Beiträge von Nymphicus

    @Lindbergh , dein letzter Satz (#18210) ist ekelhaft, arrogant und dumm. Lösche ihn bitte, ich mag ihn nicht noch mal zitieren.

    ??? Was meinst Du???

    Letztens kam auch ein kurzer Bericht über einen polnischen Arzt, der in Deutschland arbeitet, weil er hier mehr verdiene, was zur Folge hat, dass in Polen die Ärzte fehlen. Ich überlege auch schon, wie man das Problem lösen könnte, dass es hierbei keine Verlierer mehr gibt. Vlt. in Deutschland so viel ausbilden, dass man keine polnischen Ärzte (oder Pflegekräfte etc.) mehr importieren muss.

    Dass die Arbeitnehmerfreizügigkeit der EU vergaß, dass damit Polen oder Rumänen für die einheimische Bevölkerung nicht gerade an Beliebtheit als Arbeitsplätze zunehmen, daran dachte irgendwie keiner. Und auch diese Länder verdienen gute Ärzte oder Pflegekräfte.

    Bis zu den Hartz IV Reformen galt Deutschland als der kranke Mann Europas wegen der hohen Lohnkosten. Durch die Harzreformen wurde zunächst der Druck prekäre Stellen anzunehmen gesteigert und dass in einem riesigen Wirtschaftsraum mit großen Kaufkraft- und Lebensstandarddisparitäten die Arbeitnehmerfreizügigkeit die Mobilität von Arbeitskräften fördert (sozusagen für die Rente daheim arbeiten, wo die höheren Löhne eine größere Kaufkraft besitzen) ist denke ich eher Absicht als "vergessen" worden.

    Deutschland konnte dadurch seine Löhne niedriger halten und wieder konkurrenzfähig werden und ist nun die Werkbank Europas mit einer absolut dominanten Wirtschaft geworden. Die Einheimischen haben dadurch den Vorteil, dass unbeliebte Branchen nicht mehr selbst bewirtschaftet werden müssen und dass sie vom hohen Wirtschaftswachstum profitieren und das demographische Problem der Sozialnetze gedämpft wird. Für viele Zuwanderer bietet sich auch die Chance von der höheren Kaufkraft der Löhne und den niedrigeren Lebenshaltungskosten daheim zu profitieren, wenn sie etwa planen den Lebensabend woanders zu verbringen und natürlich insgesamt die Lebenschancen die eine Stelle in Westeuropa bietet. Die Kehrseite ist, dass die Reallöhne stagnieren und Deutschland in Relation zu 2005 und Ländern mit einer vergleichbaren Struktur eine irre großen Niedriglohnsektor, eine miese Reallohnentwicklung hat und der "gemeine Bürger" dadurch im Median der Eurozone auch einen überraschend geringen Besitz hat und, wie Du auch zutreffend sagst, dass quasi ein EU- interner Braindrain zugunsten der Wirtschafszentren einsetzt. Wenn gleichzeitig die Mieten anziehen, bietet sowas natürlich sozialen Sprengstoff, auch wenn ich kaum eine Alternative sehe.


    Nachtrag: Im Median sogar die "Ärmsten" im Euroraum, was aber auch daran liegt, dass in anderen Ländern Immobilienbesitz wesentlich üblicher ist, als hier, wo eher gemietet wird. Gleichzeitig sind die Löhne natürlich trotzdem wesentlich höher, als in Slowenien oder so. Wäre interessant zu erfahren, ob das damit zu tun hat, das Deutsche Aktien hassen.

