Die Arbeitsbedingungen für Lehrer werden sich so schnell nicht verbessern, wenn sie sich überhaupt je verbessern. Wenn ich an die Blamage der digitalen Ausstattung während Corona denke oder daran, dass es wahrscheinlich nicht einmal für Luftfilter für die jüngeren Kinder reicht, die noch nicht geimpft werden können, dann zeigt das schon irgendwie den Stellenwert der Bildung (und der Lehrer).
Wenn die Bezahlung schlechter wird, bzw. sich bei den Grundschullehrern nicht angleicht, dann wird der Beruf noch unattraktiver. Mehrere Bekannte, die Quereinsteiger waren, haben nach ein paar Jahren wieder hingeschmissen, weil sie von ihrer Work-Life-Balance schlechter dastanden. Auch höre ich öfter die Äußerung von Freunden oder Verwandten, dass man heutzutage kein Lehrer sein möchte.
Wahrscheinlich sind die Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten bei den anderen Lehrämtern schon noch Beweggründe, die dazu beitragen, Lehrer zu werden.
Die jüngeren Kinder werden zu wenig gehört, ihre Lehrer auch. Wenn ich auf die technische Ausstattung meiner GS blicke, muss ich mich fremdschämen. Die Anforderungen und Kompetenzerwartungen kann man nachlesen, umsetzbar mit den Methoden von vor 30 Jahren. Sicher nicht überall, aber mir bleibt nichts anderes. Es sei denn, ich kann den WLAN-Strahl in einer Ecke de Ganges mit meinem Laptop einfangen und die Schüler schnell dahin pfeifen.
Ich weiß, dass es z.B.in vielen bayrischen Grundschulen ganz anders aussieht. Die können ihren Wechselunterricht streamen. So etwas geht bei uns nicht. Hier ist es wie vor 30 Jahren: Tafel, OHP, Kreide.
So schlecht sind keine weiterführenden Schulen ausgestattet. Hier werden Schüler wohl erst ab der weiterführenden Schule ernst genommen. Und ihre Lehrer auch.