Daran merkst Du doch schon, dass es ein "unser" bzw. ein Ideal des "wir" in der Gesellschaft gar nicht gibt.
Unterschiedliche Gruppen haben unterschiedliche (materielle) Interessen.
Ich bin was die harten Zahlen und Fakten angeht totaler Laie. Aber mich darüber auf dem Laufenden zu halten, ist das einzige, was mich gerade vor totaler Panik bewahrt.
Was ich aber begriffen habe und kommentieren kann: Die offizielle Kommunikation über das Virus unterscheidet sich in D markant von beispielsweise der in Frankreich oder auch im Vereinigten Königreich.
Hier in D war und ist die Devise: Für 80-90% der Bevölkerung nicht gefährlich, ein paar unerklärliche Sonderfälle gibt es immer, aber man kann auch sterben, wenn man über die Straße geht und von einem Auto angefahren wird.
Aus Frankreich heißt es aber: Wir müssen jetzt alles tun, um die gefährdetsten Teile der Bevölkerung zu schützen. Sie gehören zu uns und es ist unsere Verantwortung sich um die Alten und Kranken als Gefährdete zu kümmern. Es sind eure Eltern, Großeltern, Freunde, Bekannte, die sterben könnten, nur weil ihr unachtsam seid.
DAS müsste hier in D passieren.
Und das kritisiere ich unter anderem auch an Virologen wie Drosten: Es stürben, man solle das nicht falsch verstehen, nur Menschen, bei denen statistisch gesehen ohnehin nicht mehr so viele Jahre Lebenszeit zur Debatte stehen. Ich weiß, er sagt, man solle das richtig verstehen. Ich verstehe es richtig, aber es ist ein ganz falsches Signal, es so zu 'framen'.