Beiträge von Nymphicus

    Die Grafik ist ja ganz niedlich, zeigt aber nur einen Teil der Studie, nämlich die Wirksamkeit des Schutzes vor Infektion an sich. Gleichzeitig haben die Autoren festgestellt, dass der Schutz vor schweren Verläufen deutlich länger anhält und effektiver bleibt - insbesondere bei jüngeren (U80 ;) ) Geimpften.

    Man wird abwarten müssen, die Situation entwickelt sich ja erst. Andere Studien haben nämlich den Zusammenhang deutlich gemacht, dass bei erfolgter Durchbruchsinfektion diese nicht wesentlich leichter verläuft. Angesichts dessen, dass Reinfektionen im Schnitt auch nicht milder verlaufen, wäre ich an deiner Stelle vorsichtig aus Studien der vergangenen Monate dahingehend irgendwas abzuleiten. Die kontiniuerlich steigende Geimpftenrate auf Intensivstation zeigt eigentlich schon, dass auch der Schutz vor schwerem Verlauf ein eng begrenztes Haltbarkeitsdatum hat (zumindest bei den einschlägigen Altersgruppen).

    Kann die entsprechenden Studien gernaue raussuchen.

    Mehr würde mich interessieren, wie du Entwicklung der nächsten Monate und Jahre einschätzt, wenn wir in etwa so weitermachen wie bisher. Also immer wieder kleinere bis größere Maßnahmen, dann aber immer wieder lockern. Geht das dann über Jahre oder Dekaden so weiter wie bisher? Wenn du den Effekt der Impfungen für überschätzt hältst, würde ja selbst eine Impfpflicht nichts bringen?

    Drosten liegt häufig daneben, auch wenn er sicher ein großer Fachmann ist. Als Virologe ist aber nunmal weder ein Praktiker noch ein Epidemieologe. Beispiel für jüngste grobe Fehleinschätzung: Ein Booster für Jüngere würde nicht nötig sein.


    Durch Therapeutika, wie das neue Pfizermittel, aber auch durch das frühere Sterben der Anfälligen wird man aber die Todesrate absenken können und die Wellen werden dadurch zukünftig ihren Schrecken etwas verlieren.

    Günstiges Szenario: Ich gehe davon aus, dass sich SARS-CoV2 weiter epidemisch im Winterhalbjahr verbreiten wird. Durch koordinierte Boosterungen kann man die Wellen flacher halten (etwa wie in Südeuropa momentan). Sollten wir mit einem Update des Impfstoffes oder durch die Boosterung merklich mehr Effizienz als nach der zweiten Impfung erlangen und SARS-CoV2 weitgehend am Ende seines Mutationspotentials, werden die Wellen weit weniger dramatisch ausfallen, aber für Vorerkrankte, sehr Alte und unerkannt Anfällige bleibt es eine tödliche Bedrohung. Für diese Menschen gibt es dann wenig Perspektive, außer auf den Impfschutz zu hoffen oder noch bessere Therapeutika.


    Die ungünstige Variante wird sein, dass Immune-Escape weitergeht und die Impfeffizenz nicht mehr merklich steigerbar ist. Dann wird es weiterhin Wellen geben, die mit der jetzigen vergleichbar sind. Aber auch unabhängig von den Todesfällen, wird es eine Art "Grippe" bleiben, die aber sehr viel gefährlicher für den Einzelnen ist. Es wird also so oder so zu einem Absinken der allgemeinen Lebenserwartung kommen (was bereits passiert) und zu einem allmählichen Ansteigen von chronisch Erkrankten; Leute mit LongCovid, organischen Problemen, neurologischen Erkrankungen, Immundysfunktion oder Autoimmunerkrankungen -- diese Krankheiten würden sich über den Zeitraum einiger Jahre vervielfachen. Die Versorgung wäre auf Dauer kaum zu stemmen und zu finanzieren. Vermutlich würde unter dem Druck der Entwicklung dann in einigen Jahren der Endemieplan aufgegeben und nach dem Beispiel Asiens am Ende doch eine Art NoCovid kommen, wo man zusätzlich zum Impfen lokale Ausbrüche rigoros abriegeln würde. Die Folgen würden die Länder, die der Durchseuchungsstrategie gefolgt sind auf Jahrzehnte zeichnen.


