Beiträge von Wealth

    Wealth

    Aber eines möchte ich doch noch wissen. Diese Zustände haben Eltern und KuKs über Jahre hingenommen? Sind keine Beschwerden bei der BezReg aufgelaufen? Und falls doch, haben die Überwachungssysteme komplett versagt?

    Ich wüsste nicht, dass sich darüber jemand "offiziell" beschwert hat. Das sind dann Momentaufnahmen, in denen die Schüler nicht wahrhaben wollen, dass man für eine 5 minus 24 von 40 Punkte holen muss.

    Ich denke, dass den Eltern dieses "Ritual" sehr gut verkauft worden ist.

    Du hast die Anweisungen dazu schriftlich in Form irgendwelcher Fachschaftsbeschlüsse. Kannst du die mir mal bitte zukommen lassen, damit ich sehen kann, wie sowas formuliert ist und wieso die Mehrheit der Fachschaft da mitzieht.

    Die Anweisung ist nur knapp sinngemäß folgende:

    "Die Kopfrechentests sind ein Ritual an unserer Schule und werden deshalb jede oder jede zweite Woche geschrieben. In der Woche, in der kein Test geschrieben wird, soll für die Tests geübt werden." Da diese Anweisung schon viele Jahre alt ist, habe ich sie im genauen Wortlaut nicht mehr gefunden.

    Was sagt das Leistungskonzept der Schule bzw. der Fachschaft ? ;)

    Zusammensetzung der Gesamtnote:

    Sonstige Leistungen (40%)

    Kursarbeiten (40%)

    Ritual-Tests (nochmals 20%)

    Die von mir beschriebenen Tests wurden aus den sonstigen Leistungen herausgelöst und bilden einen eigenen Bewertungsbereich.

    Wo ich mich wiederum die Frage stelle, ob dies rechtens ist.

    Langfristig kann in einem solchen Umfeld doch nur die Flucht in Frage kommen. Selbst wenn man diese Selbstdarsteller "umwirft", werden sie es einen nicht vergessen lassen. In dem Umfeld will man doch nicht wirklich bleiben.

    Der Versetzungsantrag wurde schon gestellt. Keine Sorge.


    Das, was du oder auch die vielen andere Kollegen im Laufe dieser Diskussion sagten, ist völlig richtig. Und viele Dinge davon habe ich auch probiert. Aber am Ende ist es ein Anrennen gegen eine Wand, zumal die SL auch hinter diesem Korrekturwahn steht (Stichwort: Ritual).

    Deswegen überlege ich mir nun die weiteren Schritte, da meine "warmen Worte" nicht viel brachten.

    Mir ist ehrlich gesagt nicht ganz klar, inwiefern man hier von einem Ritual sprechen mag. Ist das tatsächlich der offizielle Sprachgebrauch an deiner Schule?

    Ansonsten gilt halt wie immer: jeder macht sich lächerlich, so gut er kann. Wenn man für spannende Außenwirkungs-Projekte wie Schüleraustausche, Sport-AGs mit exotischen Sportarten oder Kooperationen mit Wissenschaftlern zu doof oder zu bräsig ist, gibt man sich halt ein Profil, das auf tausenden Tests basiert.

    Ich halte deine Geschichte aber auch für ein Stück weit unglaubwürdig - sorry. Dass ein Lehrer Angst hat, keine Note bilden zu können, wenn er nicht mindestens 20-30 Einzelnoten vorweisen kann, ist schwer nachvollziehbar. Ich meine, alle diese Kollegen kennen doch auch andere Schulen, und sei es im Extremfall nur aus ihrer eigenen Schulzeit. Da weiß man doch, dass es an anderen Schulen anders läuft.

    Diese "unglaubwürdige" Geschichte ist aber tatsächlich Realität "geworden". Denn das, was du oben selbst gerade beschreibst, ist die Realität bei uns. Wer dort nicht arbeitet, kann das kaum glauben, was ich jede Woche berichten kann. Ich glaube es spricht für sich, dass eine unfassbar hohe Anzahl von Kollegen Versetzungsanträge stellt.


    Der Sprachgebrauch ist tatsächlich RITUAL.

