Beiträge von qchn

    Gewährleistung gibt es bei uns nicht. damit unser Neubau schnell fertig wurden, hat die städtische Planungsgesellschaft wohlwollend auf solchen Firlefanz verzichtet. ich würde allerdings sagen, dass die Hauptprobleme bei uns nicht in der Ausführung, sondern der Planung liegen. offenbar gibt es keine speziellen architektonischen Vorgaben für Schulgebäude bei Lärmschutz und Sanitäranlagen.

    ich find das nicht schwer zu verstehen. grundsätzlich kann alles was hilft, auch unbeabsichtigte Nebenwirkungen haben. sogar Lauterbach gibt das in Bezug auf die CoronaImpfung mittlerweile öffentlich zu. insofern ist es imho bei jedem Eingriff sinnvoll, Kosten und Nutzen abzuwägen, so eben auch bei einer Impfung. Bei zB Hepatitis-Impfungen haut man im Zweifelsfalle auch nicht einfach rein, sondern bestimmt den Titer, was glaub ich sogar teurer kommt.

    ich halte es nicht für realistisch, dass Bitten immer entsprochen wird. dann wären es keine Bitten, sondern Berechtigungen. Natürlich könnte man sagen, dass die Tendenz, persönliche Emotionen als Maßstab für strafwürdiges Handeln zu etablieren, zB bei der Zurstrafestellung von sogenanntem Hatespeech irgendwie schon in die Richtung geht, aber zumindest hierzulande ist man damit noch sehr vorsichtig und diese Moral teilt auch nur eine sehr kleine Gruppe von Menschen. Entsprechend würde ich meinen SuS diese Erwartungshaltung auch nicht beibringen.

    finde die Erstellung von EWH auch immer meganervig, aber selbst wenn sie keine Pflicht wären, so würde ich sie trotzdem erstellen. Denn sie ermöglichen mir ein emotionsloses und effizientes Korrigieren, das ich jederzeit unterbrechen und wieder aufnehmen kann, ohne die Gesamtleistung zu kennen. Ich find das bei Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Fächern nicht optimal, aber irgendwo muss man Zeit einsparen. Dazu kommen, vermutlich aufgrund ihrer Illusion der Objektivität, wirklich NIE Nachfragen zur Punktvergab, obwohl ich untendrunter üblicherweise nur noch die Note und keinen Kommentar schreibe (außer bei den Exemplaren, die ich bei der SL einreiche). Um mit einem Positiven Aspekt zu enden: finde es grundsätzlich wichig, dass ich mir konkrete Gedanken darüber machen muss, was man denn eigentlich für Antworten haben möchte. Da merke ich manchmal, dass ich nach was Falschem gefragt habe oder ein Text doch nicht so geeignet war.

    unfreundlich war der Beitrag von Pirol auf jedenfall, aber ich ich empfinde die Interpretation von


    "Die Frage ist bei der Verbeamtung nicht, welche Beschwerden du jetzt hast, sondern welche du aller Wahrscheinlichkeit nach kriegen wirst und damit berufsunfähig dem Staat auf der Tasche liegst"


    als

    Die Implikation ist also, dass ich dem Staat irgendwann auf der Tasche liegen werde.

    doch reichlich übertrieben. von Außen wirkt es auch mich, dass Du insgesamt etwas überempfindlich reagierst und fatshaming vermutest, wo keines ist (war).

    ich hab den Beutelsbacher Konsens nicht im Zusammenhang mit dem Plakat erwähnt, sondern, weil er meine Fächer (u.a. Politik) und damit auch mein Selbstverständnis und Verhalten als Lehrperson maßgeblich bestimmt. ich fühle mich echt auf die Füsse getreten, wenn hier angedeutet wird, dass ich ihn als rhetorische Figur missbrauche. grade in Zeiten, in denen er hinter FDP-Interessen im Lehrplan massiv zurückstecken muss, halte ich es für in Unding, ihn so zu verunglimpfen - auch noch von KollegInnen, die wirklich relevante Fächer nicht unterrichten/ sich offenbar nicht richtig damit beschäftigt haben.


    mE hat hier auch niemand (mich eingeschlossen) geschrieben, dass Gesundheitsschutz und Solidarität nicht grundgesetzkonform ist, sondern, dass der Gesundheitsschutz vor Corona nicht der einzige Gesundheitsschutz ist, der in der Rechnung vorkommen darf und dass es auch andere Werte gibt, die relevant sind.