    Angesichts der dokumentierten Auswirkungen von SARS-CoV2 halte ich seit Anfang an die Niedriginzidenzstrategie für einzig vertretbar, da es man es meiner Meinung nach in einer offenen Gefahrensituation nicht auf das Eintreten positiver Eventualitäten ankommen lassen darf. Vorallem darf man den Leuten keine Wunschvorstellungen eintrichtern, deren eintreffen höchst ungewiss ist.

    Also möchte ich regelmäßig geboostert werden. Das mache ich doch nicht von der Farbe des Ettiketts auf dem Impfstoff abhängig.



    Sie stehen nicht ohne Schutz da. Außerdem wird in diesen Fällen schon länger mit mRNA geboostert. Wenn dann jemand schnuckig wird, welchen der zwei zur Verfügung stehenden Impfstoffe sie dafür haben möchte, kann man ihr auch nicht mehr helfen.


    Doch, nach den neusten Zahlen der Universität Umea stehen sie sogar ganz ohne Schutz da, ggbf sind sie jetzt sogar anfälliger.

    Fragezeichen deshalb, weil es eine laienhafte Annahme meinerseits ist und ich mich gerne korrigieren lasse, wenn ich falsch liege.

    Dass das Coranavirus in absehbarer Zeit harmloser wird ist nicht abzusehen, zu befürchten ist eher das Gegenteil. Eine zwingende Regel, dass Viren sich so entwickeln müsste, war von Anfang an eine leere Versprechung. Bei Interesse kann ich gerne weiter darlegen, warum das so ist.

    Ohne Impfpflicht erreichen wir ohnehin keine Herdenimmunität. Insofern müssen wir uns Impfverweigerinnen nicht mit schicken Impfstoffen anbiedern. Wenn ich regelmäßig jedes halbe Jahr meinen Boost bekomme, bin ich zufrieden. Sieht bisher ganz gut aus. Und ich werde mir das nicht dadurch verscherzen, dass ich Diskussionen um den Impfstoff anfange.

    Angesichts dessen, dass es unterschiedliche Nebenwirkungsprofile gibt und Leute, die sich damals doppelt Astra Zeneca haben andrehen lassen, jetzt vor dieser monströsen Welle ohne Impfschutz stehen und die Booster knapp sind, finde ich diese Einstellung unangebracht. Auch hier wieder, Umwälzung der Verantwortung von der Politik auf den einfachen Bürger. Schade, dass aus den Reihen von letzteren so viele gibt, die noch dabei helfen diesen Schuh anzuziehen. Weiterhin wird es mit den momentanen Impfstoffen nach jetzigem Stand keine Herdenimmunität gegen Delta geben, egal wieviele wir jetzt impfen.

    Ich bin kein Experte, aber nach meinem Dafürhalten:

    Mit zunehmend immunisierten Menschen (Impfung oder Genesung) wird es doch seinen "Schrecken" verlieren? Ist doch bereits passiert. Schau dir an, wie viel vorsichtiger viele Menschen bei deutlich niedrigeren Inzidenzen als jetzt in der ersten und zweiten Welle waren.

    Zudem ist doch auch anzunehmen, dass das Virus durch Mutation ungefährlicher wird? Siehe Spanische Grippe.

    Nein, so sieht es momentan leider nicht aus. WHO rät dringend von Durchseuchungsstrategien jeder Art ab, weil es kein gangbarer weg ist und es gibt durchaus einige Leute, die sich wirklich auskennen, die eine Unterdrückungsstrategie für alternativlos halten. Das Problem ist, die Dringen kaum durch, weil das in der Öffentlichkeit kein hören will / soll.


