Beiträge von Wealth

    Hallo Community.


    Ich benötige euer Wissen bzw. eure Erfahrung. Bei uns an der Schule "unterrichten" drei Förderschullehrer. Mit diesen gibt es einige Probleme.

    Ich als Fachlehrer mache die Unterrichtsvorbereitung und unterrichte (zum Beispiel in Klasse 6 Geschichte). Nun haben wir einige Kinder mit Förderbedarf (Fördis) in der Klasse. Warum auch immer sind nie Förderschullehrer zur Unterstützung mit in "meinem" Unterricht. Wer muss nun für die Fördis differenziertes Material zur Verfügung stellen? Der Förderlehrer oder ich?

    Oftmals heißt es nämlich vonseiten der oben genannten Personen: "Der Fachlehrer habe dies tun".


    Dies behaupten die Förderkollegen auch, wenn es um die Erstellung von Kursarbeiten geht: "Der Fachlehrer..."


    Ist das an euren Schulen auch so? Bei uns gibt es momentan Krach bzgl. der Zuständigkeiten.


    Bundesland: NRW

    Schulform: Sekundarschule


    Liebe Grüße!

    Ich muss gestehen, dass ich die Entscheidung der SL in keinsterweise nachvollziehen kann. Es gibt also Kollegen, die eine

    Freistd haben sogar im Haus sind, diese müssen nicht vertreten, wieso?


    Ich muss sagen, ich arbeite an einer Schule in freier Trägerschaft (Privatschule) und kenne sowas überhaupt nicht.

    Die Frage nach dem WIESO ist sehr gut. Ehrlich gesagt steht das niemand so genau.

    Ich vermute, dass somit die Vertretungsstatistik manipuliert wird. Denn wenn ich eine Doppelaufsicht mache, wird es offiziell nicht als Vertretung gewertet.

    Das hört sich nach einer waschechten Sekundarschule aus dem Sauerland (Regierungsbezirk Arnsberg) an.

    Ob Schulleitung oder Bezirksregierung, dort handelt es sich im Allgemeinen um einen unfähigen Sauhaufen. Der Personalrat aus Arnsberg ist auch Gaga. Bei uns sagte der zuständige Personalrat 4x hintereinander ab, weil 4x angeblich das Auto kaputt war. Wer es glaubt....

    Ich bin an solch einer Kontrollwahnschule angestellt (ebenfalls Sekundarschule) und die Mechanismen sind dieselben.

    An unserer Schule will jeder Zweite weg von dieser irren Sekundarschule.


    Kleiner Tipp: Irgendwo die Grenze ziehen und auch mal NEIN sagen. Reichst du der falschen SL den Finger, nimmt sie direkt die ganze Hand. Einziger Ausweg ist der Versetzungsantrag, den man so schnell wie möglich stellen sollte. Denn es dauert mitunter 5 Jahre, bis man endlich gehen kann.

    Danke dafür! Ich sehe das genauso: es geht hier nicht um die durch eine Dienstanweisung ausgelöste Überlastung, sondern darum, dass bereits die Anweisung an sich rechtswidrig ist. Ich hatte das bereits an mehreren Stellen hier im Forum geschrieben: Der BGH hat bereits in den 70er Jahren entschieden, dass eine SL, die Doppelaufsichten anordnet, eine schwere Amtspflichtverletzung begeht. Hier MUSS (tatsächlich ist das Pflicht als Beamter) sofort (möglichst schriftlich und mit Verweis auf das BGH-Urteil) remonstriert werden.


