Beiträge von Zauberwald

    Eben, Kartoffelsalat ist Tradition, da ist nichts neu.

    Dass Kinder nicht still eine Stunde einem Gottesdienst lauschen auch nicht, schon gar nicht einem Schulgottesdienst mit 100 anwesenden Kindern und als Schaf verkleidetem Pfarrer.

    Kurz vor der Rente ist das halt anstrengender als mit 30, ist doch normal.

    Und was die Werte anbelangt, da warte ich seit 5 Seiten drauf, welche das sein sollen.

    Also nur mein Boomerproblem? Sehe ich nicht so. Ich liebe gerade mein Alter. Vor 10 Jahren war alles viel komplizierter.

    Ich finde traurig, was ihr schreibt. Hin und wieder mal ein ruhiges Miteinander in schöner Atmosphäre tut uns doch eigentlich allen gut, ob man nun religiös ist oder nicht.

    Ich finde es auch traurig. Aber in letzter Zeit haben die Probleme zugenommen. Zunehmend stören eine Hand voll Grundschüler den Schulfrieden und wir fühlen uns hilflos. Es gibt keine wirksamen Maßnahmen außer vielleicht §90, der dann irgendwann Anwendung findet und vermutlich auch nicht viel ändert. Es vergeht fast keine Woche ohne großen Ärger und respektlosem Verhalten (von Schülern und Eltern) den Lehrkräften gegenüber.

    Mir würde Würstchen und Kartoffelsalat reichen - bei Heiligabend geht es mir um das Zusammensein mit meinen Eltern und der Familie. Nicht um ein größeres Essen.

    Aber so sieht es jeder anders. Ist doch schön so.

    Ich bin Saarländerin und da sitzt man stundenlang zusammen am Tisch und schlemmt. Das war schon bei meiner Oma so, bei meinen Eltern und ich kenne das nicht anders.

    Die zunehmende Unfähigkeit mal still zu sitzen und zuzuhören finde ich ganz furchtbar.

    Da muss ich sagen, dass das meines Erachtens vor ein paar Jahren noch besser war, obwohl ich sonst eigentlich nicht denke, dass Kinder früher mehr konnten. Sie konnten andere Dinge und stillsitzen und zuhören oder überhaupt ein Gefühl für "Geheimnisvolles" zu haben würde ich dazu zählen.

    Weil das Essen schnell bzw. mit Vorlauf gemacht ist und sich auf Heiligabend niemand lange zum Kochen hinstellen muss.

    Wir kochen alle gemeinsam und das ist für mich Weihnachten. Wir wichteln und jeder muss nur 1 Geschenk besorgen und bekommt auch nur 1 Geschenk. Der Abend gehört den Spielen, dem Kaminfeuer und Schnulzen (Liebe braucht keine Ferien und so). Also religiös ist da leider auch nix.

    Wenn in der Grundschule (!) ein evangelischer Predigtgottesdienst gefeiert wird, dann verstehe ich, dass die Kinder nicht so lange ruhig sitzen können. Das fiele mir auch schwer.

    Der Gottesdienst ist evangelisch und es gibt gar keine Predigt. Ich finde es sehr schade, dass man viele Kinder in Schach halten muss, trotz der abwechslungsreichen Gestaltung. Manchmal habe ich den Eindruck, allein der Ort Kirche löst bei den Pappenheimern was aus.

    Wir haben 3 Gottesdienste im Schuljahr, die sind freiwillig. Die meisten Eltern wollen aber, dass die Kinder in den Weihnachtsgottesdienst mitgehen(obwohl manche der Kinder es selbst gar nicht wollen), denn dann können die Eltern das an Weihnachten schon mal abhaken.

    Auch in die anderen Gottesdienste sollen manche Kinder von Elternseite aus gehen, weil sie außerhalb der Schule da sonst nie hinkommen. Soll die Schule denn die komplette religiöse Erziehung übernehmen?

    Als nicht religiöser Mensch halte ich es trotzdem für sinnvoll, kulturelle Werte und Traditionen, die unsere Gesellschaft geprägt haben, in Schule zu vermitteln und mit einzubeziehen, dazu gehört auch die Weihnachtszeit. Aber es muss halt immer adressatengerecht sein. Wenn die eigenen SuS es nicht schaffen, sich in einer Großgruppe dem Anlass entsprechend zu verhalten, mache ich halt nichts in der Großgruppe.