    Das Schulprofil ist genauso aufgebaut, wie du beschreibst. Rituale sind gut für Körper und Geist, in diesem Fall sind es unsere wöchentlichen Tests.


    Nein, nein: Es geht hier nicht direkt darum, dass ich ANGST habe, eine Note zu bilden. Es geht darum, dass es die perfide Art von Kollegen ist, bei wenig geschriebenen Tests lautstark zu verkünden, Kollege XY hält sich nicht an Beschlüsse und sei unfair in seiner Bewertung.


    Warum so viele Kollegen sich derart verhalten, das weiß ich leider selber nicht. Ich denke der Fisch stinkt vom Kopfe her. Das wird zumindest ein Grund sein. :victory:

    Was geht die Kollegen das überhaupt an?!


    Also ich muss niemandem erklären, wie meine SoMi-Noten zustande kommen und du bist da auch niemandem Rechenschaft schuldig. Ich würde bei diesem absurden Spiel nicht mehr mitmachen. Dir kann keiner was!

    Danke für die Worte.


    Das ist das Problem an unserer Schule. Es gibt etliche Kollegen, die glauben, ALLES ginge sie etwas an. Vor allem die KLASSENLEHRER, die ihre Schüler als "Söhne und Töchter" definieren.


    Wir sind in Mathe teilweise schon so weit, dass ein Kollege sinngemäß einmal sagte: "Wir arbeiten hier parallel. Wenn ich 20 Tests schreibe, dann musst du das auch. Denn sonst wäre es ja keine Parallelarbeit mehr."

    Dieses liebgewonnene Ritual einiger KuK wird ja irgendwo seinen Ursprung haben.

    Es ist wirklich sehr einfach erklärt. Der Vater dieses Testverfahrens hat das vor 10 Jahren einmal vorgeschlagen, alle waren wohl begeistert und dann wurden die Tests als DAS Ritual unserer Schule definiert.

    Die Schulleitung hat tatsächlich ANGST vor Klagen. Aber es ist doch total absurd zu glauben, man könne durch 30.000 Tests sich irgendwie besser absichern.

    Auf jeden Fall würde ich die Tests in Klassenarbeitsphasen aussetzen, denn da sind sie nicht erlaubt (der entsprechende Rechtstext wurde hier schon zitiert); damit bist du schonmal einige los.

    Das mache ich ja schon. Nur heißt es dann später: "So wenig geschriebene Tests? Wie willst du denn deine Note rechtfertigen?"

    Ja, das halte ich für den richtigen Weg.


    Im Vorfeld würde ich die Kollegen aber schon ansprechen und zu überzeugen versuchen. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht (z. B., wenn es um die Ab-/Anschaffung eines Lehrwerks geht).

    Das verfrühte Einschalten eines Außenstehenden (Fachberater) könnte dir übelgenommen werden.

    Tatsächlich versuche ich schon seit 2 Jahren, diesen Quatsch abzuschaffen. Leider gibt es in unserer Fachschaft genügend Kollegen mit "nicht nachvollziehbaren" Ansichten.

    Entsprechend sind wir momentan in der Unterzahl.

    Mein Tipp mit Blick auf Konflikt-Strategie: Rechne mal hoch, auf wie viele zusätzliche Tests man pro SuS pro Schuljahr käme, wenn alle Fächer sich das zu eigen machen würden.

    Tatsächlich werden diese "wöchentlichen" Tests in den Hauptfächern Deutsch, Mathe, Englisch geschrieben.

    Theoretisch wären das dann (jede zweite Woche Test) 6 Tests für jeden Schüler im Monat an unserer Schule.

    Französisch und Spanisch kämen dann noch on Top.


    Vorsichtig geschätzt wären das dann insgesamt pro Schuljahr etwa 30.000 Tests an unserer Schule zusätzlich zu Tests in den Nebenfächern.

    Ich glaube, wenn ich nicht dagegen ankomme, werde ich das genauso machen, wie du sagst.

