das finde ich jetzt wirklich ziemlich komisch, dass von Euch der Satz aufgrund der Ehemöglichkeiten für Homosexuelle nicht mehr als missverständlich gewertet wird. Ist nämlich die selbe Abbiegung, die immer bei dem Chirurg/Unfall-Gedankenexperiment genommen wird, bevor man an Frauen denkt. m.E. kommt in diesem Satz die Möglichkeit, dass da eine oder mehrere Frauen involviert sein könnten, garnicht vor, aber witzig, dass einem jetzt männliche Homosexualität eher in den Kopf kommt, als das Frausein (was ja wohl ein bisschen häufiger vorkommen sollte +g)
Was ist an so Aufgaben wie: "Notiere die Namen von zwei Schauspielern, Sängern, Lehrern etc." u.ä. problematisch? Die SchülerInnen kommen erfahrungsgemäß selbst dann nicht drauf, Frauen aufzuschreiben, wenn wir vorher über Gleichberechtigung von Mann und Frau gesprochen haben.
---
Persönlich fühle ich mich vom generischen Maskulinum manchmal mitgemeint und meistens nicht. Ich glaube aber immernoch, es ist hier ziemlich wichtig, weg von der individuellen Perspektive zu kommen und sich damit auseinanderzusetzen, dass es Folgen hat, wenn ein Teil der Bevölkerungsschicht das generische Masulinum nicht versteht. Ob man dann die Folgen als relevant oder vernachlässigbar bewertet, ist Gegenstand der eigenen Bewertung, aber ich finde es schade, wenn man es aus persönlichen Gefühlen heraus garnicht so weit kommen lässt, da mal die Metaperspektive einzunehmen. Wenn das ganze dann noch möglichst in einem herrschaftsfreien/ idealen Diskurs stattfindet, wär das ein Traum =)
Grundsätzlich erwarte ich nicht, dass irgendwer für meine Rechte kämpft, oder mir seine Privilegien kampflos überlässt - das wäre ja ziemlich einzigartig in der Geschichte, aber ich freue mich über Männer, die wahrnehmen, dass sie Privilegien genießen, die andere nicht haben oder versuchen, das zu verstehen. Und ich freue mich über Frauen, die von ihrer eigenen Position abstrahieren können.