Beiträge von qchn

    Das glaube ich gern, aber das wissen geschätzte 97% der Menschen nicht. Mich wundert nur, dass dich das wundert, woher soll das Wissen kommen?

    also ich stimme Dir völlig zu, dass da ein Kompetenzdefizit in der Bevölkerung vorherrscht (das auch der Gerichtsbarkeit nützlich ist). Aber von zwei vermutlich gesunden Menschen mit zweiten Staatsexamen, denen vorgeworfen wird, irgendwie für den den Tod einer Minderjährigen verantwortlich zu sein und deren berufliche und finanzielle Zukunft auf dem Spiel steht, wird man ja wohl erwarten können, dass sie sich - selbst wenn sie keine Ahnung vom Rechtsystem haben - fachlich beraten lassen und den Köder, den der moralisierende Richter anscheinend ausgeworfen hat, nicht schlucken, sondern - egal wie schwer es fällt - einfach mal den Mund halten.

    Findest du das echt so abwegig, sich erklären zu wollen? Vielleicht hat ihr Anwalt sie nicht gut beraten.

    nein, ich finde den Gedanken nicht abwegig. es ist nur unfassbar dämlich, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen - wie gesagt: die Systemlogik vor Gericht ist eine völlig andere. Und dass die Anwälte keine StrafverteidigerInnen waren, sondern irgendwie ArbeitsrechtlerIn und weissnichtgenau ist eben auch dämlich. Wahrscheinlich haben die auch gedacht, wenn man nen Strafverteidiger nimmt, dann gesteht man ja auch irgendwie ein, dass man zu den Kriminellen gehört, die es nötig haben, oderso. Auf der anderen Seite habe ich auch öfters schon ZeugInnen/Angeklagte erlebt, die entgegen besseren Anwaltsrat ausgesagt haben (und die entsprechende Quittung bekamen) - den Mund zukleben kann man den Mandanten auch nicht. Aber es geht hier nicht um ne Bagatelle und da find ich, sollte man sich auch mal zusammenreissen können.
    Ich finde aber Chemikus Erklärung hierzu auch interessant - vielleicht haben sie doch Schlimmeres verhindern können dadurch. Aber irgendwie glaub ich es nicht und der Antrag auf Revision deutet imho auch darauf hin.

    Also obgleich ich dir ganz deutlich gemacht habe, dass deine Interpretation meiner Aussagen nicht zutreffend ist, meinst du mir erklären zu müssen, was ich gemeint habe? Interessant. Um das Mal höflich zu kommentieren. Da wäre allerdings auch noch Spielraum für andere Kommentare meinerseits. Die darfst du in dem Fall aber total gerne einfach phantasievoll reininterpretieren ganz nach deinem persönlichen Geschmack.

    nein, das hast Du falsch interpretiert oO
    Ich habe erläutert, warum man das, was Du geschrieben hast, begründet so verstehen kann, wie ich das verstanden habe - undzwar ganz ohne Verrenkungen. Warum ich das gemacht habe? Weil ich dachte, dass es Dich interessiert. Ich hatte den Eindruck gewonnen, dass Du sonst recht zugänglich für die Tatsache bist, dass Botschaft bei SenderIn und EmpfängerIn unterschiedlich ankommen können und Dir viel Mühe dabei gibst, verständnisvoll und tolerant rüberzukommen. Das ist Dir jetzt dann doch leider nicht so gut gelungen, aber ich bin nicht nachtragend.

    Sie waren einfach nur ehrlich. Warum auch nicht.

    (Keine Ahnung, was du denn Schülern vermittelst. Aber ich vermittele ihnen auch, dass es wichtig ist, ehrlich zu sein.)


    Und: den Lehrerinnen jetzt zu unterstellen, dass sie Dreck am Stecken haben, den sie durch ihre Aussage vertuschen wollen, ist schon unverschämt.

    qed: ich vermittele meinen SchülerInnen Orientierungswissen und -Werte für ein Leben in der Welt. Diese Welt funktioniert nach unterschiedlichen Systemlogiken und ich freue mich, wenn meine SchülerInnen diese kennen und anwenden. Ihnen zu vermitteln, Ehrlichkeit sei die Währung aller Systeme wäre schlicht unehrlich (haha) und nebenher würde es ihnen wesentliche Menschenrechte vorenthalten.


