Beiträge von Nymphicus

    Wie kommst Du darauf, dass wir nicht versuchen schneller zu impfen? Das ist derart populistisch. Ich merke überall wie man schneller impft, überall um mich herum und bei mir selbst beginnt es jetzt Impfangebote zu hageln. Passt auch zu den Zahlen.



    Ansonsten übersehen die tollen Schnelltests in Österreich etwa 4/5 der Infizierten Schüler, vermutlich etwas unter 2/5 der akut Infektiösen.

    https://start.univie.ac.at/fil…t_Gurgelstudie_3Runde.pdf

    Wie üblich unterstellst Du mir Aussagen, die ich nicht getätigt habe.

    Aber um auf deinen Beitrag inhaltlich einzugehen: Du glaubst also, dass Maskenpflicht, Lüften, Wechselunterricht und Schnelltests lediglich eine Reduzierung von 21 % auf 19 % bewirken? Das hieße ja, diese Maßnahmen wären nahezu nutzlos.

    Nein, ich meinte damit die Universitäten. Aber auch die Effizienzgewinne aus diesen Maßnahmen haben wir zu großen Teilen dadurch verschenkt, dass wir die breite Verbreitung von B117 weggelassen haben.


    Mit den Maßnahmen die zuletzt galten, also auch Wechselunterricht mit Masken, haben wir ja das ursprüngliche Virus ja quasi fast ausgerottet. Hätte man das im Oktober gemacht und B117 frühzeitig so auch gebremst, hätten wir das Problem nicht. So werden die Vorteile von Masken- und Co. leider durch B117 aufgefressen.


    Die ganzen Maßnahmen halte ich für vergleichsweise begrenzt wirksam, es bringt mir nichts wenn ich stundenlang neben einem Infektiösen verbringe und dann in der aerosolgeschwängerten Raumluft meine Stulle verzehre, dann habe ich es am Ende des Schultages wahrscheinlich trotzdem. Die Maßnahmen bringen was, aber viel weniger als mancher annehmen mag.


    Am wirksamnsten wäre durchgängige FFP2 Pflicht oder Raumluftfilter, aber selbst das ist bei B117 problematisch, da ja gezeigt wurde, dass auch die leistungsfähigen Modelle die Luftumwälzung nicht bewältigen können, um eine Infektion unwahrscheinlich werden zu lassen.


    Anders gefragt, wenn das alles so wirksam wäre, warum sind dann die Schulen momentan wieder Infektionshotspots zusammen mit Büros und Kitas? Und mit Privatbereich brauchen wir garnicht anfangen, weil das ein Sonderfall ist. Bringt das Kind es mit und die Familie steckt sich an, dann vielleicht noch die Großeltern auf Besuch haben ich am Ende auf 5 Infizierte auch eine Quote von 80% im Privatbereich. Wenn die Infektion beim Kind nicht erkannt wird, sogar 100%.

    Die Studie konnte die Schulschließungen also nicht von anderen Maßnahmen separieren. Das schränkt den Erkenntnisgewinn m. E. erheblich ein. Zumal im Fokus das Frühjahr 2020 (bis Mai) stand und somit vermutlich Schulschließungen mit ganz normalem Schulbetrieb ohne jegliche Infektionsschutzmaßnahmen verglichen wurden.

    Genau, weil wir nicht wissen ob es jetzt mit 19 oder 21% beiträgt (wesentlich mehr Schüler als Studenten) nehmen wir einfach mal das Gegenteil und lassen auf, oder wie?

    Wenn ich mir die Kommentare durchlese, dann gewinne ich wirklich den Eindruck, dass viele sich der anbahnenden Katastrophe nicht bewusst sind. Wenn wir jetzt nicht handeln, dann spätestens wenn die Triagen in den Krankenhäusern beginnen.

    Ja, leider. Die wahre Katastrophe bahnt sich im Schatten der rollenden Katastrophe an, nämlich, dass wir in eine Welle reinimpfen und damit unsere einzige Chance uns dauerhaft zu wehren leichtfertig verschleudern.


    Es ist wie in einem schlechten Katastrophenfilm, das ist es auch dumpfe Ignoranz und das Treiben korrupter Politiker, die die Situation reinreißen, bevor der Protagonist sie dann klären muss. Viele sind sich anscheinend nicht bewusst, was sie da anrichten, denn das Ausmaß an Menschenverachtung das für bewusstes Handeln nötig wäre, ist kaum vorstellbar.

    Biontech war nie ein Altersprivileg, es gab einfach nicht genug Zahlen. In UK hat sich erwiesen, dass es sowieso besser ist, AZ an Ältere zu verimpfen. Angesichts des höheren Schutzes vor Übertragung wäre es von Anfang an auch für die Gesamtheit sinniger gewesen, Biontech an die arbeitende Bevölkerung mit vielen Kontakten rauszugeben, auch wenn ich das mit der Zahlenlücke natürlich verstehe.

