Beiträge von fonsi1968

    Diokeles,

    an unserer Schule beinahe identische Situation. Winzige Toiletten, kein Desinfektionsmittel, Lehrer in einem Raum zusammen gequetscht, eine enge Treppe. Wer sich nicht selbst hilft, ist verloren. Wir organisieren gerade eine Umfrage unter den Kollegen, wer Desinfektionsmittel und Masken hat. Sollte nach Ostern eine kurzfristige Öffnung erfolgen, wollen wir nicht völlig schutzlos sein.


    Frapper

    In Südkorea und Singapur wird mehr getestet, Infizierte isoliert, es gibt keinen Mangel an Masken und Desinfektionsmittel. Dazu sind die Zahlen niedriger.

    Bayern hat über 30.000 Fälle.

    Stille Mitleserin

    Herdenimmunität ist eine Schnapsidee. UK und Schweden haben diese Idee nicht weiter verfolgt. Aus gutem Grund. Da wären wir wieder bei der einfachen Mathematik. Es werden mehr Menschen erkranken als das Gesundheitssystem abfedern kann. Die einzig mögliche Strategie ist Containment. Es geht jetzt darum, die Zahlen weiter zu drücken und nicht neue Infektionsherde zu eröffnen.

    Wir sollten uns mehr an Südkorea, Singapur orientieren. Ein Blick nach Ecuador sollte Mahnung genug sein.

    Deshalb wirkt die Diskussion über eine Schulöffnung surreal.

    https://www.google.com/amp/s/w…emie-zr-13647574.amp.html

    krabat,


    ich lese immerhin die 2m Abstandsregel raus. Und jetzt rechne mal, wie viele Schüler passen dann in ein Klassenzimmer?

    Damit fängt es an. Wenn das nicht eingehalten wird, ist der Infektionsschutz nicht gegeben.


    Ich sehe nur die Möglichkeit, Schüler im Freien zu beschulen. Dort lässt sich der Abstand einhalten. Im Klassenzimmer ist es Harakiri.

    krabat,

    Dienstpflicht beinhaltet keine vermeidbare Beeinträchtigung der Gesundheit. Eine Firma würde einen Angestellten auch nicht ohne Schutzkleidung in eine Gefahrenzone schicken. Und das nicht, weil sie ihre Mitarbeiter so lieben, sondern weil sie Angst vor Klagen haben.


    Um mich musst du dir keine Sorgen machen. Ich gehe hin, ich werde mich selbst schützen, denn alles, was mich dann noch interessiert, sind meine Schüler, die nichts für diesen Wahnsinn können.

    Ich habe trotzdem Mitgefühl und Verständnis für Kollegen, die sich und ihre Familien gefährden. Da schrieb ich, dass mir meine Familie wichtiger wäre.


    Dein plumpes 'dann kündige halt' ist weder konstruktiv, noch zielführend. Haben dann alle mit krankem Kind zuhause oder kranken Eltern nur die Wahl zwischen Ansteckung ihrer Familie oder Kündigung?

    Was ist das für eine Haltung. Friss oder stirb.

    Es gibt eine Fürsorgepflicht und die sehe ich nicht erfüllt, wenn Schulen zu früh öffnen.

    Moebius.

    Es ging um Pflegebedürftige und Vorerkrankte, so habe ich es verstanden.

    Was sollen die Betroffenen auch machen? In ein (geschlossenes) Hotel ziehen, um ihrer Dienstpflicht nachzukommen oder die Ansteckung ihrer Angehörigen riskieren? Ein Zelt auf dem Lehrerparkplatz aufstellen?

    Das Problem haben die Verantwortlichen gar nicht auf dem Schirm, aber da muss es allgemeingültige Regeln geben.



    Die 2m Abstand können in den meisten Klassenzimmern nicht eingehalten werden und es ist nicht vorstellbar, wie man Infektionsschutz gewährleisten möchte. Wer von niedriger Infektionsgefahr schwadroniert, sollte sich selbst einige Stunden mit 10 oder mehr Schülern in ein Klassenzimmer begeben. Blätter austeilen? Toilettengänge? Pausen? Lehrerzimmer? Auch 10 Schüler sind eine Gruppe und sie werden keinen 2m Abstand halten.

    Gehen sich die Lehrer auch aus dem Weg?

