Beiträge von qchn

    Stellungnahme vom Deutschen Verband für politische Bildung (DVPB), die auch die Frage "cui bono" stellt.

    Zitat

    "Die [...]-Debatte ist exemplarisch für die Diskreditierungsstrategie gegen Sowi-Lehrkräfte, die in den letzten Jahren durch Befürworter des Monofachs „Wirtschaft“ aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und liberal-konservative Medien erfolgt ist. Ihre ökonomische Kompetenz wird infrage gestellt, ohne dass es auch nur eine halbwegs seriöse Studie gibt, die zu dieser Aussage berechtigt."

    https://dvpb-nw.de/zertifikats…fachgerechten-unterricht/

    hm, also ich find grundsätzlich schon, dass man kritisieren kann, dass NRW einerseits grundständig ausgebildete KuK deprofessionalisiert und gleichzeitig von die Leute von woanders nimmt. So schlimm wie in Berlin ist es sicherlich nicht, aber neben OBAS gibts ja auch noch die PE, die nicht ganz so strenge Maßstäbe legt. Ich bin mir btw. sicher, dass bei OBAS zumindest ein Fach immer sehr gut sitzt, hab aber den Eindruck, dass vor einigen Jahren bei OBAS noch nicht so streng vorausgewählt wurde - zumindest hab ich ne Kollegin mit Magister (Haupfach Kommunikationswissenschaften, Nebenfächer Angilistik und Germanistik), die mit E und D zu OBAS zugelassen wurde.

    Ich habs gestern auch gelesen und mich echt gewundert, vor allem, weil ich garnicht verstehe, WARUM diese m.E. gravierende Veränderung überhaupt notwendig ist? Dass ein Fach in der Oberstufe anders heisst, als in der Sek I gibt es auch bei anderen Fächern (Geographie/Philosophie) und inhaltlich hat sich im Sek I Curriculum garnicht so viel geändert, i.e. Soziologieanteile sind nachwievor vertreten. Natürlich könnte man die aus ideologischen Gründen rausstreichen, aber unabhängig davon, dass Soziologie in der EF wirklich verzichtbar wäre (SuS, die das gerne machen, sind imho deutlich besser in Pädagogiki aufgehoben), repräsentiert sie mit dem Themenfeld Soziale Ungleichheit nicht nur inhaltlich, sondern auch fachmethodisch (Charts auswerten etc.) einen wesentlichen Teil der Q-Phase und ein Wegfall würde die Erstellung der Abiturklausuren deutlich erschweren. Darüber hinaus gibt es schon das Fach Sozialwissenschaften/Wirtschaft, in dem der Wirtschaftsanteil höher ist.


    wir haben uns damals bei der Umbenennung des Faches Politik in Politik/Wirtschaft und dann Wirtschaft/Politik in der Sek I gefragt, wer das Fach denn unterrichten soll. Dass an aber jetzt das Problem mit Massen an Nachqualifizierungen für die Sek I damit lösen will, dass man einfach die KuK für die Sek II nachqualifiziert - das ist wirklich bildungspolitischer Unsinn.


    hier noch ein paar Links der Verbände dazu:

    https://dvpb-nw.de/reaktionen-…hes-sozialwissenschaften/


    Wenn also irgendwo ne Unterschriftenliste auftaucht: bitte hier posten =)

    an allen Schulen, an den ich bisher war, hiess es: die endgültigen Noten legt die Zeugniskonferenz fest. Entsprechend konnten wir auch in Nicht-Coronazeiten keine Zeugnisnoten bekanntgeben - außer halt via Zeugnis. Es bleibt also wie immer: Weitergabe von letzter Klausurnote + mündliche Quartalsnote - da muss man auch nix verklausulieren und was die SuS draus machen ist ihre Sache.

