Ich empfinde diese momentane Situation als völlige Entsolidarisierung mit Menschen, die ein erhöhtes Risiko haben, wenn sie an Covid erkranken, oder deren Angehörige zu dieser Gruppe gehören. Eigenverantwortung ist für diese Menschen leider oft nur ein Synonym für "Sieh zu, wo du jetzt bleibst, jeder ist sich selbst der Nächste." In eine steil ansteigende Welle hinein fast alle Vorsichtsmaßnahme zu lockern, ist für diese Menschen eine massive Einschränkung für ihr Leben. Mein Mann hat ein erhöhtes Risiko, er ist wie ich im Schuldienst und sieht den kommenden Wochen mit großen Bedenken entgegen. Salopp hingeworfene Floskeln wie "Menschen sterben eben, an Covid oder an anderen Krankheiten" empfinde ich als zynisch und gedankenlos. Für die FDP (die maßgeblich die dann geltenden Regeln durchgepusht hat) gibt es solche Menschen offenbar nur in Alten- und Pflegeheimen. Warum bei den Schulen sogar die MÖGLICHKEIT genommen wird, Maskenpflicht anzuordnen, ist mir unverständlich. Klar empfinden einige die Befreiung von der Maske als grandios, allerdings sollte man sich auch mal bewusst machen, dass diese grandiose Freiheit, die man sich da nimmt, für andere bedeutet, dass sie ihr Leben viel mehr einschränken müssen, als es ein simples Stück Stoff bedeutet.
Vielleicht bedeuten die Lockerungen ja auch, dass die Pandemie jetzt schneller vorbei ist, da schnell eine Durchseuchung stattfindet.
Die gefährdeten Personen dürfen ja gerne weiter Masken tragen und Kontakte einschränken.