Beiträge von Nymphicus

    Da die zweite Welle ja nun vorbei ist und wir den Scheitelpunkt erreicht haben, beginnt statistisch gesehen ein ganz neuer Abschnitt. Das heißt, man kann jetzt bilanzieren und auswerten.

    Ziehen wir doch mal eine Bilanz:

    Beginn der Welle: Vom 07. auf den 08. Oktober sprang die Inzidenz von 21 auf 23,6 und stieg von da an jeden Tag schneller weiter. Am 27.10 wollte Merkel Schulschließungen und einen Lockdown erreichen, die Miniterpräsidenten folgten nur bis zum Lockdown light. In der Öffentlichkeit wurde Merkel für ihre Prophezeiungen von 20.000 Fällen bis Weihnachten (die weit überboten wurde) belächelt. Es wurde argumentiert, die Öffentlichkeit würde keine weiteren Lockdown mittragen. Die Inzidenz hatte 100 erreicht Wochen später, am 07.11 hatten wir die 150 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt war die tägliche Totenzahl bis auf 80 gewachsen.


    Es folgten 6 Wochen Lockdownlight, der die Infektionszahlen nicht runter brachte.

    Ab dem Dezemberlockdown, dauerte es 3 Monate wieder auf die 60 runter zu kommen.

    In der Zeit zwischen 07. Oktober und jetzt starben über 50.000 Menschen. Lauterbach hatte im Vorfeld bei 20.000 Fällen vor 200 Toten täglich gewarnt, was H. Streeck als übertrieben kritiserte. Geworden sind es stattdessen im Schnitt eher 600. Alleine in der Zeit des Lockdownlight über den Daumen gepeilt an die 10.000.


    Jede Woche zögern im Oktober kostete also über 3 Wochen Lockdown + über 1 Woche Lockdownlight; summa summarum 4 Wochen und die entsprechenden Opferzahlen. B117 wächst vergleichbar schnell wie damals der Wildtyp, trotz Lockdown. Das Zögern wird also teurer werden. Die Variante mit der wir es jetzt zu tun haben ist wesentlich gefährlicher, sowohl ansteckender als auch krankmachender. Wir befinden uns Anfang Oktober und haben die zweite Chance, denn das exponentielle Wachstums ist auch diesmal absehbar geworden.


    Werden wir wieder zögern? Wird auch diesmal keiner sich als verantwortlich sehen? Ich glaube wir kommen da erst wieder raus, wenn auch die Lokalpolitiker nicht mehr denken, sie würden durch Vermeidung des Lockdowns an Zustimmung gewinnen. Das ist keine Panikmache, das ist eine einfache Warnung aufgrund der Bilanz unserer zurückliegenden Erfahrungen.


    Mit dem Blick auf die Krankenhauszahlen und aktiven Fälle, wäre man jedenfalls so oder zu spät gekommen SteffdA


    Nachtrag: Habe grade die Meldung von Humblebee gelesen, das gibt Hoffnung, dass man gelernt hat.

    https://www.zeit.de/wissen/ges…e-infektionen-ausbreitung


    In der Überischt der Landkreise mit verschiedenen Inzidenzen sieht man noch deutlicher, dass die dritte Welle begonnen hat. Momentan gibt es noch einige Landkreise in denen die Mutanten einen viel geringeren Anteil haben, so dass das den Schnitt vermutlich noch etwas in der Stagnation hält. Gleichzeitig kann man der Übersicht erkennen, dass sich die Wachstumsdynamik in immer mehr Landkreisen umdreht.


    Weitere Beobachtungen:

    - der positive Trend ist nur noch in 3 BL intakt,

    - In Thüringen sind die Zahlen um 30% gewachsen, ein Bundesland das jetzt in diese Dynamik ohne Abstandsgebot und Masken öffnet, Thüringen wird das neue Sachsen

    Es geht mir um ein Szenario, wo das Impfteam die Dienststelle aufsucht und analog zur Masernimpfung Rechtsfolgen an den Erhalt oder die Ablehnung der Impfung ohne medizinische Indikation verknüpft werden können. Denkbar wäre etwa, dass man dann als Lehrer einen Termin im Impfzentrum nicht mehr bekommen könnte, weil man ja an der Dienststelle geimpft wird o.ä. Wüsste gerne welchen rechtlichen Spielraum der Dienstherr da hat.

    https://www.spiegel.de/panoram…5a-4d15-8f06-00ed8963f0b7


    Interessantes Interview mit einem mutigen Bürgermeister, der die Schulen geschlossen hält entgegen der Lockerungspolitik.

    Wichtige Aussagen:

    Zitat

    SPIEGEL: Und jetzt stehen die Eltern bei Ihnen auf der Matte und beschweren sich, weil der Schul-Shutdown noch einmal verlängert wurde?

    Krügel: Überhaupt nicht, im Gegenteil. Die ganz, ganz große Mehrheit begrüßt diesen Schritt ausdrücklich.

    SPIEGEL: Aber die Stimmen für die Wiederöffnung der Schulen und die dringende Rückkehr zum Präsenzunterricht waren in den vergangenen Wochen doch sehr laut…

    Krügel: Ehrlich gesagt halte ich es für ein Märchen, dass die Eltern überwiegend auf schnelle Öffnung drängen. Natürlich gibt es einzelne Familien, die dringend auf die Betreuung ihrer Kinder in Schulen und Kitas angewiesen sind – und für die gab es ja auch überall die Notbetreuung. Das hat in den vergangenen Wochen sehr gut funktioniert, und diese nehmen wir so schnell wie möglich wieder auf. Dass das Land derzeit von einem »Regelbetrieb für den dringenden Bedarf« spricht, halte ich für eine Worthülse. Vom Regelbetrieb sind wir meilenweit entfernt.