    Die Fakten sehen leider weiterhin so aus:

    - Immunität ist zeitlich sehr begrenzt, man würde sich regelmäßig neuanstecken

    - Ausweg: möglicherweise regelmäßige Boosterungen, wobei in den Sternen steht, wie lange das anhält, ob Anfällige dadurch tragfähig geschützt werden können und ob die Impfbereitschaft ausreichend hoch bleibt und ob es nicht bei beliebig häufiger Nachimpfung nicht zu Gesundheitsproblemen kommt (sollte man sich nicht drauf verlassen)

    - Jede Coronainfektion bringt die Gefahr und bei einer inakzeptabel hohen Anzahl von Menschen länger anhaltende Schäden unterschiedlichster Art hervor, die bedenklich sind und in keinem Fall mit Grippe vergleichbar sind

    - Reinfektion passiert genauso wie Impfdurchbruch häufig und verläuft in der Tendenz nicht wesentlich leichter, nach manchen Studien sogar schwerer


    Wir hätten weniger Einschränkungen gehabt, hätte man Corona konsequent niedrig gehalten. Der wahre Grund warum das nicht passiert ist, weil es für die Wirtschaft und die Verwaltung aufwändig ist, Haftungsrisiken mit sich bringt und (anfänglich) viel Geld gekostet hätte (aber wesentlich weniger als die Lockdowns). Mittlerweile kommt die drohende Gefahr eines Gesichtsverlusts bei Strategiewechsel dazu.


    Corona jetzt einzudämmen wäre kein größeres Problem, allein konsequente Aufklärung und Anwendung von FFP-Masken, ernsthafte Nachverfolgung würde wahrscheinlich allein schon ausreichen zusätzlich momentan. Das Problem ist, die Leute sind desinformiert worden, glauben teilweise kein Wort mehr und sind nicht bereit das nötige zu tun. Politik und Verwaltung bleiben in weiten Teilen untätig. Das Problem ist wirklich nur in unserem Kopf.

    Und der sieht für dich wie aus? "NoCovid"-Strategie? Hältst du das für realistisch?

    Ja, nach wie vor. Es gibt einige Länder, die sind erfolgreich (Japan, China, einige Andere) oder zumindest erfolgreicher als wir (Frankreich, Portugal, Italien) Anders gefragt: Schau Dich um: Das ist das Leben mit dem Virus. Was sollte nächstes Jahr anders sein? Die Steigerung der Impfrate hilft, aber es kommt trotzdem zu Wellen. Ist also das Leben mit "endemischem" Corona realistisch?


    Angesichts der Fakten über die Krankheit, die in der Öffentlichkeit noch nicht durchgedrungen sind, ist klar, dass wir damit nicht ohne katastrophale Kosten einfach so "leben" können; eine Art von Unterdrückungslangzeitstrategie ist nur eine Frage der Zeit, die Frage ist nur wieviel leid wir zulassen, bevor das eintritt.

    Ich kann den Allgemeinen Frust gegenüber Ungeimpften nachvollziehen, man sollte aber die Politik nicht aus der Verantwortung entlassen und vielleicht mal einen Gang zurückschalten. Anbei sind die Zahlen von Island, das nahezu durchgeimpft ist. In Gibraltar (100% Impfquote) sieht es genauso aus. Wir können uns nur mit der Impfung keine Herdenimmunität mehr herbeiimpfen. Ich habe letzten Winter davor gewarnt. Wir brauchen einen Mentalitätswandel im Umgang mit Corona oder werden noch länger diese Situation durchleiden müssen.

    Ich war heute erkältet in der Schule. Ich bin 3x geimpft, habe seit 3 Tagen negative Schnelltests (2 Sorten), hatte durchgehend meine FFP2 Maske auf, habe starken Schnupfen und leichten Husten, war nicht im Lehrerzimmer, bin den Schülern nicht nahe gekommen, hatte konsequent 2-3 Fenster auf und habe kein Fieber und fühle mich nicht krank.

    So kann man es doch machen, oder?

    Ja, die Chance in dem Fall tatsächlich minimal. Alles richtig gemacht. Aber einen Alibi-Schnelltest allein kann keine Sicherheit bieten. Erwiesenermaßen ist man schon tagelang ansteckend, bevor man hohe Virenlasten erreicht, bei denen diese Test erst beginnen (!) einigermaßen (!) effektiv zu funktionieren. Sie waren nie dafür gedacht, PCR Tests zu ersetzen oder Öffnungen abzusichern. Die Rollen die Ihnen sonst zugeschrieben wird könnte vielleicht (!) durch PCR-Pooltests abgesichert werden.


