Hallo!
Ich habe eine Frage zur Verbeamtung. Allerdings denke ich, muss ich mit meinem Problem etwas ausholen. Ich bin am Ende meines Studiums und habe gerade in der letzten Zeit große Prüfungsängste bekommen und teilweise auch Zukunftsängste, ob ich alles schaffe was ich mir vornehme für mein weiteres Leben. Die letzte Prüfungsphase im Januar war ziemlich holprig und ich habe mich in einem richtigen "down" befunden. Mir ging es dann 3-4 Wochen wirklich schlecht und ich habe jeden Abend schlecht schlafen können und viel geweint. Ich hatte mir dann bei der psychologischen Beratung der Uni Hilfe geholt. Sie meinten, es sei das Beste, wenn ich mal bei dem Arzt für Studierenden der Uni vorspreche.
Ich war zu der Zeit wirklich durch den Wind und wusste zu dem Zeitpunkt nicht so genau, zu welchem Arzt ich geschickt werde. An dem Tag des Beratungsgespräches realisierte ich dann, dass ich zu einem Beratungsgespräch bei einem Psychater in eine Tagesklink geschickt wurde. Der Termin war wirklich sehr skuriell. Der Psychater war relativ alt, ca. 65-70 und hat mir mehr Angst gemacht als mich zu beruhigen. Es war ziemlich zwielichtig und er hat immer wieder ironische Sprüche in unserer Beratungsgespräch gebracht. Er machte mir richtig Angst und fragte mich auch mehrmals, ob ich gerade Angst vor ihm hätte? Nach 20 Minuten hielt er mir dann einen Zettel unter die Nase, bei dem ich unterschreiben musste, dass er einen Bericht macht. Ich war sehr eingeschüchtert und unterschrieb. Nach einiger Zeit sagte er dann, dass er mich als Hochdepressiv einschätzt und er denkt, dass ich in eine Klink gehen müsste. Daraufhin bin ich aus allen Wolken gefallen und habe anstatt Angst zu haben, meinen "Beschützerinstinkt" aktiviert. Ich sagte dann, nein und dass es nicht soweit ist. Ich sagte auch, dass ich mich hier komplett fehlverstanden fühle. Er lachte dann und sagte "ja, ich weiß, sie wollen das nicht hören, aber so ist es." Dann habe ich so schnell wie möglich das Gespräch beendet und bin aus der Praxis gegangen und sagte mir "EINMAL und NIE WIEDER!"
Soweit so gut. Danach war ich dann bei einem Psychologen eine Woche später. Er sagte mir, dass ich wohl ADHS hätte. Auch hier fühlte ich mich nicht verstanden. Anschließend habe ich dann endlich eine Psychologin gefunden, bei der ich wirklich dachte, dass Sie mir zu hört. Bei ihr habe ich mehrere Sitzungen abgehalten. Sie sagte mir, dass meine Diagnose Zukunftsängste und Prüfungsängste seien. Und dafür kann man eine Verhaltenstherapie machen. Sie war die erste Person, die mich dann aber daraufhin gewiesen hatte, dass es bei einer späteren Verbeamtung wegen soetwas zu Problemen kommen kann, wenn man eine Therapie gemacht hat.
Weiterhin habe ich mich dann im Internet belesen und erfahren, dass es sehr wohl zu Problemen führen kann. In vielen Fällen - wie beispielweise bei Therapie wegen Prüfungsangst - kann das aber als situationsbedingt eingestuft werden und nach einer erfolgreichen Behandlung als "geheilt" eingestuft werden. Dann wird einer Verbeamtung nichts im Wege stehen.
Nun kam jedoch diese schreckliche Erfahrung von vor zwei Monaten wieder hoch, die ich eigentlich verdrängt haben wollte! Ich habe ja in meiner Angst etwas bei dem Psychater unterschrieben und habe nun Angst, dass das dann wohl auch so in der Krankenakte bei meiner Krankenversicherung aufgeführt wird.
Habt ihr irgendeine Idee wie ich da vorgehen kann? Wenn es zu einer eventuellen Verbeamtung nach meinem Studium kommen sollte, hat der prüfende Arzt dann immer kompletten Einblick in meine Krankenakte bei der Krankenkasse? Oder werden nur die Ärzte angegeben, bei denen ich auch wirklich in Behandlung war? Ich mache mir Sorgen, dass diese eine Diagnose mir ziemlich viele Steine in den Weg legt. Könnt ihr dazu was sagen?
Lieber Gruß,
Christine