    Ich gehen davon aus, dass Drosten klar gewesen sein muss, dass Schulschließungen natürlich die Ausbreitung eines Virus maßgeblich behindern, ohne dass er diese bestimmte Studie lesen musste. Die Deutsche Botschaft in Peking hat die Bundesregierung in Lageberichten sehr deutlich gewarnt, die wurden auch veröffentlicht. Das damals geleakte Lagebild des Innenministeriums war auch sehr eindeutig. Zusätzlich gab es das Planspiel von 2013, wo dieses Szenario was wir jetzt haben mit einer etwas tödlicheren, aber weniger ansteckenden SARS-Variante mal durchgespielt wurde. Sie wussten mit Sicherheit auch alle, dass Masken natürlich schützen. Sonst gäbe es sie nicht. Es waren nur keine da. Fauci hat ja zugegeben, dass er aus politischen Gründen sowohl hinsichtlich der Masken als auch der nötigen Erkrankungszahlen für Herdenimmunität gelogen hat.


    Ich habe meine erste Fuhre FFP3 Masken noch Ende Januar (!) 2020 bei Ebay bestellt, wusste also schon Bescheid. Fast alles was hier zum Teil jetzt erst rauskommt, war eigentlich schon bekannt und auf englischen Nachrichtenportalen zu finden und wurde von den Chinesen in Form von Studien sehr deutlich kommuniziert. Als dann einfach die Hände in den Schoß gelegt wurden, noch Karneval gefeiert wurden, die Aerosolansteckungen geleugnet wurden, der Nutzen von Masken geleugnet wurde, die Unsicherheit von Schulen zwischenzeitlich hinterfragt wurde, dann die Spätfolgen nicht beachtet wurden und so weiter wurde mein Glauben in "Experten" und die "Resilienz" unserer Gesellschaft und auch in Teile der Politik zutiefst erschüttert.

    Ich bin überzeugt davon, dass man in der Frühphase der Pandemie in mehreren Ländern davon ausging, dass ein Containment, wie in Asien, in den westlichen Gesellschaften nicht durchsetzbar sein würde und die Wirtschaft zu sehr schädigen würde. Man hat dann am Anfang die Krankheit kleingeredet (mit Sicherheit teilweise wider besseren Wissens, Fauci hat es ja zugegeben), weil man an die Herdenimmunität glaubte. Eine zu effiziente Eindämmung der Krankheit ergibt keinen Sinn, wenn ich Herdenimmunität will. Ich muss es zu kontrollierten Ansteckungen kommen lassen, aber möglichst bei Jüngeren. In diesem Lichte ergibt viel von dem "Versagen" am Anfang Sinn. Als es gesellschaftlich noch möglich war sagten Leute wie Chanasit und Streeck ja auch ganz offen, dass man Ansteckungen zulassen müsse und die Schüler durchseuchen sollte.


    Ich denke, dass die Mehrheit der Verantwortlichen dann erkannt hat, dass man nicht Durchseuchung fahren kann und dann hat man versucht den Fehler zu korrigieren. Das Problem ist, dass der Diskurs am Anfang halt in eine andere Richtung ging und aus vielen Köpfen nicht mehr rauszubekommen ist:
    Ist wie Grippe, ungefährlich für Jüngere, 1,5 Meter reicht... ich mache den Leuten die dem anhingen eigentlich garkeinen großen Vorwurf, weil am Anfang leider ein absolutes Kommunikationsdesaster stand und auch in einem schockierenden Ausmaß unehrlich vorgegangen wurde. Schuldig sind eher die, die wider besseren Wissens versuchen die Leute zu riskantem Verhalten zu überreden und verhehlen, dass sie durchseuchen wollen. Wer als junger Professor selbst schon geimpft ist, aber von "mehr Mut / mit dem Virus leben" schwafelt ist unglaubwürdig. Wenn Eltern glauben, dass Kinder kein Corona bekommen können oder dass es Corona ohne Fieber nicht gibt (das habe ich selbst von Kinderärzten mitbekommen!), dann können solche Desinformationen im EInzelfall auch einmal tödlich sein.


    Ich sehe da weniger eine abgesprochene Verschwörung, als eine erschütternde Selbstverständlichkeit damit Politik auf Basis von Verdrehungen und Unwahrheiten zu stützen. Und Teile der Politik haben sich auch nicht daran beteiligt.

