Naja ein Problem ist doch auch, dass dieses Fach als Sammelbecken genutzt wird:
Algorithmen, Datenstrukturen, Codierung und als Anwendung Programmieren ist die echte Informatik.
Officeproduktschulung hat damit eigentlich gar nichts zu tun. Das gehört in Deutsch (Textverarbeitung) bzw. Mathe (Tabellenkalkulation).
Datenschutz, WhatsApp, Youtube und Co. gehört eigentlich eher zu Sowi, Politik.
Obwohl ich mich schon frage, was so ein Deutschunterricht noch alles leisten muss, stimme ich zu, dass Datenverarbeitung nicht unbedingt in den Infounterricht muss. Hingegegen halte ich es für hochproblematisch, Informatik als eine gesellschaftlich und moralisch neutrale Zone zu betrachten und auch in einer solchen zu unterrichten. Die Technikfolgenabschätzung muss mE immer mitgedacht und -unterrichtet werden, weil aus geellschaftlicher Sicht kein gesteigertes Interesse an FachidiotInnen besteht, die einfach mal machen, weil man es ihnen gesagt hat (bzw. es grundsätzlich machbar ist) und sich dann vor der Verantwortung für die Folgen drücken, weil "wir haben es ja nur programmiert".
Entsprechend wird z.B. in Bio auch über die Anwendung von Pränataldiagnostik gesprochen und nicht nur darüber, wie man irgendeinen Gendefekt diagnostiziert und imho ist Datenschutz auch zumindest im NRW Lehrplan des Info LK ein Thema. Rein praktisch ist es deutlich leichter, die Probleme von mangelnder Datensparsamkeit anhand der Funktionsweise von Datenbanken und Algorithmen zu erläutern, als das ewig zu kurz gegriffene "ja, wenn Ihr bei Insta ein Photo von Euch reinstellt, auf dem Ihr betrunken seid, dann kann das sein, dass Euch später Euer Arbeitgeber blabla"