    Viele SuS bringen von zuhause nicht mehr die nötigen Voraussetzungen mit, um sich bei bestimmten Aktionen angemessen zu verhalten. Dann muss man kleiner und eger geführt planen. Es ganz sein zu lassen, vergrößert das Problem mittel- und langfristig nur. Dann lernen sie es nicht nur zu Hause nicht, sondern genau so wenig in der Schule.

    Es ist ärgerlich, dass Schule mehr und mehr die Erziehungsaufgaben des Elternhauses übernehmen muss, es nicht zu tun, ist aber erst recht keine Lösung.

    Das verstehe ich und das habe ich bis vor kurzem auch so gesehen. Aber irgendwann ist Schluss damit, so viele Aufgaben neben dem Unterricht übernehmen zu müssen. Die aktuellen Erstklässler können nicht mal mehr alle allein zur Toilette.

    Um es kurz zu fassen: Die Kinder verbinden mit Weihnachten nichts Sinnliches und sie erwarten höchstens Geschenke (Zeit der Erwartung und Buße - Fehlanzeige). Der Gottesdienst ist sehr lebendig und ihr würdet unseren Pfarrer lieben. Er steht vorne mit der Gitarre, verkleidet sich, ist witzig, macht alle Kapriolen und trotzdem muss man dauernd den Dompteur spielen. Ein bisschen mehr könnte man schon von den Kindern erwarten. Es ist halt bei mir so, dass ich mich selbst am liebsten davor drücke und anbiete, die Nichtreligiösen zu beaufsichtigen, weil es mir nichts bringt und mich nur verärgert.

    Montagmorgen, Adventskreis wie an jedem Montag im Dezember. Die Grundschule trifft sich in 2 verschiedenen Gruppen zur Gestaltung einer kleinen Adventsfeier. Diese dauert 10-15 Minuten. Es ist immer das Gleiche. Leider kommt keine besinnliche Stimmung auf. Alle Lehrkräfte sind damit beschäftigt, ihre Klasse ruhigzuhalten. Wenn man nicht einschreiten würde, würde bei dem Lied "Weihnachtsbäckerei" so richtig abgerockt. Den Kindern fällt es schwer, im großen Kreis stehend, einer Geschichte zu lauschen....oder bei einem anderen kurzen Beitrag zuzuhören. Was bringt das also??? (Ich würde lieber Mathe machen).

    Beim Kalendertürchenöffnen im Klassenzimmer funktioniert alles besser. Am interessantesten sind die Geschichten, die die Kinder von ihren Wichteln erzählen, die zu Hause eingezogen sind. Ich hasse diese Wichtel. Sie machen nur Dinge kaputt und verarschen die Kinder und Frau Mama ist vermutlich einige Zeit damit beschäftigt, das Haus aufzuräumen. Die Kinder tun so, als glaubten sie, diese Wichtel seien echt (Haha. Im Schulbus erzählen sie sich, wie Sex geht und dann so was).

    Es folgt noch der Weihnachtsgottesdienst. Zum Glück haben wir einen sehr guten und mitreißenden Pfarrer. Trotzdem frage ich mich, warum wir das alles machen. Wieder muss man die lieben Kleinen 1 Stunde lang ruhighalten. Den Sinn des Gottesdienstes oder den von Schulgottesdiensten überhaupt kapieren sie nicht. An Weihnachten vielleicht eher, weil sie die Geschichte kennen. Dass man im Gottesdienst eine Stunde lang leise sein sollte, wissen sie nicht, denn die Eltern reden auch die ganze Zeit miteinander.

    Weihnachten ist doch nur noch wichtig wegen der Geschenke und diesen bösen Hauswichteln. Wäre es nicht zeitgemäß, das ganze Thema aus den Schulen herauszulassen? Wer seinen Kindern christliche Traditionen und Werte vermitteln möchte, könnte das doch selbst mit der Kirche zusammen in die Hand nehmen.

    Im vorliegenden Fall, so meine ich, hätte es gereicht, die offensichtlich ermogelten Teile aus der Wertung zu nehmen. Also in dem Sinne, dass es hierfür keine Punkte gibt. Dann wäre den Schülerinnen klar geworden, dass ihre ganze Aktion völlig nutzlos war, sie nichts gewonnen haben, sondern nur Zeit verloren.

    Das wäre eine Möglichkeit gewesen, aber manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Vielleicht tauchen die Arbeiten ja plötzlich wieder auf, dann könnte man immer noch :gruebel:

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