    Auf der Seite wird auch nicht empfohlen, die Teile einfach mal zu nehmen, sondern den behandelnden Arzt zu fragen. Bei Ärzten gibt es viele Konfliktfelder, es wird Ärzte geben die Dir davon abrieten und es wird Ärzte geben die Dir dazu rieten. Schau Dir den Streit um Borreliose, die Masken, Übertragungswege, MCFS, alles mögliche innerhalb der Ärzteschaft an. In vielen Länder wird jedenfalls mit beiden Medikamenten offiziell behandelt und es handelt sich auch um Medikamente die in der Humanmedizin ihren Platz haben. Da ich kein Arzt bin rate ich dahingehend garnichts, kann und darf ich auch garnicht. Es ist jedem selbst überlassen, was er mit der Information anfängt, dass manche damit behandeln. Ich persönlich würde es in meinem subjektiven Fall aber damit versuchen, wenn mein Arzt mir nicht ausdrücklich abrät (wovon ich nicht ausgehe) und ich den Verdacht hätte mich angesteckt zu haben.

    Es gab damals einen Skandal darum, dass die große Hydroxychloroquin Studie auf die die breite Presseberichterstattung folgte, zurückgezogen werden musste, weil ihr meiner Erinnerung nach Zahlenfälschung nachgewiesen werden konnte.Ich rate bei solchen umstrittenen Fragen nach der Wirksamkeit von potentiellen Behandlungen sich nicht auf Informationen aus zweiter Hand zu verlassen, sondern tatsächlich einmal einen Blick in so eine Studie reinzuwerfen und mit einem Arzt seines Vertrauens zu reden. Da spielen Pharmainteressen, Milliardensummen, Patentfragen, einfache Irrtümer und manchmal auch politische Fragen mit rein. Damals stand das billige, patentfreie Hydroxychloroquin in direkter Konkurrenz zum neuen, unter Patentschutz stehenden Präparat Remdesivir, was witzigerweise selbst kaum eine Wirksamkeit außerhalb spezifischer Verläufe haben soll, aber viel eingekauft wurde.


    In dieser Pandemie gibt es leider ein großes Problem mit Desinformation und Halbwahrheiten und ich würde grundsätzlich skeptisch bleiben und keinem einfach so glauben (erst recht mir nicht ;))Vor 90 Jahren stand in der Zeitung auch, dass radioaktive Zahnpasta gesund ist und in den 60ern wussten Ärzte in Werbeanzeigen, dass Zigaretten gut für die Atemwege sind. Wissenschaft läuft oft viel disharmonischer ab, gerade bei neuen Erkenntnissen, als viele denken, denke ich. Kritisch bleiben.

    Fallen Angel: OK, stimmt, ist ein guter Einwand.


    Nymphicus: Es gibt Leute, denen Pendeln zu schaffen macht, ja, aber ich würde mal behaupten (subjektive Meinung!), dass Home Office belastender als Präsenzarbeit ist, weil die Trennung von Privatem und Beruflichem hier deutlich schwerer ist. Sollen die Suizide und Herzinfakte etwa deswegen zurückgehen, weil die Fahrtwege entfallen, oder wie? Nicht jeder kann zuhause seinen Kram superselbstständig organisieren und hat keine Ablenkungen durch Partner, Kinder, Nachbarn, Tiere.