    Im Alltag wird der Antigenschnelltest als Freifahrtsschein missbraucht, auch von Symptomatischen. Darauf wollte ich hinaus, aber bei einem Dreifachgeimpften, mit hinreichend abwarten und Masken ist alles in Ordnung. Aber wieviele handeln in der Praxis so gewissenhaft, wie Du in diesem Fall?

    Also wenn ich hier (https://experience.arcgis.com/…17327b2bf1d4/page/page_1/) schaue sehe ich keinen Grund zur Besorgniss.

    Todesfälle laufen den Erkrankungen nach, es gibt Dunkelziffer und Post-Covid-Sequelae aller art, die zehntausenden Toten bislang sprechen für sich. "Nichts zu tun haben" würden nichterkrankte die Angehörige verloren haben wohl anders sehen. Mehr werden folgen. Die Schwurbeltaktik Fakten auszublenden und dann unschuldig "Fragen" zu stellen hat Lindbergh hier leider schon ausgereizt. Solche Kommentare sind Teil des Problems. Völlig realitätsfern.

    Vor allem wird jeder fünfte davon länger erkranken. Bei einem Impfdurchbruch ist die Longcovidchance nicht wesentlich vermindert, kenne persönliche einige Fälle die danach monatelang ausfielen. Wenn das Handeln wenigstens für sie selbst Sinn ergäbe, aber die KMK zerschießt sich den eigenen Geschäftsbereich. Kürztfristigstes Denken.

    Die Abwägung dieser Rechte gegeneinander ist bereits ein Trugschluss, denn ist es gibt mit Niedriginzidenzstrategie eine optimale Vorgehensweise, die diese miteinander vereint. In Wirklichkeit wird, wenn auf das Recht auf Gesundheit gespuckt wird, gleichzeitig dass Bildungsrecht, die Freiheitsrechte mit verletzt. Denn das Virus ist die Ursache des Problems, nicht die Maßnahmen. Wer das Virus laufen lässt, führt am Ende erst Lockdowns herbei.


    Diese Debatte wurde von Anfang manipulativ gestaltet, um Komplikationen mit der Last der Kinderbetreuung von Arbeitgebern fernzuhalten, um die Last konsequente Maßnahmen auch durchzusetzen von sich selbst fernzuhalten. Der Staat duckt sich tendenziell weg und erwartet von Kassiererinnen, Lehrern, Busfahrern, letztendlich von jedem Einzelnen die Maßnahmen durchzusetzen oder auch nicht und nimmt die damit einhergehenden psychosozialen Belastungen für den Einzelnen in Kauf.


    Wir haben den Instrumentenkasten um SARS sehr niedrig zu halten. Die Pandemie ist kein Wunschkonzert.

    Einen erheblichen Anteil an der Misere hat m.E. die STIKO mit ihren ständig verschleppten und widersprüchlichen Aussagen und Empfehlungen - beginnend bei dem hin und her um AZ, über die erst zurückhaltende und dann doch allgemeine Empfehlung für Jugendliche bid hin zu ihrer restriktiven Haltung bei der Boosterimpfung.

    In weiten Teilen der Bevölkerung hat das zu erheblichen Zweifeln und Vertrauensverlust geführt, was sich zum Beispiel in der niedrigen Impfquote bei den Jugendlichen äußert.

    Ich befürchte, dass es demnächst bei den Empfehlungen zur Kinderimpfung genauso laufen wird - erst wochenlange Prüfung, dann irgendwann im Januar Empfehlung für Kinder mit 7 Vorerkrankungen und 3 weiteren Risikofaktoren und schließlich im April oder Mai Empfehlung für alle Kinder. Dann ist es aber eh zu spät, dann waren 95% der Kinder schon infiziert.

