@Lindbergh , dein letzter Satz (#18210) ist ekelhaft, arrogant und dumm. Lösche ihn bitte, ich mag ihn nicht noch mal zitieren.
??? Was meinst Du???
Letztens kam auch ein kurzer Bericht über einen polnischen Arzt, der in Deutschland arbeitet, weil er hier mehr verdiene, was zur Folge hat, dass in Polen die Ärzte fehlen. Ich überlege auch schon, wie man das Problem lösen könnte, dass es hierbei keine Verlierer mehr gibt. Vlt. in Deutschland so viel ausbilden, dass man keine polnischen Ärzte (oder Pflegekräfte etc.) mehr importieren muss.
Dass die Arbeitnehmerfreizügigkeit der EU vergaß, dass damit Polen oder Rumänen für die einheimische Bevölkerung nicht gerade an Beliebtheit als Arbeitsplätze zunehmen, daran dachte irgendwie keiner. Und auch diese Länder verdienen gute Ärzte oder Pflegekräfte.
Bis zu den Hartz IV Reformen galt Deutschland als der kranke Mann Europas wegen der hohen Lohnkosten. Durch die Harzreformen wurde zunächst der Druck prekäre Stellen anzunehmen gesteigert und dass in einem riesigen Wirtschaftsraum mit großen Kaufkraft- und Lebensstandarddisparitäten die Arbeitnehmerfreizügigkeit die Mobilität von Arbeitskräften fördert (sozusagen für die Rente daheim arbeiten, wo die höheren Löhne eine größere Kaufkraft besitzen) ist denke ich eher Absicht als "vergessen" worden.
Deutschland konnte dadurch seine Löhne niedriger halten und wieder konkurrenzfähig werden und ist nun die Werkbank Europas mit einer absolut dominanten Wirtschaft geworden. Die Einheimischen haben dadurch den Vorteil, dass unbeliebte Branchen nicht mehr selbst bewirtschaftet werden müssen und dass sie vom hohen Wirtschaftswachstum profitieren und das demographische Problem der Sozialnetze gedämpft wird. Für viele Zuwanderer bietet sich auch die Chance von der höheren Kaufkraft der Löhne und den niedrigeren Lebenshaltungskosten daheim zu profitieren, wenn sie etwa planen den Lebensabend woanders zu verbringen und natürlich insgesamt die Lebenschancen die eine Stelle in Westeuropa bietet. Die Kehrseite ist, dass die Reallöhne stagnieren und Deutschland in Relation zu 2005 und Ländern mit einer vergleichbaren Struktur eine irre großen Niedriglohnsektor, eine miese Reallohnentwicklung hat und der "gemeine Bürger" dadurch im Median der Eurozone auch einen überraschend geringen Besitz hat und, wie Du auch zutreffend sagst, dass quasi ein EU- interner Braindrain zugunsten der Wirtschafszentren einsetzt. Wenn gleichzeitig die Mieten anziehen, bietet sowas natürlich sozialen Sprengstoff, auch wenn ich kaum eine Alternative sehe.
Nachtrag: Im Median sogar die "Ärmsten" im Euroraum, was aber auch daran liegt, dass in anderen Ländern Immobilienbesitz wesentlich üblicher ist, als hier, wo eher gemietet wird. Gleichzeitig sind die Löhne natürlich trotzdem wesentlich höher, als in Slowenien oder so. Wäre interessant zu erfahren, ob das damit zu tun hat, das Deutsche Aktien hassen.