Beiträge von P12

    Die Wissenschaftler haben nach weiteren 3 bis 4 Wochen ohne Lockerungen für die Bundesländer im Schnitt nur noch 100 Neuinfektionen errechnet. Damit wäre das Ziel der Unterbrechung der Infektionsketten verlässlich erreichbar gewesen.


    Stattdessen wird jetzt für das kurzfristige Profitinteresse der Wirtschaft alles verspielt, was wir uns mühsam errungen haben.

    Da wurde auch über deine favorisierte Variante diskutiert, auf die Olaf Scholz angesprochen wurde. Er sagte, dass sie in der Regierung durch Beratung zu der Einsicht gekommen sind, dass eine Verbreitung des Virus in Deutschland nicht zu verhindern ist.

    Die rhetorisch geschickte Verwechslung/Vermischung von ausrotten und eindämmen?


    Natürlich wird auch bei der von der Wissenschaft für drei Wochen weiter bevorzugten Eindämmung der Virus sich weiter verbreiten. Allerdings in einem Maß, das die jeweilige Infektionskette identifizier- und unterbrechbar macht. Die dann möglichen Lockerungen wären risikoarm.


    Die Gefährdung der Risikogruppen und auch die Notwendigkeit der Komplettisolation wären sehr viel geringer als bei der jetzt auch von Scholz angeleierten Verseuchungsstrategie. Wird natürlich nicht so genannt. Noch nicht mal als Herdenimmunitätsstrategie bezeichnet. Einfach nur als alternativlose Strategie, weil sonst die Wirtschaft komplett eingeht, die Arbeitslosen sich umbringen, die Familien alle durchdrehen, die Schüler den Rückstand nie im Leben wieder aufholen können, die Haustiere die Tapeten von den Wänden reißen usw. 3 bis 4 Wochen und alles ist aus!


    Ausrotten könnte den Virus vielleicht nur eine flächendeckende Impfung. Da hätte Scholz dann wieder recht.

    Wir Lehrer*innen müssen nächste Woche zwar in die Schule aber das interessiert bei der Debatte nicht

    Dann hast du etwas Wichtiges nicht gelesen. Die Schulöffnungen jetzt werden sehr kritisch gesehen, weil sie sich nicht mit der Strategie der Eindämmung vertragen. Das Risiko der Weitergabe von auch erst mal unerkannten Infektionen ist groß.


    Die Strategie der Durchseuchung dagegen erhofft sich tatsächlich von den Schulöffnungen eine Erhöhung der Infektionen und damit die gewünschte Auslastung der Coronabetten. Sozusagen einen kontrollierten Turbo. Auch hier sind die Risikogruppen (z.B. manche Eltern der Schüler, manche Angehörige der Lehrer, Lehrer über 60, so sie denn trotzdem wegen Bedarf von der SL im Präsenzunterricht eingesetzt werden) besonders gefährdet.

    Liest du nur die Überschriften der Artikel, die du hier verlinkst?


    "Ebenfalls müssten weiterhin auch psychologische sowie gesundheitliche Belastungen durch die Maßnahmen berücksichtigt werden.

    Selbstverständlich! Wenn du den ganzen Text gelesen hast, weißt du aber auch, dass die Wissenschaftler bei der Abwägung der aktuellen Verhältnisse zu dem Schluss kommen, dass ein paar weitere Wochen ohne Lockerungen, also mit konsequenter Eindämmung jetzt ein "sinnvoller und effizienter Weg zurück zu einem weitgehend normalen Leben" ist.


    Denn die Strategie von Lockerungen jetzt mit dem Ziel der Auslastung, nicht Überlastung, der Coronabetten geht ja nur über die kontrollierte Erhöhung der Zahl der Infizierten.

    So eine Durchseuchung „würde nach den bisher vorliegenden Daten einen Zeitraum von einigen Jahren erfordern... Einschränkende Maßnahmen müssten bei einer solchen Strategie über den gesamten Zeitraum aufrechterhalten werden.“


    https://www.mpg.de/14759871/corona-stellungnahme


    Das wäre aber eine gravierendere psychologische, gesundheitliche und wirtschaftlich Belastung.


    Deshalb schlagen sie zwei Phasen vor: jetzt erst noch konsequente Reduzierung der Neuinfektionen und dann erst angepasste Lockerungen. Das wäre risikoärmer als die Strategie der Politik mit den sofortigen Lockerungen. Man hofft, dann jeweils rechtzeitig nachsteuern zu können. Das ist aber eindeutig riskanter. Abgesehen davon, dass die Risikogruppen so natürlich über sehr lange Zeit gefährdeter und eingeschränkter sind als bei Eindämmung mit niedrigen Infektionszahlen.


    Auch ist noch nicht bekannt, wie lange dann die Immunität der Nichtrisikogruppen hält. Eindämmung wäre also auch in dieser Hinsicht besser als kontrollierte Durchseuchung.

