Beiträge von qchn

    hm, das ist interessant: war das wirklich so unverständlich? dass wenn jemand kritisiert, Gegenargumente seien "anderer Natur" und man nennt Gegenargumente "gleicher Natur" und dann sprachlich getrennt durch "da sind ""die anderer Natur"" mit noch nicht dabei" drei Argumente mit jeweils sinkender Validität, um den Unterschied zu verdeutlichen?


    Also so wie: "Natürlich gibt es Argumente gegen das Verbot von Handynutzung für unter 10-Jährige, z.B. dass sie sich nunmal in einer digitalisierten Umwelt bewegen und zudem auch sonst u.U. sozial ausgeschlossen werden. Da sind dann so Argumente, wie im Diginalunterricht den Anschluss verlieren, Praktikabilität und das Verhindern von Entführungen noch garnicht genannt."

    hä? ich zitier mich zum Abschluss mal selbst. darauf habe ich mich bezogen.

    ich verstehe nicht, was Du damit sagen willst, Gegenargumente zum Maskentragen seien anderer Natur. Klar, dass Masken vor Ansteckungen helfen ist virologisch unumstritten. Aber was ist mit dem medizinischen Aspekt von langem Maskentragen, von Folgen untrainiertern Immunsysteme etc. Da ist jetzt sowas, wie Kommunikationshemmnis und Sprachenlernen, der Niedergang der Lippenstiftindustrie undsoweiter noch garnicht dabei. Maskentragen hat eben auch Folgen und es nervt mich, dass das immer ausgeblendet wird. Btw. rein persönlich bin ich froh, wenn die Masken weitergetragen werden - mich nervt nur der Diskurs.

    edit: ich hab mich jetzt drei mal für etwas rechtfertigen/ etwas klarstellen müssen, das jemand Drittes - ohne im Originalpost nachzulesen oder die Diskussion verfolgt zu haben - aus etwas interpretiert hat, was jemand Zweites ohne Kontext herausgepickt hat. So kommt man doch nicht weiter.

    okay, ich weiss schon, warum ich mich sonst heraushalte. ich versuche nur noch was richtig zu stellen:


    ich hab nirgendwo geschrieben, dass ich die Berichterstattung der privaten Sender ausgewogener finde - von denen erwarte ich es garnicht und ich habe sie nur erwähnt, weil tom123 selbst darauf hingewiesen hat, dass es sie gibt; es ging mir speziell um den öffentlich rechtlichen Rundfunk, dessen Dilemma tom123 glaube ich sehr gut dargestellt hat. ich würde nur ergänzen, dass ich seine Wahl der Begrifflichkeit, i.e. das Kriterium der Wissenschaftlichkeit deutlich weniger eindeutig finde, als er das verwendet. Und das hab ich ja zu Beginn der Seite ausführlich dargestellt.


    dass in einem AkademikerInnenforum die Erwähnung der Lippenstiftindustrie (wer soll das überhaupt sein, wenn man mal drei Sekunden nachdenkt, merkt man, dass das die selben sind, die jetzt mehr Augenmakeup verkaufen) nicht als ein Stilmittel der Übertreibung erkannt wird, das verdeutlichen soll, dass es neben absurden, eben auch valide Argumente gegen eine flächendeckende Maskenpflicht gibt - die Situation, also keineswegs so eindeutig ist, wie das hier von zB Tom123 behauptet wird - lässt mich staunen.


    wieauchimmer: meine Erfahrung ist, die Welt ist nicht schwarz oder weiss, sondern es gibt viele Ambiguitäten und Widersprüche, mit denen wir leben müssen und alle Vereinfachungen komplexer Probleme schaden der Lösung. diese hohe Komplexität ist im Alltag aber höchst hinderlich und eine Metaebene anscheinend auch nicht erwünscht. nicht schlimm. ich sag nichts mehr dazu.