    Edit: Wer das Urteil mal im Volltext lesen möchte, findet es unter dem hier genannten Aktenzeichen in den entsprechenden juristischen Datenbanken:

    Danke für die Info, die SL kommt gern mit Gesetzen und Paragraphen an. Von daher zitierte ich sowas gerne in meiner Beschwerde ;)

    Aber: aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass du am Ende alleine mit der Situation klarkommen musst, wenn die Schulleitung sich persönlich angegriffen fühlt. Und so wie du deine Situation beschreibst, wird er oder sie nicht mit Freude, Verständnis oder auch nur Sachlichkeit reagieren. Die moralische Unterstützung im Internet nutzt dir nichts, wenn du im Schulalltag dann Repressalien erlebst. Ich sage damit ausdrücklich nicht, dass ich dir abrate, sondern dass du dich auf einen langen Kampf einstellen solltest und gut einschätzen, wie dick dein Fell in Konflikten ist.


    Im anderen Thread, auf den du verweist, schreibst du, dass deine Kolleg*innen dir in der Notenkonferenz in den Rücken gefallen sind. Wer dich unterstützt oder wer seinen Frust an dir auslässt, wenn du als einziger keine Doppelaufsichten mehr führen musst, wird sich bei Erfolg deiner Überlastungsanzeige entsprechend zeigen.


    Ich würde mir in jedem Falle Unterstützung suchen, vielleicht habt ihr im Personalrat jemanden sitzen, der sich ernsthaft für euch einsetzt. Oder du findest bei deiner Gewerkschaft einen Menschen, der dich berät und zu dem du gehen kannst, auch wenn sich deine Situation verschärfen sollte und du doch noch versetzt werden willst. Alles Gute dir!

    Zu deinem ersten Abschnitt: Die SL ist teilweise sowieso derart weit weg von Gut und Böse. Der Schullalltag ist ein Repressalientag. Das ist für uns KollegInnen Alltag, weshalb mir das nichts mehr ausmacht. Ich kenne es nicht anders.


    Zweiter Abschnitt: Damit komme ich klar.


    Dritter: Das ist eine gute Idee. Ich will eigentlich zuerst einmal erreichen, dass die genau wissen, dass ich mir nicht alles gefallen lasse. Der Aufbau von Druck hat letztens schon gut geholfen.

    Hallo zusammen.


    Nachdem sich das mit dem Korrekturwahn an unserer Schule gebessert hat (siehe "Korrekturwahn an unserer Schule"), gibt es jetzt den nächsten Hammer.

    Ich werde mehrfach wöchentlich dazu verdonnert, Doppelaufsichten zu übernehmen.


    Das Problem: Ich bin an einer Schule mit sehr verhaltensauffälligen Schülern, die ständig beaufsichtigt werden müssten. Wenn ich immer zwischen Kursen hin und her pendeln muss, ist im Endeffekt kein Unterricht möglich und eine ständige Beaufsichtigung eben auch nicht. Die verantwortliche Person (stellv. Schulleiter) interessiert dies allerdings nicht und zieht mich immer wieder heran. Dabei hätten wir genug Personal im Lehrerzimmer sitzen, die vertreten könnten. Aber es ist günstiger, wenn man eingesetzte Kollegen doppelt beansprucht. Denn das zählt in der Konstellation mit mir dann nicht als Vertretungsstunde. Zudem habe ich vermehrt schriftlich darauf aufmerksam gemacht, dass dies eine extreme Mehrbelastung ist, die sich auf meine Gesundheit auswirkt. Meine Mitteilungen werden, wen wundert es, totgeschwiegen.


    Entsprechend möchte ich gerne fragen, ob ihr solche Situationen kennt und ob ich eine Überlastungsanzeige stellen sollte?

    Solange es kein übergreifendes Leistungsbewertungskonzept gibt (verabschiedet auf der Schulkonferenz), würde ich dem Wunsch nach dauernden Tests gelassen entgegensehen. (Sage ich als jemand, der in der Fremdsprache wöchentlich zumindest kurze Vokabelüberprüfungen schreibt.)

    Ich glaube, vor Jahren haben das irgendwelche irren Kollegen und Eltern wirklich mal auf der Schulkonferenz durchgewunken.

    Ganz neues Update:


    Die Schulleitung will nun eine Elternbefragung durchführen. Die Umfrage bezieht sich natürlich auch auf die Tests, über die wir hier diskutiert haben.