    Das hängt davon ab, was Du unter großflächig verstehst. Letztendlich streiten wir uns hier im Details und Wortklauberei, fakt ist die Einführung der Ausgangssperre hat einen meßbaren Effekt und auch die Gruppe der arglosen Leute, die Dinge tut so lange sie halt erlaubt sind, dass sie sich das Ausmaß des fahrlässigen Umgangs mit ihrem Wohl nicht ausmalen können, wird auch eine in der Gesamtschau bedeutsame Größe haben. Hinzu kommt, dass ich Hotspots die Leute anziehen, relativ gut abdecken kann, womit ich schonmal den Großteil des nächtlichen Verkehrs rausnehme. In Großstädten kommt sogar noch die Überwachung von U-Bahnhöfen und so hinzu, was einen riesigen Effekt für die Mobilität in diesen Städten haben dürfte. Wer das pauschal als unwirksam abtut befeuert einen Fehlschluss.


    Ich brauche keine 100% Abdeckungen damit es wirksam ist.

    Ausgangssperren wurde mindestens schon in Sachsen, BW, Bayern zeitweise verhangen und ich weiß, dass sich letztes Jahr einige ereifert haben, von der Polizei von Parkbänken verscheucht zu werden. In anderen europäischen Ländern gibts die auch.


    Wahrscheinlich wirst Du aber argumentieren, dass ja eine kleine Minderheit es schafft das unerwischt zu umgehen und daraus ableiten, dass die Durchsetzung ja nicht möglich sei und Du trotzdem recht hattest.:weissnicht:

    https://www.mdr.de/nachrichten…ter-sepp-mueller-100.html


    Zum Rechtlichen: Die CDU-Bundestagsfraktion "droht" den Ländern mit genau dem Szenario was ich oben entworfen habe. Die Länder haben jetzt Bedenkzeit, wenn Sie nicht wirksamen Infektionsschutz durchsetzen, werden Sie über den Bundestag entmachtet. Dann haben die Ministerpräsidenten die Wahl, zwischen schnell genug reagieren um ihre bisherigen, schlimmen Fehler zumindest einem Teil wieder gut zu machen, oder noch ein paar Tage zu verschleppen, um ihr Ansehen bei den Spezialdenkern zu erhalten.


    So oder so, Infektionsschutz wird kommen und das freut mich ungemein, wir können dankbar sein in dieser schlimmen Lage Merkel noch als Bundeskanzlerin zu haben.


    Davon ab zeigen diese Ausführungen hier nur aufs neue, dass die Spezialdenker, egal ob links- oder rechtsaußen, endlich ein Thema gefunden haben zu scheinen, wo sie gemeinsam und voller neuentdeckter Zuneigung zueinander Unsinn vertreten können.

    ich rede nicht vom schwarzen block.

    ich rede von otto normalschaf und seinen nachbarn.

    in kassel war das kein schwarzer block.

    kommt mal von dem gedanken weg, dass nur extremisten dann dagegen vorgehen würden.

    Eine Minderheit, die versucht gewaltsam ihre Ziele abseits rechtsstaatlicher Verfahren durchzusetzen, ist ein Lehrbuchbeispiel für Extremismus. Allein die Androhung von so etwas ist im Einzelfall Nötigung und daher kriminell. Klammheimliche Sympathien sind bei Dir zu vermuten, wenn Du diese Leute als "normale Bürger" ansiehst.

    Egal was am Ende im Infektionsschutzgesetz stehen mag: Dieses ist nicht "bombenfest" i.S.v. "man kann einfach ablesen, dass jetzt unabdingbar Fall X eingetroffen ist und Paragraph Y unumstößlich gilt". Das bleibt eine Frage der konstanten Abwägung vor dem Hintergrund der tatsächlichen Lage und selbst dann kann es sein, dass am Ende Gerichte die Verhältnismäßigkeit als nicht gegeben sehen. Wir haben aus gutem Grund eine zwar nicht vollständige, zumindest aber recht weitreichende Gewaltenteilung in Deutschland und dadurch Gerichte die unabhängig genug agieren können von der Regierung, um derartige Dinge einer erneuten rechtlichen Prüfung zu unterziehen. Das hat gar nichts zu tun meines Erachtens mit irgendwelchen "Dorfrichtern". Wobei ich die Ausdrucksweise als eher despektierlich empfinde. Nur, weil ein Gericht anders entscheidet, als du das persönlich vielleicht für sinnvoll erachten würdest heißt das nicht per se, dass dieses seine Arbeit nicht im Geiste des GGs erfüllen würde.

    Man kann das ablesen, wenn man es an die Inzidenz koppelt. Das ist eine rein politische Entscheidung, welche Inzidenz als Zielwert steht. Das ist momentan 50. Genauso kann ich entscheiden, dass ab 50 beispielsweise Einzelhandel schließt. Das ist sehr wohl fest ablesbar.