    Was die Unverschämtheit angeht, ist es vermutlich ein Missverständnis: Ich hab den Lehrerinnen lediglich unterstellt, dass sie als Rechtssubjekte unprofessionell gehandelt haben und glaube daher gerade nicht, dass sie strategisch irgendetwas vertuscht haben. es müsste schon ein krasses Unrecht gewesen sein, wenn dieses unprofessionelle Auftreten zum eigenen Nachteil ohne Not, die bessere Wahl gewesen war. Wie gesagt: glaub ich nicht.


    ansonsten: ich glaub, wir sind absolut von unterschiedlichen Sternen. Vermutlich aber auch nur unterschiedliche Schulform.

    Mir ging es lediglich darum, dass das Menschen waren/sind, die möglicherweise dem emotionalen Druck, den ein durch eigenes Handeln oder eher Unterlassen erfolgter Todesfall eines anvertrauten Schützlings bei jedem halbwegs anständigen Menschen zur Folge haben dürfte, irgendwann möglicherweise emotional einfach nicht mehr gewachsen waren, so dass sie das Bedürfnis hatten zu reden, ungeachtet ihres Rechts auf Aussageverweigerung usw. Jemand mit krimineller Vorerfahrung könnte diesbezüglich unter Umständen etwas abgebrühter reagieren.


    Mir ging es an keiner Stelle darum eine Nichtwahrnehmung des Aussageverweigerungsrechts als moralisch überlegene Handlung darzustellen. Ich denke ehrlich gesagt aber auch nicht, dass ich das getan habe. Das interpretierst du meines Erachtens lediglich in meinen Beitrag unzutreffend hinein.

    Bei Interpretation ist ja immer Spielraum, aber ich erkläre Dir gerne, warum ich denke, dass meine Interpretation zutreffend sein könnte: Du nimmst da eine Differenzierung vor, zwischen normalen, "halbwegs anständigen" Menschen, die dem emotionalen Druck nicht mehr gewachsen sind und eher "abgebrühten Menschen mit krimineller Vorerfahrung", die diesen emotionalen Druck (den "halbwegs anständige" Menschen verspüren) möglicherweise gewachsen sind. Ich find es jetzt nich weit hergeholt, zu interpretieren, dass das, was die "anständigen" Menschen machen, irgendwie besser ist, als das, was die abgebrühten tun.


    ich wollte aber auch nicht Dich persönlich kritisieren, sondern dass in der Gesellschaft anscheinend Sympatie und Verständnis ggf. sogar positiv konnotierte moralische Bewertung für ein unprofessionelles und selbstschädigendes Verhalten von "halbwegs anständigen" Leuten herrscht. Die Gefahr, die ich darin sehe, ist, dass Menschen ohne Not und im Glauben an eine irgendwie geartete moralische Überlegenheit oder Anforderung unter die Räder des Rechtstaates kommen. Letztlich ist der Appell an das Gewissen seitens des Richters halt auch nur eine rhetorische Figur, vergleichbar mit der Forderung, man möge doch bitte nicht streiken/mehr arbeiten/Material selbst bezahlen, weil es ja für einen guten Zweck ist. Wer darauf reinfällt, zahlt auch Klassenfahrten selbst.


    kann natürlich sein, dass die Einlassungen "Strategie" waren, aber es liest sich halt so, als wären sie letztendlich aufgrund einer Nadel im Heuhaufen verurteilt worden, die man nur gefunden hat, weil sie die selbst präsentiert haben. Falls die Strafe das Ergebnis von Strategie war, würd ich gerne wissen, was die sonst noch für Dreck am Stecken hatten, den es zu vertuschen gab.

