Beiträge von Jan H.

    Also behinderte Kinder sind es nicht, es ist eine "normale" Ganztagsgrundschule. Trotzdem nicht einfach. Aufgaben verteile ich ja auch häufig (Vorhang auf und zu machen, eine Werbung ausdenken, eine kleine Szene überlegen), aber es sind trotzdem zu viele Kinder. Vielleicht gebe ich tatsächlich das nächste Mal eine Bastelaufgabe, habe schon Kartons besorgt...

    Wo nimmst du das behindert her? Irgendwie habe ich dazu nichts gefunden.


    Ansonsten finde ich nämlich 18 noch eine sehr geringe Zahl!

    Naja, 18 Kinder finde ich nicht gerade wenig. In welchem Kontext meinst Du das denn? Also gerade bei Theater finde ich, dass man viel Konzentration braucht. Vielleicht muss ich mir auch einfach mehr Nebenrollen überlegen (beim Stück mit dem Löwen, der nicht schreiben kann, gibt es ja ganze Tiergruppen, was sich für eine Klassenvorführung natürlich gut eignet)..... Ich habe schon 2 Theaterstücke mit jeweils 4 Kindern zusammen ausgedacht/entwickelt, und da waren wir in wenigen Stunden fertig und konnten es vorführen. Das war deeeutlich intensiver und konzentrierter. Ansonsten haben wir im Frühdienst bis vor kurzem noch einen Betreuer auf 10-14 Kinder gehabt, aber gemerkt, dass das zu viele sind, und sind jetzt wieder zu zweit. Ich denke aber auch, dass es einen großen Unterschied macht, ob man nachmittags etwas als Freizeitangebot anbietet, wie in meinem Fall, oder im Rahmen des Unterrichts.

    Guten Tag,


    Ich studiere Lehramt Sonderpädagogik habe gerade eine Hausarbeit zum Thema Diagnostik an einer Grundschule fertig geschrieben, fühle mich deswegen aber nicht wirklich kompetent in dem Bereich. Dafür schaute ich mir an, wie die Diagnostik an der Schule durchgeführt wird, wie die rechtliche und konzeptuelle Entwicklung von Förderdiagnostik ablief, und verglich am Schluss die Diagnostikpraxis an der Schule mit der Fachliteratur. In meinem persönlichen ungeschriebenen Fazit aber finde ich sowohl das, was ich von der Schule als auch von der Fachliteratur erfuhr, zum Teil nur oberflächlich und wie eine Sammlung von Binsenweisheiten. (Zum Beispiel: Die Förderziele müssen spezifisch formuliert werden, und man sollte zwischen Beschreibung und Werturteil trennen. Oder: Der Mensch ist keine Black Box, wie es der Behaviorismus sagt, sondern in einem biopsychosozialen Gefüge zu sehen.) Was der/die eine Wissenschaftler/-in schreibt, finde ich inhaltlich in einem anderen Band eigentlich genauso wieder. Letztlich weiß ich jetzt nur, dass es halt einige standardisierte Verfahren gibt, die nach bestimmten Regeln regelmäßig durchgeführt werden.


    Wie ist es denn nun bei einzelnen Schülern ? Die kriegen, wie ich es jetzt verstanden habe, auch nur die einzelnen diagnostischen Verfahren, wobei die Bezugsnormorientierung wohl schon noch dem Einzelfall angepasst werden kann (sozial, kritierumsorientiert, oder individuell).


    Worin besteht beim Sonderpädagogen hier der Lerneffekt? Oder ist man letztlich ein Beamter, der eben die rechtlichen Vorgaben durchsetzt? (Gefragt hinsichtlich Menschen[er]kenntnis.)


    Das ist eine Frage, die ich in keiner Literatur, die mir für die Hausarbeit empfohlen wurde, beantwortet fand.

    Guten Tag,


    Ich bin Sonderpädagogikstudent und arbeite nebenbei in der Ganztagsbetreuung. Einmal in der Woche leite ich seit Anfang Februar für 1,5 Stunden eine Theater-AG in der Aula der Schule. Den Kindern stellte ich zur Auswahl "Der Löwe, der nicht schreiben kann", "Der Grüffelo", und ein noch nicht fertiges selbst geschriebenes Stück, das etwas albern ist, aber die Kinder witzig finden. Die Kinder kannten erstere beiden schon und wollten sie nicht spielen. Als ich meins anfing vorzulesen, waren sie begeistert. (Ich habe die anderen nicht extra gelangweilt vorgetragen. :D )


    Ich schreibe hier, weil ich eigentlich keine Erfahrung mit so etwas habe, und das alles alleine mache und mich dazu gerne etwas austauschen würde.