    Ja, ein weiteres Beispiel. Hätte ich auch benannt. Der Mertens hat vor einigen Jahren schon gegen die Masernimpflicht argumentiert und dabei einen anthroposophischen Arzt als Experten herangezogen. Das Argument der wachsenden Organe entspricht dem Wortlaut nach anthroposophischer Argumentation. Ideologen und Interessenvertreter im Mantel neutraler Expertern, allerort. Bei Lanz wusste er nicht die Anzahl, der an SARS-CoV2 verstorbenen Kinder. Als Lanz ihn bei den Zahlen korrigierte, verwies er auf "Vorerkrankungen". Ignoranz und Borniertheit. Die allgemeine Bevölkerung ist verwirrt, erschöpft und vielfach immernoch nicht über die realen Gefahren und Eigenschaften von SARS-CoV2 aufgeklärt. Eine Trauerspiel.


    Allein wieviele Leute OP-Maske tragen und sich davon verlässlichen Ansteckungsschutz in Innenräumlichkeiten versprechen. Von Anfang an Desinformation. Die Arroganz und Unfähigkeit reale Gefahrenlagen zu erkennen, die Gewöhnung an "PR-Sprech" und unehrliche Kommunikation haben unsagbares Leid verursacht und werden es voraussichtlich weiter tun. Die Risikogruppenrhetorik lässt in manchen Kreisen eine Art Sozialdarwinismus wieder salonfähig werden, während sich viele in falscher Sicherheit wiegen. Viele Gesunde gehen aus der Erstinfektion als neue Risikogruppenangehörige raus.


    Düstere Tage.

    Ja, es ist leider so. Aber ich habe hier in früheren Wellen lange geschrieben um darauf hinzuweisen, dass es in vielen Ländern und den Leuten die tatsächlich dazu forschen (und keine Chlamydienexperten auf Abwegen sind) ein Konsens besteht, was zu tun wäre. Die Kakophonie an widersprüchlichen Stimmen entsteht durch Pseudoexperten, eine verzerrende Darstellung der Medien und pure Hetze von Leuten die kurzfristigsten, falschverstandenen Wirtschafts- und Einzelinteressen hinterher jagen.


    Anbei ein Beispiel, nichtmal zwei Wochen alt. Genau sowas ist Volksverhetzung im eigentlichen Sinne, solche Leute gehören auf die Anklagebank. Und Leute die wider besseren Wissens das Recht zur körperlichen Unversehrtheit und die Pflicht zur Eindämmung ansteckender Krankheiten (beides Menschenrechte iS der UN) untergraben ebenso. Möge ein Gericht über sie urteilen. Die Querdenker und Impfskeptiker sind hier nicht das einzige Problem, nicht einmal das Hauptsächliche.

    Genau das ist das Problem.

    Ja, es ist illusorisch die aktuelle Welle damit brechen zu wollen. Wird zu lange dauern; ehe die Wirkung eintritt sind wir bei einer Viertelmillion Fällen rechnerisch; das wäre noch vor Weihnachten der Fall. Dann ist quasi Bergamo. Man kann eigentlich nur beten, auf eine Einsicht der verantwortlichen Politiker hoffen oder dass die Dunkelziffer höher ist und die Impfwirkung noch stärker, als es die Zahlen eigentlich erwarten lassen und das Strohfeuer vorzeitig stoppt (so wie im Sommer schonmal im England). Vielleicht sind vorher die Schulen komplett durchseucht, dann fällt der R-Wert ab zu dem Preis, das wir unseren Kindern und Schutzbefohlenen einem gefährlichen Virus ausgesetzt haben. Was davon am wahrscheinlichsten ist, muss jeder für sich selbst bewerten.


    Dass die im Januar geimpften nicht schon längst geboostert worden sind, angesichts der klaren Zahlen aus Israel und co, da bleibt mir einfach die Spucke weg. Der Gesundheitsminister sollte sich was schämen.

    Wer gegen NoCovid war, kann sich damit entschuldigen, dass er sich vielleicht zu große Erwartungen in die Impfkampagne hat machen lassen. Sie ist eben ein nicht unendlich belastbares Werkzeug. In Island und Gibraltar haben wir mit annähernd perfekten Impfquoten genauso Wellen, wie hier. Es wäre besser, wenn die Ungeimpften geimpft wären, aber sie sind nicht hauptsächlich schuld an dieser Welle.

    Eigentlich dürfte sich aber keiner beklagen, der für Leben mit dem Virus war. Es gab genug wissenschaftliche Konzepte zu einer Niedriginzidenzstrategie und klare Warnungen von Priesemann, Meyer-Hermann, Brinkmann etc. Das Gegenteil von NoCovid wird Für-Immer-Covid sein.