    Vielleicht war an der Stelle für die beiden die Last einfach zu groß geworden, so dass sie reden mussten, um irgendwie mit ihrer Schuld umgehen und diese verkraften zu können. Das sind schließlich keine hartgesottenen Kriminellen, die da vor Gericht standen, sondern letztlich ganz normale Menschen, die sich bis dahin nichts zuschulden haben kommen lassen.

    ich finde nicht, dass man sich als hartgesottener Krimineller auszeichnen muss, um von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch zu machen. Ich verstehe gut, dass einem das durch die Umwelt immer suggeriert wird und natürlich würde unser Rechtstaat (und die öffentlich-rechtliche Krimilandschaft gleich mit) nicht mehr hinterherkommen, wenn alle die Aussage verweigern, aber das heisst nicht, dass die Nichtwahrnehmung dieses Rechts eine in irgendeiner Form moralisch überlegene Handlung ist. Es findet in der öffentlichen Wahrnehmung eine Vermischung der Systemlogiken statt: Sich nicht selbst zu beschuldigen zu müssen ist eines der ältesten Elemente des Rechtstaats überhaupt und damit legitim. Wer beichten möchte, kann dafür in die Kirche gehen oder sonstirgendwie psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.

    was mich an dem Fall irre macht und ich tausend mal unverständlicher finde, als irgendwelche SchülerInnenakten, in die unterlassen wurde, hineinzusehen: wieso haben die beiden Kolleginnen überhaupt Einlassungen gemacht? Wie blöd kann man bitte sein als Angeklagte vor Gericht eine Aussage zu machen, zumal der Fall ja so unklar war, dass er schon mehrfalls nicht eröffnet wurde? anscheinend haben sie sogar keine StrafrechtlerInnen beauftragt, sondern sich von Anwälten irgendwelcher anderen Sparten vertreten lassen. DAS lässt mich echt kopfschüttelnd zurück..

    Asylanträge werden geprüft und entweder angenommen oder abgelehnt.

    so dichotom ist es nicht. Asylanträge werden entweder angenommen oder abgelehnt. dann kann/muss man man die abgelehnten Antragstellnenden entweder zurückschicken oder dulden. (subsidiärer Schutz, fehlende Dokumente, mangelnde Bereitschaft des Herkunftslandes, Ausbildungssituation, verzögertes Verfahren durch Klage, Entziehung etc.) ich denke letztere Gruppe war gemeint. Selbst wenn das Asylverfahren an sich völlig aussichtslos ist (trifft wohl für die meisten zu, einfach weil die Bedingungen sehr speziell sind), kann immer noch einer der anderen Gründe in Frage kommen.

    Beispiel: Das Thema Willensfreiheit ist in der Philosophie (und auch in anderen Disziplinen, wie zum Beispiel in der Neuropsychologie) ein Problem, zu dem es immer wieder neue Erkenntnisse gibt.

    also ich weiss natürlich nicht, wann Du studiert hast, aber es wundert mich immer, wie wenig Neues uns die Neuropsychologie zu dem Thema zu sagen hat. Philosophisch ist das doch seit mindestens 15 Jahren durchdacht. Natürlich kann man jetzt bis zum Hals in die Theory of Mind einsteigen, aber letztlich sind es immer die selben paar Konzepte, die in Frage kommen. Das ist ja auch das tolle an Philosophie - dass sie eben so abstrakt ist. Fällt mir auch bei dem ganzen Identitypoliticsthema auf: das sind 3-4 Gedanken, die an sich nicht mal besonders aufregend sind, die jetzt nachholend auf alle Lebensbereiche übertragen werden. Philosophisch ist da schon lange nichts mehr zu holen.