    Ja, sicher gibt es da solche und solche. Aber in den wenigstens Bereichen gibt es wirklich Zwangs-HO. Soweit ich das beurteilen kann, würden die meisten ein Mischmodell aus HO und einzelnen Präsenztagen präferieren und die übergroße Mehrheit ist sehr zufrieden damit. Während des ersten Lockdowns gab es bei der Zeit einige Artikel, zu einem überraschenden Phänomen. Bei Zeit gab es ein Stimmungsbarometer, wo im Lockdown eine deutliche Mehrheit sagte, ihnen ginge es besser als zuvor. Das wurde danach in Artikeln aufgearbeitet. Ich will jetzt nicht sagen, dass Lockdowns toll sind, aber die Sache ist deutlich ambivalenter als es (unehrlich) dargestellt wird. Keiner fragt danach, welche Sachen in unserer Gesellschaft die vorher ungefragt durchgedrückt wurden Gesundheitsschäden verursachen. Wie eben der ungesunde Präsentismus. Oder wenn man sich so sehr über die psychischen Folgen bei Kindern sorgt, wieso findet der Umstand keinerlei Beachtung, dass die Suizide bei Kindern und Jugendlichen nach Ende der Sommerferien immer am höchsten sind?

    Oder dass es in den allermeisten Ländern eine Unterrichts- statt einer Präsenzpflicht gibt und warum in den meisten Bundesländern in einer Pandemie für Kinder mit Risikoangehörigen davon nicht abgewichen werden kann? Wieviele Schüler waren schon vor Corona abgehängt? Wieviel häusliche Gewalt gibt es auch wenn die Kinder zur Schule gehen?


    All diese Fragen und noch weitere müssten seriöserweise mal anklingen, wenn es denen wirklich um das Wohlergehen der Menschen in diesem Land ginge. Es wird aber immer nur bemüht, was gegen den Lockdown geht. Und daran erkennt man die Unehrlichkeit.

    ich habe nie verstanden, warum Verkäufer so gefährdet sein sollen.

    Ich habe auch am Anfang über diese und andere Aussagen unendlich nachgegrübelt, weil Sie mir sinnlos vorkamen. Irgendwan fing ich aber an, die Aussagen nicht mehr nach ihrer inneren Logik zu werten, sondern nach der Frage:

    Inwiefern dient diese unsinnige Aussage dazu, die Schulen und Arbeitsstellen aufzuhalten? Und dann ergibt plötzlich jeder Schwachsinn sinn.

    Lehrer waren von Anfang an einer der potenziell am stärksten exponierten und vorallem größten Berufsgruppen, wenn man Sie als im Vergleich zu "beliebteren" Berufsgruppen als überprivilegierte Jammerlappen framed, fällt es leichter Stimmung gegen Schulschließung zu machen. Die Schulschließungen waren von Anfang an der Dreh- und Angelpunkt der Herdenimmunitäts-Durchseucher, wie man glasklar aus den geleakten Mails Anders Tegnells lesen konnte, weil man die jungen Leute nirgendwo effizienter "exponieren " kann und gleichzeitig eine symptomarme Immunisierung zu erreichen hoffte. Die Great-Barrington Leute hängen sich so sehr daran auf, weil der Unterschied zwischen hingenommener Durchseuchung junger Menschen im Grunde den Unterschied zwischen rascher Durchseuchung und ewigen "Hammer & Dance" ausmacht. In UK hat man das anfangs auch versucht, Niederlande genauso, ist dann aber auf die Nase gefallen. Klingt total abgefahren, aber solche Überlegungen wurden in den auf Bürgerbehren rausgegebenen Mails der schwedischen Verantwortlichen wirklich angestellt.


    Die frühen Abwehr der eigentlich glasklar offensichtlichen Aerosolübertragung und den angeblich schützenden Abständen gehen in eine ähnliche Richtung, wenn die Leute das Gefühl haben das Ansteckungsrisiko in Räumen kontrollieren zu können lässt sich eine natürliche Hintergrundimmunität ohne viel Panik eher erreichen. Da gab es auch eine Mail, wo Tegnell davon abriet Masken zu empfehlen, um eine "Panik" und damit einergehend (das ist meine Vermutung) eine steigende Zahl von Menschen zu vermeiden, die sich weigern zur Arbeit zu gehen.

