Die Schneeflockenhaftigkeit ist ja auch nur eine Facette des beschriebenen Verhaltens und davon haben wir an der Schule massig.
Ich hab mich tbh nicht mit gentle parenting beschäftigt (habe andere Erziehungsvorbilder und bin eh meist eher antisocialmediatrend), könnte mir aber vorstellen, dass diese Bedürfnisorientierte Erziehung eigentlich garnicht so problematisch ist, aber massiv falsch verstanden und umgesetzt bzw als Ausrede missbraucht wird.
Es ist doch prinzipiell einsehbar, dass man nicht völlig an seinen Kindern vorbei erziehen möchte und wenn ich Kartoffeln oder Nudeln zum Mittagessen kochen kann, untergräbt es nicht meine Autorität, wenn das Kind mitbestimmen darf. Und ich muss ja auch nicht brüllen oder fies sein, um zu zeigen, wo es lang geht. Aber man sollte halt nicht Bedürfnis mit Wünschen verwechseln - Kinder wissen naturgemäß manchmal halt nicht, was sie brauchen. Darüber hinaus denke ich, dass Kinder mit entgrenztem Verhalten eigentlich die Grenze suchen.
Ich vermute, dass hier auch die Verhältnisse eine grosse Rolle spielen: wenn beide Eltern VZ arbeiten müssen und das Kind 40 Stunden in der Betreuung haben, dann wollen sie vielleicht in den wenigen gemeinsamen Stunden einfach ne schöne Zeit miteinander verbringen und nicht Grenzen setzen.
Neinsagen durchziehen ist imho echt hart - es macht mir absolut keinen Spass, fest zu bleiben und mein Kleinkind bittere Tränen heulen zu sehen. Aber wenn man mit anderen auskommen und ein sozial erfüllendes Leben führen möchte, muss man halt auch Grenzen akzeptieren. Und das coole ist ja, die Anfälle werden weniger und kürzer und wenn sich mein Kind an meine Ansagen hält, kann ich es überall hin mitnehmen und Spass haben. Aber ich hab halt auch die Zeit dazu.