Darf nicht „Maß aller Dinge“ sein! Professoren rechnen mit Inzidenz ab - Politik Inland - Bild.de
Bild hetzt wieder und verbreitet Lügen. Wir können den Schnelltesteffekt berechnen, maximal 1/6 der Fallzuwächse geht darauf zurück. Unmittelbar vor der Konferenz wird die alte Lüge von den steigenden Testzahlen als Ursache einer Welle herausgeholt. Wurde bei Welle 1 und 2 auch versucht. Jetzt sind 70.000 Menschen tot. Ich gebe zu Teil der Spaltung zu sein, denn wer derart penetranten Kampagnejournalismus fährt, immer und immer wieder lügt, Drosten demontiert, die Solidarität im Land untergräbt und aus den 70.000 Toten nichts gelernt hat, ist für mich mit hauptverantwortlich für diese Katastrophe. Diesen Lügen muss endlich entgegengetreten werden, überall und öffentlich.
Beispiele für Lügen im Artikel:
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▶︎ Erstens: „100 ist nicht gleich 100“, schreiben die Professoren Helmut Küchenhoff und Göran Kauermann. Denn diese Zahl spiegelt nur wider, wie viele Infektionen entdeckt und gemeldet wurden. Wie viel und wer getestet wird, hat einen großen Effekt auf den Inzidenzwert.
▶︎ Zweitens: Zwar werden bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren seit der letzten Februarwoche mehr Ansteckungen gemessen. Aber auch das liegt unter anderem an massenhaften Tests. Denn seit einigen Wochen dürfen Schüler bestimmter Jahrgänge wieder zur Schule gehen. In vielen Klassenzimmern und Turnhallen wird seitdem intensiv getestet.
Die LMU-Wissenschaftler stellen ebenfalls fest: Wichtig sei, „dass steigende Inzidenzen bei Kindern nicht zu steigenden Inzidenzen in anderen Altersgruppen“ führen. Ein weiterer Hinweis darauf, dass Kitas und Schulen keine Pandemietreiber sind. Auch das Robert Koch-Institut (RKI) hatte Ende Februar festgestellt, dass größere Ausbruchsgeschehen an Schulen die Ausnahme sind.
Sie fordern: Es müssten unbedingt auch andere Größen herangezogen werden: altersspezifische Inzidenzen, der R-Wert (zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt), die Hospitalisierungsrate und die Sterblichkeit.
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Fakt: Ende Februar gab es diese Tests noch nicht im institutionellen Einsatz, meist werden sie in dieser Woche erstmalig in den Schulen zum Einsatz gebracht. Das aktuelle Wachstum setzt zu 2/3 genau den vorher seit Januar absehbaren Trend von B117 fort, der Anteil der Schnelltests liegt gemäß wissenschaftlicher Berechnungen allenfalls bei 1/6.
Fakt: Die aktuellen Zahlen zeigen das Gegenteil. Wenn diese Zahlen nicht brauchbar sind, mit welchem Rechentrick wollen Sie diesen Effekt erkennen? War letzte Welle schon nicht so.
Fakt: Tatsächlich ist es richtig, dass die Testzahlen kein perfekter Indikator sind. Aber das glatte Gegenteil von dem, was die Bild fordert müsste zutreffen: Aufgrund der Dunkelziffer sind die Zahlen tatsächlich viel höher, als man denkt. In Deutschland ist die Dunkelziffer, da nur Bulgarien weniger testet in der EU, tatsächlich seit November noch viel höher geworden, wie man dieser Grafik entnehmen kann. Nochmal die Grafik, die das illustriert.
Diese Leute wollen andere Menschen in Sicherheit wiegen und sie dann arglos in ihr Verderben schicken. Sie verharmlosen seit Beginn. Hätte es wirklich je die Panikmache gegeben, von der seit Anfang an schwabuliert wird, dann hätten wir die Pandemie bereits besiegt.
Nachtrag: Zu Erklärung der Grafik. Bei einer Inzidenz von 60 hätten wir eigentlich ca 160, wenn wir so testen würden wie das durchschnittliche EU-Land. Da kommt dann die normale Dunkelziffer oben drauf. Würden wir also testen wie im November, wären wir jetzt eher bei Inzidenz 250, auch wenn dieser Effekt wieder rasch abgebaut wird durch die zukommenden Schnelltests. Unterschiedliche CFR ist berücksichtigt.