    Alles eine irrwitzige Diskussion, so lange keine Schutzkleidung vorhanden ist.

    Susannea,


    die Schüler benutzen ÖPNV, die Klassenzimmer werden sicher nicht oft genug desinfiziert und es ist doch völlig unrealistisch zu glauben, dass Teenager nicht miteinander reden, wenn sie sich nach Wochen wiedersehen.

    Vielleicht glauben die Politiker wirklich daran, dass sie Infektionsgefahren so vermindern können, dass sich niemand ansteckt.

    Ich will da niemandem was unterstellen, denn die stehen unvorstellbar unter Druck.

    Aber an Schulen ist die Infektionsgefahr im Moment viel zu groß, auch mit allen! Vorsichtsmaßnahmen. Oder habt ihr Plexiglas um euer Pult? Haben die Schüler Schutzkleidung?

    Es ist nicht zu verantworten. Die Schulleiter haben eindeutig den schwarzen Peter. Sie müssen dafür gerade stehen, wenn sich jemand ansteckt.


    Roswitha111,

    das ist genau der Punkt. Bei einer Öffnung ist ein Schutz der Risikogruppen nicht möglich. Ich bin sicher, dass viele Schüler mit Vorerkrankung in die Schule gehen werden, weil sie sich für unbesiegbar halten oder so getan wird, als wären sie geschützt. Sind sie im Umfeld Schule nicht. Wenn die Schulen zu früh beginnen, wird es zu einem Anstieg der Fälle kommen und einigen Kollateralschäden unter Schülern und Lehrern. Da kann man so langsam beginnen, wie man will. Mathematik bleibt Mathematik.

    Jedem sollte das bewusst sein.

    Leider kann ich dir für deine Tochter keinen Rat geben, da die Geschwister auch als Risiko bleiben. Das ist eine schlimme Situation, in der du bist.

    Aber vielleicht lebst du in einem Kreis mit wenig Fällen?

    Sawe,

    wenn du einen Schulleiter hast, der nicht nur Verwalter ist, wird er das einbeziehen. Es gibt auch KuKs, die eine unbezahlte Freistellung in Erwägung ziehen, wenn sie nicht berücksichtigt werden. Das sind an der Schule, an der ich arbeite, von 120 Lehrkräften ca. 15 Prozent, die selbst Risikopatienten sind und etwa 10 Prozent mit gefährdeten Angehörigen. Diese Gruppen überschneiden sich nicht unbedingt.

    Der Unmut und die Unsicherheit ist groß. Aber niemand, der Verantwortung seiner Familie gegenüber trägt, wird sie opfern wollen. Es gibt sicher immer noch Idioten, die die Gefahr nicht erkennen, aber wenn man realistisch ist, würde man seine Angehörigen früher oder später infizieren. Ich würde das nicht wollen und würde meine Entscheidung pro Familie treffen.

    Ich sehe ein gewaltiges Problem auf alle Verantwortlichen zurasen, wenn sich auch nur ein Schüler infiziert und schwer erkrankt.

    Lehrer können selbst entscheiden und die Gefahr einschätzen. Schüler oft noch nicht. Sie werden aber in die Schule gezwungen. Das wäre eine fatale Entscheidung.

    Dieses Problem gibt es nicht nur bei uns. Eine Kollegin meiner Frau hat eine immunsupprimierte Tochter und sie hat seit Covid nur noch skype Kontakt zu ihrer Tochter. Jetzt soll die Tochter aber nach Ostern in die Schule zurück und die Kollegin meiner Frau ist am Ende ihrer Nerven. Sie wird ihre Tochter nicht hinschicken.

    Schwierige Entscheidungen. Für niemanden leicht.

    julew,


    ffp 3 sind für den Unterricht kaum praktikabel, die Dinger lassen dich schwitzen. Aber es sind die einzigen Masken, die auch dich effektiv schützen. Sie sind aber höchstens noch auf dem Schwarzmarkt zu bekommen. Lehrer werden, wenn überhaupt, chirurgische Einwegmasken bekommen, die nach einer Stunde Sprechen auch andere nicht mehr schützen ( durchnässt, ergo kein Schutz). Da ist es noch besser sich waschbare selbst zu nähen.

    Infos

    https://www.lungenaerzte-im-ne…19/schutz-vor-ansteckung/

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