    Besonders ekelhaft finde ich es übrigens, wenn man derart gewagte Behauptungen damit verbindet, valide abgeschlossene Studien für anekdotisch und theoretisch abschätzbare Gefahren der Krankheit einzufordern, ein Doppelstandard ohne Ende. So nach dem Motto:"Leute, die Kinder werden Milliarden weniger verdienen, weil geringere Bildung geringerer Verdienst heißt!!! Leute Sie werden depressiv, wenn sie sechs Wochen nicht in der Klasse sitzen!"

    "Es ist nur durch wenige Studien erwiesen, dass Schulen Treiber der Pandemie sind, also sind sie es nicht." Der Doppelstandard schreit zum Himmel und der offensichtliche Grund der Betreuungsfrage und damit verbundenen Kosten für Arbeitgeber wird elegant in den Hintergrund gestellt. Völlig durchsichtig. Wie gesagt, die Suizide sinken sogar eher und durch die Entzerrungen in der Arbeitswelt (Homeoffice wird leichter ermöglich, es gibt auch positives) gehen glaube ich sogar Herzinfarkte und Co zurück. Wie man psychische Schäden (das können auch mal ganz einfache Schlafstörungen sein kann) einem Lockdown zuordnen möchte, statt der Ansteckungsangst oder der allgemeinen Sorge wegen der Pandemie ist auch völlig schleierhaft. Genauso hat der sinnlose Präsentismus abgenommen, wo Leute krank auf Arbeit rennen und alle anstecken.


    Viele Leute aus der Ecke (auch der Gassen, z.T. der Streeck, die Schröder) bedienen sich regelmäßig derart manipulativer Argumente und ich finde es schlimm, dass in den Medien der Eindruck erweckt wird als sei das Meinungsbild 50:50 und man müsste das ganze kompromissmäßig ausdiskutieren. In Wirklichkeit ist die überwältigende Mehrheit der Epidemiologen und Virologen längst für NoCovid. Die Medien tragen ganz große Mitschuld, da sie den Lobyyisten soviel Raum boten.

    Wie wäre es mit Pflegekräfte in Deutschland ausbilden? Natürlich jetzt nicht auf die Schnelle wegen Corona, sondern so allgemein? Sich von anderen Ländern abhängig zu machen, ist wie Dominosteine aufzustellen und zu hoffen, dass nie ein Stein umfällt.

    Tschechien reagiert völlig richtig.

    Aber dann müsste man ja höhere Löhne zahlen um das Personal zu kriegen, nicht auszudenken.:sabber:

    Ich würde es sogar bevorzugen, wenn hier wie in Asien eine Maske als Teil der Höflichkeitskultur tragen, wenn man Schnupfen hat.

    Davon abgesehen sind die Masken aber in dem Moment obsolet, wo ihre Entfernung bei niedriger Fallzahl den R-Wert nicht mehr über 1,0 drückt. Das lässt sich so pauschal nicht beantworten, weil am Ende immer zählt, dass man unter R 1 bleibt. Gemäß NoCovid kann aber in einer Greenzone eigentlich jede Maßnahme entfallen, solange man sich nicht in diese Hinein oder Hinaus bewegt und die Bevölkerung aufmerksam screent. Aber selbst bei Beibehaltung der Maßnahmen wird es dazu absehbar nicht kommen, wegen der Mutante. Hätten wir R 0,7 geschafft, dann wäre die Mehrheit der Landkreise binnen 5-6 Wochen Greenzone geworden. Das ist ja gerade das verlockende an NoCovid, in Neuseeland und Co gibt es ganz normal Konzerte und alles wie vorher, nur die machen dann halt Lockdown, wenn mal was durch die Grenze sickert.

    Ansonsten hängt es davon ab ob die Impfstoffe den Wettlauf gewinnen, wenn wir MRNA immer weiter anpassen können und es nicht zu Immune Escape kommt können die Masken spätestens am erfolgreichen Ende der Impfkampagne für die übergroße Mehrheit entfallen, wenn nicht ... tjo. Sollten wir besser nicht riskieren...