    Das ist sicherlich richtig. Insbesondere ist sicherlich die Frage, ob man in Innenräumen Masken tragen sollte aus virologischer Sicht relativ eindeutig zu klären. Die Argumenten, die dagegen sprechen sind eher anderer Natur. Problematisch wird es aber aus meiner Sicht, wenn die Folgen, die das Verhalten hat, ausblendet. Wer sagt, dass er keine Maske trägt weil eine Infektion für ihn zum allgemeinen Lebensrisiko gehört erntet sicherlich mehr Verständnis als jemand der behauptet, dass Corona keine Gefahr ist. Und genau da entsteht das Problem. Es gibt einen Teil, der das einfach ausblendet. Die sagen nicht, dass sie mit den Konsequenzen ihres Handelns leben können sondern die sagen, dass es diese Konsequenzen nicht gibt.


    Wir sollten nicht vergessen, dass ein großer Teil unserer Medien privatrechtlich organisiert ist. Daher wäre ich mit dem Begriff "Staatfernsehen" sehr vorsichtig. Dieser neigt dazu die öffentlich-rechtlichen Sender auf eine Ebene mit dem Staatsfernsehen beispielsweise in Russland zu stellen. Dazu habe ich persönlich gerade das Gefühl, dass gerade die öffentlich-rechtlichen Medien durchaus auch abweichende Meinungen vertreten.

    Joah, ich meinte aber die Nachrichten der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten, die im Allgemeinen als verlässlicher eingestuft werden, als z.B. RTL Punkt 12. Von mir aus verzichte ich auf den Begriff Staatsfernsehen, aber es sitzen halt Parteien drinne und die KirchenvertreterInnen sind auch wieder von Parteien etc und wenn man mal sieht, wie schnell ARD und ZDF bei Skandälchen (Meine Oma ist ne alte Umweltsau und Schmähkritik) zurückrudern, ist es halt schon irgendwie was anderes, als was Unabhängiges. Ich finde ja, die Zahlen haben sie immer sehr schön vorgelesen, aber dass man mal journalistisch zB aufarbeitet, was es sonst noch für Impfschäden gibt (neulich nur mal was bei plusminus gesehen - sowas kommt nicht in der Tagesschau) oder dass sich der Lauterbach ständig widerspricht, darauf warte ich. Ist ja kein neues Phänomen - war während der Flüchtlingskrise zunächst ähnlich.


    ich verstehe nicht, was Du damit sagen willst, Gegenargumente zum Maskentragen seien anderer Natur. Klar, dass Masken vor Ansteckungen helfen ist virologisch unumstritten. Aber was ist mit dem medizinischen Aspekt von langem Maskentragen, von Folgen untrainiertern Immunsysteme etc. Da ist jetzt sowas, wie Kommunikationshemmnis und Sprachenlernen, der Niedergang der Lippenstiftindustrie undsoweiter noch garnicht dabei. Maskentragen hat eben auch Folgen und es nervt mich, dass das immer ausgeblendet wird. Btw. rein persönlich bin ich froh, wenn die Masken weitergetragen werden - mich nervt nur der Diskurs.

    hm.. ich schreib sonst zu diesem gazen Thema garnichts, weil es mir die Grabenkämpfe viel zu mühsam sind, aber mal aus philosophischer Sicht macht man es sich mit der Dichotomie Wissenschaft vs. QuerdenkerInnen in der Öffnungsdebatte viel zu einfach:


    ich finde nämlich, dass die beiden Definitionen "vom Diskurs ausschließen, weil deren Meinung unbequem ist" und "sich gerade nicht dem wissenschaftlichen Diskurs im Sinne falsifizierbarer Theorien stellen" schon irgendwie zusammengehören. Klar, nach Popper nähern wie uns Stück für Stück der Wahrheit an durch ehrliche Selbstkritik etc., aber wenn man mal hinguckt, wie wissenschaftlicher Fortschritt wirklich funktioniert, dann ähnelt er eben mehr Kuhns Paradigmenwechsel, i.e. neue Erkenntnisse werden vom wissenschaftlichen/gesellschaftlichen/ökonomischen Establishment zunächst bekämpft, bis es halt garnicht anders mehr geht. (vielleicht nicht "Jana aus Kassel", aber Galileo)


