Beiträge von June

    Naive Frage aus Unkenntnis: Wenn du das 1. Staatsexamen wiederholen solltest, kann du dich dann auch verschlechtern? Verfällt dann der 1.Versuch oder zählt dann das bessere Staatsexamen? Ein drittes Mal machen, wenn das Ergebnis wieder nicht gefällt, geht das dann auch?

    Man kann sich nicht verschlechtern, ansonsten würde ich eine Wiederholung auch gar nicht in Erwägung ziehen, weil mir das viel zu riskant wäre. Ein Drittversuch geht nicht, man darf nur einmal wiederholen... Hätte ich aber auch nicht vor, weil es irgendwann auch mal reicht ;)

    Eine Standardabweichung kann es an dieser Stelle nicht geben, denn die Vornoten sind eben nur begrenzte Hinweise darauf, wie es im Examen laufen könnte. Vorher konntest du ja an vielen Stellen wählen, in welchem Kurs und bei welchem Prof du welches Seminar abschließt, im Examen gibt es plötzlich Erst- und Zweitkorrektor, dazu kommt der Prüfungsdruck und gerade schriftliche Aufgabenstellungen können sich bei sehr umfassenden Rahmenthemen auf Teilaspekte beziehen, die man vielleicht weniger im Blick hatte bei der Vorbereitung. Im mündlichen Prüfungsgespräch hat man plötzlich eine Kommission vor sich sitzen, je nachdem wie der/die Vorsitzende tickt stellt er oder sie keine bis viele Fragen, auf die man sich schnellstmöglich einstellen muss und je nach persönlicher Stärke im Rahmen mündlicher Prüfugen und der Befähigung das Prüfungsgespräch ein Stück weit bewusst zu dirigieren mittels der eigenen Antworten kann man sich so ein mündliches Prüfungsgespräch sehr erleichtern oder auch erschweren.
    Ob du bei einer Wiederholungsprüfung bessere Noten hättest lässt sich keineswegs anhand der Vornoten im Studium gesichert sagen. Wenn du meinst, du könntest dich verbessern und dir das den erneuten Aufwand einer kompletten Prüfungsvorbereitung wert ist, dann mach das. Oder du akzeptierst, wie es gelaufen ist und steckst deine Kraft in dein Ref, damit du dort optimale Ergebnisse erzielst und die erforderliche Kraft hast dich an Schule und Seminar zusätzlich zu engagieren, was gerade mit einer wenig gefragten Kombi im Gymnasialbereich sicherlich sinnvoll ist.


    Ich hätte nicht noch einmal komplett wiederholt. Dafür kostet das zuviel Kraft und Zeit bei allzu ungewissem Ausgang.

    Es stimmt schon, dass die Vornoten nicht unbedingt die Ergebnisse im Examen voraussagen, aber ich bin mir auch nicht sicher, ob man beides komplett unabhängig voneinander betrachten sollte. In anderen Worten, wenn jemand während des langjährigen Studiums gute Leistung erbracht hat, sich aber im Examen plötzlich um eine ganze Notenstufe verschlechtert, ist das doch ungewöhnlich, oder nicht?
    Wenn das der Fall im Abitur wäre, also dass man zum Beispiel statt 11 Punkten nur 8 bekommt, würden viele sicherlich zur Nachprüfung antreten, was ja irgendwie zeigt, dass eine solche Abweichung eher nicht normal ist.


    Jedenfalls bin ich bisher eigentlich davon ausgegangen dass es eine Korrelation zwischen den Vornoten und den Noten im Examen gibt. Du hast natürlich recht, dass die Situation im Examen eine andere ist und die Faktoren die du genannt hast haben sicherlich viel Einfluss. Auffällig ist aber, dass ich mich eben nur in dem einen Fach so gravierend verschlechtert habe, in dem anderen habe ich mich nicht so stark verschlechtert obwohl die Examensbedingungen ähnlich waren.
    Woran es bei mir genau lag, kann ich aktuell noch nicht sagen. In einer Prüfung war es aber wohl wirklich Pech, in einer anderen falsche Vorbereitung. In zwei weiteren bin ich mir wiederum gar nicht sicher woran es lag und kann das erst nach der Prüfungseinsicht sagen.