    So kenne ich das bei uns von Mathe auch, man macht oft (z.T. jede Woche) Kurztests. Diese bestehen aus 4 bis 5 Aufgaben (z.T. Multiple choice oder digital), dauert ca 5 MInuten und deshalb ist die Auswertung leicht zu machen und ist nicht zu zeitaufwändig. Diese Tets müssen ja auch nich von 1- 6 benotet werden, sondre ein + o - System reicht dafür auch aus. Besprechung der Tests müssen auch nicht sein, da die Schüler ja wissen, was abgeprüft wurde und in den eigenen Unterlagen nachsehen können. Ggfs kannst du ja auch mündliche Überprüfungen machen.


    Was habt ihr denn im schulinternen Lehrplan zu Leistungsüberprüfungen stehen. Der ist für dich ja verbindlich und kann dir je nach Formulierung eine Möglichkeit bieten weniger zu schreiben.


    Die andern Lehrer sollten im Übrigen weder die Testnoten erfahren, noch wissen, wieviele du schreibst und deshalb keinen "Notendruck" auf dich aufbauen können.

    Dieser Test bei uns beinhaltet 40 Aufgaben. Und die Notengebung ist strikt vorgegeben. Wo wir gerade beim Thema sind:

    24 richtige Lösungen benötigt man für eine 5 minus. Nur soviel dazu.

    Tests:

    Dürfen max. 15 Min dauern.

    Nur den Stoff der letzten 2 - 3 Stunden umfassen

    Ja, 15 Minuten dauern die Tests in etwa.

    Der Stoff ist aus der GESAMTEN Schulzeit ab Klasse 5.

    Die 9er zum Beispiel werden über sämtliche Themen abgefragt (Einheiten umrechnen, Bruchrechnung, Prozentrechnung, rationale Zahlen usw.)

    Der Test ist als Kopfrechentest ausgelegt (habe ich glaube ich vergessen zu erwähnen).

    Zur Berechnung der Endnote noch folgende Infos:

    In der Fachschaft wurde vor meiner Zeit beschlossen, dass folgendermaßen zu bewerten ist:

    Ritual-Tests (20%) sonstige Leistung (40%) Kursarbeiten (40%).


    Was ich mich schon immer gefragt habe: Darf die Fachschaft die Tests als eigene Kategorie führen, die 20% der Gesamtnote ausmacht?

    Denn mein notentechnischer Horizont sagte mir immer: Test sind Teil der sonstigen Leistungen und werden darunter IMMER geführt.

    Bundesland ist NRW.

    Leider kenne ich dazu keinen Passus. Ich weiß nur, dass Fachschaftsbeschlüsse bindend sind. Die Frage ist halt nur, inwiefern das rechtens ist.

    Leider haben sich bei uns in der Fachschaft Grüppchen gebildet, die mit Verlaub eine gegenseitige Abneigung haben.


    Zu den Tests: Der Aufbau wird vom "Erfinder" vorgegeben. Sie haben immer denselben Umfang. Die Aufgaben variieren je Jahrgangsstufe. Via Excel sind die Tests abrufbar. Sie werden dann ausgedruckt und müssen von uns passend zugeschnitten werden. Am Ende handelt es sich um einen Test im DIN A 6 Format. Die Korrektur dauert keine 30 Minuten, aber die Masse machts. Und genau das ist mein Problem.

    Auch wenn ich glaube, dass Tests ohne vorheriges Lernen manchmal sinnvoll sein können, bin ich gerade über die von dir dargestellten Zustände schockiert. Seit wann reicht es bitte nicht aus, SuS eine Note auf Grundlage der einzelnen Stunden und der schriftlichen Arbeiten zu geben? In Nebenfächern werden in der Sek I hier in NRW noch nicht einmal Klassenarbeiten geschrieben, die armen Lehrkräfte! :huh: Ich habe auch ernsthafte Zweifel, wie man bei dieser Praktik mit dem Lehrplan durchkommen soll. Außer man bespricht die Tests halt nicht - aber so ist es scheinbar nicht gedacht.


    Wie steht die Schulleitung dazu? Ich würde auf jeden Fall schon mal Kontakt zum Lehrerrat und ggf. deiner Gewerkschaft aufnehmen. Mir fehlen gerade ein wenig die Worte, auf was für Ideen manche Menschen kommen...

