Beiträge von Miragaculix

    Aus dem Garten meines Reihenhauses kann ich gut der Mutter mit den zwei Kindern auf dem öffentlichen Spielplatz nebenan ein #staythefuckhome entgegenbrüllen, wenn ich nicht weiß, dass sie alleinerziehend ist und die Kinder in der 50qm-Wohnung schon unbetreut 10 Stunden vorm Fernseher gesessen haben, während Mama im Supermarkt Klopapier nachräumen musste. Das will ich vielleicht auch gar nicht wissen, weil sich dann meine moralische Überlegenheit nur noch halb so schön anfühlt.

    Und was würden die alleinerziehende Supermarkt-Mitarbeiterin und Ihre Kinder tun, wenn ein Sturm Stufe was weiß ich nicht mehrere Tage über Deutschland fegen würde mit entsprechender Lebensgefahr für alle, die sich draußen bewegen?

    So bitter es ist, wenn die Ausgangssperre kommen muss, was jetzt gerade auch an Ressourcen gebraucht wird, um jeden Park, jeden Spielplatz, jede Bar zu kontrollieren und Gruppen/Menschenmassen aufzulösen, ist doch Irrsinn. Und die Begründung häufig: Ja, wir wissen doch nicht, was gerade erlaubt ist und was nicht.

    Die Studie von vor 2 Tagen jetzt für D:

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    Die Ausgangssperre wird kommen und es wird organisatorisch so laufen wie bei den Schulschließungen.


    Die aktuelle Wetterlage ist wirklich Pech und ich glaube der Umschwung auf schlechtes Wetter kommt zu spät.

    Wann rechnet ihr mit dem Shutdown für die BRD?

    19.03.: Es kommen stündliche Appelle von verschiedenen Politikern auf Bundesebene, Landesebene und kommunaler Ebene bis hin zu Bürgermeistern des Ortes, die warnen, mahnen, an das Verantwortungsgefühl appellieren. Wetter sonnig, viele machen weiter wie bisher.


    20.03.: Wetter gleich, viele in Gruppen draußen. Ministerpräsidenten drohen nochmals, dass eine Ausgangssperre verhängt werden kann, als letztes Mittel.


    21.03.: Söder macht den Anfang, Shutdown für Bayern, vielleicht folgt hier NRW schon


    22.03.: NRW folgt, falls nicht schon am 21.03. und dann auch BW, etc.


    ...


    Edit: Oh, ich lese gerade: 6 neue Todesfälle aus Bayern.


    Söder wird heute ansagen, dass er morgen dicht macht.

    Testen, testen, testen, siehe mein Post weiter oben. Und lasst mich persönlich in Frieden. Nehmt die Infos oder nicht.

    Ich weiß, aber es wird in D nicht mehr in großem Stil getestet. Das ist überall zu lesen. Es gibt schlicht keine Kapazitäten mehr, weder Material noch Personal.


    Es werden nur noch Risikogruppen, die ins KH eingeliefert werden getestet und systemrelevante Personen. Es gibt auch kein Nachverfolgen der Infektionsketten mehr. Leider.


    Die WHO hat schon kritisiert, dass in vielen Ländern nicht ausreichend getestet wird. Aber was bringt das, wenn nichts mehr geht in D.

    Jeden Tag sterben in Deutschland im Schnitt 10, meist junge, Menschen im Straßenverkehr.

    Auch davon könnte mindestens die Hälfte gerettet werden, wenn man in Zukunft die Menschen ganz generell unter Ausgangssperre setzt und das Verlassen des Hauses nur noch zu notwendigen Dingen erlaubt.

    Ich verstehe die Argumentation, aber der Vergleich hinkt aus meiner Sicht.


    Es müsste eher so verglichen werden: Auf der A1 ist ein Geisterfahrer unterwegs. Er wird von sich aus nicht stoppen. Lassen wir alle Verkehrsteilnehmer (auch langsam) besonnen weiterfahren oder sollte jeder schnellstmöglich abfahren? Der Vergleich hinkt auch, aber vielleicht nicht so sehr wie der mit den allgemeinen Verkehrstoten?


    Nochmal ein anderer Versuch: Wären aktuelle Maßnahmen bei einer besonders schweren Grippesaison ergriffen worden, ich (und auch andere) wären vollkommen bei den Kritikern gegen Einschnitte in die persönliche Freiheit. Die Situation haben wir aber hier mit Corona nicht.

    Der Tagesspiegel schrieb gestern Abend:

    "Nur 17 an der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 Verstorbenen seien jünger als 50 gewesen, teilte das ISS mit. Fünf dieser Menschen seien unter 40 gewesen. Es habe sich ausschließlich um männliche Patienten im Alter zwischen 31 und 39 Jahren mit schweren Vorerkrankungen gehandelt, erklärte das Institut.


    Es werden unsere Grundrechte beschnitten, ohne dass ersichtlich wäre warum.

    Du hast ethische Bedenken, die aber selbst auf einem ethischen Urteil beruhen.


    Deine Argumentation so wie ich sie verstehe: Nur 17 junge Menschen, die auch noch Vorerkrankungen hatten, sind gestorben. Also keine Gefahr für die Bevölkerungsgruppe der Jungen und Gesunden, auf die es ankommt.


    Warum ist diese Annahme ethisch nicht verwerflicher als der Einschnitt in unsere Grundrechte für einen gewissen Zeitraum zum Schutz aller Menschen?