    Zu Unterrichtsvorhaben: Querdenkerargumente durchlesen und dann im NW Unterrricht widerlegen entspricht nicht meinem Anspruch an einen hochwertigen Politikunterricht - ein Ziel is es nicht, Gegner der Coronamaßnahmen zu diskreditieren oder aufzuwerten, sondern den SuS ein selbstaendiges Urteil zu ermöglichen. Plakat ja oder nein mag auf den ersten Blick Debatt-Klasse-8-Thema sein, doch landet man da imho schnell bei sehr abstrakten und voraussetzungsreichen Begrifflichkeiten und holt sich ggf noch ne schwelende Kontroverse in die Klasse. Ich meine, ein Planspiel mit verschiedenen Intereesensgruppen (eher keine Querdenker, aber das müsste ich dann entscheiden) wäre die beste Möglichkeit.

    also abgesehen davon, dass ich nicht NW-KollegIn bin, würde ich das skizzierte Unterrichtsvorhaben in dieser Form als überwältigend einstufen. Gegen die Coronaaßnahmen gibts ja nicht nur Querdernkerargumente und entsprechend kann ich sie nicht naturwissenschaflich widerlegen. es geht ja gerade nicht darum, die Welt zu präsentieren, wie sie (angeblich) ist (aus vergangenen Unterhaltungen weiss ich, dass wir beiden ja grundsäztlch uneinig darüber sind, ob es sowas wie eine eindeutige Wahrheit - gerade auch in den NW - gibt), sondern Kontroverses, kontrovers darzustellen, um es dann bewerten (also Werte, nicht Zahlen) als Gegenstand würde sich dann eher sowas eignen, was das gesamtgesellschafliche Problem abbildet, wie z.B. als Problemorientierung "Sollte nächsten Herbst wieder strengere Coronamaßnahmen eingeführt werden?" oder als Kontroverse "Wir brauchen die Coronamaßnahmen zum Schutz unserer Kinder" oderso. Ist schwierig das aus dem Ärmel zu schütteln, weil es sehr komplex ist. Vielleicht eher als Planspiel. Habs bisher nur im Philosophieunterricht behandelt.

    Drittens, und deshalb reagiere ich auf das Getrolle..

    ich bin jetzt seit mehr als 20 Jahren in Foren unterwegs und niemals hat mir irgendwer vorgeworfen zu trollen. ich finde es echt krass, wie mittlerweile mit diesem Begriff umgegangen wird.


    meine Antwort auf die von mir gestellte Frage, nach unserer Vorbildsverpflichtung wäre in etwa so ausgefallen:

    Meiner Ansicht nach sollten wir in der aktuellen Lage den SuS genau das vorleben, was uns zusteht: Die freie Entscheidung. Aber eben eine gut überlegte Entscheidung, die man auch bereit ist zu vertreten. Und natürlich auch die Bereitschaft, die Entscheidung anderer (im gesetzlichen Rahmen) zu tolerieren.


    ich kann dochj nicht jahrelang gemäß Beutelsbacher Konsens unterrichten und die SuS zur Urteilsbildung und Hinterfragung erziehen und aufeinmal unreflektiert, alles dem Nichtmitcoronaanstecken unterordnen.


    den Hinweis auf Lauterbachs Achtung vor anderen Grundrechten wollte ich genau so verstanden wissen. wenn schon er das tut, dann sollten vielleicht andere sich auch mal überlegen, ob das ne gute Idee wäre. Mich würde in diesem zusammenhang mal die Position von Otto Schilly interessieren. Lebt der noch? dem wollte ich schon immer mal schreiben.

    nur, weil Masken schützen, muss man ihr Tragen nicht anordnen. Äquivalent zu den Beispielen mit Tempolimit und Drogenverbot, könnte man auch fragen, warum Zucker, Motorräder, Skifahren, Zigaretten, Alkohol etc. nicht verboten sind, wo sie doch gesundheitsschädlich sind. Es is, wie immer eine Abwägungssache und die findet halt in Demokratien im Prozess statt und nicht technokratisch. darüber genießen Grundrechte einen Schutz vor einer Beseitigung durch eine wieauchimmergeartetete Mehrheit, d.h. ihre Einschränkung muss immer gut begründet und bei starken Eingriffen nur temporär sein. imho spricht es Bände, dass der extreme Masken- und Lockdownbewürworter Lauterbach zugibt, dass eine Maskenpflicht momentan juristisch nicht durchzusetzen ist. wäre es nicht nach der hier vertretenen Position jetzt unsere Pflicht als brave BeamtInnen, unserer SchülerInnen vorzuleben, dass eben gerade keine Maskenpflicht herrscht?

    ich wollte ja nichts dazu schreiben mehr, weil ich dieses Moralisieren echt absurd finde, aber
    1. hab ich nicht behauptet, dass ich Schwarzfahren gut finde, sondern nur dass ich es gemacht habe (und geworben hab ich btw. auch nicht dafür)