    Drei oder vier weitere Wochen ohne Lockerungen würden wirtschaftliche Folgen haben, die sich schlicht nicht mehr zurückdrehen lassen.

    Klar hätten weitere drei Wochen negative wirtschaftliche Folgen mit Bedrohung vielleicht vieler wirtschaftlicher Existenzen.


    Aber doch nichts im Vergleich zum Risiko einer aus dem Ruder laufenden Durchseuchung und eines zweiten Lockdowns.

    Und schon gar nichts gegenüber den Folgen des 2. Weltkrieges, obwohl es dann recht bald rasant wieder wirtschaftlich aufwärts ging. Oder den absehbaren Folgen des Klimawandels.


    Das was Lindner und seine Mövenpickpartei als Vorreiter aktuell betreiben ist vergleichsweise reine Panikmache. Aber sie hat Wirkung, wie man hier ja auch erkennen kann.


    3 weitere Wochen! Davon geht die Welt nicht unter. Das haben die Wissenschaftsorganisationen insgesamt schon recht vernünftig mit den Bedürfnissen der Gesamtgesellschaft abgewogen.

    Ich glaube nicht, dass eine kontrollierte Durchseuchung ein bewusstes Ziel der Politik ist.

    Fakt ist, dass nach Drosten das Ziel die Auslastung der Coronabetten ist. Das bedeutet Erhöhung der Infektionszahlen, sonst kann es ja nicht mehr Erkrankte für die leeren Coronabetten geben. Die Erhöhung der Infektionszahlen ist nur durch Lockerungen zu erreichen. Das genau tut die Politik im Moment massiv.


    Eine Eindämmung hätte als Ziel nicht die Auslastung der Coronabetten, sondern die Senkung der Infektionszahlen, der Reproduktionszahlen und die so mögliche Identifizierung und Unterbrechung der Infektionsketten. Das genau fordern die führenden Wissenschaftsorganisationen unisono.


    Die Politik schätzt die Kosten für die Wirtschaft bei kontrollierter Durchseuchung für geringer ein als die Kosten für noch 3 oder 4 weitere Wochen ohne Lockerungen.

    Die Wissenschaftler schätzen die Kosten für noch 3 oder 4 weitere Wochen ohne Lockerungen für wesentlich geringer gesamtgesellschaftlich ein als ein monate- oder jahrelanger langsamer Durchseuchungsprozess.


    Die Wirtschaft denkt aber wie immer nur kurzfristig und hat sich jetzt durchgesetzt. Außerdem blendet sie natürlich das Leid aller Menschen von Risikogruppen aus, die bei der Durchseuchungsstrategie sich nur durch langanhaltende Isolation bis zu einer Impfmöglichkeit schützen können, von den massenhaften Toten ganz zu schweigen. Humanität war der Wirtschaft noch nie relevant.

    Konkret beobachtbar ist für mich aktuell, dass die Krankenhäuser darum bitten, wieder geplante Operationen durchführen zu dürfen, weil sie auf leeren Intensivbetten sitzen. Das ist sehr konkret und real und auf die Realität wollten wir uns doch berufen.

    Es geht bei dem Eingeständnis Drostens in


    https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript184.pdf


    ausdrücklich um die Ausnutzung der für Coronakranke vorgesehenen Klinikkapazitäten. Nicht um Intensivbetten ganz allgemein.


    Der Zweck ist offensichtlich nicht verantwortungsvolle Eindämmung, sondern hochriskante Durchseuchung durch vorschnelle Lockerungen.

    Die Studie von Drosten ist natürlich noch nicht sehr abgesichert. Er will aber darauf hinweisen, dass Schulöffnungen ein erhebliches Risiko darstellen können bei der Einhaltung der Klinikkapazitäten.

    Denn er gibt zu, dass die eigentliche Zielgröße das ist, was an Patientenzahlen auf Intensivstationen behandelt werden kann.


    https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript184.pdf


    Im Moment ist da noch Platz, drängt die Wirtschaft, also wird von der Politik gelockert. Dabei ist einkalkuliert, dass bei Ausschöpfung der vollen Kapazitäten es auch mehr Tote gibt. Da die Auswirkungen der Lockerungen erst mit erheblichem Zeitverzug festgestellt werden können, besteht immer die Gefahr der Überlastung.


    Mehr Kranke sind also erwünscht und mehr Tote werden hingenommen, aber bitte nicht zu viele auf einmal. Eine kontrollierte Durchseuchung ist also die wahre Strategie der Politik. Das könnte wirklich „ewig“ dauern mit wahnsinnig vielen Toten.

    Kürzer ausreichend wirksam und wesentlich humaner wäre nach einhelliger Ansicht der führenden Wissenschaftsorganisationen das Eindämmen durch noch nur wenige Wochen ohne Lockerungen.