    Darüber hinaus, ist doch die Öffungsdebatte nicht wirklich ein wissenschaftliches Problem. Die Wissenschaften können doch nur eine Faktengrundlage liefern, vor deren Hintergund - zumindest bei uns, die wir nicht in einer Technokratie leben - demokratisch legitimierte Personen dann Entscheidungen fällen. Und abgesehen davon, dass es eben nicht nur die Virologie/ Medizin als Wissenschaft gibt, die (bestenfalls eindeutige) Fakten liefert, sondern auch Ökonomie, Psychologie, Soziologie etc., müssen von der Politik auch Werte (z.B. Umweltschutz, Freiheit, Recht auf Bildung etc.) und nicht nur "Fakten" berücksichtigt werden.


    Weiter gibt es halt in der Politik (so wie im normalen Leben auch) keine Entscheidungen, die nicht auch Opportunitätskosten mit sich bringen, dh. es findet immer eine Abwägung statt, die imho zumeist implizit utlitaristisch stattfindet. (Ist das Überleben gefährdeter Personen relevanter, als die Entwicklung von Jugendlichen etc.) Insofern unterscheidet sich doch die Frage nach der Maskenpflicht garnicht so sehr von Diskussionen darum, wo man jetzt ein Windrad aufstellt oder Rentenerhöhung, Information für Schwangerschaftsabbrüche oder LGBTQ-Rechte.


    Schlussendlich finde ich, dass es schon eine Art öffentlicher Meinungsmainstream gibt, der klar definiert, wer die Guten und wer die Bösen sind, von dem unser Staatsfernsehen (ist es ja schliesslich) und auch die Printmedien gerade bei heiss diskutierten Themen nur selten abweichen, ohne polemisch zu sein - vermutlich trauen sie sich nicht, heiße Eisen von allen Seiten zu beleuchten, möglicherweise können sie dem zwischen Fussball und Eurovision Songcontest einfach nicht genug Sendezeit widmen, um es ernsthaft anzugehen. Rühmliche Ausnahmen bilden m.E. der Deutschlandfunk (z.B. Kritik an Antirassismus), Arte (z.B. Impfschäden) und auch 3sat (zB bei Kulturzeit - da kann man auch mal unbequeme Sachen sagen, das interessiert eh keinen).


    Wieauchimmer: ich find es im Sinne von Habermas idealem Diskurs wichtig, sich regelmäßig mit abweichenden Meinungen ehrlich auseinander zu setzen, auch wenn es mir immer weh tut. Leider ist es garnicht so einfach, da Input zu finden. Man mag von Joe Rogan halten, was man will, aber ich find sein Podcast erfüllt wirklich gut diese Funktion - ich schäume manchmal vor Wut, aber ich lern doch immer was dazu, wenn ich ihn höre ; )

    Link zu einer kurzen und sehenswerten Reportage über die Pelletindustrie:

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    Die Mappen kann man ja auch schon vorher sichten. Wir haben in den letzten Jahren zumeist Montagvormittag die Ordnungsgruppen für Gespräche am Donnerstag und Freitag bekommen; die Einladung war dann immer auch vorab per Telefon und Email, damit man es zeitlich überhaupt sicher hinkriegt.