    Ich habe von keinem R-Wert gelesen. Es geht nur um relative Vergleiche.

    Doch, an einer Stelle schreiben sie:

    Eine Person im Supermarkt mit Maske hat ein Risiko mit dem Wert 1. Das bedeutet, dass sich in dieser Situation maximal eine weitere Person anstecken wird. Im Vergleich dazu hat das Mehrpersonenbüro mit einer 50 % reduzierten Belegung, aber ohne das Tragen einer Maske am Arbeitsplatz, einen Wert von 8. Das bedeutet, dass das Risiko in dieser Situation 8-mal höher ist als im Supermarkt.


    Ich frage mich, wie sie darauf überhaupt kommen? Wüsste ich das, könnte ich ja konkret an die zu erwartenden R- Werte kommen.

    Aber genau diese Aussagen

    lassen sich eben nicht aus dem Paper ableiten. Kriegel und Hartmann machen keine Aussagen zu absoluten R-Werten, die gezeigten Werte sind in Relation zueinander zu sehen. Das von dir gepostete Diagramm lässt sich also eher so lesen, dass ein Besuch im Restaurant mit 50%-Belegung etwa 2,3-mal so ansteckend ist wie ein Supermarktbesuch mit Maske (aber nicht, dass sich 2,3 Personen angesteckt haben!). Oder dass die Ansteckungswahrscheinlichkeit durch das Tragen von Masken in der Oberschule bei 50%-Belegung etwa halbiert wird. Jeweils unter der Annahme der üblichen Aufenthaltszeit und davon ausgehend, dass sich tatsächlich eine infizierte Person im selben Raum befindet, gerade letzteres ist aber für die Deutung der Situation nicht zu unterschätzen.

    Das stimmt, danke für den Hinweis. Also ist der R(s) nur der Faktor im Vergleich zu der Ansteckungswahrscheinlichkeit in einem Supermarkt. Das heißt, es werden sich in meinem Beispiel nicht 3 Schüler erwartungsgemäß anstecken, sondern dreimal soviele Leute, wie bei einer vergleichbaren Situation im Supermarkt. In dem Paper wird auf Fußnote [15] verwiesen, da mir nicht ganz klar ist, was Sie denn als R-Wert für die Situation im Supermarkt vermuten, weißt Du da was zu?

    Ich finde die Stufenpläne und Leitersysteme sind Bauernfang.

    Wennn ich eine Leiter habe und jedes mal lockere (die Ansteckungen steigere) wenn die Zahlen absinken, was passiert logischerweise?

    Richtig, die Ansteckungen steigen wieder. Das heißt man wird ewig auf den beiden höchsten Stufen der tollen Leiterpläne hin und herspringen, es sei denn man kommt soweit unter 1,0, dass man wirklich ordentlich puffer hat. Aber an der Stelle könnte man auch einfach die 4 Wochen abwarten, bis man überall Green Zones hat. Ich verstehe nicht, dass solche logikwidrigen Konstruktionen so viele Anhänger finden. Nach der Logik haben wir uns übrigens in die Welle reinmanövriert. So wenig Beschränkungen wie nötig ist als Prinzip leider einfach das Dümmste was man machen kann und vereint das schlechteste aus beiden Welten (möglichst viel Lockdown, aber auch möglichst viele Kranke). Es ist zum Haareraufen.

    Bei uns im Landkreis spielten die Pflegeheime eine maßgebliche Rolle, wo jetzt, Gott sei Dank, alles unter Kontrolle ist.

    Man weiß nur bei einer winzigen Minderzahl der festgestellten Fälle wo die Ansteckung erfolgt (10-20% zeitweise, ist das inzwischen mehr?), ansonsten haben wir eine Dunkelziffer die die festgestellten Fälle sicherlich um ein mehrfaches übertrifft. Der obige R-Wert per Raum geht von Einhaltung der Regeln und 6 Stunden Aufenthalt aus, die Reglen können die Ansteckungen nur dämpfen, nicht einmal Maskenpflicht verhindert sie. Einzelfälle sind unbeachtlich für die statistische Betrachtung größerer Zusammenhänge (keine Sorge, den Fehler machen anscheinend viele). Dementsprechend stimmen deine Schlussfolgerungen nicht.