    2. finde ich nicht, dass jemanden, der sein Fehlverhalten verschweigt, besser ist, als jemand, der es zugibt

    achja und 3. möchte ich auch nicht mit jemandem befreundet sein, die von sich behauptet, moralisch einwandfrei zu sein, weil das als Hochmut unter die 7 Totsünden fällt. ; )


    ganz schön biblisch hier.

    ja Du hast Recht. bitte entschuldige. werde nur noch strafrechtlich und moralisch einwandfreien Kram posten. Info am Rande: afaik möchte die Bundesregierung Schwarzfahren zur Ordnungswidrigkeit herabstufen.

    mein Irrum: ich hätte gedacht, es geht hier darum, zu verstehen, ob der Preis ein Grund ist, warum zu wenig Leute den ÖpNv nutzen, um mit diesem Wissen dann ggf. Politische Maßnahmen zu befürworten, die dem Autofahren und Fliegen entgegensteuern und das Klima schützen, aber offenbar handelt es sich eher um einen Wettbewerb darum, wer der/die moralisch EinwandfreiestE ist. dafür bin ich einfach nicht gut genug.

    hab ich mich über die Preise beschwert? nein! allerdings hole ich das gerne nach =) ich bin - wie schonal gesagt, überwiegend Fahrrad gefahen, als ich noch in D gewohnt habe. Pleite macht die Rheinbahn garantiert nicht, wenn ich da schwarz mitfahre, sie trägt sich ohnehin nicht selbst. und bevor jemand kommt und sagt, ja aber die Allgemeinheit muss dann zahlen, weise ich darauf hin, dass zb eine Karte fürs Schauspielhaus um ca das 845fache einer Fahrkarte subventioniert wird.


    die Frage ist ja nicht, ob ein Gut etwas kostet, sondern ob man jemanden dafür zur Kasse bittet. es kostet im Prinzip alles, zB Schule, Strassenbeleuchtung, Polizei, aber bei den Beispielen wurde halt entschieden, die Gemeinschaft dafür zahlen zu lassen und nicht die Einzelnen BürgerInnen. Ich sehe nich, warum das nicht prinzipiell für den ÖPNV gelten sollte. (wie gesagt, da ich jetzt auf de Land lebe, find ich persönlich das direkt weniger interessant)

    hab ich drauf verlassen, dass die Rheinbahn immernoch keine neue Ausschreibung für die Fahrkartenkontrolle gemacht hat und bin schwarz gefahren.

    ich hab beobachet, dass bei uns die steigende "Effizienz" der Konferenzen leider einher ging mit Verringerung der demokratischen Mibestimmung. Das haben wir gemerkt und schonmal mit ausführlichen Tischvorlagen gegengesteuert. dann während einer Konferenz während Corona, haben unkoordiniert mehrere Personen, die sonts nicht so viel sagen, Einspruch gegen ein Konzept erhoben, von dem die SL davon ausging, dass es so durchruscht und aufeinmal haben wir als Kollegium eche Selbstwirksamkeit erfahren. Seit diesem Erlebnis, sind die Konferenzen irgendwie auch wieder besser, allerdings finde ich Euren Input zur Profesionalisierung sehr hilfreich und werd das mal im LehrerInnenrat besprechen =)


    Und da gerade die freie Wirschaft beschworen wurde, in der angeblich alles besser läuft: ich hab in wirklich sehr vielen sinnlosen Meetings gesessen und man ist sich insgesamt dieses Problems bewuss, weswegen es auch jede Menge Artikel und Flowcharts zur Verringerung der Meetingzahl im Netz gibt, wie zB hier: https://blog.doist.com/meeting-vs-email/

    und jetzt halb inhaltliche Frage: ist der Satz im Betreff richtig? er stört mein Sprachempfinden seit 2 Jahren

    mich stört der Satz auch =)

    ich vermute, weil "entgegengehen" halt schon sehr bildlich ist - und ich darüber nachdenke, wie ich wohl aussehe, wenn ich Corona entgegen gehe, also zB die Art des Gehens (silly walk oder in Gänsefüßchen) oder der Gesichtsausdruck (freudestrahlend oder weinend) etc. aber vielleicht is ja auch das gemeint. irgendwie ergäbe für mich "entgegen sehen" (welche Erwartungen habt Ihr diesbzezüglich) oder "begegnet" oder "entgegnet" (also, was tut ihr dagegen?) mehr Sinn. aber ich ignoriere den Fred auch seit Monaten, also störts mich genaugenommen nicht seit zwei Jahren.

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