Ich kann diese fehlende Durchlässigkeit in meinem Umkreis nicht bestätigen.
Anekdotisch, da eigene Erfahrungen:
In den Grundschulklassen meiner Kinder war nach der 4. Klasse etwa die Aufteilung 1/3 Mittelschule, 1/3 Realschule und 1/3 Gym. Bei denen, die in der Schule blieben (also Mittelschule) war der Tenor - endlich werden die Klassen kleiner und endlich das Tempo geringer. Davon sind eigentlich alle gut durchgekommen - etliche mit dem erweiterten Abschluss nach der 10. Klasse
Von denen, die auf die Realschule gingen, sind ca. 20 % entweder noch nach der 5. Klasse auf das Gym gewechselt, oder haben (für sie entspannt) die mittlere Reife gemacht und sind dann über die Einführungsklasse ins Gymnasium gekommen. Haben also zu dem Zeitpunkt schon G9 wieder gemacht. Davon waren auch welche, wo ich die Entscheidung der Eltern mit der Begründung (wir kennen das mit dem Gymnasium nicht, also lieber Realschule - DDR) nicht so richtig verstanden habe.
Von dem Drittel, das auf das Gymnasium gegangen ist, sind ca. 10-20 % entweder ca. in der 8. Klasse auf die Realschule gegangen oder nach der 10. auf die FOS / BOS oder in ein anderes Bundesland.
Ich sehe auch aktuell Schüler, die von der Real- oder Mittelschule "hoch" ans Gymnasium gehen, wenn nach der 5. oder 6. Klasse klar wird, dass es gut zu packen ist.
Wenn ich die Klassen aktuell anschaue, sehe ich ein sehr gemischtes Elternhaus - etliche Schüler kenne ich durch Sport usw. auch privat - und keinen grundlegenden akademischen Hintergrund.
Wenn ich mir die Grundschüler in der 4. Klasse anschaue, vermisse ich die 4zügige Realschule - nach der 4. Klasse gingen früher die Schüler, bei denen klar war, dass sie mehr leisten möchten. Die anderen hatten zwei weitere Jahre Zeit sich zu entwickeln und dann den Weg entweder über Realschule oder Mittelschule zu gehen. Auch da gab es in der 4. Klasse schon Auswahltests, die aber nicht für alle verpflichtend waren ( so meine Erinnerung).