    hm.. ja, im Staatsexamen wurde viel abgeprüft - im BA ja sogar noch viel mehr. viel so Auswendiglernen von Skripten und 5-Personen-Referate, bei denen jedeR mal einen Satz sagen darf. Ím 2-Fach-Magister gabs auf jedenfall weniger offizielle Prüfungen - das war irgendwie ein anderes Lernen; aber klar wäre es möhglich gewesen, sich auch ohne Wissen zur Magisterprüfung anmelden. Jedoch mussten Lehramtsstudierende mit Master of Education an meiner Uni genau 1 Hauptseminar in ihren Fächern besuchen, was mir jetzt schon irgendwie wenig vorkommt, aber vielleicht wird da heutztage auch in den Hauptfachmastern nicht mehr erwartet. Ich muss mich darum auch nicht streiten - dann hab ich mich geirrt und LehrerInnen wissen mehr in ihren Fächern, als Hauptfachleute.

    ja, akademische Berufe sind nicht zwangsläufig besser bezahlt, als der Lehrerberuf - in meinem war es jetzt so, aber dafür hatte ich andere Nachteile zu tragen; irgendwas ist ja immer. Ich hab aber ja auch nicht über das ökonomische Kapital gesprochen. Es ist sicherlich von Uni zu Uni unterschiedlich, aber ich hab in meinem Magister definitiv viel mehr gelernt, als in meinem Master of E - bin entsprechend auch fachlich deutlich breiter und tiefer (sagt man das so?) aufgestellt, als meine KollegInnen, was das Einordnen von (auch bisher unbekannten) Unterrichtsgegenständen erheblich erleichtert, weswegen ich oft um Rat gefragt werde. Selbiges fällt mir eigentlich bei allen KollegInnen auf, die nicht von Anfang an "auf Lehramt" studiert haben. Ist doch auch klar - irgendwas muss wegfallen, wenn man zusätzlich zu den Fächern noch Erziehungswissenschaften studiert.


    es stimmt eindeutig, dass das Ansehen von LuL ne komische Ambiguität aufweist: alle sind sich sicher, dass LehrerInnen theoretisch superwichtig sind, aber die Stammtische sind unzufrieden mit der Realität - vielleicht gerade auch, weil wir so viel verdienen. Gleichzeitig können sich die Personen, die am meisten meckern, nie vorstellen, den Job selbst zu machen. Ich find es übrigens persönlich nicht schlimm, dass ich einen Beruf mit weniger Ansehen habe - ich hab die Wahl ja bewusst getroffen und es gibt wichtigere Aspekte im Leben, als Status.

    ehrlich gesagt belustigt es mich gerade der Gegenwind auf meine Aussage, dass ich den LehrInnenrberuf als Abstieg empfinde. damit ist doch garnicht gesagt, dass der Beruf nicht wichtig ist, ich ihn nicht gern mache oder er sonst keine Vorteile bietet. Aber es ist kein Geheimnis, dass LehrerInnen im Vergleich zu anderen AkademikerInnen eher weniger wissenschaftlich gebildet sind und ihr Ansehen - ganz unabhängig vom Einkommen - halt nicht sehr hoch ist. Ich persönlich hatte natürlich Gründe, meinen Karrierejob zu Gunsten eines Lehrerjobs aufzugeben, aber nur weil ich mir eben kein Bein ausreiße, heißt es nicht, dass ich ein schlechter Lehrer bin. Ich hab meist Spaß am Job, krieg positives Feedback, übernehm Funktionen in der Verwaltung und bin SV-Lehrer - trotzdem bin ich ganz klar kein Anhänger der "Lehrersein-ist-eine-Berufung"-Fraktion - meine Erfüllung such ich mir woanders - und finds auch immer nervig, wenn ich die KollegInnen vertreten muss, die kank sind, weil sie sich permanent Beine ausgerissen haben.

    find ich ein interessantes Thema.

    ich stamme nicht aus einem typischen ArbeiterInnenmilieu: sämtliche meiner Großeltern, Tanten/ Onkels, Cousins und Cousinen aller Länder haben zwar ne Ausbildung gemacht, aber meine Eltern sind bereits soziale AufteigerInnen gewesen, weil meine Mama eine vergleichsweise gut bezahlte Festanstellung als Musikerin ausübt und mit dem Kulturellen Kapital dann zwangsläufig das Gastarbeiterklischee hinter sich gelassen hat. Ich weiss noch, dass ich in der Grundschule unberechtigterweise wahre Alpträume davon hatte, keine Gymnasialempfehlung zu bekommen, weil ich ja Migrationshintergrund hatte - meine Eltern hätten eine andere Empfelung aber vermutlich nicht akzeptiert, weil ich sehr gut in der Schule war. Nach dem Abitur wäre Lehrer sowohl für mich, als auch für meine Eltern ein Abstieg gewesen - nicht so sehr wegen der Einkommensklasse, sondern wegen des Prestiges und weil das zu meiner Zeit nur MitschülerInnen mit schlechtem Abitur und hohem Spießergrad studiert haben. Auf mich wurde keinerlei Druck ausgeübt bzgl. des Lebensweges und ich habe viel Unterstützung erfahren. Dass ich nach 15 Jahren Karrierejob dann doch noch Lehrer geworden bin, ist aber ein Abstieg.