    Es ist ein letzter Versuch, ein Argument zu generieren, um sagen zu können: "Siehste, die Eltern wollen diese Tests. Dann musst du sie leider doch machen."


    Eine Frage lautet:

    Lernrituale (Tests in Mathe) sind für mein Kind förderlich.


    Ich finde das sowas von armselig.....

    Update.

    Heute war die entscheidende FK Mathe.

    Ich konnte alle K:K überzeugen, habe bis ins kleinste Detail alle Missstände aufgedeckt. Dabei war hilfreich, dass die "belämmerten" Kollegen gar nicht anwesend waren.

    Alle "merkwürdigen" FK-Beschlüsse wurden gecancelled und neue Beschlüsse gefasst, die die pädagogische Freiheit etc. mehr in den Vordergrund rückt.

    Ich bin so happy, aber es hat mich auch viele Nerven gekostet. Am Ende kann ich sagen, dass meine Hartnäckigkeit und eure Tipps goldrichtig waren.

    Finde gut, dass ihr dagegen angeht.


    Ich hätte nicht die Nerven für diesen Kampf und würde 5 Minutentests schreiben und noch vor dem Unterrichtsende benotet zurück geben, während die Schüler eine Aufgabe haben.

    Wenn die SL schlechten Unterricht haben will, ...

    Das will die SL ja nicht. Es soll dieser ganz bestimmte Test geschrieben werden, Alternativen sind verboten. Das ist ja das, was mich so ärgert.

    Unfassbar!

    Ich schließe mich den anderen an: Unbedingt remonstrieren!


    Gab bisher keine Rückmeldung von der Schulaufsicht?

    Zum Verständnis:

    1. GEW angeschrieben und um Hilfe gebeten -> Weiterleitung an den Vorsitzenden des Hauptpersonalrats beim Ministerium für Schule und Bildung NRW) und entsprechende "Hilfen" erhalten.

    2. Dezernenten (also Schulaufsicht) dieselbe Anfrage gestellt -> Nie zurückgemeldet und Weiterleitung an meine SL (wie ich mitbekommen habe). Meine SL hat (wie erwähnt) hat die Beschwerde ignoriert.

    3. Zuständigen Regionalpersonalrat angeschrieben und um Hilfe gebeten -> leider auch noch keine Antwort.

    Neue News.


    Die Fachschaftskonferenzen werden jetzt mit dem Besuch von SL-Mitgliedern konfrontiert, um die Sitzungen zu kontrollieren. Es hat sich herumgesprochen, dass "etwas" gegen die wöchentlichen Tests läuft.

    Die diaktische Leitung hat einer Kollegin gegenüber behauptet, sie könne alle meine Einwände entkräften. Wird wohl zu einer heftigen Auseinandersetzung führen.

    Die Schulaufsicht (wie ich hörte) sei mit den SL-Mitgliedern per du und soll wohl grundsätzlich immer der SL Recht geben.

    Neues Update.


    Leider macht die Schulleitung weiter wie gehabt. Es wird so getan, als hätte es meine Beschwerde nicht gegeben.

    Von der didaktischen Leitung kam heute die Mail an die Mathematiker, "wir sollen die FK Arbeit bzgl. der Tests unterstützen und die Tests wie gehabt weiterführen." Die didaktische Leitung kennt die Beschwerde und versucht nun direkt dagegen zu arbeiten.

    In der Lehrerkonferenz wurde wieder diktiert, an welchem Wochentag der Test zu schreiben ist.

    Die Beschwerde ist im Endeffekt ziemlich schnell verpufft.

    Ich habe nun, nach bisheriger juristischer Beratung, bei der Schulleitung Beschwerde eingereicht. In dieser Beschwerde gehe ich sehr ausführlich auf die Zustände ein, die ich euch auch schon geschildert habe.