    Wie sauer die Leute wohl erst sein werden, wenn sie nächstes Jahr merken, dass die Durchseuchung nicht viel gebracht haben wird, weil die Immunität flüchtig ist und SARS-CoV2 unseren Lebtag kein harmloses "endemisches" Humanes CoV wird? Wer übernimmt die Verantwortung gegenüber denen, die berufsunfähig werden, Diabetes entwickeln oder die geradezu grotesk verharmlosten "Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme"?


    Tut mir leid so düster zu schreiben, manch einer wird das wieder als ungehobelte Provokation empfinden. Aber solange wir uns als Gesellschaft nicht der Realität stellen, wird es so ähnlich weiter gehen. Leider sitzen wir alle im selben Boot. Wir müssen unsere Politik als Bürger in die Verantwortung nehmen und uns selber über SARS-CoV2 informieren und vorallem auf seriöse Experten schauen, sonst wird sich nichts ändern.

    Wenn ein Lockdown kommt, wegen diesen ungeimpften Vollpfosten, dann bin ich bei der nächsten Demo dabei.

    Den Ungeimpften die Schuld zu geben, nach denen tagein tagaus signalisiert wurde "Corona ist vorbei", die Erkenntnisse anderer Länder ignoriert wurden, sich lieber um Wahlkampf als um seinen Berufseid gekümmert wurde und es schlichtweg verpennt wurde die Booster zu setzen und die Kinder bewusst zur Durchseuchung mit SARS-CoV2 freigegeben wurden, durch Abschaffung wesentlicher Schutzmaßnahmen, ist etwas billig monokausal, findest Du nicht? Man hat es durch Spielchen die Ungeimpften zu bedrängen, wie nicht-Testung der ansteckenden Geimpften, Abschaffung der breiten Testung und so weiter sogar noch sehr viel schlimmer gemacht.

    Verstehe ich das richtig, dass wir den Gipfel aber dann bald überschritten haben? Dann müsste es wieder besser werden? Wieso? Kommt doch der nächste Lockdown?

    Das hängt davon ab, wie schnell wir nachboostern. Ich denke mal diese Prognose geht vom damaligen Schutzwert der Impfung aus, ist also zu optimistisch. Der Fall träte ein, wenn sich das Strohfeuer der Ungeimpften aufgezehrt hat. Aber in Israel gilt man nach 6 Monaten garnicht mehr als geimpft. Genauso gibt es Gegenden wie Gibraltar oder Island mit der erstrebten Impfquote jenseits 90%, wo die Zahlen sich ähnlich entwickeln. Ich habe letztes Frühjahr vor diesem Szenario gewarnt, dass uns durch hohe Inzidenzen immunevasiver Varianten wie Delta das Werkzeug der Impfung nach und nach verhagelt wird oder die Wirkung nicht ausreichend ist. Man wird genau sehen müssen, ob Spanien, Israel und Portugal ihre Erfolge über den Winter verteidigen können. Wenn ja, haben wir die Chance uns zumindest mittelfristig erstmal etwas Ruhe herbeizuboostern.


    Der Lockdown (heißt: massive Kontaktreduktion) ist an dieser Stelle eigentlich mal wieder alternativlos geworden, weil das Gesundheitssystem jetzt schon in die Knie geht. Der R-Wert und die Verdopplungszeiten sind jenseits von Gut und Böse. 2G bringt überhaupt nichts, wie man in Österreich sieht (und Kekulé vorhergesagt hat). Selbst bei einer riesigen Anstrengung würde es Wochen dauern, bis sich die Impfkampagne entfaltet. Im schlechtesten Fall läuft es wie letztes Jahr; jetzt gibt es erstmal einen Versuch mit untauglichen Maßnahmen, bevor man hektisch in 2-3 Wochen bei noch wesentlich höheren Zahlen hastig einen Lockdown beschließt, weil den Herrschaften der befürchtete Imageschaden zu nahe rückt. Es wird schlimm werden. Davor haben aber auch genug Leute gewarnt.

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