    Hier wird auf städtischer, kommunaler, und Landesebene gerade hin und her völlig uneinheitlich beschlossen. In einer Stadt/einem Kreis gibt es andere Regelungen bzgl. ÖPNV, Geschätsschließungen, etc. als in der Nachbarschaft. Alle sind verunsichert und die, die es nicht interessiert, pfeifen auf Social Distancing. Warum keine einheitliche Regelung für 14 Tage, jeder weiß, woran er ist und fertig (Ja, ich weiß niemand weiß, ob dann fertig, aber man könnte dann schon abschätzen, ob es etwas bringt).


    Aber nein, erstmal weiter warten und weiter Zeit verlieren, dass sich alle besinnen, damit in einigen Tagen dann klar wird, ok das wird doch nichts.

    Ich glaube, das liegt einfach am Zeitraum. Und daran, dass es hier ja gerade erst losgeht.

    Die Menschen sterben ja nicht am Tag der festgestellten Erkrankung, sondern etwa eine Woche danach. (Das mit der Woche habe ich irgendo gelesen, finde aber die Quelle gerade nicht wieder.)

    Vor einer Woche gab es in Deutschland etwa 2000 positiv Getestete.

    Dann bleibt aber die Frage, warum wir später dran sind. Frankreich und auch Spanien hatten vor zwei (?) Wochen weniger Fälle als D.

    Gibt es Erkenntnisse wie Hotspots in den verschiedenen Ländern entstehen? Bei Italien (Lombardei) hatte ich Theorien gelesen.


    Wie ist das mit Frankreich (Grand Est) oder Spanien (Madrid)? Weiß dazu jemand etwas oder hat Links? Oder ist der Schluss einfach, dass die Großstadt besonders gefährdet ist wegen der Bevölkerungsdichte? Aber nicht alle Großstädte sind in F oder S von der medizinischen Versorgung her überlastet.

    Ich meinte die errechnete Rate.


    Obwohl: Bei den Todesfällen wurde in vielen Fällen post mortem das Virus nachgewiesen. Daher ist wohl auch die Zahl der Todesfälle nicht eindeutig, wenn (bisher?) bei Todesfällen andere Todesursachen festgestellt worden sind.

    Pustekuchen

    Finde ich insofern bedenklich, als es nach eine Studie heißt, dass sich das Virus auf Oberflächen bis zu 72 Stunden hält. Da bräuchte es wohl nur einen Korb voller Einkäufe und die Quarantäne ist hinfällig.

    Ich habe die Studie auch zur Kenntnis genommen, aber wenn das der Fall sein sollte, müsste es doch jetzt doch überall noch erheblich mehr Fälle geben? Auch zu Anfang, wo noch strikter getestet wurde oder nicht? Es gibt auch Theorien zur Übertragung über die Luft. Aber dann wären ja alle Vorsichtsmaßnahmen hinfällig.


    Boris Johnson wollte genau das Modell "durchspielen" und sowohl WHO als auch Forscher haben dann Druck aufgebaut und dann kam die Wende.


    keckks wüsste dazu sicher mehr

    Was mich am dem Narrativ auch stört ist die Dramatik.

    Ich befolge mal nicht meinem eigenen Rat und bringe ein Fahrradkette-Argument: Die Dramatik ergibt sich jetzt durch die schlechte Kommunikationspolitik. Hätte man relativ frühzeitig kommuniziert, "Corona ist kein Larifari, auch nicht für die Jüngeren, weil im Unterschied zur normalen Grippe auch da komplizierte Verläufe (ITS, Intubation), massive Probleme durch Überlastung des Gesundheitssystems" wäre es jetzt anders. Ich bin davon überzeugt. Jetzt überschlägt sich alles, weil sich sowohl das Narrativ ändert als auch die dazugehörigen Maßnahmen Schlag auf Schlag kommen. (Fast) niemand war vorbereitet. Jetzt haben wir keine Zeit mehr, die hätten wir aber gehabt.

    Und hier noch was zur Besonnenheit... https://www.nzz.ch/meinung/cor…e-sind-wichtig-ld.1545862

    Vergleiche sind gut, falsche Vergleiche bringen aber nichts. Es geht doch nicht nur um die Sterblichkeit bei Corona, sondern um den langen Krankheitsverlauf und die Überlastung des Gesundheitswesens.


    Ein 40-Jähriger wohnt in einer Großstadt mit vielen Coronainfizierten und ausgelastetem KH, er ist besonnen und vorsichtig und steckt sich nicht mit Corona an. Ende März bekommt er einen Schlaganfall und muss ins Krankenhaus, das ist aber überlastet.


    Wer will denn einen repressiven Staatsapparat? Aber Maßnahmen, die in einer Notstandssituation erforderlich sind (wie lange weiß doch niemand, aber nur so lange wie nötig) != repressiver Staat

    Auf der ntv-Webseite gibt es eine "Daten und Fakten zu Corona" Übersicht, die mehrere Datenquellen zusammenführt.

    Danke, kannte ich noch nicht! Dort stimmt aber schon die aktuelle Zahl der Todesfälle nicht und die Zahlen von mindestens drei Bundsländern ebenfalls nicht.


    Ich glaube, wir hatten das heute Morgen diskutiert. Die Zahlen sind teilweise um mehrere Tage hinterher, von den Unterschieden bei den Regelungen zur Testung in den einzelnen Bundesländern nicht zu sprechen.

    Nebenbei mein angedrohtes Update:

    Zum gleichen Zeitpunkt heute tatsächlich gemeldet: 8622, damit lag ich ca. 300 zu hoch. Das kann aber an kleinen Verschiebungen zwischen den Tagen liegen, nach wie vor scheint mit der Rückgang der Zunahme aktuell zu groß.

    Oberer Grenzwert 23k, morgen und übermorgen 10,4k und 12,0k

    Welche Quelle ziehst du für die Daten heran? RKI? Worldometers?

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