    Im Lehrerrat sitzen leider teilweise genau die von mir beschriebenen Kollegen, die Teil des Problems sind.

    Die Schulleitung findet den Korrekturwahn völlig ok, denn es ist "ein wunderschönes Ritual".


    Aber vielen Dank für den Tipp mit der Gewerkschaft.

    Hallo liebe Leute,


    folgendes Szenario: An unserer Schule gibt es einen regelrechten Korrekturwahn. Mich betrifft dies im Fach Mathematik.

    Dabei wird verlangt, dass wir jede oder jede zweite Woche einen Mathetest schreiben, was in meinem Fall bei 3 Kursen effektiv 1.200 bis 2.400 Korrekturen zusätzlich zum "normalen" Korrekturaufwand im Schuljahr bedeuten würden. Ich werde auch dazu verpflichtet, an einem bestimmten Tag in der Woche diesen Test zu schreiben.

    Leider sind wir momentan in der Unterzahl, um den Fachschaftsbeschluss zu kippen.


    Meine "Probleme" bei diesen Vorgehen:

    - Ich halte das für einen massiven Eingriff in meine pädagogische Freiheit. Ich möchte immerhin gerne noch selbst entscheiden, wann ich während meines Unterrichts einen Test schreibe, wie dieser aussieht und in welchen Abständen ich diesen schreibe.

    - Schreibst du als Kollege diese 1000 bis 2400 Tests nicht, so fallen einem die Klassenlehrer in den Rücken, wenn es um Notendiskussionen geht: "Wie, du hast dem Schüler nicht 20 bis 40 Tests im Schuljahr schreiben lassen? Ja, dann kannst du diese und jene Note nicht geben."

    - Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. 70 bis 90% der Schüler "lernen" für den Test nicht und erhalten deswegen ein "ungenügend" (besonders heftig ist es in den G-Kursen).

    - Für viele Schüler ist es ein reines Bulimielernen. Vor allem auch deswegen, weil in allen Hauptfächern solche Test bei uns geschrieben werden, sodass jeder Schüler bei uns also pro Monat zwischen 6 und 12 Tests alleine in den Hauptfächern schreibt.

    - Die Tests werden auch deshalb geschrieben, weil einige unserer Kollegen eine regelrechte "Panik" entwickelt haben (wieso auch immer) und dem Glauben verfallen sind, sie hätten ohne die 1000 Tests sonst zu wenig Noten, um die Mathennote begründen zu können.

    - Damit manche Schüler doch noch zu einem Erfolgserlebnis kommen, gehen wir mit den Schülern die Aufgaben des Tests oft ausführlich durch, was pro Woche dann wiederum einige Zeit in Anspruch nimmt und am Ende nur wenig bringt (Lernwille fehlt). Am Ende des Schuljahres fällt auf, dass viele Kollegen mit ihrem Stoff nicht durchkommen. Meiner Ansicht nach unter anderem aufgrund des Testwahns.

    - Einige Kollegen (also die, die sowieso nur einen einzigen Kurs haben) kümmert es nicht, wenn andere aufgrund dieser enormen Mehrarbeit leiden und dies während der Fachschaftssitzung kundtun. Es heißt dann gerne: "Das ist so ein tolles Ritual."


    Ich würde gerne die Frage ziemlich offen halten: Wie beurteilt ihr solch eine Situation?

    Natürlich - das Problem ist aber, überhaupt eine Planstelle zu bekommen.
    Aber wie gesagt stellt sich diese Frage für mich zunächst ohnehin nicht, da ich bis 2017 in Hessen so oder so gebunden bin. Danach begebe ich mich dann auf die Suche :)


    Vielen herzlichen Dank für die Informationen!

    Und? Was ist daraus geworden? Mir geht es ähnlich, möchte aber von NRW nach Hessen.

    Doch. Wenn du von NRW (als Realschullehrer A12) in ein Bundesland ziehst, wo alle Kollegen nach A13 besoldet werden, dann bekommst du das auch.
    Die Begründung "Hier werden alle Realschullehrer nach A13 besoldet, aber du kommst ja leider woanders her" ist abwegig.

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