    lustigerweise gibt es ganz unterschiedliche Nationalitätenwarnehmungen, ich finde es daher wichtig auch darauf zu achten, wie/warum eine bestimmte Gruppe von AusländerInnen in das Land gekommen ist und sich zu fragen, inwiefern das repräsentativ ist. Ich weiss zB garnicht, ob es überhaupt einen Iraner ("Persä") in Deutschland gibt, der nicht Medizin studiert hat (Vermute, dass das garnicht erlaubt ist ; )), aber das ist ja nicht repräsentativ für ne ganze Bevölkerung. Wir hatten vor paar Jahren nen "echten" iranischen Flüchtlingsjungen und einen "Deutschen" Iraner, der normal migriert ist. in USA sind Menschen aus der Türkei zB viel besser angesehen, als in D. vermutlich weil gut qualifizierte TürkInnen da hingehen, wo sie ihre Kompetenzen sinnvoll nutzen können (American Dream als Pullfaktor und Greencard als Gatekeeper). Die Deutschen in der Schweiz benehmen sich ja auch nicht wie im Mallorcaurlaub.

    tldr: mag sein, dass es in absoluten Zahlen keinen Unterschied macht, wie das Sozialsystem eines Landes/ eine Einwanderungspolitik beschert ist, ob jemand kommt. aber wer da aus dem Land kommt - das haben wir schon in der Hand.

    Für kaum etwas bin ich meinen Kindern so dankbar wie für die Tatsache, dass sie den (Leistungs-)Sport nie für sich entdeckt haben. Wie viel Zeit manche Eltern damit verbringen, ihre Kinder zum Training oder zu Wettkämpfen zu begleiten - davor ziehe ich staunend meinen Hut. Wir hätten es nicht gekonnt.

    ich hoffe sooo sehr, dass meine Kinder nicht anfangen Fussball zu spielen. Diese Wochenenden auf dem Platz - ich könnte es mir niemals vorstellen. Sie sollen sich bitte ne Saisonsportart aussuchen, bei der die Spiele/Wettkämpfe an eine einzige Jahreszeit geknüpft ist. Das geschrieben, fällt mir auf, dass meine Eltern wirklich bei keinem einzigen Spiel von mir dabei waren. Allenfalls mal bei so musikalischen Vorspielen. Hat mich komischerweise nie gestört. Haben Eltern das früher einfach nicht gemacht?

    wir (NRW Karnevalshochburg): Donnerstag ab 11:11h Dienstbesprechung, Freitag und Montag bewegliche Ferientage, Dienstag Schilf-Tag. Hab mal in Krefeld gearbeitet, da war der Montag generell frei und man musste keinen beweglichen Ferientag dafür verballern. ich würd die Ferientage gerne an anderer Stelle sehen.

    wir haben uns verbessert. aber über den hohen Wert haben wir uns eh schon seit Jahren gewundert. der hat im Vergleich mit anderen Schulen einfach nicht gepasst.

    Zumindest in NRW ist das bei bezahlter Mehrarbeit genau so. Jeder Monat wird einzeln abgerechnet und in jedem Monat geht das Spielchen von vorne los.

    ja, das weiss ich. mich interessiert vor allem der Satz davor:" An sich, müssten das dann bei ner halben Stelle mit 13 Wochenstunden etwa 4 x 13 Wochenstunden sein (wegen 4 Wochen/Monat) bis es soweit ist. oder sind es nur 13?" Nämlich, wie wird berechnet, wann das VZ-Debutat erreicht wird?

    @ Frosch: wie gesagt, bei uns werden Debutatserhöhungen schnell durchgewunken. Ich hab meine Stundenzahl sogar noch kein einziges mal regulär 6 Monate vorher verändert.

    Den Teilzeit-Umfang kannst du nicht so spontan anpassen. Das hat ca. 6 Monate Vorlauf.

    also das geht bei uns mitunter sehr fix von einem zum nächsten Monat, wenn es denn erforderlich ist. Muss halt durch die SL begründet werden.


    aber ich hab da mal ne andere Frage zu diesem: "TZ kriegen für ihre Mehrarbeit so lange nen höheren Stundensatz bis VZ erreicht ist". An sich, müssten das dann bei ner halben Stelle mit 13 Wochenstunden etwa 4 x 13 Wochenstunden sein (wegen 4 Wochen/Monat) bis es soweit ist. oder sind es nur 13? Und wenn dann die 52 Wochenstunden voll sind, fängt man dann wieder an, 3 Stunden zu sammeln, damit man ab der 4. abrechnen kann?

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