Beiträge von Zauberwald

    In Bayern sind übrigens eh mittlerweile ein Drittel der Stellen an der GS Beförderungsstellen auf A13.

    Das gibt es aber nur in Bayern. Eine Kollegin hat mit Mitte 50 von BY her nach BW gewechselt und war das alles auf einen Schlag los. Sie spricht von 700 €. Wie diese 700€ gemeint sind, erschließt sich mir nicht, möchte aber nicht nachfragen. Sie hat sich auf alle Fälle deutlich verschlechtert, wenn man ihr Gejammere hört.

    Sie ist alleinerziehend mit 2 studentischen Kindern und muss jetzt Nachhilfe geben, um sich und die Kinder über Wasser zu halten.

    Zauberwald: klar schafft man das Studium nicht in der Regelstudienzeit. Aber das gilt doch für die anderen Lehramtsstudiengänge auch. Zu meiner Zeit (lange her) hat ein GY-Studium 12 Semester im Schnitt gedauert, Förderschule war ähnlich. Das bedeutet, dass die GS-Lehrer deutlich eher ins Ref gegangen sind und entsprechend früher verdient haben. Natürlich hatten sie damit auch weniger Ausgaben fürs Studium. Wenn man das gegenrechnet, gehen die GS-Leute erst einmal mit einem großen Gehaltsvorsprung durch den früheren Berufseinstieg ins Rennen. Der ist dann nach, ich überschlage mal, vielleicht 15 Jahren durch den Vergleich A12/A13 aufgezehrt. Also: A13 gerne für jeden, aber dann bitte auch gleiche Studiendauer. In Bayern sind übrigens eh mittlerweile ein Drittel der Stellen an der GS Beförderungsstellen auf A13.

    Heißt das, 1 Jahr längere Studiendauer macht 15 Jahre diesen Gehaltsunterschied aus? DAS muss ich mal meinen Kindern erzählen!

    Es gibt auch Fachlehrer an Förderschulen. Diese habe ich gemeint. In Ba-Wü erhalten sie wohl A9, bzw. A10, in Hessen werden sie grundsätzlich nicht einmal verbeamtet.

    Es gibt auch Fachlehrer an Grundschulen. Die unterrichten ausschließlich Kunst und Sport. In BY gibt es die m.E. auch. Wahrscheinlich ist das wieder von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

    Jedenfalls ist es eine Ausbildung und kein Studium. Man hat auch vorher keinen Meister in irgendwas.

    Nein, ich mochte schlichtweg generell die überbordete Leistungsorientierung im gesamten Regelschulbereich "ohne Rücksicht auf Verluste" nicht.

    Die Förderschüler sind zudem oft dankbarer, dass sie kleine Fortschritte machen, auch wenn sie gesellschaftlich ganz weit unten vom Lernzuwachs eingestuft werden und man leider auf sie herabblickt.

    Ich weiß, sie sind lieb. Die Eltern dankbar.

    Übrigens Fun-Fact: Alle Sopä die ich an der GS kennen lernen durfte, haben mir selbst erzählt wie viel besser und entspannter der Job an der GS im Vergleich zur Förderschule ist. Deswegen wollen da auch viele hin.

    Meine sonderpädagogischen Kollegen haben auch immer gesagt, wie viel wir leisten müssen, wie schlecht unsere Schule im Vergleich mit allem möglichen ausgestattet ist. Dass es nichts gibt bei uns und wir viel Material und andere Dinge selbst anschaffen müssen oder es eben nicht haben.


    Aber kurze Anmerkung: Die Sonderpädagogen, die ich kenne, sind fast alle ganz besondere und tolle Menschen. Ich hatte viel zu tun mit denen von der G-Schule. Und ich habe sie beneidet um das tolle Kollegium, ihre Faschingsfeste, mehrtägigen Kollegiumsausflüge, Cocktailabende nach langen Konferenzen. Bei uns ist vergleichsweise nichts los. Bin gerne mal "rumgegangen." Bin jetzt aber weiter weg an einer anderen Schule.

    Du kannst bestimmt "einfach so" zu uns wechseln. Wir hätten Bedarf.

    Woran liegt das, dass die Sonderpädagogen bei euch Ermäßigungsstunden für Besprechungen bekommen und ihr nicht? Ist vermutlich eine Entscheidung der jeweiligen Schulleitungen, nehme ich an?

    An der einen Schule sind Lehrerstunden übrig, die man vergeben kann, an der anderen nicht. Ganz einfach.


    Ist auch wurscht. Ändert sich eh nix, man überwirft sich hier nur mit Leuten, die man gar nicht kennt.

    Um in diesem Ton von S. 1 zu bleiben: Du kannst ja auch Grundschullehrerin werden.

    Ja, das sehen viele Leute nicht:

    Beraten (Eltern, Kollegium, Schulentwicklung: Konzepte) , Team-teaching, Diagnostik (formell und informell), Elterngespräche, Förderausschüsse, Konferenzen an der Stammschule UND an den Inklusionsschulen inklusive Arbeitsgruppen an mehreren Schulen, Elternabende auch an Inklusionsschulen, das ständige Einstellen auf verschiedene Systeme (man wird ja oft nicht nur an einer Schule in der Inklusion eingesetzt), Gutachten/FDS schreiben. etc. ...

