurücknehmen mussten.

    Ich halte Hammer & Dance, also das was die Ministerpräsidenten sich mehrhehitlich offenbar vorstellen, für Traumtänzerei und es für einfacher die Zahlen im Keller zu halten wenn sie erstmal dort sind. Jeder Versuch eines dynamischen Wechsels geht ja schief, wenn verschiedene Varianten kursieren und uns das ganze einem schon bei 1,1 ins Gesicht explodiert. Im Dezember haben wir ja gesehen, was vermeintlich stagnierende Zahlen bedeuten; in dem einen Bundesland siehts gut aus, beim Nachbarn vollzieht sich eine Katastrophe und dann steigt der Wert um 0,1 und sofort gehts wieder los.


    Du hast aber wohl leider Recht damit, dass wir erschreckenderweise besser gefahren sind als viele andere Staaten Europas (wenn das so weitergeht, werden wir uns aber auch da auf einen der hinteren Plätze gekämpft haben) und dass ein gewisser Druck da ist, den man anerkennen muss. Du hast auch Recht damit, dass die Staaten mit schweren Lockdowns zum Teil genauso auf die Nase fallen und scheitern. Ich befürchte tatsächlich das Problem liegt in der Alltagseinstellung relevanter Teile der Bevölkerung, vielleicht auch in der Mentalität zu vieler Journalisten begründet. Ich weiß es nicht genau.

    Die Krise in der Schweiz durchlebt zu haben in den USA, in Schweden wäre wesentlich schlimmer für mich. Ich kann die Mentalität vieler Maßnahmengegner nurmehr schlecht ertragen, es geht mir an die Nieren. Ich frage mich ganz ehrlich woran das liegt, dass die Leute nicht bereit sind den Kurs mitzutragen. Setzen wir voraus NoCovid sei möglich, warum wollen so viele Leute es einfach nicht ernsthaft versuchen? Warum reagieren so viele Leute mit Hass auf Leute wie Lauterbach oder selbst den umgänglicheren Drosten (oder mich ;) ), wenn in meiner Wahrnehmung nur ungeschminkt Fakten berichtet werden? Aus meiner subjektiven Sicht liegt der Fall klar.
    :weissnicht:

    So, damit ist heute der Weg für die Dritte Welle freigegeben worden, damit ist auch klar, wie es weitergeht.


    Stellt euch die Zahl der B117-Mutationsfälle einfach als unabhängige, neue Pandemie vor, das vereinfacht die Rechnung. Aus dem Wachstums der B117 Fälle (derzeit über 12% und über 2500 Fälle in der Woche) ergibt sich aus der Entwicklung der letzten Wochen ein momentaner R-Wert von B117 von ca ~1,4.


    In spätestens einem etwa einem Monat wird B117 die Fallzahlen der Wildvariante überholen und die Schrumpfung überkompensieren und das Wachstum wird wieder sichtbar, dann wird es neue massive Verschärfungen zum Ist-Zustand oder eine neue, schwerere Welle geben.

    Datenbasis angefügt.


    Hoffentlich behalte ich Unrecht.

    Schon komisch, dass bei uns mehrfach B117 an Schulen aufgetaucht ist und es bei Einhaltung der vorhandenen Schutzkonzepte (Sek I und Sek II) nachweislich zu keinen Übertragungen kam. In Genf wird der Anteil von B117 auf mittlerweile 60 % geschätzt, R dümpelt so um die 1 rum. Eigentlich müssten mindestens die 500000 Genfer längst dem Untergang geweiht sein. Aber wer weiss, vielleicht kommt's ja noch. Ich frage mich nur, was wohl geschrieben wird, wenn sie nicht kommt, die 3. Welle. Welche Erklärung man sich dann aus dem Ärmel schüttelt.

    Wieso steigt denn dann der Anteil der Mutante? Warum sollte die Ansteckung andernorts erfolgen, aber nicht in der Schule? Ich habe eben erst einen Link reingesetzt, dass die Antigentests nicht zuverlässig auf B117 anschlagen und vor Wochen schonmal, dass er bei Kindern auch nicht so zuverlässig funktioniert. Wurden denn wirklich alle getestet und welche Maßnahmen hat Genf momentan implementiert, wenn ich mal fragen darf?


