Mein Referendariat war auch nicht toll und ich würde es nicht noch einmal wiederholen wollen, obwohl ich einige nützliche Dinge gelernt habe.
Da ich nicht weiß, woher du deine Informationen hast, schreibe ich kurz meine These zu dem negativen Ruf des Referendariats und anschließend auch meine eigenen Erfahrungen. Ich wähle auch einen derbere Wortwahl, um ein paar Dinge zu betonen.
These:
In Internetforen schreiben viele Menschen einfach nur, um sich zu einem Thema auszukotzen. Da ist normal und menschlich. Zu positiven Dingen äußern sich nornmalerweise selten welche. Ingesamt sammeln sich bevorzugt die beiden Extrema (alles toll oder alles scheiße). Sieht man insbesondere bei "kritischen Themen" (vgl. hier im Forum). Schlechte Nachrichten verbreiten sich schneller.
Erfahrungen mit meinem Referendariat in NRW:
Ich hatte anspruchsvolle Fachleiter. Beide haben sogar einen wirklich schlechten Ruf.
Gerücht 1 (Fachleiter X): Wenn Fachleiter X auf den Fachleiter eines bestimmten anderen Seminar trifft, dann bekommt der Prüfling von Fachleiter X eine leistungsunabhängige 5. Umgekehrt wird das gleiche behauptet. Quasi ein Fachleiterkrieg auf dem Rücken der Refis.
Gerücht 2 (Fachleiterin Y): Fachleiterin macht die armen Referendare fertig. Sie sagt ihnen bereits nach einem Unterrichtsbesuch, dass die Refis nicht geeignet sind. Auch wird sie schnell persönlich, was ihr überhaupt nicht zusteht.
zu Gerücht 1: Die Prüflinge in den besagten Prüfungen haben gravierende fachliche Fehler gezeigt. Die jeweiligen Prüflings-Fachleiter haben sich dennoch für die Prüflinge eingesetzt. Die Prüfling haben die Situation falsch interpretiert und das obige Gerücht in die Welt gesetzt.
zu Gerücht 2: Es gibt Prüflinge die durchaus fachliche Mängel oder sonstige soziale Defizite aufweisen. Gibt es leider...
Die Fachleiterin hat in den Fällen die Prüflinge darauf hingewiesen. Typische Formulierung: "Sie sollten sich bewusst sein, dass Sie als Lehrer tatsächlich auch den aktuellen Wissenstand unterrichten." Beispiel: Zwei Lichtstrahlen (Photonenstrahlen) können miteinander interferieren. Die Interferenzerscheinungen sind aber äußerst selten.
Im anderen Fall: Fachleiterin berät den Refi zu einem Abbruch des Referendariat, da er deutliche Defizite im sozialen Umgang mit den Schülern zeigte.
Diese Informationen habe ich von den Fachleitern persönlich. Ich hatte sie am Ende meines Refs darauf angesprochen.
Es gibt aber auch Fälle, wo man auch die Kompetenz der Fachleiter in Frage stellen sollte:
Ich saß an einem Tag in einem Gespräch bei der Seminarleiterin (Cheffin der Refis und der Fachleiter) im Büro. Plötzlich platze eine Fachleiterin herein, brüllte herum und hatte heulte vor Wut. Grund: Es kann nicht sein, dass sie (die Fachleiterin) an ihrem letzten Tag vor Pensionsantritt zur Cheffin gebten wird, obwohl sie noch einen Unterrichtsbesuch vor sich hat.
Hypothese: Anscheinend kam die Fachleiterin mit der Stressituation nicht klar, um reagierte unangemessen. Hier könnte ein unbeteiligter Zuschauer irgendwelche Mutmaßungen anstellen, welche sich auf ihre Fachleiterkompetenz bezieht. ---So entsteht ein Gerücht.
Ich selbst hatte kein tolles Referendariat. Das lag bei mir daran, dass eine Stresssituation erzeugt wurde, die ich in dieser Form noch nicht kannte. Jeder bewertet dich. Deine Kollegen sind also eigentlich nicht deine Kollegen. Probleme sollte man nicht ansprechen, da man ansonsten vielleicht als inkompetent und ungeeignet gelten könnte. So war zumindest dein Eindruck.
Tatsächlich war der Stress aber selbst gemacht. Ich hätte durchaus zu bestimmten (nicht alle) Kollegen gehen können. Ich hätte sogar mit den Fachleitern reden können. Das habe ich alles im Nachhinein festgestellt.
...etwas wirr der Text... ich hoffe aber, dass er dir ein bisschen Mut macht...
Probier das Ref aus, wenn du kein Bock darauf hast, dann zwingt dich niemand das auch durchzuziehen.