    Wie verhalte ich mich eigentlich, wenn diese Beschwerde im Sande verläuft?

    Hallo zusammen.

    Ich erhielt gestern die erste Rückmeldung vom Vorsitzenden des Personalrats NRW.

    Dieser gab an, dass viele Dinge (die ihr auch schon als absurd charakterisiert habt), nicht rechtens sind.


    So zum Beispiel die drei Bewertungsbereiche (20% Tests, 40% Sonstige Leistungen und 40% Schriftliche Arbeiten).


    Ebenso wurde geäußert, dass Fachschaften nur Grundsätze beschließen können und nicht Dinge wie "Du hast jede Woche an einem bestimmten Wochentag einen Test zu schreiben. Wie dieser aussieht, wie du ihn zu bewerten hast und wann du diesen einübst geben wir dir vor". Das Recht hat wohl niemand, nicht einmal die Schulkonferenz.


    Er enthielt sich jeder pädagogischen Einschätzung, erkläre aber die Geschehnisse zu "Zuständen".

    und wie geht es jetzt weiter, Wealth?

    Ich habe an den zuständigen Fachdezernenten ein ausführliches Schreiben aufgesetzt.

    Dieses Schreiben habe ich entsprechend auch der Rechtsabteilung meiner Gewerkschaft zukommen lassen.

    Ich habe allerdings noch keine Rückmeldung erhalten (Ferien, Urlaub?!)


    Einerseits entschied ich, einen Versetzungsantrag zu stellen, weil an der Schule Dinge geschehen, die ich nicht mit meinem Gewissen mehr vereinbaren kann. Viele Dinge habe ich hier noch gar nicht erwähnt, da ich sonst viele verschiedene Fässer aufmachen würde. Ich glaube auch kaum, dass sich an der Schule aufgrund des ein oder anderen Schulleitungsmitglieds und Teilen des Kollegiums in Zukunft "viel" ändern wird.

    Andererseits habe ich mich dazu entschlossen, gegen diesen irrwitzigen Laden mit aller Strenge vorzugehen. Ich denke ich habe das Recht an einer Schule zu arbeiten, an der sich alle Beteiligten an das Gesetz halten und an die jeweiligen Dienstvorschriften. Dieses Recht werde ich auch durchsetzen, mit welchem Mitteln auch immer.


    Vielen Dank für alle bisherigen Anregungen!!! Weitere Anregungen sind natürlich weiterhin erwünscht. Ich werde berichten, wie die Geschichte weitergeht.

    Die Anzahl der schriftlichen Arbeiten ist per Erlass geregelt, aber Tests darf man schreiben, so viel man möchte. Aber Achtung: Sie dürfen nicht zensiert werden. Zumindest in Niedersachsen. Ich weiß, dass sich viele Schulen darum nicht scheren, trotzdem ist das Zensieren eines Tests nicht erlaubt. Das hat mir die Rechtsabteilung der Schulbehörde bestätigt.


    Abseits davon: Gibt es einen Fachkonferenzbeschluss, wie viele Tests in einem Halbjahr geschrieben werden sollen? Vermutlich nicht. Dann musst du dich überhaupt nicht daran halten. Nur, weil es ein "Ritual" ist, wird es nicht rechtsverbindlich. Du kannst es einfach lassen und niemand kann dir etwas vorwerfen. Vom kollegialen Druck spreche ich da nicht, der steht auf einem anderen Blatt.

    Vorgabe ist, jede oder jede zweite Woche einen Test zu schreiben. Für mich umfasst diese Aussage somit Zahlen, auch wenn sie nicht explizit genannt werden.

    Übersetzt heißt das: 10 oder 20 Tests im Halbjahr.

    Zudem mischen sich allzugern Klassenlehrer in die Notenvergabe ein und fragen: "Kannst du die Note geben, wenn du NUR 4 Tests im Halbjahr geschrieben hast?"

    Das hatte ich weiter unten aber auch schon geschrieben.

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