    Die Tabelle oben sagt aus, dass mit Maskenpflicht in einer Oberschule bei halbierten Klassen, ein angesteckter Schüler am Ende eines 6 Stundentages im Durchschnitt 3 Mitschüler angesteckt haben müsste. Dabei wird in der Studie damit gerechnet, was über die Ansteckungswege des Virus konkret bekannt ist und was sich in einzelnen Ausbrüchen zeigte, nicht mit den tatsächlich festgestellten Zahlen (könnte man auch garnicht, weil Datenbasis aus obigen Gründen schlecht ist). Das ist aber aufgrund asymptomatischer Fälle und der Teilmenge, die meint sie hätte eine Erkältung, grade bei Jungen höchstplausibel. Von da wird es dann unerkannt weitergetragen.


    Damit ist dürfte auch klar sein, warum die Zahlen im Lockdown light nicht runtergingen. Schulen waren nie sichere Orte, überrascht selbst mich, dass der R-Wert doch noch so hoch liegt.


    Nachtrag:

    Zur Abwechslung mal eine wirklich gute Nachricht. Pfizer/Biontech wurde so konstruiert, dass es das Spikeprotein an gleich mehreren Stellen binden kann. Dadurch gibt es jetzt endlich Hinweise, dass auch gegenüber B 1351 keinerlei Effizienzverlust zu erwarten ist. Das ist sehr, sehr gut und gibt Grund zur Hoffnung. Damit wird Astra Zeneca aber endgültig dritte Wahl.

    Ich glaube immer noch, dass die privaten Treffen das wahre Problem waren, die zu dem Anstieg Ende 2020 führten, nicht die von dir genannten Punkte.

    Und wie kommst Du da drauf? Ins Schulsystem sind 18 Millionen Menschen eingebunden, ich weiß nicht wieviele Leute in Großraumbüros arbeiten, sicher etliche Millionen und das Tag für Tag. Bei einer durchschnittlichen Klassengröße von 20 Schülern sind das über den Daumen gepeilt allein im Schulsystem ohne Kantione, ohne Kurswechsel, Anreise, Lehrerzimmer etc. pp. und alles 360 Millionen Kontakte zwischen verschiedenen Menschen am Tag.

    Jeder der übrigen 60 Mio Menschen in Deutschland müsste sich um das zu kompensieren täglich also im Durchschnitt mit 6 verschiedenen Menschen mindestens 90, strenggenommen eher 360 Minuten in einem Raum aufhalten allein um auch nur annähernd an einen Teil (!) der durch die Schule vermittelten Kontakte ranzukommen.


    Der falsche Eindruck der privaten Ansteckungen ensteht einfach dadurch, dass man natürlich die Leute im engsten Umfeld und Zuhause testet und diese auch am wahrscheinlichsten ansteckt. Manche haben das verbreitet um die Schulen und Büros aufzuhalten, ist aber Unsinn. Das Virus kann ja nur in die lokale Blase eindringen, wenn es in der breiteren Gesellschaft irgendwo aufgeschnappt wird. Das brauchen wir aber nicht diskutieren, das ist längst gut belegt, dass das Virus maßgeblich über den Arbeitsplatz und die Schulen verschleppt und verteilt wurde.

    Karl Lauterbach tweetete heute:

    Warum der Hass?

    Zitat


    Erneut rollt eine Hasswelle über mich im Internet, mit Morddrohungen und Beleidigungen, die schwer zu ertragen sind. Immer wieder Aufrufe zur Gewalt. Meine Büroschreibtische sind voll von Anzeigen und Ermittlungsgefahren. Es ist immer der Versuch, warnende Stimmen einzuschüchtern

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