    Wir sind schon etwas weiter gekommen mit dem Stück, und es hat jetzt auch ein Ende, worauf wir hinarbeiten können. Die zwei Jungs (sonst alles Mädchen) wollten gerne etwas mit "Geheimagenten" drin haben, also habe ich mich dem gefügt und es passt z.T. auch zur Geschichte. Zum anderen Teil jedoch nicht, weil der eine Junge gerne einen Bösewicht spielen will und somit gibt es jetzt eine kleine Kampfszene. Das Stück soll ja von den Kindern sein, und ob das sinnvoll ist, deren Wünsche mit einzubeziehen ist mein Experiment.


    Soweit, so gut. Nur habe ich seit den letzten zwei Malen den Eindruck, dass die AG etwas chaotisch ist. Es dauert lange, bis ich absolute Ruhe habe in der Aula, sodass man nur diejenigen hört, die gerade eine Rolle haben. Außerdem kommt es ständig dazu, dass Kinder plötzlich doch eine andere Rolle wollen, oder manchmal auch gar keine Rolle. Deswegen habe ich die letzten 5 Minuten damit verbracht, abzufragen, wer denn prinzipiell Interesse hat, und ich lege die Rollen für nächstes Mal fest und werde auch das Skript fertig schreiben, damit es nicht mehr so viel hin und her gibt.

    Aber selbst wenn dann alle ihre Rolle haben, gibt es das Problem, dass natürlich nicht zu jeder Zeit alle 18 Kinder gleichzeitig spielen können, und die langweilen sich dann. Ein bisschen habe ich dem entgegengewirkt, indem ich die Szenen entsprechend erweitert habe. (So zum Beispiel eine Schar von Dienerinnen für die Königinnenszene und eine Szene, wo die Oma im Fernsehen verschiedene Werbungen schaut.) Es ist aber wirklich nicht leicht, konzentriert zu arbeiten. Der eine Junge zum Beispiel tut sich sehr schwer, zu verstehen, was man meint, und lebt ein wenig "in seiner eigenen Welt", und ist nicht wirklich bereit, sich an das Stück anzupassen. Einige Mädchen sind nur am Herumlaufen in der Aula, oder kichern und tummeln sich irgendwo auf dem Boden herum. Ich denke mal, Ihr kennt das ungefähr. Ist nur schwer, weil man so die ganze Zeit eine latente Unruhe hat.


    Zu Beginn machen wir immer einen Standard-Aufwärm-Ablauf, den ich mir überlegt habe, und der offenbar nach wie vor gut bei den Kindern ankommt:

    - Kinder werden aufgerufen, und müssen dabei wie Soldaten mit der Hand an der Stirn ihre Anwesenheit bestätigen.

    - Klatschkreis. (Klatscher weiter reichen, 2x Klatschen = Richtungsumkehr, 3x Klatschen = überspringen)

    - Ich spiele eine fröhliche Musik auf dem Klavier, die Kinder sollen fröhlich herumgehen, sich gegenseitig grüßen und schöne Dinge erzählen. Dann wechsel ich zu einer traurigen Musik und die Kinder sollen ihre Glieder herabhängen lassen.

    - Dann passiert irgendetwas, was eigentlich gar nicht traurig ist, worum wir aber alle trauern. Beim letzten Mal z.B. war es ein zerrissenes Blatt im Papierkorb. Ich mache das dann immer vor und die Kinder sind dann immer besonders aufmerksam und kommen nahe heran. (Ich sage dann z.B. sowas wie "Es wurde mitten durch die Brust entzwei gerissen, wie schrecklich!", "Das arme DIN A4-Blatt, es war doch noch so jung!"). Darauf gibt es dann improvisierte Reaktionen.


    Habt Ihr noch andere Aufwärmideen?


    Ach ja, und es gibt noch ein Mädchen, das nicht wirklich Deutsch sprechen kann, und eher still zuschaut. Ich habe sie gefragt, ob sie eine Rolle spielen will, oder ob es okay ist, wenn sie nur zuschaut, was sie glaube ich verstand und zu verstehen gab, dass sie nur zuschauen will. Vielleicht ist sie auch einfach nur unsicher und braucht irgendeine Gruppe von Kindern, wo sie mitmachen kann, ohne reden zu müssen? Wie würdet Ihr damit umgehen?


    Sorry, wenn das etwas viel Text ist, aber ich weiß nicht, mit wem ich mich sonst dazu austauschen kann...


    LG

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