    Ob man sich auf die Seite der Wirtschaft oder der Wissenschaft schlägt, hängt sicher auch davon ab, was einem Humanität wert ist, und wie wahrscheinlich man aufgrund des Alters und der Vorerkrankungen selbst oder nahe Angehörige betroffen sein könnten.

    ... was ja auch dem aktuelle geplanten Vorgehen im Wesentlichen entspricht

    Ganz und gar nicht! Die vielen Lockerungen, die es jetzt schon wieder gibt, die geplanten noch nicht mal eingerechnet, sind absolut falsch, wenn man die Strategie der Eindämmung fahren wollte, die alle Virologen gemeinsam dringend empfehlen.

    Es gab keinen Lockdown und es wird in dem Artikel auch keiner gefordert

    Kein absoluter Lockdown.

    Bitte genau lesen. Denn die Virologen ziehen gemeinsam als grundsätzliche Schlussfolgerung, dass alle Kontaktbeschränkungen noch für einge Wochen bestehen bleiben sollen, um sie erst dann wieder nachhaltig zu lockern, wenn Corona deutlich eingedämmt ist.

    Diese einzig vernünftige Strategie, auf Lockerungen jetzt zu verzichten, wird aktuell von der Politik unterlaufen. Deshalb diese gemeinsame Brandwarnung der Virologen.

    natürlich sind sich Wissenschaftler nicht einige

    Doch! Es handelt sich erstmals in dieser Form um eine gemeinsame Erklärung der führenden Virologen, um die Dringlichkeit eines weiteren Lockdowns für einige Wochen angesichts der aktuellen politischen Fehlentscheidungen zu dokumentieren.


    Der Druck der Wirtschaft gefährdet Menschenleben, denn die Ausrichtung allein nach der Kapazität der Kliniken und das bewusste Opfern der Alten und Vorerkrankten macht zwar Lockerungen für die Wirtschaft und die Jüngeren und Gesunden möglich, führt aber nicht zur notwendigen Eindämmung von Corona.


    Die führenden Virologen sind sich einig! Der Verweis auf eine angebliche Uneinigkeit, weil es natürlich wie immer auch Außenseitermeinungen gibt (dominieren ja hier leider im Forum), dient nur dazu, kurzfristige wirtschaftliche Interessen gegen alle Vernunft durchzudrücken. Manche Jüngere und Gesunde, die sich für unverletzlich halten, schließen sich dem gerne an, weil sie sofort auf Biegen und Brechen auch zum Nachteil anderer ihr altes Leben wieder haben wollen.

    Um was zu erreichen? Sag doch mal konkret, was Du Dir davon erhoffst.

    Die relativ starken Einschränkungen haben Corona gebremst. Das muss man fortsetzen noch ein paar Wochen. Wenn die Reproduktionskennzahlen sehr niedrig sind, können immer mehr einzelne Dominoeffekte gestoppt werden. Dann ist es kein nicht nachvollziehbarer Flächenbrand mehr, sondern einzelne Brandherde können identifiziert, nachvollzogen und gezielt bekämpft werden.


    Die aktuellen und angekündigten Lockerungen kommen viel zu früh. Auch die immer offener angedachte bewusste Opferung der Alten und Kranken wird diese Fehlentscheidungen nicht korrigieren können. Die zweite Welle wird noch viel schlimmer. Auch für die Wirtschaft.

    Bei den in Deutschland aktuellen und absehbaren wirtschaftlichen Folgen geht es nicht um Leben und Tod.

    Ein Opfern der Alten und Kranken wäre dann zu vertreten, wenn nur dadurch das Leben der Jungen und Gesunden gerettet werden könnte.

    Es geht ja nicht um einen ewigen Shutdown, sondern um die aktuelle Lage.


    Wäre es nicht besser, noch 3 oder 4 Wochen auf Lockerungen (incl. Schulöffnungen) zu verzichten, um die Reproduktionskennzahlen deutlicher zu drücken?

    Wären die durch einige weitere Wochen entstehenden wirtschaftlichen Verluste nicht verkraftbarer als die Preisgabe des Humanismus?


    Die Wirtschaft wird sich wieder erholen, der Humanismus ist auf Dauer beschädigt.

    Das gute wenn es die alten und Schwager erwischt: das Rentensystem wird entlastet.

    die Alten und Schwachen?


    die Krankenkassenbeiträge könnten sinken

    man kommt schneller in den Genuss des Erbes

    die Überbevölkerung wäre zugunsten von Klima und Umwelt reduziert


    Boris Palmer scheint zu meinen, dass jetzt mit viel Aufwand und Kosten sowieso nur die gerettet werden, die eh bald den Löffel abgeben würden.

    Der Trend, von Schäuble noch vorsichtig angestoßen, wird immer klarer und brutaler.

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