    Ich habe ehrlich gesagt auch diesen Eindruck, wer drauf angewiesen war, bekam Betreuung oder Kinderkrankentage. Ein Problem haben dann natürlich die Arbeitgeber und Menschen die auf Verschnellerung des Lockdownendes durch "natürliche Immunisierung" setzen.

    "Immer bereit!"


    Sag' ich doch. Von Anfang an unehrliche Kommunikation.

    Ja und ich halte das schockierende Ausmaß an Falschheit für einen wesentlichen Grund unseres Unglücks; keiner soll sich über Durchseucher und Covidioten wundern, wenn man die Leute am Anfang wochenlang über den Nutzen der Masken und die Gefährlichkeit der Krankheit und zuletzt über die Rolle der Kinder belogen hat.

    Was sollen diese Ausgangssperren überhaupt bringen? Ich glaube mal, dass sich die wenigsten Leute nachts anstecken. Effektiver wäre eine Tagesausgangsbeschränkung, die auf wichtige Geschäfte des täglichen Lebens beschränkt ist (vgl. Frankreich).

    Die bringen indirekt eine ganze Menge, weil einfach niemand mehr auf der Straße zu sein hat ab einer gewissen Uhrzeit und es der Polizei so leichter fällt Regelbrüche festzustellen (Besuche, Feiern...). Ohne Ausgangssperre ist die sog. Kontaktsperre überhaupt nicht kontrollierbar.

    Ich würde es nicht Verschwörungstheorie nennen, wenn einfach offenkundig gelogen wird.


    https://www.bloomberg.com/news…ersus-south-africa-strain


    Biontech produziert noch wirksame Antikörper, aber bereits wesentlich weniger. Da AstraZeneca allen Kennwerten nach so schon weniger effizient ist, ist eine kaum ausgeprägte Wirksamkeit gegen die Variante höchst plausibel.


    Im Anhang nochmals das zugehörige Diagramm.


    Ob Experten Recht haben, hängt davon ab ob Sie Recht haben, nicht ob Sie Experten sind. In der Tat wusste man es hier schon einige Male besser.

    Wir werden mit den Impfstoffen genau das gleiche erleben, wie vor einem Jahr mit den Masken: Die Einschätzung wird sich Verändern, sobald sich die Verfügbarkeit ändert. Waren im letzten März Masken noch nach einhelliger Meinung nutzlos, sind die gleichen Experten jetzt der Meinung, das Maskenverweigerer asozial sind. Die gleichen Experten, die jetzt die Vorteile von Astrazeneca betonen, werden ums im Mai erklären, dass wir uns bei der Impfkampagne jetzt auf die mRNA-Impfstoffe konzentrieren und den Rest an andere Länder verschenken sollten, weil wir mit dem Impfen sowieso nicht mehr hinterher kommen.

    Sehe ich genauso und ich finde es erschreckend wieviele Leute derartig durchsichtige "Empfehlungen" und Kampagnen noch mit Klauen und Zähnen verteidigen und damit den Kakao noch trinken, durch den sie gezogen werden. Es wäre nicht das erste Mal in dieser Pandemie, dass mit semi-Desinformation gearbeitet wird um erwünschtes Verhalten (= keine Masken wegkaufen, bitte Regelbetrieb nicht hinterfragen, der Impfstoff muss raus) zu bezwecken.


    Astra Zeneca mag besser sein als sein ruf (wenn die Daten mal vorliegen), aber es ist zu 100% 2. Wahl. Und wenn es keine 2. Wahl sein sollte, macht es überhaupt keinen Sinn mehr diesen Begriff fürderhin zu benutzen.

    War bei uns auch so, weiß nicht ob da Inkompetenz oder System hintersteckt. Wartet man nicht 5 Tage nach Kontakt und länger als 9 Tage geht die Nachweisbarkeit über PCR massiv nach unten. So wird man immer herausfinden, dass Schulen angeblich sicher sind.


    Um mal in Relation zu stellen, was wir grade machen:

    Bei der Märzwelle haben wir bei solchen Zahlen gerade erst dicht gemacht und den Lockdown gestartet, der Unterschied zu jetzt ist, dass wir sonst schon das Meiste dicht haben und trotzdem schon im exponentiellen Wachstum von B117 stecken, dem wir jetzt noch einen "Schubs" geben indem wir in dieses Wachstum hineinlockern. Es ist alles so ermüdend.

    So, sie war dann auch so genervt, dass sie das "Äpfel" mit "Birnen" vergleichen noch mal erklärt hat:

    Wirksamkeit eines Impfstoffes – was bedeuten all diese Prozentzahlen? – So funktionierts! (wordpress.com)

    Man kann den Umstand "AstraZeneca ist weniger wirksam als Biontech" noch so wortreich verklausulieren, der Fakt bleibt bestehen. Zweifel an AstraZenecas zahlen begründen logischerweise weder die Annahme, dass der Impstoff besser oder schlechter wirkt, als momentan angenommen. War die "Expertin" nicht letztens noch eine andere Person?

    Ob sie gegen die Mutationen aus Südafrika und Brasilien wirken, weiß man doch auch Moderna und Biontech nicht sicher? Wenn ich Drosten richtig verstanden habe, sind das doch alles nur Vermutungen. Dann kann man das AZ schlecht vorwerfen.

    Doch, man geht bei Biontech davon aus. Die Mehrheit der Probanden hatte nach der zweiten Impfung wirksame Antikörperspiegel, aber anscheinend leider nicht mehr alle.

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