    Na dann ist ja gut, dass der Karl-Dieter es besser weiß, als die Firma Zotz Klimas, die im Rheinland sehr viele Testzentren betreibt.

    mangels Alternative hat Zotz Klimas bei unserem Kollegium fast alle NRW-Termine per Rachenabstrich durchgestestet, aber aus meiner Sicht, ist die hohe Anzahl der Testungen nicht zwangsläufig ein Qualitätsmerkmal. Daher nochmal die Nachfrage: bennenst Du wirklich die Zotz Klimas als Experten, die unfassbar professionell


    - Ortstermine in der in letzter Minute abgesagt, oder "untergeschoben" haben?
    - von Termin zu Termin immer laxere Hygieneregeln eingehalten haben?
    - Testergebnisse regelmäßig erst nach 5 Tagen oder garnicht veröffentlichen konnten (im Gegensatz zu den von ihnen betriebenen Testzentren)?

    - mehrfach zu wenig "Material" entnommen haben, um überhaupt zu einem Ergebnis zu kommen?

    - am Ende der Testperiode eine unspezifische Email an Schulen vom Sauerland bis Köln geschrieben haben (EmpfängerInnen alle einsehbar), damit sie die persönlichen Daten des Kollegiums gesammelt zugeschickt bekommen, die sie angeblich nicht lesen konnten (seltsamerweise hat man dann nie wieder was von ihnen gehört, nachdem man ihnen gesagt hat, dass man über die Daten nicht verfügen, was mE dafür spricht, dass sie einfach nur keine Lust hatten, die Daten abzutippen)?


    versteh mich nicht falsch: Ich hab auch lieber nen Abstrich durch den Rachen, aber nachdem ich zweimal einen garnichtsoschlimmwiegedachten Nasenabtstrich durch einen Arzt erhalten habe, werd ich den Verdacht nicht los, dass bei dem genannten Labor in erster Linie deswegen Rachenabstriche gemacht werden, weil die schneller als Nasenabstriche sind und von jeder/jedem HilfsarbeiterIn durchgeführt werden können, ohne Verletzungen zu verursachen. Diese Ökonomisierung des Arbeitsablaufs ist offensichtlich der riesigen Nachfrage geschuldet, aber ich finde, man kann das jetzt auch nicht unendlich schön reden.

    an unserer Schule sind glücklicherweise ein paar DatenschützerInnen, so dass die Dienstanweisung unseres Schulleiters zu Videokonferenzen nur sehr vosichtig gehalten ist (auch wenn "großzügig" Alternativen zu BBB "freigegeben" und "empfohlen" werden) und Schlupflöcher zur NIchtvideokonferenz enthält. Wäre es anders, würde ich mich an meine Gewerkschaft wenden, damit sie mir bei der Formulierung einer Remonstration helfen. Im Zweifelsfalle wäre mein WLAN - sorry - down.

    hab zwar nicht Physik studiert, aber für meinen Physik LK (12-13 Punkte) haben mein fachliches Interesse und meine sehr schlechten Mathe-Grundkurs-Kenntnisse (4-5 Punkte) absolut ausgereicht. Letztlich musste man ja nur irgendwelche Formeln aus der Formelsammlung zusammen- und umstellen und da Konstanten und Messwerte einsetzen. Da mein Mathelehrer - leider hatte ich von 5-11 den selben - quasi nur Beweise und Ausnahmen unterrichtet hatte, war ich dafür angemessen gerüstet ; ) Ich hätte gern mit Physik im Studium weitergemacht, aber mir war schon klar, dass ich an Mathe scheitern würde.

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