    Das würde ich auch nicht als "wenig bezeichnen".

    Du hast vergessen, dass wir das auch haben, aber allein und in einer doppelt so großen Klasse. Wir sind auch bei den Runde-Tisch-Gesprächen der Inklusionskinder dabei. Für die Wochenplanung mit der Sonderpädagogin bekam sie Ermäßigungsstunden, ich bekam dafür keine einzige Stunde angerechnet, obwohl das immer den ganzen Nachmittag gedauert hat. Die Sonderpädagogen sind meist zu zweit plus FsJler, haben oft Einzelförderstunden, während wir oft mit 22 Grundschülern plus Inklusionsschülern alleine dasitzen, höchstens stundenweise eine Lernbegleitung bekommen. Von den 22 Grundschülern sind auch 3-5 irgendwie auffällig, 2-3 andere ziemlich begabt und der Rest ist auch individuell. Dem allem müssen wir gerecht werden.

    Dazu kommt, dass wir aus allen Gymnasiasten machen sollen. "Das ist IHRE Aufgabe", sagte mal ein Vater.

    Um noch mal auf Bayern zurückzukommen: Die Regelstudienzeit für GS liegt bei 7 Semestern, bei Förderschullehramt 9 Semester. Macht also schon einen Unterschied.

    Dann frag mal jemand, ob er das schafft. Bei uns war das 10. Semester komplett Prüfungssemester. Das war anders geregelt als heute. Es gab 2 Prüfungszeiträume: Frühjahr oder Herbst. Es kamen alle Prüfungen am Schluss, nicht wie heute, wo man schon seine ICTS oder wie das heißt, unterwegs sammelt. 9. Semester war Prüfungsvorbereitung. 7.und 8. hat man meistens gebraucht für die 100seitige Zulassungsarbeit. Wenn man noch einen größeren Praxisteil hatte, dann brauchte man das Jahr. Ich war z.B. 4 Monate Praktikantin an einer Alternativschule und habe meine Zulassungsarbeit über deren pädagogisches Konzept und die Umsetzung geschrieben. Es gab ja noch keine statistischen online-Befragungen für so eine Arbeit, man musste seinen A. schon in Bewegung setzen.

    Das trifft auf viele junge Leute, die ich kenne, nicht zu! Die schauen schon bei der Wahl ihres Ausbildungsberufes oder bei der Studienwahl auch darauf, wie später ihre Einstellungschancen und Verdienstmöglichkeiten sind.

    Die weitere Diskussion erübrigt sich für mich. Es gibt viele Gründe, warum uns inzwischen auch A13 zusteht. Nur weil die Situation vor 30 Jahren anders war, könnte man doch auf die sich inzwischen sehr veränderten Gegebenheiten und erweiterten Aufgaben reagieren.

    Umgekehrt auch kein Wort zu Fachlehrern von ihm, die deutlich weniger erhalten für ein deutlich höheres Deputat. Auch das darf man hinterfragen, wenn man diese Debatte ernsthaft führen möchte und es nicht nur um das eigene Portemonnaie geht. Leider geht es Tommi aber offenbar nur um seine Bezahlung und damit genau nicht um Fairness bei der Bezahlung, nur um Egoismus, Neid und individuelle Nutzenmaximierung. Das ist halt zu kurz gegriffen als Ansatz, um A13 für alle Lehrkräfte argumentativ zu stützen.


    Wo findest du denn dieses Argument? Das hat hier m. E. niemand geschrieben.

    Doch, CDL, siehe oben.

    Wer hindert dich daran Sonderpädagoge zu werden?

    Niemand, kann er immer noch machen.

    Bei der Berufswahl mit 18 oder 19 entscheidet man nicht nach dem Geld, sondern nach dem, was einem gefällt. Die Bezahlung empfindet man dann als ungerecht, wenn man einige Zeit arbeitet und mitbekommt, wie der Hase läuft. Man vergleicht sich mit anderen und sieht dann erst, dass die für weniger Aufwand mehr bekommen. Wird man doch mal sagen dürfen. Hat sich auch herumgesprochen, wenn man den Mangel an GS-Lehrern betrachtet.

    Fachlehrer kann man hier in BaWü ohne Abitur und Studium werden. Da würde ich jetzt nicht damit argumentieren, dass Grundschullehrer doch mit ihrem Gehalt dann zufrieden sein sollen.

    In BY hat man GS-Lehramt schon zu meiner Zeit an der Universität studiert und das Referendariat dauert immer 2 Jahre. 7 Jahre hat es insgesamt bei den meisten gedauert, bis sie das 2. Staatsexamen hatten. Nur die ganz schnellen haben es in 6 Jahren geschafft. Das waren vllt. 10% der Studenten und die hatten alle einen triftigen Grund.

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