    Ich habe die Rechtssprechung durchaus aufmerksam verfolgt. Die Verhältnismäßigkeitsprüfungen betrafen meist Dinge wie Gleichbehandlungsgrundsätze oder handwerkliche Fehler und konnten vom Gesetzgeber idR leicht geheilt werden. Eine epidemiologisch begründete Verhältnismäßigkeitsprüfung können die Gerichte ja auch eigentlich garnicht vornehmen. Würde der Bundestag also absegnen, dass ab Inzidenz 50 der Einzelhandel schließen muss, kannst Du davon ausgehen, dass das bestand hätte.


    Mit Dorfrichtern meine ich aber Querläufer, wie diesen hier, wo ein Querdenker auch im Urteil seiner Kollegen kreative Rechtsbegründungen ersann:

    https://www.mdr.de/nachrichten…eil-weimar-kritik100.html

    soviel polizisten haben wir nicht.

    das ist der punkt, wo ein staat verstehen muss, dass sich das volk das nicht bieten lässt.

    sind halt n paar zig millionen mehr als die paar rocker.

    Das Volk möchte Beibehaltung der Maßnahmen oder Verschärfung, falls Du das nicht mitbekommen hast, sofern Du mit dem Begriff die "Mehrheit" meinst. Selbst wenn die Mehrheit jetzt Lockerungen wollte, wäre es zum eigenen Schaden und basierte auf Desinformation von wirtschaftslobbynahen Mietmäulern und "Zeitungen" wie der Bild.


    Ich weiß nicht in welchen Kreisen Du verkehrst (wobei ich es ahne), aber das ist nicht repräsentativ.

    ...zumal ein solcher Versuch des "Durchregierens" sehr sicher Konsequenzen physischer Natur haben würde, die weder der Gesellschaft noch der damit dann konfrontierten Polizei angenehm wären.

    ich hatte schon mal geschrieben, mit ihrem Osterruhe-Zurückrudern hat Angie Polizistenleben gerettet. Ob man das nun hören mag oder nicht. Und das wäre auch außerhalb von ostern so. Für derartige "Maßnahmen" ist das Verständnis einfach nicht da, und kommt auch nicht, erst recht nicht bei einer Mehrheit. Außer die Impfung zu beschleunigen und massiv Impfstoff und tests zur verfügung zu stellen bleibt eigentlich nichts.

    Ach doch - vielleicht endlich mal Geräte anschaffen die etwas bringen... gab da so ein sehr effizientes Luftreinigungssystem. Kilt sehr zuverlässig Viren. Kostet halt. Gehört mMn in jedes Klassenzimmer. ist made in Germany, also bleibt das Geld sogar im Land. Also, wo bleibt die Bestellung?

    Aha, deswegen sollte man diese Maßnahme nicht ergreifen? Wegen "physischer Konsequenzen? Positionier dich doch mal dazu, sollte man Leuten die ihrem Anliegen mit Gewalt Nachdruck verleihen, also besser nachgeben?

    Das Infektionsschutzgesetz ist bindend und gilt schon. Die Länder sind verpflichtet jenseits einer Inzidenz von 50 hinreichende Maßnahmen zu ergreifen. Das heißt strenggenommen ist No oder zumindest Low Covid eigentlich bereits Gesetz.


    Die Streitfrage jetzt war nur noch, ob der Bund das Seuchenschutzgesetz nutzen darf, um nicht nur das Ziel vorzuschreiben, nämlich Inzidenz unter 50, sondern auch Vorgaben, die mitunter die Regelungsbereiche der Länder auf Verordnungsebene tangieren, erlassen darf. Dies darf er nach dem Rechtsstandpunkt des wissenschaftlichen Dienstes.


    Das IfSG ist rechtlich bombenfest, die bisherigen Urteile die Maßnahmen kippten, bezogen sich vielmehr eben darauf, dass diese oftmals auf Verordnungswege und ohne Parlamentsbeteiligung und ohne genaue gesetzliche Grundlage verabschiedet wurden. Wenn das IfSG jetzt aber diese "willkürlichen Bereiche" via Bundestag festzurrt, steht das ganze viel sicherer. Da kann dann auch nicht mehr jeder Dorfrichter einzelne Maßnahmen ohne weiteres kippen.


    Der Taschenspielertrick der Länder war es bisher, einfach zu behaupten, dass ihre Verordnungen und Maßnahmen hinreichend sein. So sprechen einige davon, dass "Modellprojekte" alles andere als Lockerungen seien. Dieser Graubereich entfiele mit einer Novellierung des Gesetzes endgültig und wenn es der höchstrichterlichen Überprüfung einmal standgehalten hat, ist es aus für die Lockerungsklagen. Glücklicherweise kann man auch davon ausgehen, dass der Wiss. Dienst des BT grade bei Rechtsfragen eine lange Tradition des "Rechthabens" aus, so dass wir davon ausgehen können, dass das sicher steht.

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