    Außerdem die Frage aller Fragen:

    Werden wir in 2 Jahren dieselbe Diskussion hier haben und es schreiben immer noch Leute: Was werdet ihr sagen wenn die 263. Welle nicht kommt?

    Langer Rede, kurzer Sinn: die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass CoVid-19 sich über kurz oder lang in dieselbe Richtung entwickeln wird, Impfung hin oder her. Eine Mutation mit einer Verbreitungsgeschwindigkeit wie B117, die aber weniger krankmachend und tödlich ist, wäre im Vorteil. Daher ist es auch sehr wahrscheinlich, dass sich eine solche Mutation durchsetzen wird.

    Die große Frage ist nur, wie lange das dauert und wie groß die Schäden bis dahin sein werden.

    Das ist möglich, Du hast völlig Recht. Streng genommen endeten die großen Grippepandemien niemals, sondern liefen einfach prinzipiell bis heute auf kleiner Flamme weiter. Die Linie der spanischen Grippe starb glaube ich erst in den 70ern aus. Aber es muss auch nicht unbedingt so kommen, da sich SARS-CoV2 wunderbar so verbreitet. Wenn die hohe Mortalität den Verbreitungsweg nicht tangiert, bleibt sie. Kann passieren, muss nicht. Das Hautproblem sehe ich, dass SARS-CoV2 insofern besonders ist, als es einen der weitverbreitetsten Rezeptoren in unserem Körper angreift und außerordentlich viel verschiedenartiges Gewebe befällt. Es handelt sich um eine völlig neuartige Erkrankung, weswegen ich zu Zurückhaltung bei diesen Analogieschlüssen raten würde, bzw. wenigstens nicht strategisch darauf bauen. Ich hoffe jedenfalls auch darauf. Es gibt eine sehr interessante Debatte in der Forschung ob die Pandemie der 1890er von einem Influenzavirus ausgelöst wurde oder von einem zoonotischen Coronavirus das zum eher harmlosen humanen Coronavirus OC83 wurde. Darüber besteht aber noch keine Einigkeit, würde sich herausstellen, dass dieses Virus tatsächlich in diese Richtung mutierte, wäre das immerhin ein handfestes Indiz für Hoffnung.

    https://de.wikipedia.org/wiki/…andemie_von_1889_bis_1895

    Kann man die Mutation "aushungern", wenn sie von außen wieder reinkommt? Die Mutationen wurden ja bereits in verschiedenen Ländern entdeckt und es gab Vorlaufzeit. Die Verbreitung wurde jedoch in Kauf genommen, weil Grenzkontrollen a la Island/Australien entweder nicht möglich oder zumindest politisch nicht gewollt sind.

    Ja, klar kann man das. Deswegen wollten die NoCovid-Vertreter ja den R-Wert bis auf R 0,7 runter bringen, weil das aller voraussicht nach gereicht hätte zumindest B117 erstmal auch auf unter 1,0 zu ziehen. Ist der R-Wert bei 0,99999 wächst die Seuche nicht mehr und auch die Mutanten verschwinden über kurz oder lang. Das ist ja gerade der Witz, wenn man nahe an 1,0 liegt kann die kleinst Veränderung des R-Werts den Unterschied zwischen einer neuen Welle oder einem unspektakulären aussterben der Krankheit ausmachen.

    Momentan sind wir in der Situation, dass das alte Coronavirus bei ungefähr 0,85 langsam ausstirbt, während B117 und Co über 1,0 sind und weiter wachsen. Deswegen spricht Lauterbach davon, dass die dritte Welle bevorsteht. Weil das alte Coronavirus noch mehr Fälle hat, sieht es insgesamt aus, wie ein Schrumpfungsprozess, während die Mutante immer mehr wird.

    Nach Lauterbach kann man es riskierien die Grundschulen zu öffnen, aber nur unter bestimmten Bedingungen, wie Wechselunterricht, feste Gruppen und wöchentliche Antigentesten. Das Letztere ist noch nicht vorhanden.

    Nicht nur das, wir brauchen wohl auch neue Tests weil die alten nicht mehr vernünftig funktionieren:


    https://kurier.at/wissen/gesun…n-antigen-tests/401162616


    Das ist das Problem, unser ganzer Werkzeugkoffer und alles erarbeitete wird durch das fröhliche Mutationsroulette in Frage gestellt.


    Aber was solls, Haarschnitt und Kinder betreut ist wohl wichtiger als unsere kollektive Zukunft.

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