    Naja, ich versuche, in den nächsten Tagen die Entscheidung zu treffen und gehe eventuell auch noch einmal zur Fachstudienberatung.
    Es hängt eben immer ein Rattenschwanz an so einer Entscheidung, deshalb bin ich auch so zögerlich. In dem Fall müsste ich mein zweites Fach auch noch einmal schreiben, obwohl ich da mit den Noten eigentlich zufrieden bin. Inwiefern ich mich bei einer Wiederholung zur Notenverbesserung weniger auf das Ref konzentrieren kann, kann ich auch schwer sagen, denn ich kann ja zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wissen, wie sehr mich das Ref vereinnahmen wird und generell wie es läuft. Zudem dauert es ja noch einige Zeit bis Ref-Beginn, die ich dann für die Examensvorbereitung nutzen würde.
    Es gibt auch noch andere Faktoren die ich bei der Entscheidung bedenken muss. Wenn man zum Beispiel irgendwann Fachbetreuer werden möchte zählt meines Wissens nach der Durchschnitt des 1. Examens.


    Danke auf jeden Fall für deine ausführliche und ehrliche Antwort!

    Bei uns gab es vor dem 1.Staatsexamen gar keine Noten... (was auch nicht so toll war, weil man doch ganz schön orientierungslos war).
    Zur Frage, ob du wiederholen sollst: das würde ich ganz pragmatisch angehen: hättest du denn aufgrund deiner Note irgendwo Nachteile? Wenn nicht: spar dir den Stress!

    Also bei mir hat sich für die Note kein Mensch interessiert. Auf einen Ref-Platz hat man in BaWü ne Garantie und dann zählt bei uns die Note vom zweiten Staatsexamen.


    Wenn es bei dir ähnlich ist: Lass es. Vergeudete Zeit.

    Danke für eure Antworten. Also ins Referendariat kann ich problemlos starten, die Nachteile würden sich wenn dann erst nach dem Referendariat zeigen, z.B. wenn es um die Planstellenvergabe geht oder darum, irgendwann eventuell Fachbetreuer zu werden. Auch wenn ich mich später bei Schulen direkt bewerben sollte und der Durchschnitt der einzelnen Fächer (nicht nur der Gesamtdurchschnitt) einsehbar ist, würde es eventuell relevant werden.


    Zudem ist es auch irgendwie eine emotionale Sache für mich. Ich habe schon öfter gehört, dass man sich durch das Examen leicht verschlechtert, aber ich habe in dem einen Fach im Examen eine komplette Notenstufe schlechter abgeschnitten und bin mir nicht sicher, ob das noch eine Standardabweichung ist.


    Da auch in BaWü die Note des 1.Staatsexamens Teil der für die Einstellung relevanten Leistungsziffer ist, ist das je nach Schulart nicht unbedingt der beste Rat. Gerade im Gym-Bereich und ohne Mangelfächer kann es sinnvoll sein, noch einmal zur Notenverbesserung anzutreten, da es um jedes Zehntel geht.

    Danke für deine Antwort. Also ich habe Lehramt Gymnasium studiert und meine Fächerkombi ist nicht gerade die gefragteste. In meinem Bundesland wird der Durchschnitt des 1. Staatsexamens mit dem des 2. Staatsexamens verrechnet.

    Hallo,


    ich habe jetzt zum Herbsttermin 2019 mein 1. Staatsexamen abgelegt und vor ein paar Tagen die Ergebnisse bekommen.
    Ich habe zwar bestanden, aber mein Gesamtdurchschnitt hat sich durch das Examen im Vergleich zu den Noten die ich während der Unizeit davor hatte verschlechtert. In einem Fach war der Durchschnitt der Examensprüfungen sogar um eine ganze Notenstufe schlechter als der Durchschnitt den ich davor hatte.


    Nun überlege ich schon die ganze Zeit, ob ich nächstes Jahr noch einmal zur Notenverbesserung antreten soll.
    Einerseits bin ich froh, endlich fertig zu sein, andererseits frage ich mich schon, ob es normal ist, sich durch die Examensprüfungen zu verschlechtern...


    Meine Frage an euch: War jemand von euch schon mal in einer ähnlichen Situation? Wie habt ihr euch entschieden?
    Und vor allem: Wenn ihr den Notendurchschnitt, den ihr vor dem Examen (also mit den Uni-Noten) hattet mit dem Schnitt der Examensprüfungen vergleicht, wie signifikant ist der Unterschied? Habt ihr euch durch das Examen insgesamt eher verbessert, verschlechtert oder euer Niveau gehalten?


    Ich würde mich freuen, wenn ein paar von euch sich dazu äußern würden. Vielen Dank :)

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