    Allein im kleinen Hamburg gibt es mehr weiterführende Schulen, die in der Oberstufe Psychologie anbieten als 25, teils sogar als profilgebendes Fach (Leistungskurs, 4-5 stdg.). Da mag ich mir nicht vorstellen, dass es in NRW so wenige sein sollen (aber was weiß ich schon über NRW).


    ok Du hast Recht: es sind nicht nur 25 Schulen. 2017 waren es in NRW immerhin rund 30 Gymnasien/ Gesamtschulen, die das Fach angeboten haben. https://daten2.verwaltungsport…/gy_ge_mit_ps_12_2017.pdf

    Aber super, dass es in Hamburg ganz anders aussieht - das ist ja mal ne echte Perspektive =)


    Es sieht nach drei Minuten Recherche nicht so aus, als wäre Psychologie nen Sek I Fach - daher meinte ich: keine Klassenarbeiten.

    natürlich kannst Du mit Deinen Fächern (und mit allen anderen auch) nen Mathezertifikatskurs machen. Das Problem wird eher sein, dass Du mit Psychologie vorher erstmal ne Stelle ergattern musst - ich hab mal gelesen, dass es nur 25 Schulen überhaupt in NRW gibt, an denen das unterrichtet wird - in der Oberstufe. Vondaher scheint mir Deine Idee aus dem letzten Fred mit Drittfach insgesamt ne gute Idee, weil Dein Zweitfach jetzt nicht grade gesucht ist d.h. es ist eher unwahrscheinlich, dass eine der Schulen, die keinen Psychologiebedarf haben sagen wird "Hey, das Zweitfach ist uns egal, wir brauchen dringend Deutsch."


    besonders korrekturbelastet ist Deine Kombi imho nicht - klar, Deutsch halt, aber Psychologie schreibt in der Sek I keine Klassenarbeiten, dh Du würdest es mit Mathe Zertifikatskurs oder Latein-Drittfach eher schlimmer machen.

    Insgesamt muss ich - wenn ich Deine Geschichte lese, chilli - meinem Oberstufenkoordinator dankbar sein, dass er immer so streng mit uns ist und alles festlegt:

    Wir schreiben die Hauptfächer übrigens nicht parallel, sondern in den Schienen und die 1-Klausur-pro-Halbjahrfächer müssen sich fachschaftsintern bis spätestens zum Ende des Vorschuljahres darauf einigen, welchen Termin sie nehmen. Kurswechsel werden sehr schwer gemacht und kommen so gut wie überhaupt nicht vor - falls da jemand in meinem Kurs auftauchen würde, dann würde ich mich immer nochmal rückversichern. Ausserdem müssen wir alle auf der Kursliste schriftlich gegenzeichnen, dass wir die Angaben mit den SuS abgeglichen haben.


    Wir hatten den Fall "Klausur verpeilt" auch immer mal wieder (allerdings nicht erst zu den Zeugnissen herausgefunden), bevor eingeführt wurde, dass bei uns sowohl SchülerInnen als auch KollegInnen das Verpassen einer Klausur melden müssen, damit der Fall untersucht und ggf. eine Nachschreibmöglichkeit organisiert werden kann. Anders ist es zu Beginn der EF: da ja da die Noten noch nicht so zählen, ist es - wenn es nachweislich ein Versäumnis der Schülerin war (jeder bekommt auch nen eigenen LUPO-Bogen zur Unterschrift und die Klausurtermine sind weit im Vorraus bekannt) - sinnvoll, ein Exempel zu statuieren und die 6 zu geben. Das spricht sich dann rum und wir haben die nächsten Jahre keine Probleme mehr mit "versemmelten" Terminen.

    ein Kollege hat diese Luschierweiterungen aus Bayern in Sowi und Philo mitgebracht und durfte das nach dem Referendariat anstandslos in NRW unterrichten. rein formell scheint das also zu gehen - er fühlt sich aber nicht sicher darin und wenn ich so seine fachlich-didaktische Grundbildung zu den Fächern ansehe, versteh ich das sehr gut. Ich denke, dass Dir da fachlich mit halb so vielen CPs nicht das Selbe passieren wird, jedoch ist halt ne Fremdsprachendidaktik schon sehr anders, als Deutsch oder ne Geisteswissenschaft. Du könntest aber dann vermutlich auch mit Latein ins Ref gehen.

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